Zeit für Utopien

Apropos Nachhaltigkeit, der Film ZEIT FÜR UTOPIEN, der in dieser Woche Premiere feiert und ab dem 19. April offiziell im Kino läuft, porträtiert Projekte und Persönlichkeiten, die mindestens eines gemeinsam haben: sie sind beispielhaft für eine positive, lebensbejahende Art, unser Zusammenleben und Zusammenwirken neu zu denken und zu gestalten. Da wäre zum einen Marketing-Expertin, Soziologin und Slow-Food Aktivistin Petra Wähning, die mit ihrer Genussgemeinschaft Städter und Bauern solidarische Landwirtschaft in Deutschland möglich macht. Ganz ähnlich funktioniert das Projekt Hansalim, das ein Modell geschaffen hat, um 1,5 Millionen Menschen in Südkoreas Hauptstadt Seoul direkt mit frischen Erzeugnissen ländlicher Bauern zu versorgen und das natürlich zu fairen Preisen. Ja und besonders stolz sind wir natürlich auf den dritten Protagonisten. Unser großartiger Kunde Fairphone ist angetreten, um eine Bewegung für fairere Elektronik in Gang zu setzen und die Art und Weise wie Produkte gedacht und gefertigt werden, nachhaltig zu verändern. Head of Value Chain Laura Gerritsen fasst das im Film, den wir schonmal vorschmulen durften, auf ihre sehr sympathische Art zusammen: „Wir entschieden uns, eine Firma zu gründen und damit Teil des Systems zu werden, um es von Innen zu verändern. Wie alle Telekom-Produktionen organisieren auch wir die Produktion rund um den Erdball – nur stehen bei uns nicht Gewinnmaximierung an erster Stelle, sondern die Nachhaltigkeit des Produktes und faire Arbeitsbedingungen für die HerstellerInnen.“ Kein leichtes Unterfangen: Insgesamt stecken 54 Minerale in einem Smartphone. Die Lieferkette ist viel länger als bei Kaffeebohnen oder Bananen, Dutzende von Zulieferern sind involviert, die oft selbst Dutzende von Zulieferern haben. Eine Herkulesaufgabe zweifelsohne, aber möglich und der Anfang ist gemacht. Wir empfehlen von Herzen die spannende Reise entlang der Wertschöpfung und verlosen je 2×2 Tickets für die Preview heute Abend in Hamburg und die Premiere morgen Abend in Berlin. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚YOUTOPIA‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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ZEIT FÜR UTOPIEN | Kinostart: 19. April | zeit-fuer-utopien.com | Facebook

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 10. April 2018 | Tags: , , , , , , , Keine Kommentare

Der Dialog

„ER SIE ICH“ ist ein waghalsiges Experiment der Regisseurin Carlotta Kittel. Am 8. März zeigt das City Kino Wedding ihren erfolgreichen Abschlussfilm der Filmuniversität Babelsberg. Nachdem ihre Mutter schwanger wurde mieden sich beide Elternteile und hatten die gesamten 25 Jahre nur sporadischen Kontakt. Auf der Suche nach Antworten interviewt Carlotta ihre Mutter Angela und ihren Vater Christian getrennt voneinander. Als sie ihnen die Aufnahmen der jeweils anderen Person zeigt, entsteht eine Dynamik zwischen den beiden Eltern, ohne dass sie sich tatsächlich begegnen. So ist ein spannender Film über gefühlte Wahrheiten und wahre Gefühle entstanden. Die Eltern reden offen und schonungslos über enttäuschte Erwartungen, über ihre Vorstellungen von Beziehung, Glück, Familie und Liebe. „ER SIE ICH“ ist ein Film über die Macht, die eigene Geschichte zu erzählen, und die Machtlosigkeit, eine zweite Version dieser Geschichte zu verhindern. Ein Gespräch, das nie geführt wurde. Mit dem Film möchte die Regisseurin einen Austausch schaffen, der Empathie und Distanz ermöglicht. Diese Dynamik prägt letztlich jede Beziehung. Bei der Vorstellung wird Carlotta Kittel zu einem ausführlichen Filmgespräch anwesend sein. Mit ein wenig Glück habt ihr die Chance auf 1×2 Freikarten. Schreibt uns dazu wie gewohnt eine Mail mit dem Betreff ‚Experiment‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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ER SIE ICH | Do, 08.03.18, 19 Uhr | City Kino Wedding, Müllerstraße 74, 13349 Berlin | partisan-filmverleih.de/filme/er-sie-ich | Facebook | Tickets 7€

Umarme dich!

