Grenzenlos?

Als das Bündnis #unteilbar im Oktober letzten Jahres zur Demonstration von Zusammenhalt in Berlin auf die Straßen rief, folgten dem rund eine Viertel Million Menschen. Und auch, wenn einige trittbrettfahrende Gruppierungen zumindest am Rande für Diskussion sorgten, war der Marsch vor allem eines: ein starkes Signal der Gemeinsamkeit im Kampf für Gerechtigkeit und Demokratie im Angesicht von stärker werdendem Hass und politischem Autoritarismus. Doch auch nach der Demonstration bleiben die Fragen von #unteilbar virulent: Wie lassen sich soziale Herausforderungen und Anti-Rassismus zusammen denken? Wie korrelieren Identitäts- und Umverteilungskämpfe miteinander? Wie kann der aufkommende Rechtsautoritarismus erklärt, aber auch eingedämmt werden? Welche Allianzen müssten dafür geknüpft werden und was bedeutet heute Solidarität? Am 19. März schafft das HAU Hebbel am Ufer einen Raum, in dem diese Themen aufgefächert und vertieft werden können. Das Diskussionsformat, kuratiert vom #unteilbar-Team zusammen mit Missy Magazine-Herausgeberin Margarita Tsomou und der Soziologin Sabine Hark, ist als öffentlicher Think Tank gedacht. Am runden Tisch diskutieren unterschiedliche Akteurinnen und Akteure, darunter Max Czollek („Desintegriert Euch!“), IG Metall-Vorstand Uwe Meinhardt und Koray Yılmaz-Günay vom Migrationsrat Berlin-Brandenburg, über mögliche Potentiale von #unteilbar-Politiken. Den Auftakt bildet eine Diskussion zum selbstreflektorischen Thema „schwierige Solidaritäten“. Nach einem Impulsvortrag von Sabine Hark werden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten solidarischen Handelns intensiv besprochen.
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#unteilbar Think Tank – Über schwierige Solidaritäten | 19. März 2019, 19 bis 21 Uhr, Einlass: 18 Uhr | HAU Hebbel am Ufer | Stresemannstr. 29, 10963 Berlin | Facebook | Foto: Stephan Guerra

Und was hat das mit mir zu tun?

Kennen wir unsere Rechte? Also nicht nur als Bürger oder Gast oder Kunde, sondern ganz grundsätzlich als Mensch? Und sind wir uns der Tatsache bewusst, dass diese für uns selbstverständlichen Gleichheitsgrundsätze genau dies eben allzu lange nicht waren: nämlich selbstverständlich? Vor 70 Jahren, genau am 10. Dezember 1948, verpflichteten sich die UN-Staaten weltweit zu dem Bekenntnis, dass Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren werden, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status. Seit 1961 setzt sich die unabhängige Nichtregierungsorganisation AMNESTY INTERNATIONAL weltweit und unermüdlich für die Einhaltung der in dieser Erklärung verbrieften Rechte ein. Sie deckt auf, weist auf Missstände hin und ergreift Partei für die, deren Rechte verletzt werden, und jene, die für ihr Engagement für die Menschenrechte von Verfolgung, Folter und der Todesstrafe bedroht sind. Zum 70. Jubiläum will die Menschenrechtsorganisation gemeinsam mit prominenten Unterstützern wie Wana Limar, Samy Deluxe, Gerhart Baum, Constanze Kurz und Idil Baydar die Menschenrechte wieder stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Denn gerade in Zeiten von zunehmendem Rassismus, Hass und Agitation gegen Minderheiten, Aufweichung rechtsstaatlicher Prinzipien, Datenunsicherheit und Unilateralismus ist der Diskurs über die Unveräußerlichkeit von Rechten aller Menschen aktueller und wichtiger denn je. Dieser Diskurs muss auf gesamtgesellschaftlicher und politischer Ebene genauso geführt werden, wie auf persönlicher. Dafür hat AMNESTY eigens ein kostenloses Aktionspaket entwickelt, das neben den Menschenrechten in Bookletform auch Argumente, Sticker und weiteres Material enthält und über www.amnesty.de bestellbar ist.
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70. Jubiläum der Menschenrechte, Amnesty International | 10.12.18 | www.amnesty.de

