Manuel Abraas & Flo Stadler

Das 2-Minuten-Interview

Im Gespräch mit zwei, die selten im Homeoffice sind: Manuel Abraas und Flo Stadler von Sea Shepherd. Der eine ist seit über zwanzig Jahren Teil der internationalen Meeresschutzorganisation und leitet mittlerweile das Team in Deutschland, der andere ist Vollblutaktivist und Kampagnenleiter auf hoher See. Aktuell sind die beiden im Rahmen der “Baltic Sea Campaign” auf der Ostsee unterwegs und setzen sich dort aktiv für den Schutz der Schweinswale und gegen illegale Fischereiaktiviäten ein und bergen mit ihrem Team tödliche Geisternetze aus dem aktut bedrohten marinen Ökosystem. Im Interview gehts ordentlich zur Sache und Superman, Whitney Houston und Tupoka Ogette kommen auch drin vor. Bleibt nur noch eine Frage offen: Was ist eine Bob Barker Bowl?

Name: Manuel Abraas / Flo Stadler
Alter: 49 / 35
Wohnort: Bremen / Heimathafen München
Beruf: Kaufmann (zum Schutz des Ozeans macht man alles) / studiert: Dipl. Ing. für Medizinische Elektronik, jetzt: Sea Shepherd Kampagnenleiter
Schuhgröße: 45 / 45
Lieblingsgewässer: überall wo Wasser ist / Pazifik
Kontakt: info@sea-shepherd.de / @floceanwarrior

Was bedeutet Sea Shepherd für dich?
Manuel: Die aktivste und effektivste Meeresschutzorganisation der Welt, die seit 1994 mein Leben nachhaltig verändert hat.
Flo: Sea Shepherd ist ein essentieller Bestandteil meines Lebens, denn die Organisation hat mir die Möglichkeit gegeben, gegen die schreienden Ungerechtigkeiten aktiv vorzugehen, die unsere Meere bzw. unseren Planeten bedrohen. Als mir bewusst wurde wie brutal und schonungslos Wale gejagt wurden, war ich völlig außer mir. Ich hab mich gefragt, wieso niemand das unterbindet, sondern nur „Save the Wales“ proklamiert wird. Und dann kam Sea Shepherd und hat mir gezeigt, dass man seine Wut kanalisieren und in direktes Handeln für die richtige Sache umwandeln kann.

Was ist das Beste an deinem Beruf?
Manuel: Ich darf meiner Leidenschaft jeden Tag nachgehen und kann aktiv dafür sorgen, dass dieser Planet ein Stück weit lebenswerter wird/bleibt.
Flo: Ich arbeite mit einem unwahrscheinlich vielseitigen Team mit ganz beeindruckenden Menschen zusammen. Unsere gemeinsame Mission schweißt das Team zusammen und so können wir unsere ambitionierten Aufgaben erfüllen. Außerdem bin ich den ganzen Tag über draußen, am Meer und auf See – besser könnte es gar nicht sein!

Womit kann man dich beeindrucken?
Manuel: Ehrlichkeit, Fleiß, Treue, Disziplin.
Flo: Das ist einfach: mit Tieren, solange sie sich in ihrem eigenen Habitat befinden. Ob an Land oder im Wasser, ich liebe es, sie zu beobachten, zu studieren und zu bestaunen. Richtig sprachlos wäre ich, wenn ich mit Walhaien im Wasser wäre – diese Tiere habe ich noch nie selbst beobachten können.

Manuel, beschreibe Flo in einem Satz: Ein 100%iger Aktivist, der seinen Projekten alles andere unterordnet.

Flo, beschreibe Manuel in einem Satz: Manuel ist ein selbstloser, unnachgiebiger Kämpfer für die Ozeane mit Humor, der immer ein offenes Ohr hat und auf den man sich stets verlassen kann.

Wer war der Held deiner Kindheit und wer ist es heute?
Manuel: Damals mein Opa, jetzt hat sich Paul Watson dazu gesellt.
Flo: ​Helden hatte ich viele und die meisten sind über die Jahre geblieben. Alle zusammen waren Menschen, von denen ich immens viel lernen konnte. Menschen, die mich mit ihrer Passion angesteckt und neugierig gemacht haben. Jacques Cousteau z.B. hat in mir eine unsterbliche Wissbegierde und Liebe zu den Ozeanen geweckt. Paul Watson hat mir gezeigt, dass man Zustände nicht als Gegebenheiten hinnehmen muss. Harriet Tubman, die Mitte des 19. Jhd. ihr eigenes Leben riskiert, um Sklav*innen in die Freiheit zu führen, hat mich stets fasziniert. Ganz aktuell inspiriert mich auch die Arbeit von Tupoka Ogette sehr. Und natürlich mein Vater. Er hat mir vorgelebt, dass es immer eine Lösung gibt und mir viel handwerkliches Können beigebracht.

Wer sitzt mit dir an deinem Traum-Stammtisch?
Manuel:
Johan Cruyff, Dian Fossey, Whitney Houston und Superman (ok, der ist nicht real, aber ist ja auch ein Traum. Der müsste hier auf der Erde mal etwas aufräumen ;-))
Flo: ​Silvia Earle, Sir David Attenborough, Jane Goodall, Peter Hammarstedt

Für welche Sache kannst du dich so begeistern, dass du Essen und Trinken vergisst?
Manuel:
Schutz des Ozeans, Oranje-Fußball und ein, zwei andere Dinge, die euch jetzt nix angehen ;-)
Flo: Tatsächlich und ungelogen – für meinen Job. Zwischen unseren Taucheinsätzen sorgt mein Team für mich und erinnert mich daran ausreichend zu trinken und zu essen.

Was hättest du dir sparen können?
Manuel: Oh, da gibt es einige Erfahrungen, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte. Das würde aber den Rahmen sprengen.
Flo: Da fällt mir spontan eine berufliche Station ein. Aber ansonsten bin ich eigentlich für jede Erfahrung dankbar. Man lernt überall etwas dazu und wenn es nur die Erkenntnis ist, was man nicht mehr machen will.

Welche drei Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?
Manuel: Meine Familie, unsere Gesundheit, die Umwelt.
Flo: Ohne meine Familie, meine Freundin Ronia und meinen Freundeskreis geht gar nichts.

Dein Soundtrack für den Sommer?
Manuel: Bullet for my Valentine – Your betrayal
Flo: Feine Sahne Fischfilet und Neonschwarz läuft bei mir im Moment rauf und runter! Außerdem höre ich sehr viel Hardcore Punk.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Manuel: Die Verteilung/Aufteilung der weltweiten Vermögen und Ressourcen würde gleichmäßig erfolgen. Waffen gäbe es keine mehr. Spezies, die mit uns diesen Planeten teilen, würden nicht mehr ausgebeutet werden.
Flo: ​Ich würde der Menschheit ihre kleinkarierten Diskriminierungen entreißen, um Hass, Ausgrenzung und Unterdrückung ein Ende zu setzen. Vieles, wofür ich mich einsetze oder gerne mehr engagieren will, wäre damit wohl hinfällig.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Manuel: Pfannkuchen
Flo: Natürlich gibt es bei mir nur vegane Kost. Ich würde dann ein original Sea Shepherd Gericht zubereiten: die Bob Barker Bowl!

Was sollte niemand von dir wissen?
Manuel: Es wird behauptet, ich würde „nicht geräuschlos“ schlafen.
Flo: Ich trage meine Socken gerne auf links.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Manuel: Die ein Frage, die einem immer erst einfällt, wenn es zu spät ist!
Flo: ​Wie weit würdest du gehen, um das Leben von Tieren wie z.B. Walen zu schützen?

Das letzte Wort:
Manuel: Aufgeben ist keine Option!
Flo: Wer unsere Meere schützen will, muss die Finger von seinen Bewohnern lassen. Denn diese gehören weder auf den Teller, noch in Aquarien, Zoos und Pools etc.

Foto: Sea Shepherd Deutschland

 

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 04. August 2021 | Tags: |  Keine Kommentare

Lena Urzendowsky

Ihre Rollen sind extrem und sie spielt sie mit einer ganz eigenen Vehemenz. Die Rede ist von Lena Urzendowsky. An der 21-Jährigen führt aktuell kein schauspielerischer Weg vorbei. Ob „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ (Amazon), „How to sell drugs online (fast)“ (Netflix) oder im Dramedy-Hörspiel „Die Wut-Life-Balance“ (ab sofort bei Audible) – Lena wechselt nonchalant zwischen Serie, Film, Hörbuch oder der Deutschen liebster Krimi „Tatort“. Was ein Glück, dass sie zwischen neuen Filmprojekten und ihrem Philosophiestudium 2 Minuten für uns Zeit hatte. Für uns und die wichtigen Dinge im Leben: Milchreis mit Curryketchup, ihre Hassliebe zu Berlin und ihren Bruder und Schauspielkollegen Sebastian Urzendowsky. Er gibt Lena eigentlich immer die besten Ratschläge und hätte sie vielleicht vor der Wette mit dem Ketchup-Milchreis warnen sollen. Vielleicht.

Name: Lena Urzendowsky
Alter: 21
Wohnort: Berlin
Beruf: Schauspielerin
Schuhgröße: 36
Lieblingsfilmzitat: “You are what you love, not what loves you.“ (aus Adaptation)
Kontakt: Frame Künstleragentur

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Mein Bruder Sebastian gibt mir immer die besten Ratschläge. Vor allem ist es aber wichtig, dass ich in ihm eine Vertrauensperson habe.

Was schätzt du an dir am meisten? Eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Selbstironie.

Was würde dein 16-jähriges Ich von dir heute halten? Es würde schmunzelnd den Kopf schütteln.

Das größte Problem deiner Generation? Der Umgang mit der Angst vor Wandel und Veränderung, den frühere Generationen an den Tag legen. Und somit die Herausforderung, trotz einem Gefühl von Machtlosigkeit angesichts der vielen Krisen auf der Welt den entstandenen Ungleichheiten, sowie Umwelt- und Klimaschäden entgegenzutreten.

Wenn dein Leben verfilmt würde: Welche*r Schauspieler*in würde dich spielen? Darüber reden wir nochmal, wenn es dazu kommt…

Berlin ist… meine Hassliebe.

Was ist dein verstecktes Talent? An meine Träume zu glauben.

Für was kann man dich nachts wecken? Eine Spritztour an den Rand der Welt.

