„Seite an Seite mit dir“

Es gibt diesen einen kurzen Moment, wenn das Licht gedimmt wird im Saal, das letzte Husten verklungen ist und aus dem polyphonen Plaudern absolute Stille wird. Es ist der Moment, in dem der Dirigent seinen Taktstock hebt. Das kollektive Einatmen bevor der erste Ton erklingt. Dieser Moment ist nicht vergleichbar mit der aufgeheizten Stimmung, den rufenden Mündern, den johlenden Fans, welche die ersten Takte eines Rock- oder Hip Hop-Konzertes einläuten. Am 14. September allerdings werden diese Stimmungen im Konzerthaus Berlin für einen Abend zusammengeführt. Dafür sorgen Dirigent JIMEK, Rapper MoTrip und das Berliner Konzerthausorchester. Libanon trifft auf Polen, Flow trifft auf Takt, Hip Hop trifft auf Klassik. Der polnische Komponist JIMEK genoss früh eine klassische Instrumentalausbildung, entfachte aber durch die Plattensammlung seiner Eltern eine Leidenschaft für Jazz und Hip Hop. Er tüftelte und sampelte und erkannte, dass ein Orchester der beste Sampler überhaupt ist. Der Höhepunkt der Tüftelei: Das „History of Hip Hop-Medley“ mit großem Orchester. Dieses Werk wird auch am Gendarmenmarkt zu hören sein. Im Zentrum steht aber die Zusammenarbeit des in Beirut geborenen Rap-Poeten MoTrip. Gemeinsam haben sie nicht nur ausgewählte Titel aus MoTrips Erfolgsalben „Embryo“ und „Mama“ für das große Orchester arrangiert, sondern auch drei neue Titel exklusiv für die fulminanten Töne geschrieben. Betörende Stimmen, ausgefeilte Texte, pompöse Klänge, der richtige Beat, Gefühle, Stimmungen, Melodien. Ist es Klassik? Ist es Hip Hop? Ist es egal? Denn alles ist Musik und Musik ist alles.
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MOTRIP orchestrated by JIMEK | Mi., 14.09.16, 20 Uhr | Großer Saal, Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt, 10117 Berlin | Restkarten ab 27 € | konzerthaus.de | Foto: Sascha Haubold

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Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 14. September 2016 | Tags: , , , , , , , Keine Kommentare

Susanna Kim

Das 2 Minuten-Interview

Tagsüber PR- und Kommunikationsass im Bechstein Network, nachts DJane vom Feinsten. Susanna Kim, besser bekannt als DJ IAMKIMKONG, hat sich das Auflegen eigentlich selbst beigebracht. Seit 2013 begeistert die Koreanerin außer ihren Freunden auch den Rest der Welt mit einer Mischung aus Hip Hop und Charts. Als perfekten Snack immer eine Banane dabei – „Die geniale Dschungelwurst kommt traditionell im eigenen Softpack.“ (Zitat: Fraktus) – feilte sie schon länger an der ultimativen Itunes-Playlist, bis sie von Designer Hien Le entdeckt wurde. Jobs in der Modebranche folgten. Bei Fashion Shows und Events in Berliner Concept Stores, regelmäßigen Gigs im Prince Charles und kürzlich auf dem MELT Festival tanzten wir bereits zu ihrer grandiosen Mucke. Uns verrät die Powerfrau aus dem Ruhrpott nun endlich, wie man lahme Gäste aufmischt und was beim Rausschmeißen hilft. Wer sie bald wieder live hören will – ab aufs MS Dockville! In diesem Sinne: „Shut up and dance!“

Name: Susanna Kim
Alter: 36
Wohnort: Berlin
Beruf: Kommunikation/PR & DJ
Schuhgröße: 37
Lieblingsplatte: Schwierige Frage. Aber eins meiner ersten Lieblingsalben war Baduizm von Erykah Badu.
Kontakt: iamkimkong.com | Facebook | Instagram

Welcher Song funktioniert immer? Bei der Crowd? Hypnotize von The Notorious B.I.G.

Wo gehst du privat feiern? Öhhh, ins Prince Charles.

Keiner tanzt, was nun? Erst mal nen Schnaps, dann Hypnotize von The Notorious B.I.G.