Schöne Neue Welt

Wie werden wir leben im Jahr 2048? Szenario A: Die politischen Kräfteverhältnisse haben sich zugunsten der Zivilgesellschaft verschoben. Welche Wege und Entscheidungen haben wohl zu diesem Punkt geführt? Ist die Gesellschaft dadurch gerechter und demokratischer als vorher? Szenario B: Der neoliberale Trend hat sich fortgesetzt. Die Konzerne haben ihren Lobbyismus erfolgreich vorangetrieben. Diese beiden Szenarien bestimmen die inhaltliche Auseinandersetzung während der zweitägigen Konferenz ‚Schöne Neue Welt 2048‘, die am 8. und 9. November 2018 im Silent Green Kulturquartier im Wedding stattfindet. Das Forum für Umwelt und Entwicklung spitzt mit diesem Perspektivwechsel die Diskussion um aktuelle gesellschaftliche, umwelt- und entwicklungspolitische Herausforderungen und Trendwenden der kommenden Jahrzehnte auf ziemlich pfiffige Weise zu. Die schöne neue Welt vereint Inszenierung, Kunstinstallation und Schauspiel mit hochwertigem fachlichem Austausch über unterschiedliche Zukunftsutopien und -dystopien. Was wird unseren Alltag in 30 Jahren bestimmen? Prägen globale Katastrophen, Krisen und Konflikte das Leben auf der Erde? Im Rahmen der Konferenz werden acht thematische Schwerpunkte gesetzt und unter den Szenarien A und B dann parallel  skizziert und diskutiert. Tag eins beschäftigt sich mit Bioökonomie und Landwirtschaft, sozialer Ungleichheit, dem Nord-Süd-Verhältnis und der Zukunft Europas. An Tag zwei stehen Digitalisierung, Klima und Energie, Zukunft der Demokratie sowie ländlicher Raum und Urbanisierung im Fokus. Keynotes kommen von Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin (Plan A) und Peter Wahl (Plan B). Dazu gibt es ein hochkarätiges Panel, eine Aufführung der Theatergruppe S.K.E.T., einen Zukunfts-Slam mit Slammern wie Jule Eckert oder Luise Komma Klar und vieles mehr. Moderiert wird die Veranstaltung von Andrea Thilo und, äh, Margaret Thatcher ist auch dabei? Wir verlosen 2×2 Einreisebescheide für die Schöne Neue Welt. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚WENN FRÜHER IMMER ALLES BESSER WAR, WIRD ES NIE MEHR SO GUT WIE HEUTE‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Schöne Neue Welt 2048 | Silent Green Kulturquartier Wedding, Gerichtstraße. 35, 13347 Berlin | 08.-09.11.2018 jeweils ganztägig | Programm | Webseite

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 06. November 2018 | Tags: , , , Keine Kommentare

Unteilbar

Mit Demos ist das manchmal so eine Sache. Mitunter verkommt das Seite an Seite spazieren unter gemeinsamem Pappschild auch schon einmal zum Selbstzweck. Und spätestens, wenn man dann abends zufrieden und mit heißem Tee die Bilder des Wohlstandsprotestes im eigenen Instagram Feed checkt, ist die Welt in Ordnung und der Kampf für oder zumeist gegen etwas tritt in den Hintergrund. Was hat es gebracht? Keine Ahnung, wichtig ist schließlich, dass man etwas tut. Das stimmt! Und wenn man dafür ein Gratiskonzert deutscher Popgrößen serviert bekommt, ist das umso besser. Nur darf dahinter die wichtige Botschaft nicht zurückstehen. Wir waren mehr. Mehr als die hasserfüllten Schreihälse und Spalter, die mit ihren Aggressionen und Gewaltanstalten gegen alles und jeden hetzen, die der oder das irgendwie anders ist. Aber eben auch mehr als die vielen verwirrten und unsicheren Mitläufer, die ihre rationalen oder irrationalen Ängste und Sorgen mit sich herumschleppen und ihnen stumm schreitend oder mitgröhlend Gehör verschaffen wollen. Ob zurück zuschreien die beste Lösung ist, die wir anbieten können, darf zumindest diskutiert werden. Fest steht, wenn uns ein differenzierter Dialog nicht gelingt, bleiben viele von ihnen genau da stehen, wo wir sie gerade sehen: bei denen, die vorgeben, sie zu verstehen, sie ernst zu nehmen, ihre Ängst zu teilen und für sie in ihrem Sinne aktiv zu werden. Wenn das passiert, wenn diese verunsicherte Unentschlossenheit in Richtung der einfachen „Lösungen“ kippt, treibt das die Spaltung der Gesellschaft nachhaltig voran. Das Bündnis #unteilbar will nicht spalten, sondern sich klar und deutlich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen, in der Menschenrechte unteilbar, in der vielfältige und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind und Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Antifeminismus und LGBTIQ- Feindlichkeit keinen Platz haben. Und wir machen mit. Am Samstag ab 12 Uhr beginnt die Auftaktveranstaltung auf dem Berliner Alexanderplatz, danach startet die große friedliche Demo durch die Stadt. Vielleicht begegnen wir auf dem Weg auch Menschen, die anders denken als wir. Vielleicht schreien wir sie nicht an. Vielleicht laden wir sie ein, mit uns zu gehen. Gemeinsam unter einem Pappschild.
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#unteilbar Großdemo | 13.10.2018, Auftakt 12 Uhr, Demo 13 Uhr | Berlin, Alexanderplatz | unteilbar.org | Facebook-Eventlink

