Stephanie Neubert

Stephanie Neubert hat die Schubladen aus ihrem Leben verbannt. Also gedanklich, aber nicht weniger bedeutend: Die Gründerin und Chefredakteurin vom HEYDAY Magazine gestaltet tagtäglich Raum für Neues und bricht mit veralteten Konventionen. Sie spricht damit vor allem die neue Generation Frauen 45+ an, die nicht so einfach in eine Nische gesteckt werden können. Neben Kundenevents und Fashion-Week-Terminen plant sie gerade ihren Auftritt als Speakerin bei der AgeTech Konferenz in Chemnitz (A.d.R.: Wie cool ist das denn?). Im 2-Minuten-Interview verrät die Wahlberlinerin uns, was wohl in ihrem Lunchpaket für die Reise stecken könnte und warum ihre Leserinnen gleichzeitig eine Art Therapie für sie sind.

Name: Stephanie Neubert
Alter: 40
Wohnort: Berlin
Beruf: ehemalige Mode- & Beauty-Redakteurin und Gründerin von HEYDAY Magazine
Schuhgröße: 39
Lieblingsfilmzitat: „Das Leben bewegt sich sehr, sehr schnell. Wenn du nicht gelegentlich anhältst und dich umschaust, könntest du es verpassen“ aus „Ferris macht Blau“
Kontakt: stephanie@heyday-magazine.com

Was ist das Beste an deinem Beruf? Ich treffe so viele interessante Menschen mit sehr ungewöhnlichen Lebenswegen. Diese Erfahrungen kann man mit keinem Geld der Welt aufwiegen. Dabei wird mir immer wieder klar, was ein Mensch alles aushalten und leisten kann.

Beschreibe HEYDAY in drei Wörtern: Inspirierend, authentisch und mutmachend.

Was treibt dich an? Die Community. All die Frauen, die schon so viel erlebt haben und immer weitermachen. Und dabei so positiv sind. Wenn ich mich mit unseren Leserinnen zu einem Video Call oder persönlich treffe, bin ich manchmal so geflasht. Manche Unterhaltungen gehen so tief – wie eine Art Therapie. Mein Learning: Egal, was passiert, die Dinge regeln sich immer irgendwie. Und es ist niemals zu spät, etwas Neues zu wagen.

Was war dein schönstes Urlaubserlebnis? Sex an einem einsamen Strand Siziliens im Sonnenuntergang.

Was war das beste Essen, das du je gegessen hast? Modern interpretierte vegetarische, mexikanische Küche mit abgefahrenen Pürees, Edamame, Gemüse und spicy Sauce.

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist Du am dankbarsten? Meine Familie, meine Freunde, meine Gesundheit.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Über das Thema Älterwerden und den demographischen Wandel.

Wie hast du deinen letzten Geburtstag gefeiert? Meinen 40. Geburtstag letztes Jahr habe ich mit Freunden auf der Terrasse des Osterbergers gefeiert. Das Restaurant betreibt mein HEYDAY-Partner Thorsten Osterberger zusammen mit seinem Mann. Danach bin ich direkt nach Österreich zu Freunden gefahren.

Bitte vervollständige: In Berlin… ist man mit seinem Späti-Besitzer befreundet.

Deine Lieblingsschwäche? Ob trauriges oder wunderschönes Ereignis – wenn die Tränen einmal ausbrechen, kann ich sie nicht mehr halten.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde den Immobilien-Hype und den Mietpreiswahnsinn stoppen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Definitiv etwas Vegetarisches. Wie wäre es mit Pilzragout aus selbstgesammelten Pilzen mit Rotweinsauce und Bandnudeln?

Was sollte niemand von dir wissen? Ich hasse Autobahnfahren. Bei mir werden bei Google Maps Autobahnen vermieden. Ich fahre lieber über Landstraßen, mit guter Musik und ohne Stress.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie möchtest du alt werden?

Das letzte Wort: Life is now!

FOTO: Brita Plath Photography

Darwin Stapel

Ein Intro für Darwin [he/him und they/them] zu schreiben ist wirklich fies. Wirklich nur eins? Dabei gibt es so viel zu erzählen! Darwin lebt als Tänzer, Choreograf und Model in Berlin – ist aber in der Welt zuhause. Auf Events ist er der soziale Kleber, der Menschen zusammenbringt und Small Talk zum Deep Talk macht. Dieses Jahr feiert Darwin mit seinem Ballroom House ‚Iconic House of Saint Laurent‘ zehn Jahre Ballroom-Kultur in Deutschland und bereitet sich auf eine ganze Festivalwoche dazu vor. Ganz nebenbei zerschlägt er im Mainstream-Fernsehen alte Rollenbilder und tanzt bei GNTM auf High Heels durch die finale Live-Show. Im 2-Minuten-Interview verrät uns das Style-Vorbild ein paar persönliche Inspirationsquellen.

Name: Darwin Stapel
Alter: 28
Wohnort: Berlin
Beruf: Multidisziplinärer Künstler
Schuhgröße: 42. Kriege gerade so noch Frauenschuhe – besonders bei High Heels also absolut Glück gehabt. Finde übrigens, dass „Frauenschuhe“ ein total überholter Begriff ist – Kleidung ist für Menschen da, nicht für Gender.
Lieblingsfilmzitat: ‚Always keep your eyes open, keep watching. Because whatever you see can inspire you‘ – Grace Coddington in ‚The September Issue‘.
Kontakt: darwinstapel.com @darwinstapel | studiostarwin.com @studio.starwin | onelineillustration.com @onelineillustration

Beschreibe deinen Job in einem Satz: Vor einer Woche habe ich zu einer guten Freundin beseelt und glücklich gesagt, dass ich genau da bin wo ich sein möchte und dass ich sehr stolz auf mich bin!

Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn? Nach London zum Studieren zu gehen. Das hat in mir so viel ausgelöst. Ich habe dort meine Grundlagen an visueller Gestaltung, Konzeptentwicklung, Recherche-Techniken und Kunst-Genuss und -Geschichte gelernt. Als junger Erwachsener ein Jahr in einer solchen pulsierenden Mode-Hauptstadt zu verbringen hat mich nachhaltig beeinflusst.

Welche Farbe würdest du wählen, um dich selbst zu beschreiben? Und warum? Kennt ihr diese irritierende Spiegelfolie? Ich bin sehr wandlungsfähig und würde mich deshalb nicht einer Farbe zuordnen.

Das glaubt niemand von dir: Ich höre manchmal Screamo (Musik-Genre) und spreche Türkisch.

Wer kennt dich wirklich? Ich habe einige Eigenschaften und Unternehmungen, die ich nicht unbedingt mit anderen teile. Ich mag es ab und zu alleine zu sein und Zeit mit mir zu verbringen. Das brauche ich auch, um kreativen Gedankengängen viel Raum zu geben. Unter anderem deshalb glaube ich, dass ich mich selbst am besten kenne. Danach kommt vielleicht jemand wie Maurice / Amowia Saint Laurent, ein langjähriger Freund und Tanz-Partner von mir.

Was für eine Rolle hast du in deinem Freundeskreis? Ein sehr guter Freund nennt mich gern Sonnenblume oder Social Butterfly. Außerdem vertrauen mir meine Liebsten, wenn es um Mode und Design geht.

Wessen BRAVO Poster hattest du an der Wand? Auf jeden Fall Christina Aguilera in lebensgroß aus ihrer Stripped-Zeit. Xtina raised me.

Welches Buch, welchen Film und welche Platte sollte jeder gelesen, gesehen und gehört haben? Sibylle Berg – Nerds retten die Welt; Paris is Burning (Doku, gibt’s auf Youtube); Honey – Robyn.

Verrate uns einen magischen Ort! Die Bühne.

Was ist das Wort deiner Kindheit? Tanzen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde Rassisten, Queer-, Homo-, Trans- und Fem-Feindliche und Klima-Verbrecher auf einen anderen Planeten verbannen und Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und Chancengleicheit gerechter aufteilen. Außerdem gleiche Sicherheit und Rechte für Trans*-Menschen!

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ich würde euch einen Cheesecake backen, den wir zusammen zwischen vielen Blumen untermalt von guter Musik, vielleicht Rhye, auf dem Balkon essen würden. Ich mag es sehr Atmosphären herzustellen und Gastgeber zu sein.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich arbeite oft – besonders in kreativen Prozessen – bis früh in die Morgenstunden. Wenn die Welt schläft ist mein kreativer Kopf am meisten an. Wenig Ablenkung und genug Zeit in die Tiefe zu gehen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Auf welches queere Projekt ich gerne aufmerksam machen möchte.

Das letzte Wort: Ich hoffe ihr wart alle am Wochenende in Berlin beim CSD. Pride ist eine riesen Errungenschaft und ein Privileg – nicht jede*r kann oder darf auf die Straße gehen und demonstrieren. In anderen Metropolen ist Pride beispielsweise verboten und friedliche Versammlungen werden z.T. gewaltbereit unterbunden. Wir schulden es uns selbst und all den anderen Menschen, die diese Meilensteine der queer liberation gelegt haben! Pride ist nicht vorbei, nur weil letztes Wochenende CSD war. Pride ist jeden Tag, 365 Tage im Jahr, 24/7. Wenn ihr und eure Leserschaft noch direkter unterstützen möchtet, spendet sehr gerne an das Go-Fund-Me meiner House-Schwester Ria Saint Laurent. Sie sammelt mit diesem Crowdfunding momentan Geld für ihre Transition.

