Das 2 Minuten-Interview

Es gibt Politiker, die verbindet mit dem Ressort, in dem sie tätig sind, so viel wie, sagen wir Bratwurst und die Farbe Blau. In Berlin ist das anders, also zumindest wenn es um Kultur geht. Die ist nämlich Chefsache und damit direkt dem Regierenden Bürgermeister unterstellt. Da der jedoch bestenfalls mit Regieren beschäftigt ist, braucht es jemand Fähigen, der sich Berlins wichtigsten Standortvorteils annimmt. Tim Renner entdeckte und förderte als Musikproduzent Bands wie Tocotronic, Sportfreunde Stiller oder Rammstein, war Geschäftsführer der Universal Music GmbH, hält eine Proffessur an der Popakademie Baden-Württemberg, gründete und schuf die legendäre alles verändernde Motor Entertainment und ist seit April 2014 Berlins Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten. Puh, kurz mal Luft holen. Fazit: der richtige Mann auf dem richtigen Posten. Ob das so bleibt entscheiden die wahlmündigen Berliner am Sonntag. Apropos, wir haben direkt mal nachgefragt, wie man denn so Wahlen gewinnt heutzutage. Nun gut, ums Weltretten, das bedingungslose Grundeinkommen und die berühmte einsame Insel ging es uns auch. Fazit nach dem Fazit: Wählen gehen!

Name: Tim Renner
Alter: 51
Wohnort: Berlin
Beruf: Diverse
Schuhgröße: 42,5
Lieblingsspielstätte: Maxim Gorki Theater, Schaubühne Berlin
Kontakt: Über’s Amt

Muss man einen Kulturstaatssekretär siezen? Auf jeden Fall (lach)!

Was würdest du gerne besser können? Ich wäre gern ein bisschen geduldiger – das hilft in der Politik…

Kann Kunst die Welt retten? Wer oder Was sonst?

Wie gewinnt man im Jahr 2016 Wahlen? In den sozialen Medien. Das haben Parteien vom rechten Rand leider am besten verstanden.

Das größte Problem deiner Generation ist: Wir werden nicht erwachsen, das ist aber gleichzeitig unser großes Kapital.

Warum ist digital besser? Weil Tocotronic das schon 1995 festgestellt haben.

Worauf bist du stolz? Auf meine Kinder.

Bitte vervollständigen: Kultur ist für Berlin, wie: Pizza und Pasta für Italien.

Die berühmte einsame Insel, ein iPod, drei Songs. Welche? Love will tear us apart, Love will tear us apart, Love will tear us apart.

Du begegnest deinem 18-jährigen Selbst. Welchen Rat gibst du dir? Länger studieren, um mehr Freizeit zu haben. Als ich 18 war, gab es noch keine Regelstudienzeiten…

Mit welcher berühmten Persönlichkeit (tot oder lebendig) würdest du gerne mal einen Kaffee trinken? Herbert von Karajan.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Das was ich im Kühlschrank habe. Ich werde geliebt und gefürchtet für unsere kreative Küche.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde es wagen, das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen.

Was sollte niemand von dir wissen? Inwiefern ich die StVO einhalte, wenn ich Fahrrad fahre.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Die Frage, wie man es schafft im hohen Alter noch gut auszusehen (kicher).

Das letzte Wort: Amen.

Foto: Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheit