Schön, dich zu sehen

„Wenn ich deine Seele kenne, male ich deine Augen“, soll der berühmte italienische Maler Amedeo Modigliani gesagt haben, als er das erste Portrait seiner Lebensgefährtin anfertigte. Viele weitere folgten, von ihr und anderen Menschen. Manchmal verzichtete er dabei sogar darauf die Augen zu malen. Vielleicht, weil ihm der Blick ins Innere seiner Protagonisten einstweilen zu intim erschien oder er das Feld der Interpretation dem Betrachter allein überlassen wollte. Nackte Körper ja, nackte Seelen nein. In den Augen spiegelt sich das Innerste eines Menschen, Emotionen, Absichten, Gemüt. Augen können strafen, zweifeln, streicheln, tadeln. Das Auge sieht, das Auge spricht – und zwar sehr viel mehr als 1000 Worte. Die Begegnung zweier fremder Augenpaare hat dabei ihren ganz eigenen Reiz. Am 30. August kommen Menschen verschiedensten Alters, Glaubens und sexueller Orientierung auf dem Berliner Alexanderplatz zusammen, um sich ganz einfach in die Augen zu schauen. Mit Indianerblick-Speed-Dating hat das nichts zu tun, viel mehr mit zwischenmenschlicher Nähe und dem Gefühl tiefer Verbundenheit. Bei den weltweit stattfindenden „Eye Contact Experiments“ kommen Menschen für den Augenblick einer Minute zusammen, die je nach Gegenüber spannend, lustig, beunruhigend oder ewig sein kann. Schaut euch an, gebt euch zu erkennen und erkennt euch selbst in den Augen der anderen.
_____
Eye Contact Experiment 2017 | Mi., 30.08.17, 18-21 Uhr | Berlin Alexanderplatz | Facebook Eventlink

Shout it out loud

mmw_singdelasing-a962226a04b9f539f997187ad8af2b21

Wir wollen singen! Nix Dusche, laut und draußen und mit anderen. Dem Himmel sei Dank, wir wurden erhört. „Sing dela Sing“ ist sowas wie die die hinreißendste Kollektiv-Karaoke-Party der Stadt – alle singen, all night long. Im Oktober gab es die Premiere, heute Abend folgt der zweite Streich. In den prachtvollen Spiegelsaal von Clärchens Ballhaus laden Cem A. Süzer und Gunter Papperitz. Vor 15 Jahren haben sich die beiden bei einem Pop-Crashkurs an der Musikhochschule in Hamburg kennengelernt – wenn sie nicht gerade mit Peter Fox, Oliver Koletzki oder Milky Chance zusammenarbeiten, spielen sie in der Ballhaus-Band eine Etage tiefer. Vielleicht fühlt es sich deshalb so an, als wäre der Spiegelsaal ein großes Wohnzimmer, in dem hingebungsvoll gesungen und getanzt werden darf. Die Song-Auswahl treffen die Jungs streng nach eigenem Geschmack. Cem gibt’s hinterm Mikro, Gunter am Klavier. Ringsherum reiht sich der Chor, der keiner ist. Denn hier singen alle die Leadstimme. Heute Abend, so viel sei verraten, werden u.a. Bruno Mars’ „Locked out of Heaven“ oder „Friday I’m in Love“ von The Cure angestimmt. Keine Panik, wenn es mit der Textsicherheit hier und da noch etwas hapert – die Liedzeilen gibt’s zum Spicken auf Großleinwand. Unter den besonders Sangeswütigen verlosen wir 2×2 Karten für die Veranstaltung heute Abend. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚ZUSAMMEN SINGT MAN WENIGER ALLEIN’ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
______
Sing Dela Sing | Spiegelsaal von Clärchens Ballhaus, Auguststr. 24, 10117 Berlin | 23.11.2016, 19.30 Uhr | Tickets über singdelasing.de | Preis 9,35 € | Facebook | Fotocredit: Bernd Schönberger