FOTO: Leni Paperboats

Mila Yazvinska

Mila wohnt in Hamburg und Kiew. Die gebürtige Ukrainerin ist die Projektkoordinatorin der Hanseatic Help Stores – ein neues soziales Format, das hilfebedürftige Menschen (zunächst Schutzsuchende aus der Ukraine) mit Kleidung und Alltagsprodukten ausstattet. Das Besondere? Die Menschen können hier selbstbestimmt und eigenständig aus den Spenden aussuchen, was sie benötigen und ihnen gefällt. Fast 9.000 Schutzsuchende haben dieses Angebot bereits wahrgenommen. Ihre Kolleg*innen beschreiben Mila als Rockstar und wir ändern nach dem 2-Minuten-Interview ganz konsequent ihr Lieblingsfilmzitat und erweitern: Yer a wizard, Mila!

Name: Mila Yazvinska
Alter: 32
Wohnort: Hamburg und Kiew
Beruf: Freie Journalistin und Projektmanagerin
Schuhgröße: 39
Lieblingsfilmzitat: „Yer a wizard, Harry.“
Kontakt: linkedin.com/yazvinskaya und helpstore.de

Beschreibe deine Arbeit bei Hanseatic Help in einem Satz: Der Hanseatic Help Store ist ein Ort, an den Menschen in schwierigen Lebenssituationen kommen können, um sich in der Atmosphäre einer Vintage-Boutique kostenlos mit Kleidung und Hygieneartikeln einzudecken. Ich kümmere mich darum, dass alle Elemente des Systems reibungslos funktionieren.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Ich habe das Privileg in einem Bereich tätig zu sein, der sich dem Geben widmet. Das bietet viel Raum dafür, glücklich sein. Zum Beispiel durch die Kinder, die uns besuchen. Sie verstehen noch nicht, warum sie in unserem Help Store sind und freuen sich entsprechend vorbehaltlos über die tollen neuen Sachen. Oder zuletzt beim Tippen der Zahl 2634. Das ist die Anzahl der Familien, die unsere ersten beiden Hanseatic Help Stores bereits besucht haben. Und nächsten Monat eröffnen wir schon unseren dritten Help Store in Hamburg! Darüber freue ich mich jetzt gerade besonders.

Was war dein allererster Job? Internationale Journalistin, Start-up-Vermarkterin im Silicon Valley, Unternehmensberaterin für UN-Projekte, Inhaberin einer Restaurantkette – soll ich weitermachen?

Wer oder was inspiriert dich? Menschen, die spenden. Sehr viele Kleiderspenden, die bei Hanseatic Help ankommen, sind in einem sehr guten Zustand. Jeden Tag sind die Regale in unseren Help Stores frisch gefüllt mit Dingen, die jemandem einmal etwas bedeutet haben. Menschen, die etwas spenden, wollen nicht nur bloße Gegenstände schenken, sondern auch Freude. Darum verschenken sie etwas von sich, über das sie sich selbst einmal gefreut haben. Von all den kleinen und großen Inspirationen um mich herum ist das eine meiner liebsten.

Was macht dir Gänsehaut? Der Gedanke an die mögliche Zukunft, die meine Familie in der Ukraine hat.

Wen rufst du am häufigsten an? Meine Mutter – wenn nicht, ruft sie mich am häufigsten an.

Deine größte Schwäche? Mich in Details zu verlieren.

Mit welcher Persönlichkeit würdest du dir gern einmal die Nacht um die Ohren schlagen und was würdet ihr machen? Mit meinem Lieblingsregisseur Taika Waititi seine Lieblingsfilme schauen.

Bei welchem Film fängst du an laut zu lachen, auch wenn du ihn alleine guckst? Ich bin ein Nerd, mein Humor reicht höchstens für 15 Sekunden, geschweige denn für einen ganzen Film.

Dein absoluter kulinarischer Geheimtipp in Hamburg? Kaffeerösterei Deathpresso und Zuckermonarchie.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde den Krieg in der Ukraine stoppen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Alles. Und davon den ganzen Tisch voll. Ich bin Ukrainerin.

Was sollte niemand von dir wissen? Wie oft ich Harry Potter schon gelesen und angeschaut habe.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Mila, wie schaffst du es neben Erfolg, Familie, öffentlichem Nahverkehr und regelmäßigen Besuchen beim Papst solch glänzendes und seidenes Haar zu haben und dennoch so bescheiden zu bleiben? Verrate uns dein Geheimnis!

Das letzte Wort: Von ganzem Herzen: Danke für all die Spenden.

FOTO: Rosemarie Schoenthaler

Eva Biringer

Ist Alkohol trinken zu einem werblichen Emanzipationsmechanismus verkommen? Eva Biringer schreibt in ihrem ersten Buch „Unabhängig – Vom Trinken und Loslassen“ nicht nur autobiografische Zeilen, sie nimmt die politische Situation unter die Lupe und entwirft dabei ein Plädoyer für ein nüchternes Leben. Was wir noch über Eva Biringer erzählen sollten? Sie kennt so gut wie alle Hunderassen (obwohl sie allergisch gegen Hunde ist) und würde uns ein italienisches Menü kredenzen, zu dem wir uns jederzeit gerne selbst einladen möchten. Das letzte Wort in unserem 2-Minuten-Interview beschreibt die freie Journalistin und Autorin wie wir finden am besten: cool.

Name: Eva Biringer
Alter: 32
Wohnort: Wien und Berlin
Beruf: Freie Journalistin und Autorin
Schuhgröße: 39
Lieblingswort: Rosa
Kontakt: evabiringer.de & instagram.com/evaperla

Beschreibe dein neues Buch in einem Satz: Besonders junge, ambitionierte und selbstbestimmte Frauen trinken heute mehr Alkohol als je zuvor, und zwar, weil ihnen das Trinken als Emanzipation verkauft wird.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Sehr oft – wenn ich eine neue Idee habe und beginne sie aufzuschreiben, wenn ich lese, wenn ich interessante Gesprächspartnerinnen treffe, wenn ich reisen und neue Restaurants entdecken kann.

Was war dein allererster Job? Kellnern in einem Tapasrestaurant – hat leider nicht so gut geklappt.

Was findest du an dir richtig gut? Meine Strukturiertheit und Begeisterungsfähigkeit.

Was wäre eine Sache, die du uns beibringen könntest? Mohnkuchen mit alkoholfreiem Rum backen.

Woran solltest du mal sparen? Manchmal an Kritik – wobei, ist nun mal mein Job.

Was ist das Wort deiner Kindheit? Püppi, so nannte mich meine Mutter.

Was ist gerade das Hintergrundbild auf deinem Telefon? Berge im Nebel.

Meer oder Berge? Siehe letzte Frage.

Was ist das Peinlichste, was man von dir im Internet findet? Streetstylefotos aus Freiburg (Nerdbrille, Stil-vor-Talent-Jutebeutel).

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Menschheit hört auf sich zu ghosten und Minderheiten zu unterdrücken und isst ausschließlich Bio-Lebensmittel.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Jetzt im Sommer ein italienisches Menü: Caponata, Cacio e pepe, Tiramisu. Dazu eine alkoholfreie Getränkebegleitung mit Kombucha, Shrub und No-Groni.

Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich als erklärte Feministin keine IKEA-Möbel zusammenbauen kann.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Dürfen wir beim IKEA-Möbel-Aufbauen helfen?

Das letzte Wort: Hab das ich? Okay, cool.

FOTO: Florian Reimann

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 29. Juni 2022 | Tags: , , Keine Kommentare

Swantje van Uehm

Verantwortungsvolles Unternehmerinnentum, nachhaltiger Lifestyle und hochwertige Kosmetik? Das passt für Swantje van Uehm sehr gut zusammen. Die „Die Höhle der Löwen“-Teilnehmerin hat 2017 mit einem Sackerl voll Expertise und Visionen NUI Cosmetics gegründet. Eine vegane Kosmetikmarke, die auf Natürlichkeit setzt. In unserem 2-Minuten-Interview erzählt sie, wie ein einziges Beauty-Produkt den kompletten Look zaubert und welche Farbe ihre Persönlichkeit am besten beschreibt. Wir lernen Swantje als leidenschaftlichen Menschen kennen und diese Eigenschaft ist mit großer Sicherheit ein Schlüssel ihres Erfolgs.

Name: Swantje van Uehm
Alter: 34
Wohnort: Berlin
Beruf: Founder & Managing Director NUI Cosmetics
Schuhgröße: 36
Lieblingsfilmzitat: „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit gehen willst, musst du mit anderen zusammen gehen.“
Kontakt: linkedin.com/swantje-van-uehm & info@nuicosmetics.com

Beschreibe NUI Cosmetics in einem Satz: NUI Cosmetics ist für alle, die komplett veganes und natürliches Make-up tragen möchten, das so funktioniert wie konventionelle Produkte.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn wir Meilensteine in Sachen Nachhaltigkeit und Performance erreicht haben und die Kund*innen mit unseren Produkten happy sind.

Welche Farbe würdest du wählen, um dich selbst zu beschreiben? Und warum? Grün, denn diese Farbe steht für Natur. Ich bin in Thüringen aufgewachsen und sehr gerne in der Natur. Grün steht aber auch für Hoffnung. Ich versuche in herausfordernden Situationen immer etwas Positives zu finden und nie aufzugeben. Außerdem steht die Farbe für Harmonie und ich bin sehr harmoniebedürftig.

Du darfst nur noch ein Beauty-Produkt nutzen. Welches ist es? Cream Blush, da es ein 3-in-1 Produkt ist. Man kann in ein paar Sekunden einen kompletten Look zaubern. Man trägt ihn auf die Lippen, Augen und Wangen auf.

Bist du ein Gefühls- oder ein Kopfmensch? Absolut beides. :-) Im Business entscheidet zwar immer der Kopf, aber man sollte auf sein Bauchgefühl hören.

Worauf achtest du, wenn du jemandem zum ersten Mal begegnest? Dass ich denjenigen wirklich wahrnehme.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Ich habe dieses Jahr einen klassischen Tanzkurs gemacht.