Du bist schön. Dein Haar ist toll, deine Kurven sind fantastisch, deine Haut fühlt sich wunderbar an. Klingt komisch? Leider. 91% aller deutschen Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Der Bauch ist zu dick, die Schenkel zu wabblig, der Busen hängt – irgendwas ist immer. Die Australierin Taryn Brumfitt kommentierte täglich ihr eigenes Spiegelbild mit den Freundlichkeiten, die man sich meist nur selbst offen zuteil werden lässt: „Du bist fett, du bist hässlich, du bist eklig“. Sie entschied eines Tages, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Mit Mühe, Überwindung, aber auch viel Lust und Energie entstand aus diesem Moment das Body Image Movement und die Dokumentation „Embrace“, ein Film über Frauen und ihr Körperbild. Das Ziel der Aktion: Frauen dazu bringen, ihren Körper so zu lieben, wie er ist. Federführend mit dabei bei diesem weltumspannenden Projekt ist Nora Tschirner, die das Projekt über die Crowdfunding-Kampagne kennenlernte und sich sofort abgeholt fühlte: „Ich habe festgestellt, dass ich mich immer nur in Seele und Geist meines Gegenübers verliebt habe“. Kennen wir. Und darum freuen wir uns nicht nur über den Kinostart von „Embrace“ am 11. Mai, sondern auch auf die Momente vor dem Spiegel: „Du bist toll, du bist wunderschön, du bist sexy“.
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Embrace | Kinostart ab 11.05.17 | Facebook | Trailer

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Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 09. Mai 2017 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Der andere Sieger

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And the winner is Moon…La la…Moonlight? Die Verwirrung bei der diesjährigen Oscar-Verleihung war groß, als ein fieser falscher Umschlag dafür sorgte, dass zunächst der gesungene Eintanz La La Land um Emma Stone und Ryan Gosling als Gewinner in der Kategorie „Bester Film des Jahres“ verkündet wurde. Aller Vorliebe für Selbstgesungenes und dem Schmacht-Appeal von Ryan und Emma zum Trotze, entschied sich die Jury in Wirklichkeit nämlich für einen anderen, sehr viel stilleren, sehr viel wichtigeren Film: Lange, weiße Sandstrände, tropisches Klima, wehende Palmen vor pastellfarbenen Häusern – das Miami des jungen Chiron sieht anders aus. Er ist jung, schmächtig, Afroamerikaner und der Protagonist im aufreibenden, unbequemen Drama „Moonlight“. An der Seite seiner süchtigen Mutter wächst er im Armenviertel von Miami auf, wird in der Schule gemobbt und findet keinen Halt – bis sich der kubanische Einwanderer und Dealer Juan seiner annimmt. Erstmals in seinem Leben erlebt Chiron emotionale Unterstützung und Aufgehobensein. Er setzt alles daran, seinen Ziehvater nicht zu enttäuschen und bemüht sich immer mehr in die Welt zu passen, in der er lebt: Er trainiert seinen Körper, trägt bald Diamantohrringe und einen Mund voller Grills – optisch ist der einstmals schüchterne, dürre Chiron nicht mehr von den anderen toughen Typen in seinem Umfeld zu unterscheiden. Seine Verletzbarkeit und Sensibilität aber bleiben. Die mühsam antrainierten Muskeln trägt er wie einen Panzer vor sich her, unter dem er sämtliche Gefühle versteckt. Bis sich eines Tages Kevin wieder bei ihm meldet, sein ehemaliger Schulkamerad, mit dem er damals am South Beach ungekannte körperliche Intimität erlebte. „Moonlight“ ist inhaltlich aufreibend und formal überzeugend. Die drei, chronologisch aufeinanderfolgenden Kapitel sind wie einzelne kleine Dramen zu sehen. Sie alle ermöglichen uns einen Blick hinter die Kulissen einer Szene, in der Andersartigkeit nicht geduldet wird. Ein anderer Film. Ein anderer Sieger.
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Moonlight | Kinostart 09.03.2017 | Trailer

Foto: Dos Hermanas LLC

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 07. März 2017 | Tags: , , , , , , Keine Kommentare