Mit welchen künstlerischen Strategien können wir die Politik beeinflussen? Im Rahmen des Projekts „Zuhören“ stellte Sasha Waltz letztes Jahr genau diese Frage und diskutierte sie mit Gästen aus dem Nahen Osten, dem Mittelmeerraum und Deutschland. Aus diesen Gesprächen ist selbst Kunst entstanden: AMAL ist der Titel eines Tanzstücks, in dem vier syrische Tänzer und ein Kind, begleitet von Live-Percussion, ihren Bildern zwischen Vergangenheit und Zukunft Ausdruck verleihen. AMAL ist aber auch das arabische Wort für Hoffnung. Und diese steht am Anfang von Projekten wie diesem. „Auch nach all den schrecklichen Dingen, die wir durchlebt haben, empfinden wir Hoffnung dem Leben gegenüber. Diese Hoffnung wächst, dann finden wir uns, laufend, vor unseren Erinnerungen flüchtend, irgendwo wieder um anzukommen.“ Zum Beispiel in Deutschland. Aus diesen Zeilen entwickelte der syrische Tänzer und Choreograph Medhat Aldaabal das Konzept zu AMAL. Wie lässt sich also Hoffnung in Bewegungen umsetzen? Das kann man sich an der Produktion von Sasha Waltz & Guests ansehen. Und man kann darüber diskutieren. Wir verlosen 1×2 Tickets an die besonders Taktvollen unter euch für die Aufführung am 22. Juni um 19 Uhr in den Sophiensälen. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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AMAL | 21. & 22.06.17 | Sophienstraße 18, 10178 Berlin | Tickets ab 8€ | sophiensaele.com
Für mich klingt Berlin nach Bäumen und Parks und den Seen drum herum. Es klingt nach Frühling. Als ich zum ersten Mal nach Berlin kam, war es Spätfrühling. Ich kam gerade aus dem lauten New York und Berlin klang für mich wie das Gegenteil von Lärm.Hast du musikalische Vorbilder?
Nein, ich denke nicht, dass ich wirklich Vorbilder habe. Jeder Künstler ist auf seine eigene Weise unperfekt. Für gewöhnlich mag ich Künstler, die Talent und Persönlichkeit miteinander verbinden. Lennon ist ein gutes Beispiel. Tom Waits. Bukowski – nicht gerade der Role Model Typ.
Was singst du unter der Dusche?
Opern! Don Giovanni. Rigoletto. Carmen.
Ein Moment, den du niemals vergisst?
Ich habe ein sehr ausgeprägtes Erinnerungsvermögen was emotionale Erlebnisse angeht. Namen kann ich mir dafür überhaupt nicht merken. Aber eine Sache, die ich niemals vergesse? Wer weiß schon woran ich mich bei meinem letzten Atemzug erinnere? Vielleicht an das erste Mal, als ich „Fool On The Hill“ von Paul McCartney hörte. Oder das erste Mal, als ich den Film „The Never Ending Story“ sah, „The Rocky Horror Picture Show“ oder Woody Allen’s „Manhattan“?
Wovon hast du letzte Nacht geträumt?
Ich träumte von einem Baby, das auf eine Glastür zu rannte und ich konnte nichts dagegen tun. Es würde passieren. Doch plötzlich bemerkte ich, dass ich die Stimmung des Traums beeinflussen konnte und es gelang mir, vom Drama in die Komödie zu wechseln. Als das Baby gegen die Glastür rannte war es auf einmal nur noch lustig und niedlich. Ich rettete das Baby eben auf diese Art.
Was ist typisch für dich?
Über alles zu viel nachzudenken.
Dein Lieblingsschimpfwort?
I never, but never, swear.
Worin wärst du gern besser?
Ich wäre gern freundlicher zu Fremden.
Womit kann man dich beeindrucken?
Wenn man gutmütig, freundlich und großzügig ist oder wenn man ein Arschloch ist, aber sehr talentiert.
Mit welcher Persönlichkeit würdest du gern mal eine Platte aufnehmen?
Lennon. Aber auch Jeff Buckley. Und ich würde gern Audrey Hepburn daten.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Ich würde richtig gutes Sushi bestellen.
Wovor hast du Angst?
Dass die Dinge nicht so laufen, wie ich es mir erhoffe.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Gitarren würden sich nie verstimmen. Und es gäbe leise Kühlschränke!
Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert?
Ich versuche ständig neue Menschen kennenzulernen. Das einzig Neue, das wirklich zählt: Menschen.
Was sollte niemand über dich wissen?
Ich kann nicht gut mit Katzen.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Ihr habt genau die Richtigen gestellt.
Das letzte Wort:
Nothing like a good book.