Wer war der*die Held*in deiner Kindheit und wer ist es heute? Jeder, der seine Träume verwirklicht.

Deine Regeln für eine erfolgreiche Party: Ich habe keine Regeln. Die besten Parties entstehen, wie ich finde, immer spontan.

Berlin ist… wunderbar.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ganz klar, oder? :-) Ich würde jeden ermutigen auf natürliche und vegane Kosmetik umzusteigen. Und ich würde den Begriff Naturkosmetik schützen lassen, denn das ist er bis dato nicht und so könnte man Greenwashing besser bekämpfen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Pasta, da ich ehrlich gesagt kein Profikoch bin. ;-)

Was sollte niemand von dir wissen? Wen ich es jetzt erzählen würde, würde es ja doch jeder wissen :-)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Natürlich an welchen neuen Produkten wir gerade arbeiten, denn es wird sehr spannend. :-) Und wie die Zukunft der Clean Beauty aussieht? Hier wird der Fokus nämlich viel mehr auf veganen Produkten liegen.

Das letzte Wort: Mach das was du tust mit Leidenschaft.

FOTO: Patrycia Lucas

Martina Ponath

Aus Pulver Duschgel machen? Martina Ponath ist keine Zauberin. Okay, vielleicht ein wenig. Denn die Gründerin hinter dem Naturkosmetik Start-up FUTURE STORIES entwickelt innovative Pulver-zu-Gel-Produkte, die keine Kompromisse machen, wenn es um eine nachhaltige Zukunft geht. Im 2-Minuten-Interview erzählt sie uns von den Vorteilen ihrer Less Waste Haar- und Körperpflege, wir lernen, was das Wort „Anorak“ bedeutet, und Martina verrät uns, was niemand über sie wissen sollte.

Name: Martina Ponath
Alter: 35
Wohnort: München
Beruf: Founder & CEO von FUTURE STORIES
Schuhgröße: Kommt auf die Schuhe an.
Lieblingsfilmzitat: Ohne Dich wären die Gefühle von heute nur die leere Hülle der Gefühle von damals.
Kontakt: info@future-stories.com

Beschreibe deinen Führungsstil: Aktuell sind wir noch ein eher kleines Team, das sehr motiviert und engagiert ist. Das macht es mir sehr einfach. Ich würde meinen Führungsstil als kooperativ beschreiben – wobei auf meinem Schreibtisch eine „The Boss“ Tasse steht, die ich vom Team zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. ;)

Was war bis jetzt dein größter beruflicher Erfolg und warum? Die Gründung von FUTURE STORIES war sicherlich die größte persönliche Herausforderung und daher empfinde ich es auch als großen Erfolg, diesen Schritt gegangen zu sein.

Bist du ein Gefühls- oder ein Kopfmensch? Privat bin ich oft Gefühlsmensch, beruflich gewinnt aber immer der Kopf.

Die beste Erfindung der letzten 100 Jahre? Ich hätte jetzt spontan „das Internet“ gesagt – wobei es auch Momente gibt, da wünsche ich mir die Zeit ohne Smartphones etc. zurück.

Wie bist du aufgewachsen? In einem kleinen Dorf in Bayern, mit Blick auf viel Grün und die Berge.

Was macht dich richtig zufrieden? Wenn ich ein neu entwickeltes Produkt nach all der Arbeit fertig in meinen Händen halte.

Das glaubt niemand von dir: Ich habe mal für 5 € die Stunde Toiletten in einem Café geputzt.

Wo fühlst du dich zu Hause? In meiner kleinen Wohnung.

Was ist das schönste Wort in der deutschen Sprache? Puh, da kann ich mich nicht entscheiden! Welches Wort ich aber ganz komisch finde ist „Anorak“. Das erinnert mich automatisch an neonpinke 80er Jahre Windjacken und Vokuhila-Frisuren. Wobei Google mir gerade sagt: „An-nuh-raaq“ bedeutet in der Sprache der Inuit Grönlands „etwas gegen den Wind“. Und das ist ja auch wieder irgendwie sehr schön.

Sammelst du etwas? Und wenn ja: was? Ich habe eine Zeit lang Teelöffel gesammelt. Aktuell sammle ich aber nichts mehr, eher im Gegenteil. Es fühlt sich gut an, nicht so viel Krimskrams zu besitzen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Den Klimawandel.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Pasta mit veggy Linsenbolo.

Was sollte niemand von dir wissen? Wie viele Anläufe ich gebraucht habe, um die Führerscheinprüfung zu bestehen. ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? „Welche ist deine Lieblingssorte von FUTURE STORIES?“ und dann hätte ich geantwortet: „PURPLE RAIN, unsere SZ-Testsieger Flüssigseife mit dem Duft nach Lavendel & Bergamotte.“

Das letzte Wort: Händewaschen nicht vergessen!

FOTO: privat

Dörte Kelm

Dörte Kelm mag es, Dinge in Stoff einzupacken. Die Produktdesignerin aus dem Norden hat es mit „Fien‘ Tüch” (plattdüütsch für „Feines Zeugs”) zumindest verpackungsmäßig in den fernen Osten verschlagen. Nach japanischer Tradition und aus feinsten Materialien gestaltet sie Furoshiki-Tücher zum Selbstbehalten, Weiterschenken und Immer-Wiederverwenden. Gerade bereitet die Textil-Enthusiastin eine neue Kollektion vor und lässt sich dabei ganz vielleicht vom eigenen Garten inspirieren – senfgelb geht aber auch immer!

Name: Dörte Kelm
Alter: 49
Wohnort: Bardowick bei Lüneburg
Beruf: Produktdesignerin
Schuhgröße: 40
Lieblingsfarbe: Maigrün und Senfgelb
Kontakt: Instagram, Web & Mail

Beschreibe Fien‘ Tüch in einem Satz: Fien‘ Tüch steht für nachhaltig entwickelte Furoshiki Tücher aus feinsten Zutaten und verbindet japanische Tradition mit regionalen und sozialen Werten.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Mein Bruder. Er hat mich darin bestärkt: Einfach machen. Es könnte ja gut werden. Bis jetzt hat er Recht behalten.

Wie motivierst du dich? Ich versuche mich immer mal wieder mit etwas Anderem zu beschäftigen. Das kann Fahrradfahren sein, etwas Lesen, im Garten Buddeln, Spazierengehen… Das bringt mich oft auch auf neue Ideen. Und wenn ich wertschätzendes Feedback zu meiner Arbeit bekomme, ist das jedes Mal sehr beflügelnd.

Die wichtigste Lektion, die du bisher gelernt hast? Ich darf Fehler machen.

Welchen Wochentag magst du am liebsten und warum? Jeder Tag ist ein guter Tag. Manchmal weiß ich nicht mal, welcher Wochentag ist…

Wer kennt dich wirklich? Ich lerne mich täglich selbst neu kennen.

Wenn dein Leben einen Soundtrack hätte, von wem wäre der? Ich glaube, der wäre von Sophie Hunger.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten: Nino Haratischwili, „Das achte Leben (Für Brilka)“. Mich hat es gefesselt.

In welcher Beziehung bist du eine Spießerin? Ich brauche Struktur und Ordnung. In meinem Kopf und in meinem Umfeld. Das beruhigt meine Augen. Ist das spießig?

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Jeder Ort am Meer ist für mich magisch.

Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest? Dazu reichen die 2 Minuten nicht. Aber auf jeden Fall, dass wir alle mehr miteinander als gegeneinander agieren. Das würde schon vieles verbessern.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Nudeln mit der weltbesten Tomatensauce! Und im Sommer: Alles, was der Garten so hergibt.

Was sollte niemand von dir wissen? Das weiß ich auch nicht.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Kaffee oder Tee?

Das letzte Wort: Muss ich nicht haben.

FOTO: Catharina Marchio

Antonia Schulemann

Antonia Schulemann hat Erzählen zu ihrem Beruf gemacht. Die Gründerin vom Große Hamburger Medienhaus Berlin weiß, wie eine gute Story geschrieben wird, wie sie auf dem Markt platziert werden kann und was sie letztlich lesenswert macht. Im Moment freut sich die Tiny-Start-upperin auf die Produktion eines neuen Romans und Sachbuchs. In unserem 2-Minuten-Interview erzählt sie von ihrer ersten selbstverfassten Publikation, die sie schon mit zwölf Jahren auf dem Pausenhof vertrieb und wer ihre Jugendzimmer-Wand geschmückt hat.

Name: Antonia Schulemann
Alter: 40
Wohnort: Berlin und auf’m Dorf mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Beruf: Verlegerin
Schuhgröße: 38
Lieblingswort: Bewegen.
Kontakt: Instagram & LinkedIn

Beschreibe das Große Hamburger Medienhaus Berlin in zwei Sätzen: Wir entwickeln und publizieren Bücher und Publikationen für Persönlichkeiten und Institutionen und platzieren sie erfolgreich im Handel. Darüber hinaus verkaufen wir in unserer Verlagsbuchhandlung in Berlin-Mitte wertvolle Sammlerwerke und einzigartige Vintage Books.

Was treibt dich an? Entscheiden, umsetzen, aus Rückschlägen lernen.

Beschreibe deinen Führungsstil: Im Team geht alles.

Was war dein allererster Job? Aushilfe im ersten Coffee Shop Deutschlands. Damals musste ich den Kunden/innen noch erklären, warum sie ihren Kaffee auch mitnehmen dürfen.

Dein Soundtrack für den Sommer? Cécile McLorin Salvant. Jazz.

Wie bist du aufgewachsen? In Hamburg und an der Ostsee. Mein Elternhaus: leicht exzentrisch, nie langweilig.

Berlin oder Hamburg? Das Beste beider Städte.

