Das 2 Minuten-Interview

David Regehr ist Landschaftsmaler, kreativer Kopf des Monbijou Theaters und Mitbetreiber von Clärchens Ballhaus. Er arbeitet als künstlerischer Leiter, freier Bühnenbildner, Requisiteur und Vater von Vierer. Er betreut so ziemlich alle Arbeiten an den genannten Häusern – von der Sanierung über architektonische Neuerungen bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit für die aktuellen Inszenierungen der Märchenhütte. Quasi „nebenbei“ entwirft er gerade mal eben die Bühne für ‚Die Perlenfischer‘, eine Inszenierung von Wim Wenders an der Schilleroper. Ach ja, einen gemeinnützigen Kulturverein hat er auch noch gegründet. Ob er bei all dem Trubel auch noch etwas zu lachen hat, wissen wir nicht. Haben wir auch vergessen zu fragen. Dafür freuen wir uns jetzt umso mehr auf Königsberger Klopse und Äpfel aus seinem Garten in Trebbin. Die sind nämlich angeblich die Besten, die man in der ganzen Stadt bekommen kann, wie er uns „off the record“ verraten hat.

Name: David Regehr
Alter: 49
Wohnort: Berlin
Beruf: Bühnenbildner, Landschaftsmaler
Schuhgröße: 47
Lieblingsmärchen: Gevatter Tod. In der Fassung der Märchenhütte versteht sich.
Kontakt: david@ballhaus.de

Welche Märchenfigur ist dir am ähnlichsten und warum? Der Hans im Glück, weil der auch immer wieder Lust hat auf einen neuen Handel. Aber ihm geht es nicht um das Ergebnis sondern um den Spaß am Ausprobieren. Das ist bei mir genauso.

Was ist das nützlichste Feedback, das du je bekommen hast? Von meinem Malerei-Professor: „Es kommt nicht darauf an, was du alles machst, sondern darauf, was du alles nicht machst.“

Wenn du jeden Tag eine Stunde mehr zur Verfügung hättest, wie würdest du diese nutzen? Vor einem Baum sitzen und malen.

Wenn du den Sinn deiner Arbeit beschreiben solltest, welche drei Worte fielen dir zuerst ein? „Unterhaltung“ im Sinne des Gesprächs zwischen Schauspielern und Publikum, im Sinne der unterhaltsamen Show, und im Sinne des Salaires.

Was war das Verrückteste, das du je gemacht hast? Clärchens Ballhaus zu machen, ohne einen Schimmer zu haben, was das ist und wie das geht.

Wenn du kein Bühnenbildner geworden wärest, dann sicherlich… gestresster Kunststar.

Wovor hast du Angst? Nicht vor Haarverlust.

Insel, iPod, nur drei Songs drauf. Welche?Zuerst „I’ve got a feeling“ von den Beatles und danach die Bach-Kantate „Ich habe genug“.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Königsberger Klopse natürlich, Mama ist 82 und kommt aus Breslau.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Es ist schon etwas länger her. Ich war mal zu einer sehr hochklassigen Gesellschaft eingeladen. Zum Abendessen wurde Molekularküche von renommierten Schweizer Sterneköchen serviert. Ich konnte diesen abstrahierten Gerichten nichts abgewinnen und ging hungrig nach Hause.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Den Wahlentscheid in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Was sollte niemand von dir wissen? Was ich mir im Alter von 12 bis 18 Jahren ständig überlegt habe.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Die Frage, was mich zuletzt so richtig zum Lachen brachte.

Das letzte Wort: Tue unbedingt was dir gefällt.

Foto: Bernd Schönberger

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