Was war dein übelster Job bisher? Vermutlich Milchreis mit Curryketchup essen nach einer verlorenen Wette.

Was wirst du in Zukunft weniger machen? Hoffentlich werde ich bald nicht mehr darauf verzichten, alle meine Freunde zu sehen und wilde Parties zu feiern.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Dafür sorgen, dass Klimaschutz angemessen ernst, wie eine Krise behandelt wird. Einhaltung der 1,5-Grenze, Subventionierungen von klimaneutralen Produkten und Lebensweisen etc…

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Vegane Lasagne – sieht fancy aus, ist mega lecker und geht erstaunlich schnell.

Was sollte niemand von dir wissen? Tja, das wüsstet ihr wohl gerne…

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Vielleicht, wie meine nächste Film-Frisur aussieht? Da gehe ich immer sehr fantasievoll ran…

Das letzte Wort: Hat hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit zu reifen.

FOTO: Audible/Sven Krohn

Jochen Smuda

First things first: Jochen Smuda, der Mann mit dem coolen Nachnamen, sitzt jeden Tag 46 km auf dem Fahrrad, um ins Studio und wieder nach Hause zu fahren. Nur folgerichtig, schließlich ist Jochen ehemaliger Skate-Profi und noch dazu Kopf, Fuß und Herz von Ucon Acrobatics, einem der coolsten Berliner Taschen- und Rucksack-Labels überhaupt, dem das Thema Nachhaltigkeit schon lange vor dem langersehnten Hype wichtig war. In diesem Jahr feiern Label und Team bereits den 20. Geburtstag. Wir gratulieren von Herzen, pusten mit dicken Backen in die virtuelle Tröte. Zum Jubiläum gibt es natürlich exklusive Special Editions und Artist-Kollaborationen, die Jochen mit Eike König erarbeitet. Was es sonst noch so zu wissen gilt in Bezug auf Tankstellenessen und die Farbe Schwarz: Check 2 Minuten-Interview below!

Name: Jochen Smuda
Alter: 40
Wohnort: Berlin
Beruf: Selbständig, Co-Founder und Geschäftsführer von Ucon Acrobatics
Schuhgröße: 42
Lieblingsfarbe: blau
Kontakt: jochen@ucon-acrobatics.com

Beschreibe Ucon Acrobatics in einem Satz: Unsere Brand Mission ist es, Minimalismus und Funktionalität auf die schönste Art und Weise miteinander zu verbinden und unserem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

Welche Haltung vertretet ihr mit eurer Marke? Das Ziel ist es, möglichst langlebige Produkte zu erschaffen, die so nachhaltig und fair wie nur möglich produziert werden. Da wir alle sehr design- und kunstaffin sind, waren unsere Artist-Kollaborationen von Beginn an ein elementarer Bestandteil unserer Philosophie. Auch schon sehr früh haben wir uns mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, als es noch kaum jemanden im Markt interessiert hat. Sie ist in unserer DNA verankert und muss über allem stehen. Jeden Prozess, den wir besser machen können, machen wir auch besser.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? In den letzten 20 Jahren glich kein Tag dem anderen. Der Weg ist das Ziel und wir versuchen jeden Tag uns auf allen Ebenen immer ein Stück zu verbessern und Prozesse zu optimieren. Wenn ich dann sehe, wo wir uns aus eigener Kraft über all die Jahre hin entwickelt haben, macht mich das sehr glücklich.

Der beste Ratschlag, den du je bekommen hast: Ich erinnere mich an einen guten Tipp von meinem Freund Niko vor langer Zeit auf der Bright Messe: „Wenn du ein neues Produkt rausbringst und es nicht in Schwarz anbietest, bist du blöd! :-)“ Wir hatten früher sehr viel auf bunte Farben und Muster gesetzt. Über die Jahre haben wir gelernt, dass sehr viele Menschen extrem gern Produkte in Schwarz kaufen.

Welche Eigenschaft schätzt du an einem Menschen? Ehrlichkeit.

Welcher Film macht dich immer wieder glücklich? Anchorman.

Was machst du, wenn dir langweilig ist? Ich denke einige Eltern können das bestätigen, aber ich kenne das Gefühl, seitdem meine zwei Kinder auf der Welt sind leider nicht mehr. Manchmal sehne ich mich ehrlich gesagt danach.

Was für eine Rolle hast du in deinem Freundeskreis? Ich hoffe eine Gute.

Was wirst du in Zukunft weniger machen? Müll produzieren.

In welcher Beziehung bist du ein Spießer? Unterhosen bügeln.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Dass die Menschheit ein kollektives Bewusstsein für angemessenen Fleischkonsum entwickelt. Was wir den Tieren für Leid zufügen ist an Dummheit und Rücksichtslosigkeit nicht zu überbieten.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Spaghetti aglio e olio.

Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich mich während des Studiums fast ausschließlich von Tankstellenessen ernährt habe. :-)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie habt ihr es geschafft, seit 20 Jahren am Markt zu bestehen?

Das letzte Wort: Habe ich noch nicht gesehen auf Netflix.

FOTO: Felix Strosetzki

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 06. Juli 2021 | Tags: , , , Keine Kommentare

Caroline S. Henne

Teetrinkende, ehemalige Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt auf Digitalem, Marketing & Nachhaltigkeit und jetzt Advokatin moderner Teekultur und Geschäftsführerin bei Paper & Tea in Berlin? Kann man so machen: Caroline S. Henne wollte eigentlich klassische Konzertpianistin werden. Inzwischen blickt sie aber auf knapp 20 Jahre Erfahrung in der digitalen Transformation von Unternehmen zurück. Sie begann ihre Karriere bei RTL, entdeckte aber schnell ihre Leidenschaft fürs Digitale. Sie ist leidenschaftliche Teetrinkerin und außerdem ein Angel-Investor in mehreren Start-up-Unternehmen, von nachhaltiger Mode bis hin zu Technologie und Experiences. Sie ist passionierte Köchin und bekannt für ihre Colour Dinners – 5-Gänge Event Cuisine mit Gästen und Gerichten jeweils in nur einer Farbe. Und die Musik? Immer noch! In London hat sie über ein Jahrzehnt im English Chamber Choir unter anderem in der Royal Albert Hall gesungen.

Name: Caro(line Sarah) Henne
Alter: 37
Wohnort: Berlin-Mitte
Beruf: Geschäftsführerin der Pioniere der modernen Teekultur von Paper & Tea
Schuhgröße: 39.5
Lieblingsgeschmack: Umami
Kontakt: info@paperandtea.com

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Zuallererst natürlich das Produkt: Ich bin leidenschaftliche Teetrinkerin! Weil bei mir schon vor langen Jahren eine Kaffee-Unverträglichkeit nachgewiesen wurde, bin ich Morgenmuffel quasi zu besonders koffeinhaltigem Teegenuss genötigt worden und habe in diesem Zuge eine große Passion, besonders für Grüntees entwickelt. Jeder Tag bei Paper & Tea ist anders – da wir unsere Tees nicht nur in unseren fünf Stores über Deutschland verteilt sondern auch online und über Händler, Restaurants und Cafés weltweit vertreiben, verteilen sich die Aufgaben über ein sehr breites Spektrum. Und wir haben noch so viel vor – besonders in der Produktentwicklung.

Beschreibe deinen Führungsstil: Nur als Team, wenn wir wirklich alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen, können wir wirklich groß und stark sein – das versuche ich jeden Tag auf’s Neue zu leben und lediglich die Fahrt-Richtung vorzugeben, die jede/r Einzelne dann für sich interpretiert und umsetzt. Mir ist Transparenz sehr wichtig – das gilt für meine Kommunikation ans Team genauso wie für das Feedback, das ich von meinen Mitarbeitern einhole, damit wir alle kontinuierlich wachsen und besser werden können. Ich bin bei bestem Willen kein Micro Manager und arbeite am liebsten mit Menschen, die sich durch Eigenverantwortung motivieren lassen und entwickeln können.

Was treibt dich an? Mein großartiges Team an Experten und smarten Köpfen, die Paper & Tea mit großer Leidenschaft unterstützen und voranbringen, mich challengen und wachsen lassen. Aber auch unsere wirklich besonderen Tees, die mir jeden Morgen wieder Energie und mir jeden Abend wieder Erholung bringen.

Der beste Ratschlag, den du je bekommen hast: “At the end of the day no lives are lost if you don’t do your job tomorrow”. Ich habe früher Feedback oft sehr persönlich genommen und mich in meiner Arbeit verloren. Wenn man ein wenig Abstand dazu hat, kann man meiner Meinung nach aber viel fokussierter arbeiten und das Wesentliche im Auge behalten. Und verliert darüber hinaus eine gewisse Bescheidenheit nicht – nimmt sich selber nicht so wichtig und vermeidet komische Eitelkeiten.

Welches Buch, welchen Film und welche Platte sollte jeder gelesen, gesehen und gehört haben? Die Platte ist einfach: Das müssen Bachs Goldberg Variationen sein – in der späten Aufnahme von Glenn Gould. Beim Film wird es schon schwieriger – da würde es wahrscheinlich ein Wenders werden. Paris Texas vielleicht? Oder Der Himmel über Berlin? Das Buch ist ein Gedichtband, beziehungsweise eigentlich alle Zeilen vom großen E.E. Cummings. Oder sollte es doch Paul Auster sein, von dem ich quasi alles verschlungen habe?

Welche Eigenschaft hast du von deinen Eltern geerbt? Das Entertainertum meines Vaters und die Überzeugung meiner Mutter, dass es wirklich völlig egal ist, was andere von einem denken. Dass man wirklich seine Individualität leben soll und mutig ist.

Welches Kunstwerk würdest du gerne besitzen? Ui – da kann ich mich bei bestem Willen nicht auf eines festlegen. Ich bin enthusiastische Kunstsammlerin und habe in den letzten Jahren einige Werke, besonders von MalerINNEN, gekauft, die ich schon lange bewundert habe, wie Grit Richter oder Katharina Grossmann-Hensel. Und gerade habe ich ein Auge auf eine Arbeit von Annabel Daou geworfen.

Ohne was verlässt du nie das Haus? Jetzt wird es kitschig: Natürlich nie ohne einen Abschiedskuss von meinem Herzblatt.

Welches ist dein nutzlosestes Talent? Ich kann jeden Songtext der Welt, den ich auch nur einmal im Radio gehört habe, danach sofort wieder laut mitsingen. Oh well…

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Die kleine japanische Insel Ishigaki, die ich das Glück hatte, vor vielen Jahren zu bereisen und besser kennenzulernen. Auch unter Wasser – umgeben von Mantas – einfach magical.

Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest? Dass alle Menschen dieser Lande jeden Tag unseren Tee trinken, natürlich :)

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wahrscheinlich ein Curry, oder ein ganzes 5-Gänge-Menü in nur einer Farbe, wie bei meinen Colour Dinners, wo alle Gäste in der Farbe des Abends gekleidet erscheinen und einfarbige Köstlichkeiten serviert bekommen. Jetzt müsst ihr euch nur noch die Farbe aussuchen. Sogar schwarz geht!

Was sollte niemand von dir wissen? Ich bin kein sonderlich geheimnisvoller Mensch und lache sehr gern auch über mich selbst. Da gibt es also ganz und gar nichts I’m afraid.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Nach meinem Lieblingstee vielleicht? Das ist auf jeden Fall der Yuzu Midori N°328 – eine Grüntee-Mischung aus Kukicha, großzügig ergänzt mit belebendem Matcha und erfrischendem Yuzu. Der perfekte Wachmacher für mich Morgenmuffel.

Das letzte Wort: Be Tea, my friend :)

FOTO: Caroline S. Henne

Jamilah Bagdach & Wandi Wrede

Die Aktivistinnen Jamilah Bagdach und Wandi Wrede haben mit Anfang 20 Deutschlands ersten BiPoC-Verlag gegründet. Mit stolzeaugen.books konzentrieren sie sich auf Bücher rund um Diversität und Rassismus. „Texte nach Hanau“, das erste Buch aus dem Kölner Verlag, zeigt, welche Kraft die Texte von zukünftigen Zeitzeug*innen besitzen und warum sie für eine offene Gesellschaft unabdingbar sind. Beide (Noch-)Studentinnen engagierten sich schon vor der Verlagsgründung im Bereich Antidiskriminierung. Jamilah ist, seit sie 12 Jahre alt ist, bei Holla e.V., Zentrum für Intersektionale Gesundheit in Köln, aktiv, macht Musik und schauspielert. Wandi organisierte gemeinsam mit anderen die erste BLM Demo in Köln an der Deutzer Werft.

Name: Jamilah Bagdach / Wandi Wrede
Alter: 20 / 24
Wohnort: Kölle / Bochum-Wattenscheid
Beruf: Verlegerin und Studentin / Verlegerin und Studentin
Schuhgröße: 41 / 41
Lieblingswort: Amüsabel / Selbstreflexion
Kontakt: salam@stolzeaugenbooks.de / social@stolzeaugenbooks.de

Beschreibe stolzeaugen.books in einem Satz:
Jamilah: Stolzeaugen.books ist zum jetzigen Zeitpunkt leider unabdingbar, denn die Perspektiven und Lebensrealtiäten von Menschen, die in Deutschland durch Rassismus diskriminiert werden, sind in unserer Gesellschaft und medial definitiv unterrepräsentiert.
Wandi: Stolzeaugen.books – der BiPoC Verlag ist richtig, wichtig und somit unentbehrlich.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich?
Jamilah: Wenn ich merke, dass meine Arbeit sinnvoll ist, und sie mir Kraft gibt.
Wandi: Wenn ich währenddessen gut was zu lachen habe und gleichzeitig produktiv sein und bomben Ergebnisse abliefern kann.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten:
Jamilah: „Texte nach Hanau“.
Wandi: „Uncomfortable conversations with a Black man“ by Emmanuel Acho.

Auf was für Veränderung hoffst du in der Zukunft?
Jamilah: Dass Menschen die Perspektive von anderen Menschen glauben und respektieren.
Wandi: Das Rassismus als solcher nicht nur anerkannt, sondern auch sanktioniert wird!

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freund*innen beschreiben?
Jamilah: Zielstrebig, vercheckt, talentiert.
Wandi: Kämpferin, witzig und emotional.

Was schätzt du an dir selbst am meisten?
Jamilah: Meine Loyalität gegenüber mir und den Menschen und Dingen, die ich liebe.
Wandi: Mein großes Herz und meine Liebe für Essen.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das?
Jamilah: Am 08.05.2020 – einen Verlag gegründet.
Wandi: Vor 3 Monaten – Hula Hoop.

Wie sieht es bei dir zuhause aus?
Jamilah: Entweder unglaublich ordentlich und sortiert oder komplett crazy Tornado in the House. Dazwischen gibt es nichts.
Wandi: Dunkel und sehr ordentlich und somit der perfekte Ort zum Entspannen.

Jamilah, beschreibe Wandi in einem Satz: Wandi hat eine unglaublich schöne und kraftvolle Ausstrahlung. Diese, in Zusammenhang mit ihrem Organisationstalent, ihrer mega lustigen Art, Intelligenz und Überblick machen sie zu einem besonderen Menschen, der noch viel bewirken wird.

Wandi, beschreibe Jamilah in einem Satz: Jamilah erstaunt mich jedes Mal aufs Neue mit ihrer unglaublich reifen Art, ihrer Herzlichkeit und der Fähigkeit, immer einen Schritt zurückzugehen, um das große Ganze zu betrachten. Darüber hinaus liegt ihr das Wohl der Menschen in ihrem Leben unglaublich dolle am Herzen (ich kann froh sein, dass ich nun auch einer dieser Menschen bin).

Was wäre das Erste, das du tätest, wenn du unsichtbar wärst?
Jamilah: Ich würde Menschen kleine Freuden bereiten, nichts aufdecken und sie so an Wunder glauben lassen. Und wahrscheinlich auch etwas Illegales. ;)
Wandi: Ich würde in ein Kinder Spaßland gehen, um mich dort richtig auszutoben.

Was ist dein verstecktes Talent?
Jamilah: Ich habe nur offene Talente.
Wandi: Es ist so gut versteckt, ich habe es noch nicht entdeckt.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Jamilah: Neid, Hass und Rache.
Wandi: Ich würde mir dauerhaft die Macht zusprechen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. #Love #Peace #Harmony

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Jamilah: Yabra (gefüllte Weinblätter).
Wandi: Plantain, Reis und Stew.

Was sollte niemand von dir wissen?
Jamilah: Rechtschreibung ist nicht meine Stärke.
Wandi: Zeichensetzung ist nicht meine Stärke.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Jamilah: Wie viel verdienst du als Geschäftsführung der ersten BiPoC-Verlagsgesellschaft in Deutschland?
Wandi: Wie viele Bücher hast du in deinem Leben schon gelesen?

Das letzte Wort:
Beide: Lest Bücher! Schreibt Bücher! Unterstützt unseren Verlag!

FOTO: stolzeaugen.books

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 09. Juni 2021 | Tags: , , Keine Kommentare

Ruth von Heusinger

Diplom-Physikerin Ruth von Heusinger erforschte den Urknall, arbeitete im Bereich erneuerbare Energien und Emissionshandel bei Statkraft und dann im Markt der freiwilligen CO2-Kompensation bei atmosfair. Mit ForTomorrow hat sie für uns alle eine Möglichkeit geschaffen, Klimaschutz in Europa aktiv voranzubringen. Wer mag, kann ein Klima-Abo bei der gemeinnützigen Organisation abschließen und so den eigenen CO2-Verbrauch kompensieren und ganz nebenbei den europäischen Kohlekraftwerken die Emissionsrechte vor der Nase wegkaufen. Die Augen aufs Große und den Großen aufs Auge.

Name: Ruth von Heusinger
Alter: 37
Wohnort: Berlin
Beruf: Geschäftsführerin und Gründerin ForTomorrow
Schuhgröße: 39
Lieblingsfarbe: blau
Kontakt: info@fortomorrow.eu

Beschreibe ForTomorrow in einem Satz: ForTomorrow ermöglicht bereits heute ein klimaneutrales Leben, über Bäume-Pflanzen in Deutschland und europäische Emissionsrechte Stilllegen.

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Gemeinsam mit meinem Team an etwas Sinnvollem zu arbeiten und viel gestalten zu können.

Was motiviert dich? Die Dringlichkeit der Klimakrise.

Der beste Ratschlag, den du je bekommen hast: Folge deinen Interessen.

Was wirst du niemals vergessen? Die Freundlichkeit der Menschen.

Schließ die Augen und denk an etwas Schönes. Woran denkst du? Strand und Meer.

Welche geniale Idee hättest du gern selbst gehabt? Die Relativitätstheorie.

Was hättest du dir sparen können? Selbstvorwürfe.

Was kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben? Ein Klima-Abo bei ForTomorrow abschließen.

Was würdest du gerne lernen, wenn weder Zeit noch Geld eine Rolle spielen würde? Wenn mein Gehirn groß genug wäre, alle mathematischen und physikalischen Theorien.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Klimakrise stoppen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Mein Mann würde kochen und was müsst ihr ihn fragen.

Was sollte niemand von dir wissen? Guter Versuch ;-)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Du hast Physik studiert und am Urknall geforscht, warum hast du das Angebot, eine Doktorarbeit zu schreiben, ausgeschlagen?

Das letzte Wort: Vielen lieben Dank euch!

FOTO: ForTomorrow

Magdalena Mair

Das Vier-Sterne-Superior Retreat SILENA liegt inmitten des Hochtals Vals in Südtirol. Schützend umrahmt von einer organisch geformten Nestkonstruktion aus Stahl, scheint es eins zu werden mit der umgebenden Natur. Schon von außen wird klar: Das SILENA ist etwas Besonderes, etwas Neues, das es so in der Region kein zweites Mal gibt. Hauptsächlich verantwortlich dafür ist Magdalena Mair (die „LENA“ in „SILENA“). Gemeinsam mit ihrem Bruder Simon (dem „SI“ in „SILENA“) führt sie die Herbergs-Familientradition nicht nur fort, sondern schuf ein völlig neues Hotelerlebnis – emotional, designverliebt, aufregend fürsorglich, stylisch. Die aufrichtige Herzlichkeit, mit der man von Magdalena empfangen wird, vergisst man nie mehr. (Zählt mal bitte die Smileys hier im Interview!) Am 20. Mai dürfen die Hotels in Südtirol endlich wieder öffnen. Bis dahin darf Neu-Mama Magdalena noch versuchen ein wenig Schlaf nachzuholen, ihre Gesangsperformance zu verbessern oder als Ex-Schuhplattlerin eine neue Choreo einzustudieren. ;)

Name: Magdalena Mair
Alter: 33
Wohnort: Natz in Südtirol
Beruf: Rezeptionistin?, Hausmeisterin?, Putzfrau?, Dekorateurin?, Servicefachkraft?, Mädchen für alles? – Unternehmerin/Hotelier trifft es meiner Meinung nach nicht ;)
Schuhgröße: 38
Lieblingsberg: Valler Jöchl – da kommt man auch mit der Bahn hin ;)
Kontakt: mair@silena.com

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn man positives Feedback bekommt. Wenn Gäste genau das schätzen, wofür man sich so eingesetzt und sein Herzblut reingesteckt hat.