Wer war die spannendste Persönlichkeit, die du bisher getroffen hast? Lorin Maazel. Vor einem seiner letzten Konzerte in Tokios Suntory Hall.

Was war das beste Essen, das du je gegessen hast? Meeresfrüchte in Deauville, Normandie.

Wessen BRAVO Poster hattest du an der Wand? Keines. Aber bei mir hing schon im Kinderzimmer eine gerahmte Marilyn Monroe. Die war mir heilig.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die möchte ich gar nicht. Machtausübung ist nicht der Weg.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Frisch gefangenen Barsch und einen Salat mit Walnüssen aus dem Garten.

Was sollte niemand von dir wissen? Meine erste selbstverfasste Publikation, ein Heftchen übers Reiten, habe ich „schwarz“ verkauft – für 2,50 DM an meiner Schule. Die Direktorin hat dann die 2. Auflage gestoppt, weil ich „keine Verkaufslizenzen“ hatte. Da war ich zwölf.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Welches Buch hat dein Leben verändert?

Das letzte Wort: Hab‘ ich diesmal nicht. ;-)

FOTO: GH Medienhaus Berlin GmbH

Oliver Barth

Flucht ist vielfältig und niemals einfach zu greifen: Gewalt, Verfolgung, Armut und Folgen des Klimawandels zwingen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Derzeit bringen sich weltweit rund 80 Millionen Menschen in Sicherheit. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sprechen wir im 2-Minuten-Interview mit Oliver Barth, der für Ärzte ohne Grenzen von Menschen berichtet, die nicht wissen was morgen kommt. Vor wenigen Wochen war er in Lwiw, verbrachte nach einem Luftalarm die Nacht im Keller und erlebte das schwerelose Gedankenkreisen hautnah mit. In unserem 2-Minuten-Interview berichtet er, wie irre wichtig eine neutrale Berichterstattung und das Verständnis füreinander sind.
Eine seriöse Spendenmöglichkeit, die wir euch ans Herz legen können: aerzte-ohne-grenzen.de

Name: Oliver Barth
Alter: 42
Wohnort: Berlin
Beruf: Redakteur bei Ärzte ohne Grenzen
Schuhgröße: 44
Lieblingsfilmzitat: „A long time ago in a galaxy far, far away…“ oder „May the force be with you!“
Kontakt: Oliver.Barth@Berlin.msf.org

Wie geht es dir? Mir geht es ziemlich gut. Ich mache mir aber auch selten Gedanken über unwichtige Dinge und versuche meine Umwelt so zu prägen, dass sie mir gefällt. Das erspart mit viel Kummer.

Beschreibe deinen Job in zwei Sätzen: Ich darf mit Menschen überall auf der Welt reden, sie fragen, wie es ihnen geht, was sie bewegt. Später darf ich dann wiederum anderen Menschen davon erzählen.

Beschreibe deine Arbeit vor Ort in der Ukraine in zwei Sätzen: Mein Kameramann und ich haben über einige unserer Projekte in der Ukraine und in angrenzenden Nachbarländern berichtet. Solche Eindrücke von vor Ort sind sehr wichtig für eine Organisation, die unabhängig und neutral arbeitet.

Was können wir (jede*r einzelne) aktuell für die Ukraine tun? Ich verstehe die Intention hinter der Frage sehr gut, darf ich sie dennoch erweitern? Die Frage müsste eigentlich lauten: Was können wir für alle Menschen in Not weltweit tun? Antwort: Spendet Geld an seriöse Organisationen. Sie wissen, was zu tun ist und haben unschätzbare Erfahrungen in Krisen und Kriegen.

Was treibt dich an? Als Kind hat mir meine Mum auf meinem Globus oft gezeigt, wo Kindern besonders wenig zu essen haben und wie schlecht es ihnen dort geht. Schon damals war mir klar, dass es für mich nur einen Weg geben kann, nämlich zu helfen. Heute darf ich dies tun, mit meinem Können und meinem Wissen. Es ist der beste Job der Welt.

Woraus schöpfst du Energie? Musik und Liebe, aber auch Trauer und Wut. Dazu noch Sport, Sonne, Essen. Und ganz besonders entwickle ich Energie zusammen mit kreativen respektvollen Menschen.

Wofür bist du dankbar? Es klingt so banal und abgegriffen, wenn ich das sage: Aber dankbar bin ich für meine Gesundheit. Das ist die Basis für alles. Ohne sie ist alles nichts.

Du begegnest deinem 18-jährigen Ich. Welchen Rat gibst du dir? Du, Oliver: Irgendwann kommt etwas auf, das nennt sich Amazon. Stecke all dein Geld in diese Aktien. Nein, im Ernst: Oliver, bleib bitte locker, alles wird gut. Du musst nicht jeden Quatsch mitmachen, klappt eh nicht.

Was kommt als nächstes? Siehe Frage oben zu Auslandsaufenthalt.

Was wäre eine Sache, die du uns beibringen könntest? Wir wäre es mit einem Kartentrick? Ich kann einen echt guten, der würde euch verblüffen. Der ist unglaublich gut. Schade, dass ich ihn hier nicht zeigen kann.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich denke, ich würde für gerechtere Bildungschancen sorgen: Es darf nicht sein, dass über deine eigene Zukunft so sehr Dinge entscheiden, für die du nicht kannst. Und wenn ich dann noch dürfte, würde ich Menschen unterschiedlicher Realitäten in Kontakt bringen. Oft fehlt es uns an Verständnis für die Würde des anderen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wir müssten wohl etwas bestellen und ich lade euch ein. Vielleicht libanesisches Essen? Ich habe leider keine Küche und bevor ihr fragt: Ich habe sie noch nie vermisst.

Was sollte niemand von dir wissen? Eigentlich gibt es nichts, was ich ausschließlich für mich behalten muss: Jeder Mensch hat irgendwelche Macken und extrem peinliche Dinge zu erzählen oder? Erst neulich, im Supermarkt an der Kasse. Das war mir so unangenehm… obwohl, vielleicht doch nicht hier vor so vielen Leuten.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wenn jemand so sehr seine Arbeit mag und fast alles dafür gibt: Wie lange machst du diesen Job noch?

Das letzte Wort: GIVE PEACE A CHANCE

FOTO: privat

Dominik Bloh

Dominik Bloh könnte uns ohne mit der Wimper zu zucken einen Vortrag über Social Entrepreneurship halten – oder einen über sein Leben auf der Straße. Bevor er Mitgründer von GoBanyo wurde, einer gemeinnützigen Initiative für Obdachlose, verbrachte er selbst etwa zehn Jahre ohne feste Unterkunft. Mit einem mobilen Duschbus und einem stationären Duschdorf möchte der 33-Jährige den vielen Menschen auf der Straße ein Stück Würde zurückgeben. Gerade schreibt der Hamburger Aktivist an seinem zweiten Buch und ist obendrein Papa geworden. Wir gratulieren und kleben weiterhin an deinen Lippen, Dominik!

Name: Dominik Bloh
Alter: 33
Wohnort: Hamburg
Beruf: Berufung
Schuhgröße: 45
Lieblingsfilmzitat: „Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“ (Fight Club) Die Message: Sich frei machen von Dingen, die belasten.
Kontakt: instagram.com/dominikbloh

Beschreibe GoBanyo in einem Satz: Der Duschbus für Menschen, die auf der Straße leben müssen.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus? Ich habe keine normalen Arbeitstage. Die Dankbarkeit, der ich aber stets begegne, sei es nach Lesungen für Denkanstöße oder beim Duschbus, nach einem Badezimmerdurchgang, gibt mir immer am Ende ein großes Gefühl der Demut.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Viele Rapper, wie Jay-Z oder Samy Deluxe, die mir gezeigt haben, dass es möglich ist, sowohl künstlerisch als auch unternehmerisch tätig sein zu können. Der Satz „von brotloser Kunst leben“ müsste auserwählt werden. Künstler*innen brauchen mehr Rechte für ihr geistiges Eigentum.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Ich könnte sicher von der Straße erzählen und darüber aufklären, wie es ist, obdachlos zu sein, genauso aber kann ich eine Keynote halten zum Thema Social Entrepreneurship, wofür es erst einmal überhaupt ein cooles Wort bräuchte.

Wer oder was inspiriert dich? Mein Umfeld. Meine Umwelt. Kultur.

Dein wichtigster Charakterzug? Authentizität.

Bei welchem kulturellen Ereignis wärst du gerne dabei gewesen? Ich hätte gerne Hermann Hesse begleitet während er Siddartha geschrieben hat.

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung an Wochenenden? Lange frühstücken.

Welche Serie hast du zuletzt einen ganzen Tag lang durchgeguckt? Bojack Horseman.

Wer sitzt mit dir an deinem Traum-Stammtisch? Jay-Z, Eva Schulz, Jan Böhmermann, Frank Otto und meine beste Freundin Gülay.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Frage darf man mir nicht stellen, ich hab eine viel zu lange Liste. Wasser, Wohnen und Waschen würden zu Grund- und Menschenrechten werden.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Eine gute vegane Bolognese.

Was sollte niemand von dir wissen? Verrate ich nicht ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Ihr habt tolle Fragen gestellt. Danke.

Das letzte Wort: Alles Gute kommt zu denen, die echt bleiben.

FOTO: Julia Schwendner

Nadja Massmann

Nadja Massmann beschreibt sich durch und durch als Landei. Dennoch weiß sie ganz genau, wonach sich Berliner*innen sehnen, wenn das Thermometer die Zweistelligkeit knackt: Eiscreme. In der Graefestraße vereint die Gründerin der LECKO’MIO Gelateria ihre Leidenschaft für Design, Fotografie und eiskalten Schleckgenuss. Von Nadja möchten wir uns eine große Kugel Mut und Selbstvertrauen ablöffeln. Wie sie die Herausforderungen der Selbstständigkeit meistert und was ihre Oma und Pippi Langstrumpf verbindet, lest ihr im 2 Minuten-Interview. (Psssst! Bald soll ein zweiter Shop die Hauptstadt mit [dem besten] Spaghetti-Eis versorgen. Bewerben könnt ihr euch hier: mail@leckomio-gelateria.de.)