Bei welcher legendären Party hättest du gerne für den Sound gesorgt? Bei meiner eigenen Hochzeit. ;)

Tagsüber Agentur und nachts auflegen. Wann schläfst du? In der Regel zwischen Nacht und Tag. Und Powernaps helfen!

Bitte vervollständigen: I said a Hip Hop… the hippie the hippie to the hip hip hop and you don’t stop the rock it to the bang bang boogie say up jump the boogie to the rhythm of the boogie the beat.

Die drei ultimativen Rausschmeißersongs: Das einzige, was wirklich hilft, ist keine Musik mehr. Aber bevor das kommt, spiele ich gerne Purple Rain von Prince.

Was singst du unter der Dusche? Das habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Ich bin eher Autofahrsänger – aber nur, wenn ich alleine fahre… Ist besser so!

Dein bisher größter Erfolg? Der Superlativ hier ist so ne Sache, aber letzten Samstagabend Auflegen beim Melt! mit der Prince Charles Crew hat auf jeden Fall mega viel Bock gemacht.

Was würdest du gerne besser können? Oh, da gibt es viele Dinge, aber allen voran Koreanisch.

Was kommt als nächstes? Da lasse ich mich selbst gerne überraschen! :D Aber ich möchte schon seit Ewigkeiten mehr Mixe machen – das habe ich mir jetzt fest vorgenommen für August!

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Gerne Koreanisch.

Wovor hast du Angst? Die Tiefe des Meeres behagt mir nicht. Die Vorstellung, ich schipper‘ tagelang auf offenem Meer, ist gruselig, aber zeitgleich finde ich die Tiefsee extrem spannend.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Beim Auflegen probiere ich immer Neues aus – manchmal funktioniert’s total gut, manchmal geht’s auch voll in die Hose und dann spiele ich womöglich Hypnotize… :D

Was sollte niemand von dir wissen? Dass meine Geographiekenntnisse so mies sind.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Warum mich Nougat wütend macht.

Das letzte Wort: …überlasse ich gerne anderen.

Photo: Eyecandy

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Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 27. Juli 2016 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Berlin Schlürfing

Berlin Schlürfing

An der Auster scheiden sich die Geister. Den einen liegt die harte, bucklige Schale zärtlich und weich in der Hand. Sie schließen ihre Augen und riechen das Meer. Der Muschelgeschmack weckt Erinnerungen an steilen Wind, raue See und Freiheit – was kostet die Welt? Den anderen ist das 250 Millionen Jahre alte Weichtier ein suspekter Graus. Wir gehören ganz klar zur freiheits-sehnsüchtigen ersten Gruppe. Und jubeln daher ob der Möglichkeit, uns vier Wochen lang an einer zeitgenössischen Austernbar zu laben. Am 11. Februar eröffnet Jenna Biberstein ihre Pop Up Oyster-Bar »Oy« in Mitte. Vor einem Jahr entdeckte die umtriebige Konzepterin die leckere Fülle an schön drapiertem Seafood im »Les Halles« in Lyon. Diese Idee nach Berlin zu bringen, ließ sie nicht los. Nachdem das Projekt ein Jahr auf Eis lag, liegen jetzt die delikaten Muscheln an der Torstraße auf Eis. Bei dieser modernen Interpretation eines elitären Gastro-Klassikers ist weniger mehr: Das sonst eher steife Etepetete rund um die Luxus-Muschel wird hier gestrichen. Statt dezenter Melodien eines steif gewandeten Streicher-Quartetts schmeißt ein DJ tanzbare Hip Hop Tunes in den Raum. Das Austern-begleitende Baguette wird in einer bescheidenen Papiertüte serviert. Und bei 25 Gästen ist die Bar auch schon voll. So geht Austern essen in Berlin. Ein bisschen weniger Show, ein bisschen mehr lecker. Sonntag und Montag ist das »Oy« eigentlich geschlossen, Ausnahme ist aber der diesjährig sonntägliche Valentinstag. Schließlich sind Austern Aphrodisiaka.
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Oy | Torstraße 161, 10115 Berlin | 11.2. bis 10.3., Di bis Sa ab 19 Uhr | Facebook

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 10. Februar 2016 | Tags: , , , , Keine Kommentare