Worauf achtest du, wenn du jemandem zum ersten Mal begegnest? Auf das Lächeln bzw. die Ausstrahlung. – Lachen auch die Augen?

Welche Eigenschaft hast du von deinen Eltern geerbt? Empathie.

Der beste Ratschlag, den du je bekommen hast: Immer das Positive in jeder Situation sehen – auch jetzt. ;)

Was machst du, wenn du dir selbst etwas Gutes tun willst? Auf der Couch in Ruhe ein Buch lesen.

Dein wichtigster Charakterzug? Ehrlichkeit – auch wenn es nicht immer angenehm ist.

Was wirst du in Zukunft weniger machen? Schlafen. ;)

Was möchtest du deinem Kind mit auf den Weg geben? Verfolge deine Träume – nur so wirst du wirklich. glücklich.

Was kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben? Respektvoller Umgang mit Menschen, Tieren und unserer Erde.

Was würde dein 16-jähriges Ich von dir heute halten? Mein Party-Ich würde sagen, dass ich etwas spießig geworden bin mit Mann, Kind und Wohnung. Es würde aber auch sehen, dass ich glücklicher nicht sein könnte, privat und geschäftlich.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Krieg, Hunger, Krankheit.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ganz klar Pasta (mehr kann ich auch nicht). ;)

Was sollte niemand von dir wissen? Bin ein großer Sturkopf. Singe beim Haare Föhnen (und ich bin keine gute Sängerin). ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie bist du zum Schuhplatteln gekommen?!? ;)

Das letzte Wort: Be soulful. ;) – Sorry, dass es zwei geworden sind.

FOTO: Stefan Schuetz

Tony Ettelt & Sebastian Heil

Tony Ettelt und Sebastian Heil sind so etwas wie das Dynamische Duo der Berliner Club-Kultur. Über 13 Jahre wirken die beiden nun schon gemeinsam und schufen u. a. mit der Wilden Renate und der Else zwei echte Institutionen. Und nun? Entwickelten sie ein visionäres Standort-Konzept, um mit dem ZENNER im Treptower Park einen der schönsten historischen Begegnungsorte der Hauptstadt zu neuem Leben zu erwecken. Seit letzter Woche gibt es schon Bio-Eis, ganz bald eröffnet der Bier- und Weingarten, irgendwann kommen Turmhaus, Körnervilla und der große ZENNER Saal dazu. Auf über 8.000 qm erwarten euch dann kreative Formate, interdisziplinäre Live-Veranstaltungen und künstlerische Elaboration zwischen allen musikalischen Genres.

Name: Tony Ettelt / Sebastian Heil
Alter: 40 / 38
Wohnort: Strausberg bei Berlin / Berlin
Beruf: Unternehmer im Event-, Gastro- und Locationkontext / Eventmanager und Gastronom
Schuhgröße: 42 / 42
Lieblingsfilmzitat: „42″ (Per Anhalter durch die Galaxis) / „Alles ist nur provisorisch. Die Liebe, die Kunst, der Planet Erde. Sie und Ich. Vor allem ich.“ (99 Francs)
Kontakt: zenner.berlin

Verrate uns einen magischen Ort!
Tony: Mein Garten.
Sebastian: Die Modernsohnbrücke bei Sonnenuntergang. Hier habe ich mit Freunden schon berauschende Momente erlebt.

Bitte vervollständige: Der Treptower Park ist…
Tony: …ein wunderbar weitläufiges innerstädtisches Naturrefugium, in dem ich 1999 meine ersten, fast offiziellen Techno-Open-Airs veranstaltete.
Sebastian: …der schönste Park Berlins und aktuell auch Refugium für Berliner zu Zeiten von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen.

Welcher Moment hat alles verändert?
Tony: Zum einen natürlich die Geburten meiner beiden Söhne. Zum anderen aber auch eine schöne Begebenheit auf der Fusion. Ich lag vor etwa 12 Jahren mit meiner Freundin Katinka tagsüber auf einer roten Decke vor der leeren Turmbühne auf dem Fusion Festival. Wir schliefen irgendwann ein und als wir aufwachten, war die Hölle los und tausende Leute tanzten um uns herum, denn die Show hatte zwischenzeitlich begonnen. Das Schöne dabei war, dass wir uns trotz der nur wenige Zentimeter von uns entfernten tanzende Meute sicher und geborgen fühlten und so blieben einfach verkuschelt zwischen den Massen liegen. Das war ein schönes Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen, woran ich mich gern erinnere.
Sebastian: Im positiven Sinne war es der 26. März 2020. An diesem Tag habe ich die Nachricht für den Zuschlag zur Übernahme des ZENNER’s erhalten. Im negativen Sinne stand die Welt bereits wenige Wochen davor mit dem Ausruf der Pandemie auf dem Kopf.

Wann hast du zuletzt kulinarisch etwas Neues ausprobiert und was war das?
Tony: Meine Söhne haben mir die perversen Stinke-Bonbons zum Probieren gegeben. Die schmecken z.B. nach Pfurz, Popel oder Schleimkotze. Das war mal was Neues.
Sebastian: Uhh, ich hab kürzlich „Muffels“ probiert. Eine Mischung aus Muffin und Waffel, gerollt und mittig gefüllt mit Eiscreme, Toppings und Saucen. Sehr sehr geiles Zeug.

Hast du ein Lieblingsbier?
Tony: Eigentlich sind es zwei. Im Zenner ist mein Favorit das Berliner Bürgerbräu aus dem Kupfertank. Privat gibt’s am liebsten das Helle vom Hofbräuhaus Traunstein, ebenfalls mordssüffig aus dem Holzfass.
Sebastian: Meistens greife ich zum Tegernseer Hell. Das geht in die Richtung „Lieblingsbier“ – es gibt aber viele wirklich leckere Biere. Bürgerbräu Pils zum Beispiel, welches wir exklusiv in unserem ZENNER Bier- und Weingarten ausschenken werden. ;-)

Ich bin Fan von…
Tony: Jan Böhmermann.
Sebastian: Meiner Freundin. Die ist cool.

Dein Soundtrack für den kommenden Sommer?
Tony: UNKLE, The Road I + II.
Sebastian: Wahrscheinlich der ersteTrack, zu dem man wieder gemeinsam mit Freunden tanzen darf!

Zu welcher Musik tanzt du am liebsten?
Tony: Ich bin nicht so der Tänzer, aber wenn Musik und Stimmung zum Sonnenaufgang trippy werden, bin ich gern mal dabei.
Sebastian: Zu elektronischer Musik. Egal, ob soft, slow oder treibend technoid.

Was macht dich richtig zufrieden?
Tony: Mit dem eFoil übers Wasser zu fliegen.
Sebastian: Weiter…

Wo würdest du gerne in fünf Jahren mit dem ZENNER stehen?
Tony: Ich hätte gern viel mehr Zeit für die Menschen im und am ZENNER, also unser Team und unsere Gäste. Als Gastgeber, der einfach weiß, dass in den Abläufen alles flutscht. Aktuell bin ich mit Sebastian noch stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt, wodurch Zeit für das Zwischenmenschliche und aber auch für meine Familie fehlt.
Sebastian: Ich möchte die Vision, die ich mit Tony für den ZENNER entwickelt habe, zum Ziel bringen. Sowohl kulinarisch, als auch musikalisch und kulturell möchten wir ein Ausrufezeichen setzen und die Marke ZENNER regional, national und gerne auch international etablieren.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Tony: Ich denke jetzt mal groß und utopistisch, aber ihr habt genau danach gefragt und es ist die für mich einzig richtige Antwort: Ich würde all die sinnlosen Kriege dieser Welt beenden.
Sebastian: Dass der Tag nur 24 Stunden hat.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Tony: Haha, ich bin wirklich kein großer Koch! Ich wuchs überwiegend mit der 5 Minuten Terrine auf. Aber wenn ich etwas kochen muss, dann: Berliner Bouletten (gern auch veggie, aber immer mit Kümmel) mit Kartoffelstampf, Mini-Möhrchen, Erbsen und heller Soße. Ein old school Familien-Rezept meiner Oma.
Sebastian: Kochen ist eine meiner Leidenschaften, deshalb freue ich mich, wenn ihr mich endlich besuchen kommt. Passend zur Saison würde ich für euch ein Spargelgericht servieren, mit Rosmarinkartoffeln und meiner mehrfach prämierten, hausgemachten Sauce Hollandaise.

Was sollte niemand von dir wissen?
Tony: Von meinem Schnarchen sollte besser niemand etwas wissen.
Sebastian: Dass ich als Kind ein Virtuose am Akkordeon war, haha.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Tony: Wozu der ganze Quatsch?
Sebastian: Was ich als Kind noch so getrieben habe.

Das letzte Wort:
Tony: Katinka.
Sebastian: Prost!

FOTO: Lena Burmann

Lisa Who

Lisa Who? Lisa Who! So heißt die wunderbare Berliner Musikerin, die gerade ihr eigenes Label „the shit records“, gegründet und beschlossen hat, ihr zweites Album, das eigentlich schon 2020 erscheinen sollte, allein herauszubringen. Was will man auch machen, wenn man weder unter Leute noch auf Tour gehen kann? Letzteres tut sie entweder solo oder mit der Band Madsen, für die sie live die Tasteninstrumente spielt. Um auch während der Pandemie für andere Menschen da sein zu können, arbeitet sie seit diesem Jahr nebenbei in einem Senior*innenwohnheim. Ab Freitag gibt es endlich ihr neues Album auf die Ohren. Der Titel: „Ein neuer Beginn“. Na, wenn das mal nicht das Mantra der Stunde ist. Und dazu einen veganen Marmorkuchen-Muffin.

