Ich tanze, also bin ich.

Was kann man einem Körper alles zuschreiben? Wann sieht man ihn als unberechenbar und hilfsbedürftig, wann als kontrollierbar und stark? In der 28. Ausgabe der Tanztage Berlin widmen sich junge Choreografinnen und Choreografen vom 9. bis zum 19. Januar 2019 der Wahrnehmung des eigenen und fremden Körpers. Sie gehen in insgesamt acht Premieren und drei Gastspielen der Frage nach, inwiefern sich soziale Normen in unsere Körper einprägen und auf welche Weise diese vorgegebenen Formen durchbrochen werden können. Dabei wird für einige ausgewählte Vorstellungen zum ersten Mal eine Audiodeskription angeboten, um die vielfältigen Wahrnehmungen auch für blinde und sehbehinderte Zuschauerinnen und Zuschauer zugänglich zu machen. Außerdem lässt sich in einem Gespräch mehr über die Kairoer Tanzszene erfahren, die durch zwei Choreografinnen mit ihren Arbeiten vertreten ist. Ihr solltet euch besonders auf die Eröffnung und anschließende Afterparty am 9. Januar 2019 freuen. Denn dann stehen mit der Premiere von „Sepia“ mit Annegret Schalke und „The Idea Of Satisfaction“ mit Nina Burkhardt gleich zwei echte Highlights auf dem Programm. Los geht’s um 20:30 Uhr im Festsaal der Sophiensaele.
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Tanztage Berlin 2019 | 9.-19.1.18 | Sophiensaele, Sophienstraße 18, 10178 Berlin | Tickets: ab 10 € (Reservierung: 030 2835266) | www.sophiensaele.com

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 08. Januar 2019 | Tags: , , , Keine Kommentare

Wer bin ich und wenn ja wieviele?

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Wer bin ich und wenn ja wieviele?

Good Girl gone bad. Wir schreiben das Jahr 2014 und Hans Christian Andersens kleine Meerjungfrau hat ein für alle Mal genug von der Rolle des zarten Mädchens, das sich im Glauben an das Gute stumm für ihre Mitmenschen aufopfert und am Ende trotzdem leer ausgeht. Das Künstler-Kollektiv KOIKATE schreibt das Märchen neu. Als „mean bitch from the sea“ räumt sie auf mit festgeschriebenen Erwartungen an Gender- oder Identitätsmodelle. Welche Rollen und Frauenbilder haben sich in unseren Köpfen festgesetzt, welche sich in unsere Körper eingeschrieben? Wie soll die Frau von heute sein? Aufopferungsvolle Mutter, sexy Verführerin, verständnisvolle Geliebte, zarte Schöne ohne Widerworte, seelenloses Biest, die moderne Version der femme fatale oder von allem ein bisschen? In einer Mischung aus Perfomance, Pop-Konzert und Figuren-Theaterstück versucht „ICH BIN VIELE“ sich einen Weg durch die widersprüchlichen Klischees aus Beinen, Fischschwänzen, Haaren und Hormonen zu bahnen. Was würde die im Märchen stumme Meerjungfrau wohl sagen, wenn wir ihr heute eine Stimmen gäben? Die Antwort darauf präsentiert uns KOIKATE von Donnerstag bis Samtag Abend in den Sophiensälen in Berlin.

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KOIKATE – ICH BIN VIELE | 29.-31. Mai 2014, 20:00 Uhr | Sophiensäle, Sophienstraße 18, 10178 Berlin | Tickets 14,30 Euro (erm. 8,80 Euro) | koikate.com | Tickets