Name: Nadja Massmann
Alter: 33
Wohnort: Berlin
Beruf: Gründerin von LECKO’MIO, Mitinhaberin Eismanufaktur Gelato Classico, Grafikdesignerin & Fotografin
Schuhgröße: 40
Lieblingsfarbe: Pistaziengrün
Kontakt: mail@leckomio-gelateria.de

Was ist das Beste an deinem Beruf? Niemand kommt schlecht gelaunt in eine Eisdiele. Ich schätze das direkte Feedback von den Gästen. Und natürlich jeden Tag das leckerste Eis vor der Nase / auf der Zunge.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Mein Vater: Ohne Risiko zu leben ist vielleicht bequemer, aber auch langweilig. Und Selbstständigkeit ist die Kunst Probleme als Herausforderung anzunehmen. Das ist es, was Spaß macht. Und das tut es! :)

Was schätzt du an dir am meisten? Meinen Mut. Und dass ich den Kopf nicht so schnell in den Sand stecke. Auch wenn man vor einem Berg Arbeit beziehungsweise vor Problemen und Herausforderungen steht. Und ich sehe immer zuerst das Gute in jedem von uns.

Für welche Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten? Für einen tollen und engen Freundeskreis, für die Möglichkeit, ganz viel von der Welt zu sehen, für die Chance, mein eigenes Eiscafé auf die Beine zu stellen. Dafür, dass ich sehr früh gelernt hab selbstständig und unabhängig zu sein, und dafür, dass ich eigentlich durch und durch ein Landei bin, denn dort bin ich groß geworden. Das schätze ich und vermisse die Landluft.

Welches war das schönste Kompliment, das dir jemand einmal gemacht hat? Puuuuh, nächste Frage! Haha! Ich fühl mich sehr geschmeichelt, wenn meine Gäste begeistert sind von meinem Konzept und sie die Liebe zum Detail erkennen. Das macht mich stolz und die Arbeit hat sich gelohnt. :)

Du begegnest deinem 18-jährigen Ich. Welchen Rat gibst du dir? Du kannst nicht allen alles recht machen. Hab mehr Selbstvertrauen und mehr Selbstliebe!

Berlin ist…
… ein Ort der einen SEIN lässt.
… aufregend und ein bisschen dirty ;)

Wer war der*die Held*in deiner Kindheit und wer ist es heute? Früher: Meine Oma, Astrid Lindgren und Pippi Langstrumpf. Heute: Alle großartige Frauen, die sich für ihre Rechte einsetzen, auf die Straße gehen, für Gleichberechtigung gesorgt und die Welt verändert haben. Ohne Frauen wäre die Welt nicht dort, wo sie heute ist. :)

Was machst du an einem freien Tag? Landflucht – ab in die Natur! Vino in der Sonne am Kanal trinken. Und kochen.

Was ist dein verstecktes Talent? Es ist anscheinend noch versteckt. ;)

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt! Klimawandel stoppen, Regenwälder wieder aufforsten, Microplastik aus den Meeren saugen. Die Liste ist lang.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Die beste Bolognese.

Was sollte niemand von dir wissen? Das sollte besser niemand wissen. ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Das waren top Fragen.

Das letzte Wort: Stop Wars!

FOTO: Dina Schweiger

Melody Hansen

Melody wollen wir euch nicht nur vorstellen, weil wir so verliebt in ihren Namen sind und sie die beste Freundin unserer Kollegin Micky ist, sondern weil sie so wunderbar schlau über die Zukunft des Journalismus nachdenkt. Das macht sie ganz praktisch in Luxemburg als Chefredakteurin beim Online-Magazin Lëtzebuerger Journal. Wie sie vorgeht um Fake News und Clickbaiting die Stirn zu bieten und was sie anders macht als andere, das verrät uns Melody im Interview. Außerdem gibt’s einen Crashkurs in lëtzebuergesch, abee jo!

Name: Melody Hansen
Alter: 29
Wohnort: Luxemburg
Beruf: Journalistin und Chefredakteurin beim Lëtzebuerger Journal
Schuhgröße: 39
Lieblingswort auf luxemburgisch: gehäit (lod.lu/GEHAIT)
Kontakt: Bei LinkedIn oder an melody.hansen@journal.lu

Warum können Thomas und Michael die Welt nicht alleine retten? Ich meine, schaut euch die Nachrichten an…

Was kann Luxemburg was Berlin nicht kann? Eine Netflix-Serie produzieren, in der die Schauspieler*innen in derselben Folge mindestens Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Englisch sprechen. (Ich rede natürlich von Capitani.)

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn ich das Gefühl habe, Menschen Lebensrealitäten näher gebracht zu haben, mit denen sie sonst vielleicht nie in Kontakt gekommen wären. Kontextualisierung, gegenseitiges Verständnis und Empathie können starke Instrumente gegen Hass sein.

Woran merkst du, dass du erwachsen geworden bist? Feiern geht nur noch, wenn darauf zwei freie Tage folgen…

Was kommt als nächstes? Hoffentlich bald der Frühling.

Wer sitzt mit dir an deinem Traum-Stammtisch? Alexandra Stanić, Ricardo Simonetti, Alice Hasters, Kathrin Weßling, Teddy Teclebrhan, Sophie Passmann und Philip Crowther.

Was würdest du gerne lernen, wenn weder Zeit noch Geld eine Rolle spielen würde? Alle Sprachen der Welt.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten: Die Bücherdiebin von Markus Zusak

Die ganze Welt hört dir zu. Was sagst du? Redet miteinander, hört einander zu, versucht einander zu verstehen. Gute Kommunikation ist unglaublich wertvoll.

Wer war der*die Held*in deiner Kindheit und wer ist es heute? Meine Mama.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Den Krieg beenden, den Klimawandel stoppen, die Pandemie endgültig stoppen, Rassismus abschaffen, die Krise in Afghanistan lösen, den Streit zwischen Israeli und Palästinenser*innen begraben… Die Liste ist endlos. Vielleicht würde gegenseitiges Verständnis und Empathie für jede*n das mit sich bringen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Margaritas.

Was sollte niemand von dir wissen? Nicht jeder muss wissen, wie verrückt ich nach meinem Hund bin. Manchmal schnuppere ich an seinen Pfoten… die riechen nach Maischips.

Welche Fragen hätten wir dir stellen sollen? Hätte, hätte, Fahrradkette.

Das letzte Wort: Abee jo! (lod.lu/ABEE)

FOTO: Lex Kleren

Lena Jüngst

Lena Jüngst verpackt gute Ideen in noch besseres Design. Mit bereits 27 Jahren gründete die Produktdesignerin aus München das mittlerweile sehr erfolgreiche Unternehmen air up. Die Trinkflaschen mit austauschbaren Aromakapseln trickst nicht nur unseren Geschmackssinn aus, sondern sorgt ganz nebenbei für weniger Verpackungsmüll. Wen sie drei Jahre später gerne zum Wasser-Tasting am Tisch hätte, verrät uns die sympathische Vordenkerin hier.

Name: Lena Jüngst
Alter: 29
Wohnort: München
Beruf: Chief Evangelist und Co-Founder air up
Schuhgröße: 40 (sagt das irgendetwas über mich aus?) :)
Lieblingsgeschmack: Orange-Vanilla-Swirl
Kontakt: Ihr könnt mir gerne bei LinkedIn direkt schreiben (ich werde versuchen zu antworten) oder an eine unserer Firmenadressen: pr@air-up.com (dort werden dann meine Kolleg:innen dafür sorgen, dass Du in jedem Fall eine Antwort erhältst!).

Beschreibe air up in einem Satz: Mit air up haben wir ein innovatives Trinksystem auf den Markt gebracht, das – ohne die Beigabe künstlicher Zusätze oder Zucker, sondern nur mit Duft – Wasser jede Art von Geschmack verleihen kann.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Ehrlich gesagt waren für mich immer die Personen am hilfreichsten, die mir geraten haben, aufzuhören. Das war dann nämlich immer genau der Moment, in dem ich mir dachte: „Nee, jetzt erst recht.“ :) Was mir außerdem gutgetan hat, war in einer sehr stressigen Zeit mit einem Coaching zu beginnen. Dort habe ich auch gelernt, meinen sehr eigenen Weg durch die Gründung zu finden.

Was hast du in 20 Jahren erreicht? Das ist aber ein ziemlich langer Zeitraum… In den vergangenen 20 Jahren bin ich groß geworden, habe meine Berufung gefunden, viele Partys gefeiert, bin aus München weggezogen (und wieder zurückgekommen :)), habe unglaublich viele tolle Menschen getroffen, bin über Hindernisse gestolpert, habe mich besser kennen gelernt, habe gelernt zu akzeptieren, was ich kann und was ich nicht kann, habe mit Tim eine Idee entwickelt, die größer geworden ist als gedacht, habe ein Unternehmen mitbegründet, Vor- und Nachteile dessen kennengelernt, Freiheit abgegeben und wieder gewonnen usw… :)

Die ganze Welt hört dir zu: Was sagst du? Lasst uns endlich echte Lösungen für die Zukunft auf die Beine stellen und die zur Abwechslung dann auch mal durchziehen.

Woran merkst du, dass du erwachsen geworden bist? Merke ich das? Mhm, ich glaube, ich denke mehr über das Weltgeschehen nach und verspüre auch ein verstärktes Verantwortungsgefühl. Außerdem muss ich Steuerklärungen machen, Versicherungen abschließen und diese ganzen anderen Sachen, die ich am liebsten abgeben würde. Außerdem bekomme ich mittlerweile einen Kater von zwei Bier. Ziemlich traurig. Deswegen versuche ich in anderen Bereichen weniger erwachsen zu sein. :)

Wie war deine Führerscheinprüfung? Zweimal schlecht und einmal gut. :D

Was machst du an einem freien Tag? Das Gegenprogramm zu „vor dem Laptop sitzen“ starten.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Life-centered design. Also über die Frage, wie wir heute Produkte gestalten sollten und warum diese dann auch erfolgversprechender wären.

Wer sitzt mit dir an deinem Traum-Stammtisch? Neri Oxman, Richard David Precht, Ruth Bregman, Rory Sutherland, Fynn Kliemann, David Eagleman & Alli Neumann… und meine geschätzten air uppie-Kolleg:innen natürlich. Wir würden uns über Utopien unterhalten – Neri, Fynn und wir würden darauf aufbauend verrückte Projekte starten und Alli würde anschließend einen Song darüber schreiben.

Was wirst du in Zukunft weniger machen? Hoffentlich meine Zeit in weniger Schwachsinn investieren, wie zum Beispiel in Serien etc. Außerdem versuche ich gerade mein Konsumverhalten umzustellen, was echt nicht einfach ist. Ich hoffe aber, ich schaffe es in Zukunft meinen Fußabdruck im Alltag etwas zu verkleinern.

Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest? Den Klimawandel stoppen. Dann könnte ich ohne schlechtes Gewissen meinen Hobbys wie auf Reisen Gehen & schöne Dinge Kaufen frönen. :)

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wasser mit Geschmack, einen Aperol Spritz und kalte Tapas.

Was sollte niemand von dir wissen? Das werde ich ja wohl nicht hier reinschreiben…

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Würdest du lieber gegen 20 entengroße Pferde oder 3 pferdegroße Enten kämpfen? ;)

Das letzte Wort: Think new!

FOTO: air up

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 22. Februar 2022 | Tags: , , , Keine Kommentare

Anne Albert

Anne kann Reduktion. In Sekundenschnelle bringen ihre Illustrationen den Kern einer Geschichte auf den Punkt. So simpel, so einprägsam, so smart. Und genau so fallen auch ihre Antworten in unserem Gespräch aus. Im Interview gibt’s Alltagsoptimismus pur und wer noch mehr davon braucht, dem legen wir Annes Instagram Kanal ans Herz. Hier zeigt die Potsdamerin ihre Werke: Das moderne Leben, verpackt in abstrakten Formen und leuchtenden Farben. It’s ok!

Name: Anne Albert
Alter: 36
Wohnort: Potsdam
Beruf: Illustratorin
Schuhgröße: 37,5
Lieblingsfarbe: Ich kann mich nie entscheiden, liebe Senfgelb, tiefes Blau und kräftiges Rot, ach, eigentlich fast alle Farben.
Kontakt: instagram.com/annealbert_illustration & annealbert.com

Beschreibe deinen Job in einem Satz: Ich bringe verschiedenste Themen visuell auf den Punkt und lasse meine Bilder sprechen.

Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn? Weiterzumachen.

Woraus schöpfst du Energie? Aus meiner Arbeit, Familie, Freunde, Liebe, Joggen, Spazierengehen, Schlafen…

Bist du besser darin Dinge anzufangen oder zu beenden? Ich denke, ich kann beides ganz gut.

Welche Eigenschaft schätzt du an einem Menschen? Ehrlichkeit und Empathie.

Für was kann man dich nachts wecken? Nachts sollte man mich besser nicht wecken. Aber ich kann ziemlich gut zuhören.

Welcher Film macht dich immer wieder glücklich? Ich schaue Filme selten mehrmals. „Call Me by Your Name“ ist einer meiner Favoriten.

Der größte Irrtum deines Lebens? Dass man alles planen könnte und die Dinge schon auf Anhieb funktionieren werden.

Dein schlimmster Ohrwurm? Die schlimmsten Ohrwürmer verschaffen die Intros der Hörspiele meiner Kinder, wie „Conni“ und „Die drei ??? Kids“.

Wenn du ein Video haben könntest von einer Situation deiner Wahl aus deinem Leben: Welche Situation wäre das? Da fällt mir nichts ein, wahrscheinlich brauche ich so ein Video nicht.

Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest? Mehr Wertschätzung für Illustration und bessere Bedingungen für selbstständige Kreative. Und all das, was man eh ändern würde, wenn man könnte: bezahlbarer Wohnraum, Weltfrieden, den Klimawandel aufhalten, mehr Solidarität untereinander…

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wahrscheinlich würde ich ein Curry kochen.

Was sollte niemand von dir wissen?

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wofür hättest du gerne mehr Zeit?

Das letzte Wort: It’s ok.

FOTO: Ewa Priester

Bruno Alexander

Bruno Alexander gehört zu den Menschen, die schon in jungen Jahren ziemlich genau wissen, wo es für sie einmal hingeht. Mit seinen 22 Jahren war er schon in echten Knallerserien wie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ oder „Club der roten Bänder“ zu sehen, aktuell spielt er in der Amazon Prime Mockumentary „Die Discounter“ mit – und ist gemeinsam mit den Zwillingsbrüdern Oskar und Emil Belton auch für Regie und Drehbuch verantwortlich. Da überrascht es nicht, wenn er im Interview gesteht, dass Geduld wirklich nicht zu seinen Stärken gehört: „Es muss immer alles jetzt passieren.“ Ein Gespräch zwischen Cowboy Boots auf dem Kiez, den Rolling Stones und Riesenenten.

Name: Bruno Alexander
Alter: 22
Wohnort: Hamburg
Beruf: Schauspieler und Regisseur
Schuhgröße: 46 haha
Lieblingsfilmzitat: „I love inside jokes. Would love to be a part of one, some day.“ – Michael Scott, „The Office“
Kontakt: instagram.com/bruno__alexander

Wie bist du aufgewachsen? Mit Mutter, Vater, Bruder und Schwester in Eimsbüttel. Vor allem meine großen Geschwister haben mich geprägt. Ich wollte immer schon mit meinem Bruder und seinen Freunden mithalten und auch so cool sein wie die. Ich hab also mit allem, auch mit den verbotenen Sachen, relativ früh angefangen, hatte also auf jeden Fall eine sehr aufregende und rebellische Kindheit und Jugend. Daher auch der Name „Kleine Brüder“ für die Produktionsfirma, die ich vor einem Jahr mit ein paar Freunden gegründet habe (Oskar Belton, Emil Belton, Max Mattis, Leo Fuchs) – alles kleine Brüder. :)

Bei welchem kulturellen Ereignis wärst du gerne dabei gewesen? Ich wäre gerne mal auf einem Rolling Stones Konzert gewesen. Allgemein mag ich den Style der 80er. Das Kostüm aus „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ wollte ich gar nicht mehr ausziehen. Einges davon trage ich auch heute noch. Aber man wird halt bisschen komisch angeguckt, wenn man in Cowboy Boots auf den Kiez geht…

Wofür hast du kein Talent? Ich bin sehr sensibel für alles Zwischenmenschliche, was um mich herum so passiert. Immer wenn mir eine interessante Situation auffällt, schreibe ich sie direkt in meinem Handy auf Notizen auf. Wenn es dann in den Schreibprozess für eine Serie geht, greife ich darauf zurück. Daraus entstehen dann die spezifischen und originellen Szenen, die relatable sind und sich echt anfühlen. Für jedes aktuelle oder in der Zukunft liegende Projekt habe ich einen eigenen Ordner, gefüllt mit tausenden von kleinen Momenten meines Lebens.
Ok, hab erst beim zweiten Mal Lesen gemerkt, dass die Frage eine andere war… Wofür ich kein Talent habe: Ich kann mich schwer gedulden. Es muss immer alles jetzt passieren.

Das größte Problem deiner Generation? Instagram, TikTok und so. Und die Kurzlebigkeit, die daraus entsteht. Ich habe das Gefühl, es gibt gar keine richtigen Idole mehr, zu denen eine ganze Generation aufblickt. Klar, es gibt noch den ein oder anderen Superstar, aber das ist nicht wie zum Beispiel zu Zeiten der Rolling Stones. Heute ist der Hype oft von nicht sehr langer Dauer.

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freund*innen beschreiben? Empathisch, loyal und kreativ.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? War neulich beim „Floating“. Da liegt man in einem Becken mit sehr hohem Salzgehalt und schwebt an der Oberfläche. Um einen herum ist alles dunkel. Das soll eigentlich entspannend sein. Ich fand’s richtig scheiße. Die ganze Zeit ist mir Wasser in die Ohren gelaufen, weil die Ohrenstöpsel nicht gehalten haben und als ich dann eine ganz okaye Schwebeposition gefunden habe, wurde auch schon das Wasser ausgelassen und es war vorbei. Nie wieder!

Würdest du lieber gegen eine Ente kämpfen, die so groß ist wie ein Pferd oder gegen hundert Pferde, die so klein sind wie Enten? Auf jeden Fall gegen die Riesenente. Ich würde es, glaube ich, nicht packen, den kleinen Pferden weh zu tun. Aber so ’ne Riesenente…

Was ist dein wertvollster Besitz? Gerade ist das meine analoge Kamera, von der ich noch zwei unentwickelte Filme habe. 50 Fotos, von denen ich keine Ahnung habe, was drauf ist, weil sie bei diversen Partys entstanden sind. Ich liebe diese Überraschung. Bei der Abholung im Fotoladen wird es dann aber manchmal ein bisschen awkward mit dem Kollegen, der die Fotos entwickeln hat…

Wann hast du dir das letzte mal gewünscht, dass der Tag nie aufhört? Freitag vor zwei Wochen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde das Bad richtig schön sauber machen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wenn ihr morgens kommt, dann würde ich euch das beste Spiegelei-Brot machen, was ihr je gegessen habt. Und sonst kann ich tatsächlich vegetarische Bolognese so zubereiten, dass sie besser als echte schmeckt.