Name: Lisa Who
Alter: 36
Wohnort: Berlin-Wedding
Beruf: Musikerin
Schuhgröße: 40,5
Lieblingsohrwurm: Dua Lipa – „New Rules“, zu diesem Lied dance ich fast jeden Morgen unter der eiskalten Dusche, kein Scherz!
Kontakt: lisa@lisawho.de

Beschreibe dein neues Album in einem Satz: Ein hörbares Tagebuch der letzten drei Jahre, so vielseitig wie meine Emotionen.

Was treibt dich an? Einen Zustand der Zufriedenheit und Erfüllung zu erreichen.

Welchen Beruf würdest du gerne mal für einen Tag ausüben? Balletttänzerin, aber nur, wenn ich auch die Fähigkeiten einer echten Ballerina habe, sonst macht das ja keinen Spaß.

Was sollten alle über dich wissen? Ich liebe Trash-TV und stehe dazu!

Wo fühlst du dich zuhause? Entweder in Berlin in meiner Wohnung oder irgendwo in der Natur. Badend bei Regen im Meer oder wandernd im Gebirge.

Welche aktuell lebende Person würdest du gerne mal treffen und warum? Beyoncé, diese Frau fasziniert mich. Ich würde gerne mal wissen, wie ein ganz normaler Tag bei ihr aussieht.

Wovon träumst du nachts heimlich? Von einem utopischen Lottogewinn und davon, was ich mit dem Geld mache, wie ich es unter meinen Freunden und meiner Familie aufteile und wie sie reagieren, wenn ich ihnen davon erzähle.

Wann ist eine Person für dich am schönsten? Zufriedenheit ist ein Zustand, der wahnsinnig schön macht. Noch eine Prise Humor, soziale Intelligenz und kritisches Hinterfragen der Dinge: wun-der-schön!

Wie alt wärst du, wenn du dein Alter nicht wüsstest? 33 – Schnapszahl für immer.

Eine Begegnung, die du nie vergisst: Ich bin mal mit meinem Freund auf Teneriffa durch kleine Gassen gelaufen und habe ein bekanntes Lied gepfiffen. Irgendwo, ein paar Gassen weiter, hat jemand die Melodie weitergepfiffen. Das ging ein paar Mal hin und her und hat mich irgendwie sehr berührt. Auch wenn wir uns nicht begegnet sind, werde ich das nicht vergessen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Rassismus und Diskriminierung einfach löschen bzw. radikal abschaffen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ich würde ziemlich wahrscheinlich eher etwas backen und zwar pflanzliche Marmorkuchen-Muffins.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich kann sehr viele Dinge gut, aber nichts wirklich perfekt. Das ärgert mich zeitweise sehr.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Die Frage nach einer Buchempfehlung.

Das letzte Wort: Nicht das Gute aus den Augen verlieren. Wenn man genau hinschaut, findet man immer etwas. Heute morgen war ich dankbar für meine Gesundheit, meinen kuscheligen Bademantel und das trinkbare Wasser aus der Leitung.

FOTO: Hannes Caspar

Grit & Claude Trendel

Claude ist ein Franzose in Berlin. Grit ist die Frau und „Managerin“ von Claude. So stellen sich die beiden Macherinnen der Gourmanderie selbst vor. Die Gourmanderie ist eine (manche sagen DIE) Location für Kochkurse, Events und exzellente Küche in Charlottenburg. Das liegt vor allem an dem deutsch-französischen Powercouple. Grit war 15 Jahre Eventmanagerin bei einer Bank und bis zur coronabedingten Schließung zehn Jahre Restaurantbetreiberin. Claude ist Koch aus Leidenschaft mit eigenem Garten – den er BTW auch selber düngt (siehe unten). Wir freuen uns schon auf einen Kochkurs bei euch auf der anderen Seite von Corona. Nur noch ein bisschen durchhalten, ihr zwei! Wir drücken die grünen Daumen.

Name: Grit Trendel / Claude Trendel
Alter: 54 / 51
Wohnort: Berlin / Berlin Waidmannslust
Beruf: Betriebswirtin, Marketing-Fachkauffrau, Eventmanagerin, Ernährungsberaterin / Koch, Gastronom
Schuhgröße: 38 / 41
Lieblingsgszutat: Liebe / Salz und Pfeffer
Kontakt: grit@gourmanderie.de / claude@gourmanderie.de

Dein größtes Meisterwerk bisher?
Grit: Mein Sohn (macht gerade sein Abi).
Claude: Mit 26 mein eigenes Restaurant zu öffnen.

Ein Rezept, das jeder hinbekommt?
Grit: Gute Zutaten kaufen und frisch verarbeiten, dann gelingt fast alles.
Claude: Tian de légumes.

Du musst dich entscheiden, entweder jeden Tag Burger essen oder nie wieder einen Burger essen:
Grit: Nie! Brauch ich nicht!
Claude: Nie wieder Burger.

Wer oder was inspiriert dich?
Grit: Immer wieder Neues ausprobieren, Lob von Gästen.
Claude: Küche aus Gemüse, Obst, Kräuter.

Dein absoluter kulinarischer Geheimtipp in Berlin?
Grit: Im letzten Jahr hätte ich noch das Le Piaf Gourmand empfohlen, das es leider wegen Corona nicht mehr gibt.
Claude: Die Gourmanderie.

Butter bei die Fische: Du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und hast keine Lust zu kochen. Was machst du?
Grit: Sushi kaufen auf dem Heimweg.
Claude: Ich kaufe Sushi auf dem Weg nach Hause.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das?
Grit: Ein Streaming-Event am 24.04. zum 25-jährigen Jahrestag der Eröffnung des „Le Piaf“ (Claudes erstes Restaurant).
Claude: Süßkartoffeln à la Ottolenghi.

Wovon kannst du nicht genug bekommen?
Grit: Handcreme.
Claude: Lob.

Wofür bist du dankbar?
Grit: Meine Familie, Gesundheit und unseren Freundeskreis.
Claude: Dass ich gesund durch das Leben gehe und dass ich meine Frau und meinen Sohn habe.

Du triffst dein 18-jähriges Ich. Welchen Rat gibst du dir selbst?
Grit: Geh deinen eigenen Weg!
Claude: Sei noch mutiger!

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Grit: Bessere Bildung und Erziehung in Sachen Ernährung, Lebensmittelherkunft und Klima.
Claude: Unseren Planeten retten.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Grit: Etwas, was man vorbereiten und in den Ofen schieben kann, damit Zeit für die Gäste bleibt.
Claude: Ibérico-Schweinekotelett vom Grill mit Koriandersamen.

Was sollte niemand von dir wissen?
Grit: Weiß ich selbst nicht.
Claude: Ich pinkle in die Gießkanne, um meinen Garten damit zu düngen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Grit: Was machst du nach Corona?
Claude: Was sind meine Hobbys? (Gärtnern, Segeln.)

Das letzte Wort:
Grit: Hab ich mal gelesen: Für einen genussvollen Abend kommt es nicht so sehr darauf an, was sich auf den Tellern, sondern was sich auf den Stühlen befindet.
Claude: Wir sollten alle schonender und respektvoller miteinander sowie mit unserem Planeten umgehen. Die Pandemie ist hart, aber wird hoffentlich später auch Gutes hervorbringen.

FOTO: Gourmanderie

Oğuz Yılmaz & Felix Hummel

Influencen – aber mit Sinn und Verstand. Oğuz Yılmaz und Oğuz Yılmaz haben sich zusammengetan, um als YilmazHummel das Künstler*innenmanagement „in Ordnung zu bringen“ und die Reichweite auf Social Media für nachhaltige Themen zu nutzen. Felix ist seit zehn Jahren in der Influencer*innen-Welt zuhause und baute zuletzt die Marketing-Agentur Buzz Bird auf, die auch und vor allem mit großen Mainstreammarken arbeitet. Nicht sein Ding, geht auch anders. Oğuz war Mitglied des legendären Comedytrios Y-Titty und betrieb zwischen 2012 und 2014 den meistabonnierten deutschsprachigen YouTube-Kanal überhaupt. Außerdem moderierte, musizierte, managte, beriet und schrieb er am laufenden Band (übrigens ohne Studium) und gründete die Social-Media-Agentur whylder. Geht auch anders, geht besser: Voilá: YilmazHummel. Der Lohn vons Janze: so oft Nein sagen können wie man will und eine bessere Welt für uns alle.

Name: Oğuz Yılmaz / Felix Hummel
Alter: 30 / 34
Wohnort: Köln / Berlin
Beruf: Gründer, Künstler*innen Manager / Unternehmer, Künstler*innen Manager
Schuhgröße: 44 2/3 / 44
Lieblingsfilmzitat: „Ich tötete Mufasa“ (König der Löwen) / „If you vote for me, and all your wildest dreams will come true.”
Kontakt: info@yilmazhummel.com / instagram.com/felixhummel

Was ist das Beste an deinem Beruf?
Oğuz: Zum einen, dass ich als Selbständiger arbeiten kann, was für mich aktuell die beste Arbeitsform ist. Zum anderen inhaltlich, dass ich einen Job und ein Umfeld habe, in dem ich meine persönlichen Interessen und das, was ich selbst vertrete und mag, auch ausleben kann, ohne mich verbiegen zu müssen.
Felix: Das Beste ist relativ simpel – früher in der Agentur war die Antwort immer „ja“ und jetzt kann ich immer „nein“ sagen.

Welchen Beruf würdest du gerne mal für einen Tag ausüben?
Oğuz: Das Leben eines Politikers, weil ich wissen will, wie viel Arbeit das wirklich ist.
Felix: Tierpfleger.

Du darfst den Duden um drei Wörter deiner Wahl ergänzen. Bitteschön:
Oğuz:
– „stinkert“ (Das ist das Gefühl, wenn man ein Alexander Marcus Video guckt.)
– „vapen“
– „influencen“ (das Verb)
Felix:
– „lame“ (langweilig)
– „pörfi“ (perfekt)
– „peinlo“ (peinlich)

Was hat dich zuletzt wirklich bewegt?
Oğuz: Als ich gesehen habe, wie viele alte Menschen bei der Tafel anstehen müssen.
Felix: Der Tod von meinem Vater.

Oğuz, beschreibe Felix mit drei Worten: Genial, ehrlich, empathisch.
Felix, beschreibe Oğuz mit drei Worten: Integer, idealistisch, liebenswert.

In welcher Beziehung bist du ein Spießer?
Oğuz: Steuern zahlen. Ich bin ganz brav und zahle alles. Unpopular opinion, aber ich find es auch einfach nicht cool, Steuern zu hinterziehen.
Felix: Bei der Mülltrennung und beim Glasflaschen-Einwerfen.

Wessen Gedanken würdest du gern lesen können?
Oğuz: Andreas Scheuer, um zu wissen, was dieser höchst kompetente Politiker den ganzen Tag so denkt.
Felix: Die von meinem Psychotherapeuten.

Welche aktuell lebende Person würdest du gerne mal treffen und warum?
Oğuz: Niemanden. Ich habe generell keine Vorbilder.
Felix: Elon Musk. Nicht weil ich ihn so cool finde, sondern einfach um herauszufinden, ob er seine Entscheidungen und Äußerungen aus Strategie-Gründen macht oder ob ihm das einfach in die Wiege gelegt wurde.

Deine größte Schwäche?
Oğuz: Anpassungsvermögen.
Felix: Ungeduld.

Über welches Geschenk hast du dich in deinem Leben am meisten gefreut?
Oğuz: Einen Game Boy Color mit der Pokémon Silbernen Edition im Sommer 2001, als ich im Krankenhaus lag nach einer Knie-OP.
Felix: Erstausgabe von „In The Shadow Of The Rose“.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Oğuz: Tax the rich – Reiche besteuern und eine Obergrenze für Vermögen einführen.
Felix: Ich würde Bildung für jeden verfügbar machen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Oğuz: Auberginenauflauf in Tomaten-Butter-Sauce mit Reis.
Felix: Ofengemüse mit Olivenöl und Tahini-Sauce.

Was sollte niemand von dir wissen?
Oğuz: Dass ich es eigentlich hasse zu lesen – aber trotzdem gerne ein Buch schreiben würde. Damit wäre ich vielleicht der erste Autor, der sein eigenes Buch nicht komplett gelesen hätte.
Felix: Meine Myers-Briggs-Testergebnisse.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Oğuz: Was ist dein Lieblings-YouTube-Kanal? Dann hätte ich geantwortet: Veritasium.
Felix: Wie der Name meiner Haustiere ist.

Das letzte Wort:
Oğuz: Ich plädiere für mehr echtes Interesse an unseren Mitmenschen und der Umwelt: Weniger Profitorientierung und mehr Gemeinwohl.
Felix: Folgt unseren Künstler*innen auf Social Media.

FOTO: Keba

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 20. April 2021 | Tags: , , Keine Kommentare

Fabian Weingart

Der gebürtige Neuruppiner Fabian Weingart war über zehn Jahre als Techno-DJ in Deutschland und der Welt unterwegs. Dann verlor er sein Herz an Kultur, Land und Leute Japans. Jetzt kuratiert er unter myconbini.com eine feine Auswahl an japanischen Lebensmitteln, Küchenausstattung und Büchern. Obendrauf gibt es eine gehörige Prise Japan-Nerdtum und möglicherweise eine kleine Sondervorstellung in der (fast) vergessenen Kunst des Zigarettendrehens. Vielen Dank für dieses in jeder Hinsicht entwaffnende Interview.

Name: Fabian Weingart
Alter: 37
Wohnort: Berlin
Beruf: Japan-Nerd / Shopinhaber / Möchtegern Chef de Cuisine
Schuhgröße: 46
Lieblingsgeschmack: Umami – klingt immer so schick :)
Kontakt: fabian@myconbini.com

Was war die beste Entscheidung deiner beruflichen Laufbahn? Die Zelte hier für eine Zeitlang abzubrechen, mich mit meinen Arbeitgebern zu arrangieren und in Japan mein Büro aufzuschlagen. Der erste „normale“ Arbeitstag in Tokio, ich werde ihn nie vergessen…

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn ich merke, dass andere Menschen die gleiche Freude am Thema teilen und mir die Freude mit dem Shop und dem Service auch mal feedbacken. Das finde ich toll und motiviert immer…

Was bedeutet beruflicher Erfolg für dich? Mir Ziele zu setzen und daran systematisch zu feilen. Zwischendurch hinfallen und wieder aufstehen. Und irgendwann dann auch mal ein Etappenziel erreichen (und das auch ruhig zelebrieren).

Schließ die Augen und denk an etwas Schönes. Woran denkst du? Immer das Gleiche bei mir: Wellenrauschen und der weite, wilde Ozean. Wenn’s dann noch nach gegrilltem Fisch duftet, ist‘s vielleicht doch kein Traum. ;)

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freunde beschreiben? Zuverlässig, kreativ, mutig. (Klingt nach Klischee, oder?)

Was ist dein verstecktes Talent? Beim Zigarettendrehen reicht mir niemand das Wasser. Wird allerdings nicht mehr so oft eingefordert.

Woran merkst du, dass du erwachsen geworden bist? Ich merk leider immer noch nix… :)

Auf was für Veränderung hoffst du in der Zukunft? Dass die Welt sich wieder beruhigt und vielleicht etwas mehr lieb hat als vorher.

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung an Wochenenden? Ausschlafen, ausgiebig frühstücken und Tennis spielen.

Welche Serie hast du zuletzt einen ganzen Tag lang durchgeguckt? „The One“ fand ich dann doch ganz unterhaltsam.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Menschheit entwaffnen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Gegrillter Teriyaki-Lachs, gebackener Brokkoli mit Misosauce und frischem Akitakomachi-Reis.

Was sollte niemand von dir wissen? Es weiß aber jemand. :) Dass ich morgens im Bett Kaffee trinke und den Fernseher dazu einschalte…

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was willst du vom Leben? *lach*

Das letzte Wort: Ist überbewertet…Taten zählen!

FOTO: Barbara Wolf

Jess Kunstmann (The Female Explorer)

Jess Kunstmann managt mit ihrem Team das erste Outdoor-Magazin von und für Frauen namens “The Female Explorer”. Unter dem Motto “You don’t get what you don’t ask for” stellt sie sich als Geschäftsführerin gerne neuen Herausforderungen. Die Vogtländerin (Anm. der Red.: Teile der Redaktion sind ebenfalls sehr stolz auf ihre sehr stolzen vogtländischen Vorfahren) ist sie großer Fan von grünen Klößen, lebt heute in Leipzig und entspannt am liebsten an der Ostsee. Ihre geheime Superkraft: Sekt im Raum erzeugen und Energie verdunsten lassen! Oder war es andersherum?

Name: Jess
Alter: 1 + 5 x 7 (Punkt- vor Strichrechnung gewinnt)
Wohnort: Leipzig
Beruf: Geschäftsführerin
Schuhgröße: 37.5
Lieblingsfarbe: hellbunt
Kontakt: jess@thefemaleexplorer.de

Beschreibe deinen Job in einem Satz: Feel Good Managerin und Rechenschieberin.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Besonders dienstags, wenn das wöchentliche, große Team-Meeting stattfindet, alle Themen Platz haben und viel Energie im Raum ist.

Bist du besser darin, Dinge anzufangen oder zu beenden? Beenden!

Was würde dein 16-jähriges Ich von dir heute halten? Ich glaube sie wäre überrascht und beeindruckt. Und sie würde meine Haarfarbe lieben!

Dein wichtigster Charakterzug? Optimismus.

Womit kann man dich beeindrucken? Mit Leidenschaft.

Neben wem würdest du gern auf einem Langstreckenflug sitzen? Neben meiner Mam, die bisher nie ein Flugzeug betreten hat.

Was machst du, wenn du dir selbst etwas Gutes tun willst? Kommt darauf an… Manchmal Yoga und Tee, manchmal Soul Food und Trash TV, manchmal einen Termin bei meiner Psychologin.

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Baabe auf Rügen an der Ostsee.

Willst du jemanden grüßen? Ja, Sarah, Nic und Leo – das beste Team, das ich je hatte. <3

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Nashörner vor dem Aussterben retten.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Gin Tonic. Aber falls ihr hungrig seid, würde ich auch meine Mam einladen, die uns ein Gericht mit grünen Klößen zubereitet.

Was sollte niemand von dir wissen? Was ich voll gut nicht kann sind Fremdsprachen. Selbst vor oder während Gesprächen in Englisch bin ich immer aufgeregt.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wer ich in meinen früheren Leben war.

Das letzte Wort: Kontrollverlustgewinn.

FOTO: Leonore Herzog

Rupert Arnold Hoffschmidt & Fabio Carlucci

Rupert Arnold Hoffschmidt, dessen Zweitname tatsächlich von Arnold Schwarzenegger inspiriert ist, und Fabio Carlucci (nein, nicht der mit den 90er Pullis), machen in Kombucha –  ROY Kombucha, um genau zu sein. Sie kehrten der Digitalszene den Rücken, um in Berlin das fermentierte Lieblingsgetränk ganz wie früher zu brauen – nur in größeren Tanks und mit ein bisschen mehr (alkoholfreiem) Wumms. Wir haben die Doppelspitze im Doppelinterview nach bite-sized Antworten gefragt und sie trotz Widerwillen bekommen. Wohl bekomms! Bleibt nur noch die Frage: Wer ist Roy?

Name: Rupert Arnold Hoffschmidt / Fabio Carlucci
Alter: 32 / 31
Wohnort: Berlin / Berlin
Beruf: Unternehmer / Unternehmer
Schuhgröße: Heute nur noch 43 (als 16-jähriger hatte ich mal 47,5, weiß auch nicht warum) / 43,5
Lieblingsgeschmack: Herzhaft / Alles was nach italienischer Küche schmeckt.
Kontakt: Mein Blog rupert.xyz / linkedin.com/fabiocarlucci

Beschreibe ROY Kombucha in einem Satz:
Rupert: Wichtiger Teil der Zukunft der Erfrischungsgetränkeindustrie.
Fabio: ROY repräsentiert eine neue Generation von Erfrischungsgetränken welche vor dem Boom steht: aus eigener Produktion, 100% transparent produziert, vielseitiger im Geschmack, besser für den Menschen und die Umwelt.

Was ist das Beste an deinem Beruf?
Rupert: Die Vielfältigkeit.
Fabio: Es passiert immer so viel Verschiedenes und es wird nie langweilig.

Was treibt dich an?
Rupert: Unabhängigkeit und hoffentlich irgendwann echte Freiheit.
Fabio: Die Freiheit zu haben das zu tun, worauf ich Lust habe.

