Michael Bully Herbig & Thomas Kretschmann

Das 2 Minuten-Interview

Wenn einer, der selbst mit 21 aus der DDR geflüchtet ist, in einem Film, der von genau so einer Flucht erzählt, einen spitzelnden Stasi-Leutnant spielt, dann ist das allein schon ein starkes Stück. Wenn dieser eine dann noch Deutschlands erfolgreichster Hollywood-Export Thomas Kretschmann ist, sind spätestens alle Augen und Ohren auf Empfang. Und wenn dann auch noch Michael „Bully“ Herbig als Regisseur des Thrillers verantwortlich zeichnet und das so gut macht, dass nicht nur der eine, also der Thomas, sich fragt, warum ausgerechnet ein Bayer ein solch feines Gespür für das Thema hat, ist es endgültig an der Zeit mal wieder ins Kino zu gehen. Das mit dem Gespür hätten wir ja eigentlich mal fragen können. Stattdessen haben wir erfahren, dass die beiden wohl nicht in den selbstgemachten Ballon aus dem gleichnamigen Film gestiegen wären. Und was es mit der Freiheit an sich so auf sich hat. Und ob man besser gegen Enten, Pferde oder einfach überhaupt nicht kämpft. In diesem Sinne: stabiles Interview.

Name: Michael Bully Herbig / Thomas Kretschmann
Alter: 50 / 56
Wohnort: München / L.A.
Beruf: Filmemacher / Schauspieler
Schuhgröße: 42 / 43
Lieblingsort: Kino / Wategos, Australien
Kontakt: michael-bully-herbig.de / instagram.com/thomaskretschmann

Wovor bist du in deinem Leben schon einmal geflüchtet?
Bully: Vor langweiligen Filmen.
Thomas: Aus der DDR – einmal war notwenig und hat dann auch gereicht.

Was bedeutet Heimat für dich?
Bully: Home is where your heart is.
Thomas: Ein warmer Bauch.

Wie definierst du Freiheit?
Bully: Selbst entscheiden zu können, mit wem Du wann und wo Deine Lebenszeit verbringst.
Thomas: Freheit bedeutet, die eigene und die des anderen irgendwie deckungsgleich hinzukriegen.

Wärst du selbst in den Ballon gestiegen?
Bully: Wahrscheinlich nicht, hätte aber einen anderen Weg gesucht.
Thomas: NIEMALS! Ich habe Höhenangst.

Du begegnest deinem 18-jährigen Ich. Welchen Rat gibst du dir?
Bully: Hör auf Deinen Bauch!
Thomas: Lass dir nicht reinreden.

Ist es schwieriger Menschen zum lachen zu bringen oder zum nachdenken?
Bully: Kommt auf die Menschen an.
Thomas: Zum nachdenken, weil Faxen kann ja jeder machen. ;)

Würdest du lieber gegen eine Ente kämpfen, die so groß ist wie ein Pferd oder gegen hundert Pferde, die so klein sind wie Enten?
Bully: Kann ich jemanden anrufen?
Thomas: Grundsätzlich bin ich ein großer Tierliebhaber und kämpfe nicht so gern. Vor allem nicht mit Enten, die so groß sind wie ein Pferd. Pferde beißen ja und schlagen aus und in dieser Größe kann das nerven, ist aber wahrscheinlich nicht tödlich. Wenn ich mir dagegen eine dermaßen große Ente vorstelle…

Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?
Bully: Ziemlich viel Blödsinn!
Thomas: In einen Ballon steigen.

Wie würden dich deine Eltern beschreiben?
Bully: Meine Mutter war alleinerziehend und sie würde sagen, der Junge geht seinen Weg.
Thomas: Meine alleinerziehende Mutter sagte immer: Schönheit vergeht, aber du bist dumm und das bleibt. ;)

Farbe oder Schwarzweiß?
Bully: Hängt von meiner Stimmung ab.
Thomas: Schwarzweiß. Ich mag die Reduktion auf’s Wesentliche.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Bully: Kaiserschmarrn ohne Rosinen.
Thomas: Spargel, da müsst ihr aber im Mai oder Juni kommen.

Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest?
Bully: Fake News abschaffen.
Thomas: Wenn ich könnte, würde ich der Menschheit die „Vormundschaft“ über den Planeten entziehen. Was wir alles mit uns, unserer Umwelt und der Tierwelt anstellen, ist katastrophal und ekelhaft. Tierquälerei beispielsweise würde ich drakonisch bestrafen.

Was sollte niemand von dir wissen?
Bully: Na, wenn ich das jetzt hier verraten würde, wäre ich ja selten dämlich, oder?
Thomas: Wie lustig. Also wenn es niemand wissen darf, dann kann ich das ja jetzt unmöglich alles aufzählen. Oder? (Mist, keiner von beiden in die Falle getappt. Anm. d. Red.)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Bully: Was halten junge Leute von „Ballon“?
Thomas: Worauf bist du stolz?

Das letzte Wort:
Bully: Nach einer Schülervorführung gab es tosenden Applaus und ein Schüler sagte ins Mikrophon: „Gratulation Herr Herbig, stabiler Film!“
Thomas: Da hat der Bully Herbig ganze Arbeit geleistet.

Foto: @olafheinestudio

Es werde LUX!

Wer Kino liebt, liebt Yorck. Seit nunmehr vierzig Jahren sind die kleinen, manchmal schrägen, immer besonderen Programmkinos der Yorck-Gruppe der Garant für Filmunterhaltung mit Niveau in der Hauptstadt. Mit der ganz eigenen Mischung aus liebvoll ausgewählten Indipendent-Produktionen, besonderen Dokus, originalsprachigen Filmen und internationalen Kassenschlagern jenseits des erwartbaren Popcorn-Geballers überlebte Yorck nicht nur das Erstarken und Sterben der Multiplexe, sondern ist inzwischen mit zwölf Kinos und zwei Freiluftkinos Berlins größter Kinobetreiber. Heute Abend nun und morgen ganz offiziell eröffnet im alten neuen Berliner Westen, in einer unscheinbaren Passage zwischen C|O Berlin und Kantstraße ein Kino, das den gesamten Kosmos der Yorck-Magie auf den Punkt bringt. Sieben Säle zählt das neue Flaggschiff, jeder ist in einer anderen Farbe gehalten. Glitzervorhänge, Teakholz und Lampen aus dem alten Gloria Palast sorgen für den besonderen Rahmen um den Rahmen. Das Highlight jedoch sind die spektakulären LED Lichtleisten (es heißt ja nicht umsonst LUX), die jedem Saal von winzig bis groß seine ganz eigene Atmosphäre verleihen. Besonders bequeme und geräumige Sessel sorgen für ein dem Namen entsprechendes LUXuriöses Kinoerlebnis. Genug der Namenswitze! In der Eröffnungswoche laufen unter anderem der chilenische Film „Una mujer fantástica“, der im Februar im Berlinale-Wettbewerb lief, „David Lynch – The Art Life“, der neue Klimaschutz-Film des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore „Eine noch immer unbequeme Wahrheit“ und die französisch-belgische Komödie „Barfuß in Paris“. Die große Eröffnungsgala heute Abend u.a. mit Dieter Kosslik und Iris Berben als Festredner und einem Live-Gig von Christian Friedels ‚Woods of Birnam‘ organisieren übrigens wir von muxmäuschenwild mit unserer Event-Crew. :) #stolzwiebolle
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delphi LUX | Kantstr. 10, 10623 Berlin | ab 07. September täglich | yorck.de | Facebook | Foto Credit: Yorck Kinogruppe/Adrian Schulz

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 05. September 2017 | Tags: , , , , , , , , , Keine Kommentare