Was sollte niemand von dir wissen? Yikes.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Waren gute Fragen, danke.

Das letzte Wort: Gucktdiediscounterbeiamazonprime!

FOTO: Mathias Bothor/photoselection

Meike Schützek

Meike Schützek ist passionierte Ozeanliebhaberin und hat genau deshalb vor vier Jahren ihre Karriere komplett transformiert, den Marketing-Job an den Nagel gehängt und die NGO Ocean. Now! gegründet. Seitdem nutzt sie die Kraft der Kunst, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig ein nachhaltig gesunder Ozean für uns alle ist. Im Interview geht es um Berufung und Engagement, low-drama Führungsstil und die Freundschaft zwischen einem Mann und einem Oktopus.

Name: Meike Schützek
Alter: 45
Wohnort: Berlin-Friedrichshain
Beruf: Gründerin der NGO Ocean. Now!, und selbständige Beraterin (Marketing und Kommunikation Ozeanschutz)
Schuhgröße: 39-40
Lieblingsgewässer: Atlantikküste der Algarve
Kontakt: info@meikeschuetzek.com

Beschreibe Ocean. Now! in einem Satz: Ocean. Now! ist eine NGO, die die Kraft der Kunst nutzt, um das Bewusstsein für das Nachhaltigkeitsziel 14 (SDG 14) – „Leben unter Wasser” – zu schärfen. Wir stärken das Engagement auf allen Ebenen der Gesellschaft mit dem Ziel, die Vielfalt des marinen Ökosystems wieder aufzubauen.

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Kreativ, designorientiert in diesem Themenfeld arbeiten zu können. Die kurzen Entscheidungswege in einem kleinen Team und das Feiern kleiner Erfolge.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Es war kein konkreter Rat, aber der Einfluss von drei Managern, von denen ich mir in meiner früheren Karriere (E-Commerce) einen sehr guten Führungsstil abschauen konnte. Er war low-drama (das Ego auf den Rücksitz stellen), motivierend (Erfolge feiern) und fair (mit jedem auf Augenhöhe). Dafür bin ich sehr dankbar.

Wer oder was inspiriert dich? Philosophie und visionäre Gesprächsthemen, auch gern Utopien, denn es gibt noch so viel Luft nach oben für die Menschheit. Ästhetische Konzeptkunst, die ins Herz geht. Ein langer Surftag im Spätherbst mit sanften Wellen und einem gut gemixten Mojito danach. Unter freiem Himmel stundenlang zu großartiger Musik tanzen.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Das Ändern leben – wie ich zurück zum Ozean ging (meine Geschichte, wie ich meine Karriere erfolgreich änderte, um zurückzugeben).

Was ist die großartigste wahre Geschichte, die du gehört hast? Zwischen einem Mann und einem Oktopus entwickelte sich eine Freundschaft.

Du darfst den Duden um drei Wörter deiner Wahl ergänzen. Bitteschön: Herzaufstand, Metta Bhavna, Diskokugel.

Wessen BRAVO Poster hattest du an der Wand? Michael Jackson, Morten Harket, Bros.

Wenn du umziehen müsstest, wo würdest du gerne leben? In der Algarve.

Was kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben? Bewusst mit sich selbst und anderen leben. Weniger konsumieren, mehr teilen. Weniger arbeiten, mehr tanzen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde weltweit die Ideologie des endlosen Wachstums ausradieren und stattdessen ein Verständnis für regenerative Kulturen wachsen lassen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Grünes Curry mit Süßkartoffeln, Brokkoli, Fenchel, Karotten, Tofu und Cashewnüssen. Garniert mit Koriander.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich sehe in Menschen oft, welchem Tier sie ähnlich sehen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was ist dein aktueller Lieblingstrack? Antwort: Tom Misch – „It Runs Through Me“ (feat. De La Soul).

Das letzte Wort: Let love rule.

FOTO: Charlene Kilthau

Katharina Kestler & Christine Prechsl

Katharina Kestler und Christine Prechsl teilen ihre Leidenschaft fürs Bergsteigen, Klettern oder Mountainbiken gerne mit anderen. Sie sind die Munich Mountain Girls: Eine Initiative, die bergbegeisterte Frauen miteinander verbindet. Für neue Abenteuer, Bergfreundschaften, Inspiration und Austausch. Wir haben die beiden zwischen Skitouren und Schneewandern zum Kurzinterview erwischt: Ein Gespräch zu Radl- und Bücherliebe, Brotzeit und Kaiserschmarrn – und mit der beruhigenden Erkenntnis, dass die erste Skiabfahrt der Saison auch für absolute Bergenthusiastinnen richtig hart sein kann. Bleibt nur die Frage: Lieber bergauf oder bergab?

Name: Katharina Kestler / Christine Prechsl
Alter: 40 / 36
Wohnort: München / München
Beruf: Journalistin / Digitale Produktmanagerin
Schuhgröße: 38 / nah
Lieblingsberg: Die Kampenwand – aus emotionalen Gründen. / all mountains are my favourite
Kontakt: @kaddi_kestler / @christine_pre

Beschreibe die Munich Mountain Girls in drei Worten:
Kaddi: Community, Empowerment, Vorbilder.
Christine: Frauen, Leidenschaft, Bergfreundinnen.

Worauf achtest du, wenn du jemandem zum ersten Mal begegnest?
Kaddi: Auf die Vibes zwischen uns.
Christine: Auf nichts Bestimmtes.

Was schätzt du an dir am meisten?
Kaddi: Meine Genauigkeit, Konsequenz und meine (geistige) Flexibilität.
Christine: Ganz viel. :)

Könntest du dir ein Leben ohne Internet vorstellen?
Kaddi: Ein Leben sehr gut, meinen Job stell ich mir dann allerdings sehr mühsam vor.
Christine: Na klar. Ich kenne das sogar noch. ;)

Kaddi, beschreibe Christine in einem Satz: Eine Visionärin, die es sich erlaubt, ihre Gedanken frei fliegen zu lassen, und trotz (oder wegen?) ihrer ruhigen Art eine Wirkung auf Menschen hat, die sie manchmal selbst überrascht.

Christine, beschreibe Kaddi in einem Satz: Eine tolle, mutige, offene, schlaue, lustige Frau voller Energie und Leidenschaft und noch ganz viel mehr.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten:
Kaddi: Das Mountain Girls Buch, das wir zusammen mit dem Prestel Verlag herausgebracht haben.
Christine: Miroloi. Miteinander reden.

Dein Haus brennt. Welche drei Gegenstände rettest du vor den Flammen?
Kaddi: Jetzt im Moment: Die drei Fahrräder, die in meinem Schlafzimmer stehen.
Christine: Meine Lieblingspflanzen, Bücher, so viele ich tragen kann, mein Rennrad – das tollste Fahrrad der Welt.

Was wolltest du mal werden, wenn du groß bist?
Kaddi: Meeresbiologin.
Christine: Kinderärztin, glaube ich.

Was für eine Rolle hast du in deinem Freundeskreis?
Kaddi: Kaddi, kannst du mich mal mitnehmen zum Skifahren?
Christine: Ich bin ich.

Wonach bist du süchtig?
Kaddi: Nach Erlebnissen.
Christine: Bücher.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Kaddi: Sie mit Menschen teilen, für die es nicht um Macht der Macht willen geht, und dann schauen, ob wir nicht doch ein besseres Gesellschaftssystem hinbekommen, als das, in dem wir leben.
Christine: Mehr Frauen „an die Macht“. Niemand soll mehr hungern oder flüchten müssen. Ein gutes Leben für alle Lebewesen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Kaddi: Die besten Spaghetti Carbonara eures Lebens.
Christine: Vermutlich gäb’s eine vegane Brotzeit mit bestem Bio-Brot und alkoholfreiem Weißbier. Oder Freestyle Cooking aus dem, was der Kühlschrank hergibt.

Was sollte niemand von dir wissen?
Kaddi: Wie hart anstrengend ich die erste Skiabfahrt der Saison immer finde.
Christine: Tja.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Kaddi: Bist du so stark wie du tust?
Christine: Wo gibt’s den besten Kaiserschmarrn und wo ist die schönste Aussicht.

Das letzte Wort:
Kaddi: Schnee.
Christine: Bussi, ciao – und kommt in die MMG Community, wenn ihr Berge liebt!

FOTO: Daniel Hug / privat

Anna Yona

Anna Yona ist Gründerin von Wildling Shoes. Wildlinge – das sind Minimalschuhe, die dafür sorgen, dass man den Boden unter den Füßen ganz neu spürt und die buchstäblich dazu ermuntern, neue Wege zu gehen. Wildling will positiven Einfluss auf alle Bereiche der Wertschöpfungskette nehmen und setzt sich aktiv für nachhaltige und faire Rohstoffgewinnung, maximal faire Produktion, Langlebigkeit und Wiederverwertung ein. Die Idee kam Anna als sie mit ihrer Familie von Israel nach Deutschland zurückkehrte. Nach jahrelangem Barfußlaufen konnten sich ihre Kinder mit konventionellen Schuhen einfach nicht mehr anfreunden. Und so gründete Anna selbst, setzte sich mit regenerativem Wirtschaften auseinander und startete mit Wildling ihre eigene kleine Utopie, die Mensch und Umwelt in den Fokus nimmt und zu einer Plattform werden soll, um sich zu vernetzen, gegenseitig zu inspirieren, neue Perspektiven zu erkennen, Wissen zu teilen und gemeinsam an gesellschaftlicher Veränderung zu arbeiten.