Worte sind Taten

Am 23. September solltest du mit jemandem reden. Unter vier Augen und von Angesicht zu Angesicht. Ihr solltet über Deutschland reden, Politik, das Klima, Themen die euch und die Gesellschaft bewegen. Ihr werdet am 23. September nicht mit irgendjemandem reden, sondern mit einem Menschen, der in genau diesen Fragen möglicherweise fundamental anderer Anischt ist als du. Deinen Gesprächspartner kennst du noch nicht, er wird dir mithilfe eines Algorithmus angeboten. Alles, was du weißt: Ihr denkt anders. Und versteht euch möglicherweise doch. Die Aktion „Deutschland spricht“ beruht auf einer Initiative von ZEIT ONLINE, bei der sich im vergangenen Jahr 12.000 Menschen beteiligten. Insgesamt elf Medienhäuser rufen nun gemeinsam und unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu auf, sich mit einem politisch Andersdenkenden zu treffen. Die Medienpartner stellen ihren Lesern in den kommenden Wochen aktuelle, für alle gleich lautende Fragen: „Sollten deutsche Innenstädte autofrei werden?“ Oder: „Können Muslime und Nicht-Muslime in Deutschland gut zusammen leben?“ Anschließend findet ein Algorithmus anhand der Antworten Menschen, die nahe beieinander wohnen, aber möglichst unterschiedlich denken. Am Sonntagnachmittag des 23. September können sich die auf diese Weise vermittelten Diskussionspaare überall in Deutschland treffen. Einige der Teilnehmer werden nach Berlin eingeladen, wo sie mit ihrem Partner im Rahmen einer Veranstaltung diskutieren können, die der Bundespräsident mit einer Rede eröffnen wird. Die technische Grundlage für das Projekt bildet übrigens die Plattform „My Country Talks“, die von ZEIT ONLINE gemeinsam mit internationalen Partnern konzipiert und zusammen mit Google umgesetzt wurde. In den kommenden Monaten sind auch „My Country Talks“-Veranstaltungen in der Schweiz, Österreich, Norwegen und Dänemark geplant. Auch mit Medienhäusern in rund 30 weiteren Regionen gibt es bereits Vorgespräche, von Alaska bis Australien. Lasst einander zuhören, miteinander diskutieren und um Lösungen ringen, die unsere Gesellschaften voranbringen, statt Gräben zu schaufeln und Mauern zu bauen. Lasst uns reden. Lasst es uns tun.
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Deutschland Spricht | So., 23.09.2018 | Anmeldung

Auf die Faust

Ein Drama, eine Stadt, hunderte Events – nein, die Rede ist ausnahmsweise mal nicht von Berlin, sondern von München. Ja mei! Die wunderbare Stadt an der Isar steht 2018 für fünf Monate lang im Zeichen von Goethes berühmtestem Drama „Faust“. Vom 23. Februar bis zum 29. Juli 2018 werden Ausstellungen, Konzerte, Filmvorführungen, Vorträge, literarische Veranstaltungen, Theaterproduktionen, Tanzvorstellungen, Partys (puh, kurz Luft holen), Führungen, Foto-Wettbewerbe und Web-Serien präsentiert. Es entwickeln sich in schwindelerregender Vielfalt eigene Perspektiven, neue kreative Facetten und ungekannte Zugänge öffnen sich zu diesem einzigartigen Werk der deutschen Literatur. Das Faust-Festival München ist eine Initiative der Kunsthalle München und des Gasteig. Es umfasst alle Genres und bringt Partner jeder Größenordnung zusammen. Die mittleren und kleinen Häuser, Künstler aller Genres, die Off-Szene, Profis und Laien sorgen dafür, dass Faust im Zentrum der Landeshauptstadt genauso präsent ist wie in den angrenzenden Stadtteilen. Die Idee entstand bei den Planungen zur Ausstellung „Du bist Faust − Goethes Drama in der Kunst“, die zeitgleich in der Kunsthalle München zu sehen ist. Faust ist aktueller denn je, Faust repräsentiert den prototypischen modernen Menschen – rastlos auf der Suche, jedoch nie am Ziel. Das Drama hinterfragt den Menschen noch immer in seiner Verführbarkeit, Moral und Gesellschaftsstruktur. Seine Fragen sind auch unsere großen Fragen heute.
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Faust Festival München | 23.02.-29.07.2018 | Website | Facebook

Hautfarbe Hellrosa?

Also: Hautfarbe mischt man mit Weiß, einem Klecks Gelb und einem Tupfer Rot. Ist klar und die Sonne hat ein Gesicht und der Mann im Mond schwingt die Laterne. Nichts für ungut, liebe Mamas, Papas, Grundschullehrer und Erzieher, ihr könnt rein gar nichts dafür, dass die Kunstwerke vieler kleiner Leute in Sachen Farbe ein wenig, sagen wir, eindimensional wirken. Die Welt um uns ist bunt, wir Menschen sind es auch – nicht hellrosa oder gelb, nicht schwarz oder weiß. Bisher mangelte es trotz dieser wunderbaren, facettenreichen Vielfalt auf unserem kleinen grünblauen Planeten an geeignetem Künstlerbedarf fernab des Ölfarbenvollsortiments. Warum eigentlich? Die Freiwilligen-Community GoVolunteer hat nun endlich Abhilfe geschaffen. Im Rahmen ihrer „So bunt ist Deutschland“ Kampagne hat sie eine Buntstiftpalette entwickelt, die mit zwölf Stiften quasi alle Hautfarben der Welt abdeckt. So können Kinder die Welt endlich so bunt malen, wie sie ihnen im Alltag begegnet und den farbenfrohen Denkanstoß für die Mamas und Papas gibt es gleich inklusive. Der Erlös aus dem Verkauf der Buntstifte fließt zu 100 Prozent in die Integrationsprojekte von GoVolunteer. Die deutschlandweite Community bietet Menschen die Möglichkeit sich einfach für Integrationsprojekte zu engagieren, um unsere bunte Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Wir verlosen zwei Sets an die besonders Malfreudigen unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚MALZEIT!‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Hautfarben Buntstifte | Go Volunteer | Set: 12,50 EUR | Shop | govolunteer.com

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 03. Oktober 2017 | Tags: , , , , , , Keine Kommentare

Wohin das alles führt.

MMW_TEDxBerlinSalon

Wohin das alles führt.

Globalisierung, digitale Vernetzung, Sättigung und neue Prioritäten – das Arbeitsleben in unserer Gesellschaft hat sich grundlegend gewandelt. Während große Teile unserer Elterngeneration noch Jahrzente lang beim selben Arbeitgeber ihrem Tagwerk nachgingen, wechseln viele heut nicht nur Firma, sondern auch gleich den Beruf auf dem Weg zu persönlicher und beruflicher Erfüllung. Wir streben nach einer tieferen Bedeutung in unserem Arbeitsumfeld und fordern Raum für kreative Entfaltung. Vor diesem Hintergrund ist das Führungsmantra der 80er und 90er Jahre nicht mehr zeitgemäß und hinreichend effektiv. Ein neues Paradigma der Führung für das 21. Jahrhundert ist erforderlich. Aber was genau sind die richtigen Zutaten zukünftiger erfolgreicher Führungsmodelle? Diese und weitere wichtige Fragen rund um das Thema Zukunft der Führung wird der TEDxBerlinSalon am 3. November 2015 im Berlin Congress Center am Alexanderplatz in den Fokus rücken. Renommierte Persönlichkeiten diskutieren über die sozialen, kulturellen und philosophischen Aspekte von Führungsperspektiven. Eines der Highlightspeaker ist Harvard Professor for Law and Leadership Lawrence Lessig, der kürzlich bekannt gab, dass er in das Rennen um die amerikanische Präsidentschaft einsteigen wird. Rulemodel sozusagen. Wir verlosen 1×2 Tickets für den Salon im Wert von je 220 Euro. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚FOLLOW ME NOW‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.

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TEDxBerlinSalon: LEADING IN A COMPLEX WORLD | Di., 03.11., 14-18 Uhr, Registrierung ab 13 Uhr | Tickets 220 Euro (99 Euro für Studenten), Ticketlink  | tedxberlin.de

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 28. Oktober 2015 | Tags: , , , Keine Kommentare