One more thing

mmw_fairphone-43bb75e2d60a5ecdbf4664dbf2826f0f

Es gibt mehr Smartphones als Menschen auf dieser Welt. Wir lassen euch ein paar Sekunden mit dem Gedanken allein… Woran liegt das? Klar, produzierende Unternehmen sind per se daran interessiert, Produktlebenszyklen möglichst kurz zu halten. Das erreichen sie vornehmlich über zwei Wege. Erstens schafft man Begehrlichkeit durch neue Modelle, neue Features, verbesserte Leistungsparameter oder modifizierte Designs. Zweitens und das ist wirklich fies, werden Geräte im Prinzip so gefertigt, dass sie eine gewisse Lebensdauer gar nicht überschreiten können. Das kann, das muss anders gehen, dachte sich ein Familienvater aus den Niederlanden. Er entwickelte das weltweit nachhaltigste und fairste Mobiltelefon, kurz Fairphone. Das modulare Smartphone, das es inzwischen in der neuen zweiten Auflage mit Wechselcovern gibt, ermöglicht seinen Nutzern mehr Eigenverantwortung und Kontrolle über ihr Gerät. Mit wenigen Handgriffen lässt es sich öffnen und in seine Einzelteile zerlegen. So kann ein schwächelnder Akku oder ein zersprungener Bildschirm ganz einfach selbst ausgetauscht werden oder aber schon sehr bald die neuste pixelstärkere Kamera einfach selbst eingebaut werden. Ohne IT-Crack-haste-nicht-gesehen-Kentnisse. Langlebigkeit lautet die Devise! Aber auch die gesamte Wertschöpfungskette hat das Unternehmen aus Amsterdam im Blick: Vom Abbau der benötigten Materialien (über 40 verschiedene stecken in jedem Smartphone), das Design und Produktion bis hin zum Lebenszyklus. Fairphone setzt sich für sichere Arbeitsbedingungen in den Zulieferfabriken und faire Gehälter ein, setzt auf konfliktfreie Mineralien wie Zinn, Tantal, Wolfram und Fairtrade Gold und kämpft für Transparenz innerhalb der Lieferketten in der Elektronikindustrie. So geht Smartphone heute. Natürlich ist auch das Fairphone noch lange nicht am Ziel in Sachen Fairness. Aber es ist ein Best Practice, ein Wink mit dem ganzen Zaun für die gesamte Elektronikindustrie. Am Sonntag wurde Fairphone-Gründer Bas van Abel mit dem Deutschen Umweltpreis – dem größten Umweltpreis in ganz Europa – ausgezeichnet. Das Fairphone 2 mit neuem Back Cover kann ab sofort unter diesem Link bestellt werden und wird am 16. Dezember, pünktlich zu Weihnachten, geliefert. Das ist die Revolution, auf die wir gewartet haben.
_____
FAIRPHONE | ab 523 Euro ohne Sim Lock |  fairphone.com

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 02. November 2016 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Busy Bee