Dein wichtigster Charakterzug?
Rupert: Positiv nehme ich an? ;) Ich habe noch nie Neid empfunden.
Fabio: Ich bin sehr gastfreundlich bzw. mag es von Menschen umgeben zu sein.

Was müsste dringend noch erfunden werden?
Rupert: Ich glaube, dass die meisten wichtigen Dinge erst noch erfunden werden. Die Menschen beschäftigen sich zu viel mit Dingen, die sie nicht glücklich machen. Es braucht viel mehr Roboter und künstliche Intelligenz (die uns dann aber bitte nicht zerstören).
Fabio: Eine Lösung, die gegen Foodwaste zu 100% funktioniert.

Wessen BRAVO Poster hattest du an der Wand?
Rupert: Das war nichts für mich.
Fabio: Habe BRAVO nicht gelesen. :)

Welche Rolle übernimmst du in brenzligen Situationen?
Rupert: Ruhig bleiben und die Dinge sortieren.
Fabio: Am Anfang bin ich die emotionale Person, höre dann aber gerne auf andere Meinungen.

In welchem Film hättest du gern mitgespielt?
Rupert: Pulp Fiction.
Fabio: Lord of the Rings.

Wie war deine Führerscheinprüfung?
Rupert: Geplant (mein Fahrlehrer kannte die Standardroute des Prüfers).
Fabio: Ich habe beim ersten Mal nicht bestanden, weil der Prüfer auf einen Punkt beharrt hat, der so gar nicht korrekt war. Mein Fahrlehrer ist dabei ausgerastet und hatte eine große Auseinandersetzung mit dem Prüfer. Ich habe dann meinem Fahrlehrer gesagt: keine Sorge, ich mache die Prüfung einfach noch mal. Hat dann auch geklappt.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Rupert: Wenn es um Politik geht: Ich glaube nicht, dass ich Dinge besser machen würde als die Menschen, die heute an der Macht sind. Ich wäre auch überhaupt nicht dafür geboren.
Fabio: Wahre Gerechtigkeit durchzusetzen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Rupert: Süßkartoffel-Curry.
Fabio: Bruschetta zur Vorspeise und Pasta mit frischen Tomaten & Auberginen als Hauptgang.

Was sollte niemand von dir wissen?
Rupert: Warum würde ich das hier reinschreiben? ;)
Fabio: No comment. ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Rupert: Hat schon so gepasst. Ich mag aber eigentlich lieber weiter gestellte Fragen und nicht solche, die auf bite-sized Antworten abzielen ;)
Fabio: Was hast du in deinem Leben bis heute gelernt, das anderen helfen kann?

Das letzte Wort:
Rupert: Danke!
Fabio: Nothing substitutes experience.

FOTO: Helge Mundt

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 30. März 2021 | Tags: , , , Keine Kommentare

Silvia Follmann

Silvia Follmann ist Wahl-Berlinerin und Feminist, Fighter, Lover, Reader, Writer. Bevor sie Editorial Director bei Tomorrow wurde, der nachhaltigen Smartphone-Bank, war sie Redaktionsleiterin bei EDITION F. Aktuell führt sie im Interview-Podcast “Über Morgen” spannende Zukunftsgespräche mit beispielsweise Aktivist Micha Fritz und der Grünen-Politikerin Aminata Touré. Apropos „Grün“: Genau dahin zieht es sie wann immer möglich, um dem Großstadtbeton und den Menschenmassen in Pandemiezeiten so oft wie möglich zu entfliehen. Oder ins Beet: Einen grünen Daumen hat sie nämlich auch.

Name: Silvia Follmann
Alter: 34
Wohnort: Berlin
Beruf: Editorial Director
Schuhgröße: 38
Lieblingsfilmzitat: Ein gutes aus der Serie „Pretend it’s a city”: The great thing about talent is that it is the one thing, that is absolutely randomly distributed throughout the population of the world.
Kontakt: silvia.follmann@tomorrow.one

Beschreibe Tomorrow in einem Satz: Tolle Menschen, wichtige Arbeit, große Pläne.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Ach, so viele, den einen besten kann ich gar nicht nennen. Aber einen sehr guten gab mir eine Bekannte: „Wenn dir die Summe, die du bei Gehaltsverhandlungen nennst, nicht schon fast peinlich ist, hast du zu niedrig angesetzt.” Ich glaube, das ist gerade für Frauen, die immer noch damit sozialisiert werden nicht zu viel zu wollen, und letztlich für alle Menschen, die in kreativen Jobs arbeiten, immer ein guter Impuls.

Was ist das Beste an deinem Beruf? Dass ich mich für Themen einsetzen kann, die mir wichtig und für mich sinnstiftend sind.

Wenn du nicht mehr schlafen müsstest, was würdest du mit der zusätzlichen Zeit anfangen? Tatsächlich einfach die Nächte auskosten. Ich liebe die Ruhe der Nacht. Da hab ich die besten Gedanken. Und dann wahrscheinlich das nächste Buch schreiben.

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freunde beschreiben? Zuhörerin. Ehrlich. Lustig.

Was ist dein verstecktes Talent? Mich schnell in unterschiedliche Perspektiven reinfühlen zu können.

Was wirst du in Zukunft weniger machen? Meine Zeit in der Wohnung verbringen. Hoffentlich.

Was ist die großartigste wahre Geschichte, die du je gehört hast? Dass jemand dachte, Andreas Scheuer ist qualifiziert als Verkehrsminister. Aber so großartig finde ich die Geschichte eigentlich gar nicht.

Was war die härteste Arbeit, die du je gemacht hast? Als Studentin habe ich gefühlt jeden Job der Welt gemacht, vom Kellnern bis zur Fließband-Arbeit. Aber am härtesten war Arbeit immer dann für mich, wenn ich sie nicht mit meinen inneren Überzeugungen vereinbaren konnte.

Was kommt als nächstes? Hoffentlich immer wieder das nächste Abenteuer.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Daran schrauben, unsere Gesellschaft gerechter zu machen. Stichwort: Chancengleichheit. Zum Beispiel durch ein bedingungsloses Grundeinkommen oder, klar, das Patriarchat abzuschaffen. Außerdem sehr dringend: „Moria 2” evakuieren. Das mal als allererstes.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Solltet ihr keine Veganer*innen sein: Was mit Käse Überbackenes. Was sollte da schiefgehen?

Was sollte niemand von dir wissen? Wie viel Zeit ich schon für Bingewatching vertüddelt habe.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was ist das Geheimnis deines grünen Daumens?

Das letzte Wort: Wenn du was ändern willst, fang bei dir selbst an.

FOTO: Birgit Kaulfuss

Wiebke Clef

Wiebke Clef ist fairliebt. Also zumindest heißt so ihr faires Bio-T-Shirt Label. Aber auch sonst dreht sich bei ihr alles um Mode und wie man sie besser macht. Bereits vor elf Jahren eröffnete sie im Hamburger Karoviertel den nachhaltigen Concept Store glore. Während des ersten Lockdowns (wann war das noch gleich?) gründete sie dann noch die Lifestyle-Marke ADDITION Sustainable Apparel. Wie man das als Mama der coolsten sechsjährigen Tochter alles gewuppt kriegt? Mit laaaangen Spaziergängen in der Natur, großen Pullis, Schokolade und lauter Musik.

Name: Wiebke Clef
Alter: 40
Wohnort: Hamburg
Beruf: Head of glore Hamburg & ADDITION Sustainable Apparel
Schuhgröße: 39
Lieblingsfarbe: pink
Kontakt: wiebke@addition-store.com

Beschreibe deinen Job in drei Worten: Aufregend, herausfordernd, ausbaufähig.

Was war bis jetzt dein größter beruflicher Erfolg und warum? Dass ich meinen Laden richtig zum Laufen bekommen hab‘ – weil es mir gezeigt hat, dass ich mit dem richtigen Team alles schaffen kann, woran ich glaube.

Eine Fee schenkt dir eine berufliche Fähigkeit. Welche wäre es? Selbstdarstellungsskills.

Was wäre eine Sache, die du uns beibringen könntest? Wie man sich mit 40 noch immer wie 16 fühlt.

Was würdest du tun, wenn du pro Tag eine Stunde mehr Zeit zur Verfügung hättest? Sport, es gäbe dann ja wirklich keine Ausrede mehr.

Du darfst nur ein Teil aus deinem Kleiderschrank retten. Wofür entscheidest du dich? Den größten Pulli, den ich hab‘ – bequem geht über alles.

Auf was für Veränderung hoffst du in der Zukunft? Ich hoffe auf „back to new normal“ – ich möchte endlich wieder den Laden offen haben dürfen und hoffe, dass wir noch mehr KundInnen haben werden, weil viele sich im vergangenen Jahr Gedanken über Konsum, Umwelt, Nachhaltigkeit gemacht haben.

Was ist die erste Erinnerung, die du hast? Call me Siebhirn, aber das Erste ist wohl: Mama.

Was sollten alle über dich wissen? Ich hab die coolste Tochter der Welt und hab‘ ihr die besten Dancemoves gleich vererbt.

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Die Fischbeker Heide – zu jeder Tages- und Jahreszeit.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Alle Menschen würden Ironie verstehen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Hafer-Cappuccino und das beste lilafarbene Porridge – ihr kommt doch zum Frühstück?

Was sollte niemand von dir wissen? Ich war mal Kelly Family Fan (aber wirklich nur kurz, danach wieder Punkrock, echt!).

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wer mich am meisten unterstützt – mein Mann. It’s a family thing.

Das letzte Wort: Es müssen leider drei werden: Add something better!

FOTO: Chrissy Ringler

Julia von Winterfeldt

„Zu oft bin ich Zielen nachgehechelt, die nicht meine waren, habe Leistungen erbracht, die mich eher erschöpft als energetisiert haben. Das Leben ist zu kostbar, um den Weg Anderer zu gehen. Wir alle haben die Kraft zu entscheiden, wie wir unser ganz eigenes Leben führen wollen.“ Julia von Winterfeldt ist Human Leadership Aktivistin und Purpose Coach. Sie möchte Arbeit wie Wirtschaft neu denken und so echtes Wachstum ermöglichen. Mit ihrem SOULWORX-Team hilft sie Unternehmen, Einzelpersonen und Jugendlichen, ihre inneren Antriebe freizulegen und Visionen auszuleben. Mit souldiveZ baut sie gerade ein Social Business, um Schüler*innen das zu geben, was sie später für ein gelingendes und glückliches Leben brauchen: Sinn, Selbstwirksamkeit und Bindungsqualität. Oder um es mit den Worten von Mister Miyagi zu sagen: „Lernen zu stehen, dann lernen zu fliegen.“

Name: Julia von Winterfeldt
Alter: 50
Wohnort: Hamburg
Beruf: Human Leadership Activist und Purpose Coach
Schuhgröße: 40
Lieblingsfilmzitat: „Train yourself to let go of everything you fear to lose.”, Yoda (STAR WARS Jedi)
Kontakt: hello@soulworx.de

Beschreibe deinen Job in einem Satz: In unserer Arbeitswelt Leid in Leidenschaft verwandeln.

