Plötzlich war er da, der kleine Franzose mit dem bombastischen Sound. Und kreierte eine Musik, die direkt in die Nervenströme und Tanzbeine gelangte. 2013 war das. Yoann Lemoine aka Woodkid, seines Zeichens nimmermüdes, versatiles Genie, Musiker und Regisseur betrat die Bild- und Bühnenfläche. In seinem neuesten Projekt mit dem Namen „Ellis“ verschmelzen beide Künste. Der französische Street Artist JR führte Regie für einen bewegenden Kurzfilm über Migranten, für die Ellis Island vor den Toren New Yorks in einer gar nicht so fernen Vergangenheit der erste Anschwemmungspunkt nach monatelanger Reise über den Ozean nach Amerika war. Die kleine Insel in Sicht, aber außer Reichweite New Yorks war Schicksalsort und für viele zugleich Endstation ihrer Sehnsucht nach einem besseren Leben, das gelobte Land zum Greifen nah, aber eben doch unerreichbar. Schauspiel-Großmeister Robert De Niro erinnert sich in Form einer fiktiven Geschichte zweier Gestrandeter. Woodkid komponierte zu den starken Bildern einen bewegenden Soundtrack voller Poesie. Gespielt werden die melancholischen Klavierklänge von Nils Frahm, dem wir den Piano Day Ende März verdanken. Den Film gibt’s im Internet zu sehen, der Sound steht ab dem 8. Juli als Mini-Album zur Verfügung – inklusive der Stimme von De Niro, der eine Geschichte erzählt, wie sie auch heute täglich an den Grenzen unserer Welt passieren. Aus diesem Grund wird der Erlös aus dem Album mit den sachten, behutsamen Klängen der gemeinnützigen Initiative Sea Watch gespendet, die sich  für Schutz und Rettung ziviler Flüchtlinge einsetzt.
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Woodkid & Nils Frahm | „Winter Morning I & II“, Soundtrack zum Kurzfilm „Ellis“ | Erased-Tapes Mini-Album auf CD, Vinyl und digital | iTunes

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