Morgen ist heute schon gestern

Zukunft, ein gerade im Wahlkampf gut und gerne gerbauchter Begriff. Die einen wollen sie gerechter gestalten, die anderen sicherer, wieder andere zeichnen sie mit der hässlichen Fratze der Angst. Doch was bedeutet Zukunft? Wie wollen, wie werden wir leben? Wie stellen wir im Angesicht aktueller Herausforderungen die Weichen für ein lebenswertes Morgen? Und wer definiert überhaupt, was damit gemeint ist? Wie können Wissenschaft und Forschung dazu beitragen, Zukunft zu gestalten? Das Futurium in Berlin entstand auf Initiative der Bundesregierung gemeinsam mit führenden deutschen Wissenschaftsorganisationen, Stiftungen und der deutschen Wirtschaft. Es soll künftig als Ort für Begegnung und unabhängige Plattform für Dialog und Vernetzung zwischen Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dienen, um gemeinsam eine wissenschaftsbasierte Diskussion über Entwicklungen von nationaler und internationaler Bedeutung für die Gestaltung der Zukunft zu führen. Im Futurium entstehen eine Ausstellung mit lebendigen Szenarien, ein Mitmachlabor und ein Veranstaltungsforum. Nun sind die Bauarbeiten fertig gestellt und bevor die Exponate den Weg in die Räume finden, gibt es am Samstag ein Open House, das sich gewaschen hat. Die Flying Steps tanzen zwischen Natur und Roboterwelt, mit dem Virtual-Reality-Simulator Icaros, kann man wie ein Vogel durch die Lüfte fliegen, der Roboter Pepper erklärt Zukunftsszenarien, das Radialsystem V lädt zu musikalischen Interventionen ein, während im Erdgeschoss Podiumsdiskussionen und Vorträge zu futuristischen Städten, selbstfahrenden Autos, der Zukunft der Meere oder Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz geführt werden. Mit dabei sind unter anderen Klaus Töpfer, Jutta Allmendinger, Friedrich von Borries und Dunja Hayali. Ach ja, Sci-Fi-Kino-Highlights gibt es auch, genauso wie Live-Musik und DJ-Mukke. Wir brechen die Aufzählung aus Platzgründen an dieser Stelle ab und entlassen euch mit einer warmen Empfehlung: hingehen, Zukunft gestalten! Unsere Zukunft. Deine Zukunft.
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Ein Tag Zukunft. Open House im Futurium | 16.09.2017 ab 11 Uhr | Alexanderufer 2, 10117 Berlin | Eintritt frei | futurium.de | Facebook Eventlink

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Schau genau hin, kannst du es hören?

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Schau genau hin, kannst du es hören?

Mozarts Musik ist perfekt. Nein, nicht im geschmäcklerischen Sinne, ganz formal, normativ, objektiv, statistisch und überhaupt. Timing, Intervalle – alles stimmt, alles bewegt sich im ideal. Mozarts Musik beschwingt, hilft beim Lernen und soll sogar Orgasmen auslösen können (Rumours!). Also zumindest das mit dem Lernen können wir im Selbstversuch bestätigen. Am kommenden Sonntag und Montag nun kommen zwei Konzertarien, ein Lied und das letzte Klavierkonzert des Meisters im Radialsystem V an der Spree zur Aufführung. Viel hören wird man allerdings wenig von Streichern, Bläsern, Klavier und Gesang, denn die werden bei der Theater-Performance MIDNIGHT von Regisseur Tilmann Hecker kurzerhand und vollständig durch theatrale Elemente wie Licht, Video und drei Performer ersetzt. Die Melodien verschwinden, doch das kompositorische Timing bleibt. Ein Soundscape des Komponisten Arno Kraehahn begleitet den Verlauf der Performance und spiegelt die strukturellen Vorgaben der Partituren. Die rückwärts laufende Projektion der von oben gefilmten Performance provoziert Gleichzeitigkeit, Pausen, Verschiebungen. Das Spiel der Performer mit ihrem eigenen projektierten Selbst erschafft eine optische Struktur, die Auskunft gibt über zeitgenössische Subjektivität und zugleich einen vollkommen neuen Blick auf Mozarts Kompositionen ermöglicht. Halleluja, das klingt ziemlich schräg und gut und wild. Ob das dann nun für den Höhepunkt reicht, wissen wir natürlich nicht, aber ja, wir müssen das ausprobieren.
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MIDNIGHT Perfomance | 06.03., 17 Uhr & 20 Uhr, 07.03., 20 Uhr | Radialsystem V, Holzmarktstr. 33, 10243 Berlin | Karten 18 / erm. 14 Euro | Ticketlink | www.radialsystem.de

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 02. März 2016 | Tags: , Keine Kommentare