Sie sind die Liebesboten der Pflanzen. Einmal bestäuben, bitte! Und weiter geht’s zur nächsten Blüte. Wie kein anderes Insekt halten die Bienen das Sexleben der Natur am Laufen und somit die Maschinerie der Nahrungsmittelindustrie. Ein Großteil des Obstes und Gemüses würde es ohne Summis fleißiges Zutun gar nicht geben. Doch zunehmend verstummt das Wuseln des Wundertiers. Das Bienensterben ist eine echte Bedrohung. Wie gut, dass immer mehr Startups und Projekte das unheimliche Phänomen aufzuhalten versuchen. Vor ein paar Tagen kam uns ein Film in den Sinn, der bereits 2012 in den Kinos lief, seitdem jedoch nichts an Aktualität und Brillanz verloren hat. „More than Honey“ lässt uns nicht mehr los. Der preisgekrönte Dokumentarfilm von Markus Imhoof sucht nach Ursachen des mysteriösen Sterbens und zeichnet dabei ein melancholisches Portrait. Spektakuläre Makroaufnahmen nehmen uns mit in das Innerste des Bienenstocks und lassen uns den Hochzeitsflug einer Biene in der Luft miterleben. Der Film zeigt die Schönheit der hochintelligenten Tiere und erzählt von ihrem beeindruckenden sozialen Zusammenleben. Er führt uns die Folgen der globalisierten und industrialisierten Landwirtschaft vor Augen, das, was die Menschen den Bienen antun, um noch mehr Erträge erwirtschaften zu können. „That’s the sound of money“ kommentiert ein kalifornischer Großimker das eindringliche Summen seiner Bienenvölker. Mit den Wanderarbeiterinnen reist er quer durch die Staaten für die Bestäubung von Mandel-, Apfel- oder Kirschbäumen. Je nach Bedarf. Vollgepumpt mit Antibiotika, um den Strapazen Stand zu halten. Aber auch Pestizide, Milbenbefall und Stress gefährden das Überleben der wolligen Tierchen. Schlussendlich sei es die Summe der Faktoren, die den Völkerkollaps verursache, so Imhoof: „Die Bienen sterben am Menschen, der aus Wildbienen gefügige Haustiere gemacht hat, aus Wölfen unfähige Pudel.“ Wer die Doku noch nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst beim Streaming-Dienst seines Vertrauens nachholen. „More than Honey“ ist eine bildgewaltige Bienenfabel, die uns mit einem beklemmenden Gefühl entlässt. Gewiss kein Honigschlecken.
____
More than Honey | morethanhoney.ch | Trailer 

MTH_PLAKAT_RZ.indd

Merken

Merken

Bye Bye Spider App!

Es geschah in einem unachtsamen Moment. Hand, Handy, Gehwegpflaster, Display futsch. Treffer versenkt, Achillessehne getroffen, hello Spider App! Die Kraterlandschaft zog sich vom Home-Button bis über die vordere Kamera. Selfies waren nicht mehr möglich. Eine Katastrophe! Die Zeit heilt alle Wunden? Darauf konnten wir nicht hoffen. Eine Lösung musste her, aber pronto! Unser Lifesaver hieß Musa. Der junge Mann ist als Außendienstleister für iCrackedunterwegs und repariert gesprungene Smartphone- und Tablet-Displays, defekte Lautsprecher und Mikrofone. Und zwar per Hausbesuch. Die Reparaturaufträge werden von dem Service-Start-up online entgegen genommen und an die Techniker aka „iTechs“ weitergeleitet. Handy-Doc Musa kam uns im MMW Studio besuchen. Binnen 20 Minuten hatte er unser Telefon auseinander- und wieder zusammengebaut. Größte Herausforderung: die unterschiedlich großen Schrauben – 21 Stück waren in unserem iPhone verbaut – nicht zu vertauschen. Das ist es übrigens auch, woran der ambitionierte Laie zumeist scheitert, wenn er sich ein DIY-Reparatur-Kit nach Hause bestellt. Die Vorteile von iCracked liegen auf der Hand: Das Gerät wird an Ort und Stelle repariert – nix mit Einschicken und langen Wartezeiten. Bei der Not-OP ist man sogar live dabei und kann dem iTech über die Schulter schauen. Stichwort Datensicherheit. Auf alle Ersatzteile gibt es eine lebenslange Garantie und eine Panzerfolie for free oben drauf. Einziger Wermutstropfen: Die Hersteller-Garantie geht verloren, so wie bei jeder anderen Reparatur durch eine freie Werkstatt. Damit können wir leben. Unter den besonders Gebrochenen unter euch verlosen wir eine kostenlose Display-Reparatur! Schickt eine Mail mit dem Betreff „SPIDER PIG“ an hurra@muxmaeuschenwild.de. Lass krachen, Baby!
_____
iCracked | de.icracked.com | Facebook

MMW_ICracked

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 15. Juni 2016 | Tags: , , Keine Kommentare