Die Reise ins Ich

Losmachen, treiben lassen, ankommen wo auch immer, weiterziehen wann auch immer, die Welt erkunden mit Richtung und Kompass aber ohne festen Plan und Google Maps. Denn oft führt uns der Zufall genau an die Orte, an die wir schon immer wollten, ohne es zu wissen. Genau diese Erfahrung machte auch Lena Grossmüller. Gott sei Dank, denn das ist der Grund dafür, dass sie uns mit ihrem Reiseführer des Zufalls ein Plädoyer für unbeabsichtigte Entdeckungen geliefert hat. Anstatt wie gewohnt Attraktion um Attraktion von der Bucketlist zu haken, inspiriert ihr kleiner Reisebegleiter dazu sich zu verlieren, bietet auf 156 Seiten kleine Aufgaben und Denkanstöße, denen man im Grunde unvorbereitet Folge leisten kann. Die Anregungen sind vielfältig. Mal eine konkrete Aufgabe, mal nur knappe Gedanken, die jeder frei für sich interpretieren kann. Zwischendurch werden immer wieder vermeintlich einfache Fragen gestellt, die zur Interaktion motivieren und zum Perspektivwechsel anregen. Das Buch ist eine Hommage an das Ungewöhnliche, Überraschende und Unbekannte und macht wahnsinnig Lust, Neues zu entdecken. Es ist ein Reiseführer ohne Führungsanspruch. Ein Reiseführer für jeden Ort der Welt und einen Trip in Gedanken. Wir verlosen drei druckfrische Exemplare an die besonders Fernwehigen unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚LOS‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Reiseführer des Zufalls | 23 Euro | lenagrossmueller.de | Shop

Monument Mal

MMW_BorosBunker

Mitten in Berlin steht dieser Bunker. Ein Mahnmal der Scheußlichkeit, das glücklicherweise in sein Gegenteil gekehrt wurde: Einen Hort der Kunst. Denn was ist Kunst, aus dem Individuum geschöpft, anderes als die ultimative Bastion der Freiheit? Eben. Finden wir auch. Der Sammler Christian Boros kaufte 2003 den Bunker, der zwischenzeitlich als Kriegsgefängnis, Textilienlager, Speicher für Bananen und Technoclub genutzt wurde, um darin seine Sammlung zeitgenössischer Kunst einzurichten. Und im Gegensatz zu früher, als man sich im Bunker eingeschlossen und abgeschottet hat, soll dieser Koloss ein Ort für alle sein. Jeder darf sich die Sammlung internationaler Kunst (unter anderen von Ai Weiwei, Thomas Ruff, Olafur Eliasson und Wolfgang Tillmans) ansehen, normalerweise allerdings mit Anmeldung und Führung – schließlich wohnt der gute Mann auch in dem Gebäude. Wie gesagt, normalerweise: An den Wochenenden im Januar sind die 3000 wertvollen Quadratmeter nämlich mal ohne Reservierung zugänglich. Und, wir haben das für uns und euch getestet, sogar ohne allzu lange Warteschlangen. Fifteen minutes to Ultimo!
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Sammlung Boros | Bunker, Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin | 21. und 22. Januar ohne Reservierung 10-18  Uhr geöffnet | Eintritt 12€, ermäßigt 6€ | sammlung-boros.de

Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 18. Januar 2017 | Tags: , , , , , , , , , Keine Kommentare