Name: Anna Yona
Alter: 43
Wohnort: Engelskirchen
Beruf: Noch Company Lead von Wildling (bis wir die Company Leads abgeschafft haben)
Schuhgröße: 41.5
Lieblingsfilmzitat: “The things you own end up owning you.”
Kontakt: instagram.com/annawildling

Wildling Shoes ist/sind: Ein aktivistisches Unternehmen / Minimalschuhe für ein neues Lebensgefühl.

Beschreibe deinen Führungsstil: Ein gewisses Gerangel zwischen laissez-faire und Perfektionismus.

Was wolltest du mal werden, wenn du groß bist? Greenpeace-Aktivistin, Journalistin oder wahlweise Rangerin (alles in einem ist ziemlich nah dran an meinem heutigen Job).

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freund*innen beschreiben? Neugierig, begeisterungsfähig, sensibel.

Was machst du gerne und wird nie langweilig? Alles, was mit anderen geteilt werden kann. Und Klavier spielen.

Wovon hast du keine Ahnung? Von den meisten Dingen, denen ich mich widme. Das macht aber auch den Reiz aus.

Das größte Problem deiner Generation? Wir haben eine Krise geerbt und nur noch wenig Zeit, das Ruder herumzureißen.

Eine Begegnung, die du nie vergisst: Das erste im Arm Halten der Kinder nach der Geburt.

Welche Farbe nimmt ein Chamäleon an, wenn es in einem Raum sitzt, in dem nur Spiegel hängen? Hellgrün. Sich selbst treu bleiben.

Glaubst du an das Schicksal? Nein. (“Klopft auf Holz”)

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Das System.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wir haben seit drei Jahren keine Küche, weil wir immer noch überlegen, wie wir das Haus am schönsten renovieren könnten. Daher – Käseplatte und Wein?

Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich nicht halb so tough bin, wie es aussieht. Ups.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was verlernst du gerade?

Das letzte Wort: rEVOLution. (Mit “Love” in der Mitte.)

FOTO: Sandra Dienemann

Raul Oliver Arriaga

Der Koch Raúl Oliver Arriaga fand seinen Weg von Mexiko aus über Spanien in die Gastroszene Berlins. Im Chaparro Berlin serviert er mit seinem Team leckere Burritos, Comida Corrida, Tortas, Quesadillas, Tacos und und und umgeben von den strahlenden Farben eines mexikanischen Straßenmarktes. Im Interview erzählt er uns von Nachtschichten als TV-Redakteur in einem früheren Leben, seiner Entscheidung, das Chemie-Studium zu schmeißen, um doch Koch zu werden, und seinem neuesten Projekt: Ein weiteres Restaurant, das regionale Produkte und mexikanische Techniken verwendet. Dafür sucht der Tausendsassa übrigens noch eine*n Partner*in.

Name: Raúl Oliver Arriaga
Alter: In diesem Moment meines Lebens spielt das Alter keine Rolle mehr.
Wohnort: Berlin
Beruf: Ingenieur und Koch
Schuhgröße: 39
Lieblingsfilmzitat: „Hazlo o no lo hagas, pero no lo intentes“ (dt.: „Mach’s oder mach’s nicht. Es gibt kein versuchen“), Meister Yoda
Kontakt: rauloliver.com

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Kreativ zu sein.

Was war die härteste Arbeit, die du je gemacht hast? Nachtschichten-Schieben als Redakteur beim Fernsehen und am nächsten Tag zur Uni gehen.

Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn? Die Entscheidung, von meinem Chemie-Studium zur Kochausbildung an der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México) zu wechseln.

Du begegnest deinem 18-jährigen Ich. Welchen Rat gibst du dir? Finde eine Fähigkeit, die du lernen willst, und suche dann die Besten in diesem Bereich, um ihnen zu folgen und um so gut zu werden wie sie.

Was ist dein verstecktes Talent? Tanzen (und ich bewege mich gerade zur Musik, die um 0:30 Uhr in meiner Küche zu Hause läuft).

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Triathlon, letztes Jahr im September.

Worauf achtest du, wenn du jemandem zum ersten Mal begegnest? Die Art und Weise, wie die Person spricht.

Was nimmst du dir schon länger vor, schaffst es aber irgendwie nicht? Bürokratie und den ganzen Papierkram (Buchhaltung ;-) ).

Welche Superheldenkraft hättest du gern? Fliegen.

Die wichtigste Erfindung der Menschheit? HORL2.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Einwegplastik würde ich verbieten sowie Styropor-Verpackungen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Das, was ich immer mache: Einfach Kühlschrank auf und dann koche ich daraus was Leckeres.

Was sollte niemand von dir wissen? Keine Ahnung.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was sind meine Lieblingszutaten? Ob ich schnarche?

Das letzte Wort: Das Leben ist zu kurz für schlechtes Essen.

FOTO: White Kitchen

Stefan Fak

Angefangen hat alles mit Reis. Lotao Gründer Stefan Fak lernte die Vielfalt der vermeintlichen Sättigungsbeilage auf seinen Reisen durch Asien kennen. Aus der Leidenschaft wurde eine Profession – Stefan machte sich als erster Risolier einen Namen – und schließlich eine kulinarische Mission. Seit 2011 spürt er mit seinem Team exotische, ehrliche und nachhaltig produzierte Lebensmittel in Asien auf und sorgt dafür, dass sie hierzulande mit gutem Gewissen in Küchen und auf Tellern landen. Das Lotao Sortiment umfasst neben Reisspezialitäten auch Bio-Zuckersorten und eine riesige Jackfruit- und Snack-Auswahl. Im Rahmen der Aktion „Reis mit Herz“ könnt ihr die Initiative Be an Angel e. V. unterstützen, die sich für eine nachhaltige Integration von Menschen mit Fluchtgeschichte einsetzt. Was ihr dafür tun müsst? Einfach den leckeren bengalischen Lotao Bio-Milchreis mit Apfel, Zimt und Zucker löffeln. Der Reinerlös geht direkt an den Verein. Danke, Stefan!

Name: Stefan Fak
Alter: 48
Wohnort: Berlin
Beruf: Risolier aus Leidenschaft, Geschäftsführer aus Überzeugung
Schuhgröße: 43
Lieblingsgeschmack: SÜẞ!!!
Kontakt: stefan.fak@lotao.de

Was hat dich zuletzt wirklich bewegt? Ein Ausflug in das Burgenland, der Heimat meiner Mutter.

Auf was für Veränderung hoffst du in der Zukunft? Mehr Ruhe, mehr Planbarkeit.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn unsere Kunden positives Feedback geben. Wenn ich merke, dass unser Team an einem Strang zieht und mit mir meine Visionen teilt.

Was ist gerade ganz neu? Der Relaunch unserer Marke Lotao steht unmittelbar bevor und die Planungsarbeiten dazu – in Form von Workshops, Expertengesprächen und Agentur-Briefings.

Wer oder was inspiriert dich? Menschen, die mit Leidenschaft das tun und verfolgen, woran sie glauben, die eine Vision haben, und dieser treu sind. Die ihre Grenzen kennen und keine Kompromisse eingehen, wenn diese verletzt werden. Dinge mit Strahlkraft, die aus innerer Schönheit und Tiefe kommt, und die mich durch ihr Anderssein überraschen.

Was macht dich richtig zufrieden? Ein gutes Essen… man wird älter. ;)

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten? Ich bin dankbar dafür, dass meine Grundbedürfnisse immer gedeckt waren – also, dass ich keinen Hunger leiden musste, dass für meine Gesundheit gesorgt wird und wurde, und dass ich mich fast immer sicher fühlen konnte. Und dass ich dies auch nicht als Selbstverständlichkeit betrachte. Ich bin dankbar für meine interdisziplinäre Ausbildung, die es mir ermöglichte, die Welten der Kultur- und Geisteswissenschaften genauso gut kennenzulernen wie die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Und ich bin dankbar für die Kontakte zu allen Menschen, die mit Liebe, Offenheit und Engagement mein Leben bereichert haben.

Welche Eigenschaft schätzt du an einem Menschen? Ehrlichkeit, Handschlagmentalität.

Lotao Reis mit Herz ist… ein besonderes Projekt. Wir sammeln Geld für die Integrationsinitiative „Be an Angel“. Warum ist das wichtig: In unserer Produktionsstätte in Mecklenburg mussten wir sehr, sehr oft erleben, wie staatliche Integration NICHT funktioniert, versagt. Menschen, die wir versucht hatten, zu integrieren, haben es bei uns leider nicht geschafft. Selbstkritisch muss ich sagen, dass wir weder die Kapazität, noch das Durchhaltevermögen und auch nicht das Wissen hatten, wie Integration funktioniert. Das war für mich ein persönliches Scheitern. Vor „Be an Angel“ ziehe ich deswegen den Hut. Denn sie haben es geschafft. Und zeigen vorbildlich, wie es gehen kann. Darum will ich sie mit „Reis mit Herz“ so gut wie möglich unterstützen.

Die ganze Welt hört dir zu: Was sagst du? Stoppt den Klimawandel – und dann folgt eine knackige Präsentation, was, wie warum…

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Selbstverständlich den Klimawandel

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Variante 1, ihr kommt als Freunde: Krautfleckerl, Apfelstrudel. Variante 2, ihr kommt als PR-Leute oder Aliens: Lasagne mit Lotao Veggie Hack, Trifle mit Prince of Bengal Baby-Reis.

Was sollte niemand von dir wissen? Dass mein Corona-Bauch nicht kleiner wird *snieff*…

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Muss man Reis vor dem Kochen waschen? ha ha

Das letzte Wort: Nein.

FOTO: Lotao