Stefanie Hering

Starten wir mit einem Geständnis. Wir lieben das Porzellan von Hering Berlin. Seit bald 30 Jahren steht die Marke für hochwertigstes, handgefertigtes Porzellan in klarer Formensprache und innovativen Dekoren. Herz, Hand und Kopf des Berliner Originals ist Gründerin Stefanie Hering. Die Designerin und Keramikmeisterin liebt, was sie tut, und das spürt man sofort, wenn man eine ihrer Kreationen in den Händen hält oder an die Lippen führt. Unser aktueller Liebling ist das Velvet Espressoschälchen – außen Biskuitporzellan, fein geschliffen, innen glasiertes Porzellan. Wer auch mal anfassen mag, begibt sich am besten in den Flagship Store in der Potsdamer Straße. Wir haben die bekennende Optimistin zwischen ihren drei Umzügen erwischt und natürlich formschöne Antworten erhalten.

Name: Stefanie Hering
Alter: 54
Wohnort: Berlin
Beruf: Keramikerin, Designerin
Schuhgröße: 40
Lieblingsfarbe: zitronengelbe Schuhe
Kontakt: heringberlin.com, instagram.com/hering_berlin, info@heringberlin.com

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Jeden Tag!

Beschreibe deinen Führungsstil: Kooperativ.

Wer oder was inspiriert dich? Kreative kluge Menschen.

Welcher Film macht dich immer wieder glücklich? „Tatsächlich Liebe“.

Bei welchem kulturellen Ereignis wärst du gerne dabei gewesen? Bei den Konzerten von David Bowie.

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung an Wochenenden? Spazieren gehen, kochen, Neues entdecken.

Wie trinkst du deinen Kaffee? Nur Tee, natürlich aus Hering Berlin Porzellan.

Welchen Wochentag magst du am liebsten und warum? Montag, denn dann liegt die ganze Woche noch vor mir, mit allen tollen Möglichkeiten, Begegnungen und Treffen. Darauf freue ich mich jedes Mal.

Berlin ist… Die liberalste Stadt, die ich kenne, spröde, ruppig und absolut liebenswert.

Was kommt als nächstes? „Hering X“. Ein tolles neues Projekt – leider noch geheim!

Dein absoluter kulinarischer Geheimtipp in Berlin? In Berlin arbeiten wir mit einigen besonders visionären Köpfen in der Sternegastronomie zusammen. Das sind auch kulinarisch meine absoluten Favoriten: Michael Kempf im Facil und Sonja Frühsamer im Frühsamer Restaurant. Jonas Zörner im Golvet und Gal Ben Moshe im Prism. Das Tulus Lotrek, Max Strohe, die Cordo Bar im Hotel Zoo und Das Stue mag ich auch besonders gern.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Rassismus abschaffen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Je nach Jahreszeit und Lust und
Laune, auf jedem Fall was Leckeres.

Was sollte niemand von dir wissen? Mein Geheimnis. ;-)

Das letzte Wort: Let’s support craftsmanship!

FOTO: Sonja Müller Photography

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 26. Oktober 2021 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Weißes Gold

Da sucht man ständig nach neuer Inspiration, bereist zumindest per Mausklick fremde Welten, durchstöbert Galerien, vermutet sie verborgen in der Malerei oder anderen Künsten, liest, dreht, wendet und findet sie schließlich genau dort, wo man sie nicht vermutet. Direkt vor einem, im Alltäglichen, im Einfachen oder in der eigenen Vergangenheit… Bei seinem täglichen Gang durch die Manufaktur fielen Thomas Wenzel, Chefdesigner bei KPM (für alle nicht Berliner oder Porzellanfans: die Königliche Porzellan Manufaktur Berlin) die Laborporzellane ins Auge, die KPM in längst vergangenen Zeiten herstellte – kleine Tiegel, große Mahlkugeln und Abdampfschalen, funktional und zugleich formvollendet gestaltet. Inspiriert von diesen Stücken aus der Vergangenheit, machte sich Wenzel ans Werk. In seinem Atelier experimentierte er zunächst auf Papier, später mit Modellen aus Gips und kreiert so schließlich die ikonische LAB Designserie. Dass KPM in Sachen Inspiration offensichtlich ein bisschen was zu bieten hat und sich darauf versteht traditionelles Handwerk und zukunftsweisendes Design zu verbinden, beweisen die modernen Klassiker der jüngeren Vergangenheit ziemlich eindrucksvoll. Mit der LAB-Reihe setzen sie diesem Anspruch jetzt allerdings die (königliche) Krone auf. Besonders angetan haben es uns die LAB-Becher mit ihrem Mix aus zwei unterschiedlichen Porzellan-Texturen. Ganz genau erklären können wir auch nicht warum, sie haben einfach irgendwie genau die richtige Form, die richtige Größe, die richtige Haptik. Ja, sie sind schlicht und ergreifend: perfekt! Ein bisschen wehmütig verlosen wir deshalb einmal das Becher-Set No.1 an die besonders Kaffeedurstigen unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚LAB ADORE‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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KPM LAB Serie | ab 28 €, Becher-Set No.1, 68 € | kpm-berlin.com | Facebook | Foto: KPM Berlin

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 07. November 2017 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Schöner essen

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Das jüdisch-amerikanische Deli Louis Pretty ist uns eines der Liebsten. Kulinarisch sowieso, wohlfühlmäßig natürlich auch und optisch ohne Frage! Hier isst man sein Pastrami-Sandwich oder die wärmende Suppe nämlich aus zauberhaft individuellen Tellerchen und Schälchen – gleich und anders, jedes Teil besonders. Wir haben uns seither immer gefragt, woher die wohl kommen und welchem Töpfergenie wir die kleinen Kostbarkeiten für Köstlichkeiten zu verdanken haben. Die Antwort kennen wir inzwischen und sie lautet: Iris Roth. In ihren handgemachten Objekten verbindet die brilliante deutsch-italienische Töpfermeisterin die etruskische Handwerks-Tradition mit zeitgenössischen Elementen eines einfachen, simplen Designs. Wenn wir uns schon Gedanken machen über unser Essen und mit Leidenschaft und Freude Rezepte ausprobieren, ist es nur konsequent den Speisen auch ihren ordentlichen Auftritt zu geben – damit meinen wir jetzt nicht ein entsprechendes Instagram-Album, sondern eben einen individuellen, einzigartigen Teller. Die kleinen Zeichen von Unperfektheit sind bei Iris’ klassisch formschönen Keramiken gewollt und bewusst eingesetzt – ein scheinbar zufällig hinterlassener Fingerabdruck der Töpferin in der Oberfläche macht erst den Unterschied zur einfallslosen Stangenware. So wunderschön die Objekte sind, so praktisch sind sie auch – sie dürfen nämlich gerne nach dem Genuss in die Spülmaschine. Zu kaufen gibt es Iris‘ Keramik online auf ihrer Seite.
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Iris Roth, Keramik und Interior Design | www.irisroth.com

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 24. Januar 2017 | Tags: , , , , , , , , Keine Kommentare

Unperfekt perfekt.

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Kintsugi ist Japanisch und bedeutet soviel wie „mit Gold flicken“ oder „reparieren“. Beschrieben wird damit eine traditionelle Methode zur Reparatur von Keramik. Zersplittertes oder gebrochenes Porzellan wird dabei mithilfe eines speziellen, Urushi genannten Lackes, in den feinstes Pulvergold oder andere Metalle wie Silber und Platin eingestreut sind, neu verklebt. Was daraus entsteht ist so schön, dass es sich mit Worten kaum gebührend beschreiben lässt. Kintsugi geht auf das ästethische Prinzip Wabi Sabi aus dem 16. Jahrhundert zurück, das die Einfachheit und die Wertschätzung der Fehlerhaftigkeit ins Zentrum der Anschauung rückte. Kintsugi repariert nicht, sondern hebt den Makel durch die Goldverbindung sogar noch hervor, erklärt ihn zum Star und macht so wertvoller was zuvor wertlos erschien. Was für ein Gedanke, was für ein Bild – gerade in Zeiten beliebig repetetiver Fertigungsprozesse und sekundenkurzer Produktzyklen. Angeblich sollen einige mittel- und wohlständische Japaner damals ihr Geschirr sogar absichtlich zerbrochen haben, um ihm eine goldige Verschönerungskur zu ermöglichen. Die beiden Schwestern Gieke und Lotte von Humade aus Holland haben die jahrhunderte alte Technik neu aufgelegt und modern interpretiert. Das ‚New Kintsugi Repair Kit‘ besteht aus einem Zweikomponenten-Klebstoff, Goldpulver, einem Pinsel, Hygienehandschuhen und Holzspachteln. Die Handhabung ist kinderleicht. Mittels einer kleinen Plastikspritze drückt man eine winzige Menge Kleber heraus und mischt ihn mit einer noch winzigeren Menge Goldstaub. Mit der Masse bestreicht man nun reichlich eine Seite der zerbrochenen Lieblingstasse und drückt die Teile kurz zusammen. Das Ganze lässt man einige Minuten ruhen und pinselt anschließend noch einmal mit etwas Goldstaub über die entstandene Goldader. Abwaschen, fertig. Das Set kostet um 30 Euro und hält ewig. Es kommt uns fast so vor, als könnten wir damit einen gesamten Polterabend vergessen machen. Aber wer will das schon? Wir wünschen frohes Schönermachen. Lang lebe das Porzellan!
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NEW KINTSUGI REPAIR KIT | z.B. bei Amazing Crocodile, Rosa-Luxemburg-Straße 49, 10178 Berlin | humade.nl | Facebook

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 21. Juni 2016 | Tags: , , , , Keine Kommentare