Anna-Lena Koopmann
Das 2-Minuten-Interview
Es gibt zwei Möglichkeiten Anna-Lena Koopmann zu beschreiben. Entweder sagt man, dass sie seit 2010 als freie Journalistin und Formatmacherin tätig ist. Oder man fasst ihr charakterliches wie kreatives Universum treffend mit dem Begriff Schwuppdiwupp zusammen. Wir entscheiden uns für Letzteres. In ihrer Funktion als Schwuppdiwupp also arbeitet sie als Redakteurin und Reporterin für so ziemlich alle Medien von Radio über TV, Online- oder Print-Redaktionen, von People- und Lifestyle-Outlets wie ELLE oder GALA über Business-Magazine wie Capital und Fashion-Blogs bis hin zur Formatentwicklung für ProSiebenSat.1. Außerdem produziert sie Branded Content im Auftrag von Firmen und berät PR-Agenturen bei der Entwicklung von Storytelling-Konzepten. Sie erzählt gern Geschichten. Am liebsten über Menschen und am allerallerliebsten die „echte“ persönliche Geschichte der Menschen, mit denen sie es zu tun hat. Das führt dazu, dass sie sich in Interviews manchmal wie ein Therapeut fühlt. Gut, dass wir den Spieß hier mal umdrehen können. Nun denn, Hand aufs Herz: Räubertochter oder Prinzessin?
Name: Anna-Lena Koopmann
Alter: 35
Wohnort: Berlin
Beruf: Freie Journalistin
Schuhgröße: 40
Lieblingsreiseziel: Immer das Nächste.
Kontakt: instagram.com/annalena.koopmann
Was ist guter Stil?
Er sollte in erster Linie ein Ausdruck der Persönlichkeit sein. Genau deshalb langweilen mich die meisten Instagram-Accounts von Influencern, da man oft genau erkennt, welche Labels aktuell Samples rausschicken, die dann bei jedem Blogger auftauchen. Den individuellen Stil kann man dadurch oft überhaupt nicht mehr erkennen, und das war’s doch mal, wozu sie angetreten sind, oder?
Mit wem möchtest du unbedingt mal ein Interview führen?
Mit Alf. Der sagt ehrlich, was er denkt, ohne Rücksicht auf Verluste. Wäre mal erfrischend. Aktuell gibt es mal wieder den Fall, dass ein Interview mit einem Künstler nicht gedruckt wird, da es vom Management nachträglich zu stark verändert und weichgespült wurde. Schade!
Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn?
Auf mein Herz zu hören und ein Jobangebot abzulehnen, das zwar strategisch klug, gut für die Vita und finanziell verlockend war, sich aber einfach nicht richtig anfühlte. Das mache ich bis heute so. Man darf keine Angst haben. Was soll denn passieren?
In wiefern entsprichst du der Person, die du sein möchtest?
Ich bin ein absurder Mix aus Freigeist und Oma, einer möchte die Welt erobern, der andere zu Hause auf der Couch stricken und seine Ruhe haben. Und irgendwie will man ja immer genau das, was man gerade nicht hat, oder?
Wer war die spannendste Persönlichkeit, die du bisher getroffen hast?
Neil Armstrong, schließlich war er der erste Mensch auf dem Mond. Und Paris Hilton, ebenfalls von ’nem anderen Planeten…
Wofür hast du kein Talent?
Geduldig sein.
Berlin ist..
Fluch und Segen zugleich. Ich liebe diese Stadt, doch hier ist nicht nur der Flughafen eine Baustelle. Auch viele junge Menschen machen keinerlei persönliche Fortschritte, weil es einfacher ist, die Probleme wegzufeiern, als die Ärmel hochzukrempeln und sie anzupacken. Das erschrickt mich. Und das nervt mich.
Räubertochter oder Prinzessin?
Definitiv Räubertochter. Obwohl ich beruflich auf vielen kochkarätigen Events bin und oft in Luxushotels schlafe, bin ich am glücklichsten, wenn ich in Gummistiefeln durch den Wald stapfe.
Was fasziniert dich?
Weite. Es gibt keinen Ort, an dem ich so sehr zur Ruhe komme, wie am Meer oder in den Bergen.
Wen bewunderst du und warum?
All die Menschen, die sich ehrenamtlich oder in NGOs engagieren, sich für eine Überzeugung aufopfern, täglich an ihre Grenzen gehen und dafür oft nicht mal ein Danke hören. Follower sind eben nicht die wichtigste Währung unserer Zeit.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Kaffee?
Neben welcher bekannten Persönlichkeit würdest du gern auf einem Langstreckenflug sitzen?
Haha, am liebsten neben jemandem, der nicht auftaucht oder nicht reden will. Ich genieße die Zwangspause im Flugzeug richtig, um mal Pause zu machen. Oder neben Klößchen von TKKG, der hat immer Schokolade dabei…
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Abgesehen davon, dass es zwei Sonntage gäbe? Ich würde gerne einen Knopf drücken, der bei allen Menschen die Fassade runterfährt. Damit wir aufhören, uns gegenseitig was vorzumachen und uns zu verstecken. Tief im Inneren hat doch jeder die gleichen Ängste und Bedürfnisse, es würde uns allen so gut tun, wenn wir offener darüber reden würden.
Was hat dich zuletzt emotional bewegt?
Videos von den Waldbränden in Kalifornien. Abgesehen von den menschlichen Tragödien zeigt es deutlich, wie der Klimawandel bereits unsere Gegenwart beeinflusst. Und wie sehr ein einziger Tag ein Leben verändern kann.
Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?
Ich habe überhaupt keine Angst, meine Komfortzone zu verlassen. Keine Ahnung, warum ich so mutig und optimistisch bin. Aber am Ende sind es doch sogar die Herausforderungen und Niederlagen, an denen man am stärksten wächst. Und wenn etwas nicht klappt, dann soll’s aus irgendeinem Grund auch nicht sein. Jaja, schon oft zitiert, aber wirklich bereuen sollte man nur die Dinge, die man gar nicht erst probiert hat.
Was sollte niemand von dir wissen?
Ich habe während des Interviews eine Tüte Cashewnüsse leer gefuttert.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Warum gehst du eigentlich auf Teufel komm raus nicht unter Baugerüsten durch?
Das letzte Wort:
… haha, hab fast immer ich.
Foto Credit: Florian Maas