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Nils & Anthony

Das 2 Minuten Interview

Nils Lehnert und Anthony Genillard haben gemeinsam mit ihrem Kompagnon Max das geniale Berliner Startup sygns gegründet. Bei sygns kann sich jeder der will ein eigenes customized Neonschild produzieren lassen oder aus einer großartigen Auswahl vorhandener und in Zusammenarbeit mit Künstlern gestalteter Schriftzüge und Symbole aussuchen. Von ganz klein (ein Buchstabe = um die 35 Euro) bis ganz groß ist fast alles möglich. Während Max die Außenstelle in Schweden hält, machen Nils und Anthony in Hemd und T-Shirt die Hauptstadt unsicher und treiben Wirte in den Wahnsinn. Wer sich selbst mal ein Bild machen will klickt am besten auf sygns.de oder hält beim Gallery Weekend die Augen auf, bei Wiensowski & Harbord, im Temporary Space in der Linienstraße 87 und bei Chipperfield wirds erleuchtend. Ach ja, und bei uns natürlich – unser muxmäuschenwild Schild haben die Jungs natürlich auch produziert. So jung, so nett und vollkommen zurecht so erfolgreich. Bring it on boys!

 

Name: Nils Lehnert / Anthony Genillard
Alter: 24 / 26
Wohnort: Berlin
Beruf: Werbeleuchtmittelhersteller / laut meinem Onkel, Elektriker
Schuhgröße: 45 / 44
Lieblingssymbol: Starkstrom Symbol / Hexagon
Kontakt: nils.lehnert@sygns.com / anthony@sygns.com

 

Was machst du morgens nach dem Aufstehen als Allererstes?
N: Joggen.
A: Duschen, sonst bin ich unbrauchbar.

 

Welches sygn hängt bei dir zuhause (oder sollte hängen)?
N: Das ändert sich monatlich. Aktuell hängt „neon worker’s don’t cry“ aus unserem Dokumentarfilm. Im nächsten Monat installiert Markus Mai eine Hommage an Francois Morellet (Markus und Francois sind beide auf dem Gallery Weekend zu sehen).
A: Ein Window aus unserer modularen „desygns“ Reihe. Ich bin ein Fan von schlichten geometrischen Formen.

 

Wann ging dir zuletzt ein Licht auf?
N: Gestern Nacht in Kreuzberg. Wir haben für eine Kundin die Montage gemacht. Die Installation war ein Geschenk, der Elektriker abgesprungen und das Neon musste natürlich um Punkt Mitternacht leuchten.
A: Als ich vor einigen Tagen mit unserem talentierten Künstler und Produktdesigner Markus Mai bei einem Kaffee zusammensaß und wir über neue Produkte gesprochen haben.

 

Woran merkst du, dass du erwachsener geworden bist?
N: Das Verhältnis zwischen Hemden und T-Shirts hat sich drastisch verändert.
A: Dass meine Freunde mich überreden müssen mit ihnen feiern zu gehen.

 

Wer oder was hat deine Weltsicht für immer verändert?
N: Der Austausch mit den Studenten der Hochschule für Grafik und Buchkunst: ich würde jedem Gründer den Kontakt zu kontrastreichen bzw. fachfremden Gruppen empfehlen. Man kann viel über Motivationen und Werte lernen und seine eigenen überprüfen.
A: Mein Großvater war ein sehr integerer Mensch, der von jedem respektiert wurde und mir viele Werte vermittelt hat, außerdem war er bei uns Enkeln für seine schmutzigen Witze bekannt.

 

Worauf bist du stolz?
N: Auf die Entwicklung und den Erfolg unserer Künstler. Und über jede erfolgreiche Ausstellung. Wir haben sehr viel Glück mit den Partnern bei sygns gehabt. Das freut mich jeden Tag.
A: Auf meine zwei Brüder. Sie sind tolle Vorbilder für mich und unterstützen mich bedingungslos, wissen aber auch wann sie mich am Riemen reißen müssen.

 

Was ist das größte Problem deiner Generation?
N: Ich kann nicht beurteilen ob wir ein Problem haben. Vielleicht weiß es die Generation über uns.
A: Die verminderte Aufmerksamkeitsspanne. Ich habe selbst schon Probleme mir einen Film anzusehen, weil ich nicht zwei Stunden meiner Zeit einer Aktivität mit ungewisser Genugtuung widmen möchte.

 

Welches Kunstwerk würdest du gerne besitzen?
N: Aktuell finde ich ein Aquarell der Brandenburger Landschaft sehr spannend. Die Künstlerin hat ebenso in Leipzig studiert und heißt Johanna Pegelow.
A: Ein Bild aus der Concetto Spaziale Reihe von Lucio Fontana.

 

Die drei besten Marken der Welt?
N: Tempo, USM Haller, FC Bayern
A: Alessi, VW und Robben & Wientjes

 

Wo würdest du gern mal ein sygn an die Wand hängen und was würde es sagen?
N: In eine beliebige Galerie im Berliner Scheunenviertel: „five heavily overpriced neon words“.
A: An die Fassade vom Haus der Kunst in München: HA   U              SD     E    R   K         UNS    T

 

Du hast eine Sünde frei, welche verbotene Sache würdest du machen?
N: Ich würde nach Flensburg fahren und meine Punkte löschen.
A: Touch the art.

 

Wofür gibst du zu viel Geld aus?
N: Neue Restaurants! Tony und ich entdecken als Team Neueröffnungen in ganz Berlin. Neben unserer Bestellung müssen sich die Kellner meist noch anhören, warum die freie Wand links unbedingt ein sygn braucht.
A: Für Essen. Ich probiere gerne neue Restaurants aus und Berlin ist auch nicht mehr so günstig wie es mal war.

 

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt.
N: Die “ Schwarzen Tenn Alm“ in Kreuth, an der Deutsch-Österreichischen Grenze. Immer eine Wanderung wert.
A: Der Giannicolo in Rom. Im Sommer fahre ich gerne mit der Vespa hoch und schaue mir die Stadt von oben an.

 

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
N: Auf jeden Fall Paleo. Zum Beispiel: Wildschwein Bourguignon mit getrockneten Pflaumen, Süßkartoffeln und Granatapfel Dressing.
A: Melanzane alla Parmigiana, findet man in Berlin nicht, sollte aber jeder mal probiert haben.

 

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
N: Ich würde den Weg zur Existenzgründung vereinfachen: durch Gründerkurse in staatlichen Universitäten, vereinfachte und frei zugängliche Gründungsverträge und reduzierte regulatorische Prozesse wie Buchhaltung.
A: Risikobereitschaft und Selbstbestimmung in der Gesellschaft. Die Leute sorgen sich mehr darum in soziale Konstrukte zu passen als sich selbst zu verwirklichen.

 

Was sollte niemand von dir wissen?
N: Wie schnell ich esse. Mindestens doppelt so schnell wie Tony.
A: Ich habe mal im Kirchenchor gesungen… und habe immer noch die Stimme eines Engels.

 

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
N: Wieviele sygns ich schon kaputt gemacht habe.
A: Wie man meinen Nachnamen ausspricht.

 

Das letzte Wort:
N: Sali. Das ist das letzte Neon Wort, dass wir für einen Kunden aus der Schweiz produziert haben.
A: Zytotoxin