Was war die bisher größte Herausforderung in deinem Leben? Den Mut zu haben, zu mir zu stehen.

Welche Eigenschaft schätzt du an einem Menschen? Wenn er oder sie mir seine / ihre ganze Präsenz schenkt.

Was braucht unsere Arbeitswelt in Zukunft? Von der Angst wegzukommen und ins Mitgefühl und Miteinander zu gehen.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten: „Dare to Lead“ von Brene Brown.

Was bringt dich aus dem Gleichgewicht? Sinnlosigkeit und Unentschlossenheit.

Was würdest du gerne lernen, wenn weder Zeit noch Geld eine Rolle spielten? Geduld – Bonsai Bäume pflegen. Ich war als 15-Jährige von dem Film Karate Kid sehr beeinflusst.

Was tust du gegen Lampenfieber? Ich stelle mir vor, dass alle vor mir nackt dasitzen. Das ist nicht immer ein angenehmes Bild, hilft aber ungemein.

Mit welchen drei Worten würden dich deine Freund*innen beschreiben? Ruhe, Vision und Mut.

Welche Superheld*innenkraft hättest du gern? „Clear the mind“ (Yoda).

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Bereits jetzt schon Summer Camps für Kinder und Jugendliche an verschiedenen Plätzen dieser Welt aufzubauen, wo sie Leichtigkeit gewinnen, ihren kreativen Geist erwecken und sich mit Natur und Stille verbinden.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Meine grüne Pfanne – aus Frühlingszwiebeln, Erbsen, dicken Bohnen und Romana-Herzen. Lecker.

Was sollte niemand von dir wissen? Dass ich, sobald ich einen guten Beat höre, sofort ganz ausgelassen tanzen will (und muss).

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was sagt deine Arbeit über dich aus? Dass ich selbstbestimmt und frei, immer in Gemeinschaft, Sinnvolles in die Welt tragen möchte.

Das letzte Wort: Lass uns gemeinsam die Welt so erschaffen, dass wir keinen Krieg mehr führen – im Innern wie auch im Außen, ob in Beziehung, in der Familie, am Arbeitsplatz… auf dieser Welt. Es liegt ganz allein an uns ehrlich zu sein und zu leben.

FOTO: Christine Lutz

Tijen Onaran

Die Unternehmerin, Autorin und Investorin Tijen Onaran setzt sich für Diversität und mehr Sichtbarkeit von Frauen in Wirtschaft und IT-Branche ein. Als Gründerin und CEO von Global Digital Women legt sie gerade einen Risikokapitalfonds auf, der in frauengeführte Start-ups investieren soll. Für Unternehmer*innentum und erfolgreiches Wirtschaften hat sie nämlich ein Händchen. Für Grafik, Zeichnen, Kochen, Musik und Kunst nach eigenem Bekunden eher nicht so. Ist aber völlig egal, denn eines Tages wird sie sowieso eine weltberühmte Dogfluencerin (schreibt man das so?) sein. Grüße an Paul und Leo!

Name: Tijen Onaran
Alter: 35
Wohnort: Berlin
Beruf: Unternehmerin
Schuhgröße: 38
Lieblingslied: „Good As Hell“ von Lizzo
Kontakt: instagram.com/tijen.onaran

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Jeden Tag, wenn ich sehe, wie viele Frauen sich empowered fühlen, ihren Weg zu gehen.

Was war die bisher größte Herausforderung in deinem Leben? Mein Unternehmen durch eine weltweite Krise zu führen.

Was schätzt du an dir am meisten? Meinen Mut zum Machen. Ich nehme Herausforderungen immer erstmal an und denke dann: „Warum, um Himmels willen, habe ich zugesagt?“

Auf was für Veränderung hoffst du in der Zukunft? Dass wir mehr Diversität in der Wirtschaft und Politik haben; und, dass Diversitätsthemen nicht als „Nice-to-Have“ angesehen werden, sondern als Must-have!

Das größte Problem deiner Generation? Unentschlossen zu sein.

Was ist die großartigste wahre Geschichte, die du gehört hast? Ganz aktuell: eine Redakteurin hat auf LinkedIn gepostet, dass sie vor einigen Jahren von Whitney Wolfe Herd, der Gründerin von Bumble, kontaktiert worden ist und nach dem Gespräch aber nicht über sie berichtete, weil sie dachte: „Die Idee wird nie klappen.“ Dieser Tage ist Witney Wolfe Herd mit ihrem Unternehmen an die Börse gegangen und ist damit die jüngste Selfmade-Milliardärin. Das zeigt, wie wichtig es ist, an sich zu glauben und sich nie von einem Nein abhalten zu lassen.

Wofür hast du kein Talent? Alles was mit Grafik, Zeichnen, Musik und Kunst zu tun hat.

Ein Buch, das alle gelesen haben sollten: Im Idealfall meines: „Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“. Weil es da draußen sehr viele Menschen gibt, die ziemlich gute Dinge machen, aber nicht sichtbar sind.

Welchen Wochentag magst du am liebsten und warum? Den Samstag. Der Samstag ist mein Sonntag. Ich liebe es, in den Tag hineinzuschlafen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde sofort allen jungen Mädchen eine Mentorin mit Digital- und IT-Kenntnissen zur Seite stellen, damit sie sehen, was sie werden und schaffen können!

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Nichts. Denn ich koche nie. Dieses Thema habe ich, wie sagt man so schön, outgesourcet – an meinen Mann, der sich natürlich unglaublich freut, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen. Ich würde euch mit ganz viel Liebe etwas bestellen. :)

Was sollte niemand von dir wissen? Ich teile kein Essen. Tapas Essen mit anderen ist für mich der reinste Horror. Danke, dass ich das hier endlich mal klarstellen durfte!

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Hast du einen Instagram-Account für deine Hunde? JA! instagram.com/paulandleo

Das letzte Wort: Frauen an die Macht!

FOTO: Urban Zintel

Anna Holfeld

Anna Holfeld ist Mutter, Paartherapeutin, Familienmensch und Ost-Berlinerin. Außerdem spricht sie liebend gern mit Paaren übers Paarsein. Dafür hat sie kürzlich ein Kartenset herausgebracht, das der Beziehung die Aufmerksamkeit schenkt, die im Alltag vielleicht untergeht. Sie selbst ist schon seit über 15 Jahren als systemische Paartherapeutin, Coach, Mediatorin und Expertin für Familienfragen tätig und lebt mit ihrem Ex-Mann, ihren zwei Söhnen und ihrer Partnerin in einer großen WG. Woher sie ihre Energie für ihre tagtägliche Arbeit schöpft? Ein ausgeprägter Hang zum Kuscheln.

Name: Anna Holfeld
Alter: 44
Wohnort: Berlin
Beruf: Paartherapeutin
Schuhgröße: 41
Lieblingsort in Berlin: Schönefelder Welle (fast in Berlin), mein Lieblingsschwimmbad
Kontakt: anna@liebendgern.de

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Wenn Paare wieder merken, dass sie wirklich eine Verbindung haben und ihre Liebe wieder spüren.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Mein Freund Chrischan, der mich gecoacht hat, als ich überlegt habe, was ich arbeiten will. Ich hab in die Zukunft geschaut und gesagt, ich wünsche mir, dass Kund*innen zu mir kommen und dass ich so graue Sessel habe und entspannt mit ihnen spreche. Und er hat gesagt: „Wie alt bist du dann?“ Und ich: „60.“ Und er: „Warum willst du so lange warten?“ Und das hab ich ernst genommen und in die Realität umgesetzt.

Worauf achtest du, wenn du jemandem zum ersten Mal begegnest? Wie mein Gefühl zu der Person ist, ob ich mich wohl fühle oder nicht, und wie es ihr geht.

Dein Geheimnis für eine gute Partnerschaft: Gut auf die eigenen Bedürfnisse achten und auf das, was die andere Person wohl braucht.

Woraus schöpfst du Energie? Kuscheln, Schwimmen, Hang spielen

Dein Song für die Ewigkeit? „Fix you“ von Coldplay

Wenn du ein Video haben könntest von einer Situation deiner Wahl aus deinem Leben. Welche Situation wäre das? Die ganz frühen Situationen mit meinen Babys hätte ich gern auf Video, da waren so niedliche, nahe Momente dabei.

Der größte Irrtum deines Lebens? Manchmal die Arbeit vor die Zeit mit der Familie zu stellen. Ich war früher viel unterwegs.

Was war früher dein liebstes Schulfach? Kunst

Wann hast du dir das letzte Mal gewünscht, dass der Tag nie aufhört? Als wir auf dem Steg „unserer“ Insel im schönen Sonnenuntergang getanzt haben.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde dafür sorgen, dass die Ungleichheit der Menschen aufhört, wir alle genug zu essen haben und ein Dach über dem Kopf.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ratatouille, das würde ich gern mal wieder kochen, hier isst keiner Aubergine und Zucchini auch nicht so gern. ;-)

Was sollte niemand von dir wissen? Ich versuche immer zu vertuschen, dass ich auch richtig ärgerlich über Menschen sein kann, ich weiß inzwischen, dass man mir das trotzdem anmerkt. ;-)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Ihr stellt schon schöne Fragen ;-) Es war gut, darüber nachzudenken. Was mir noch fehlt: Was ich mir für mich wünsche.

Das letzte Wort: Ich wünsche uns allen, dass die Pandemie bald vorbei ist und wir das gute Neue behalten und das alte Gute wieder leben können

FOTO: liebendgern UG

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 23. Februar 2021 | Tags: , , , Keine Kommentare

Marlene Sørensen

Journalistin Marlene Sørensen schreibt nicht ausschließlich, aber vor allem über Mode. Manchmal in Fünfzeilern auf Instagram, ausführlicher für Magazine wie Harper’s Bazaar, Zeitungen wie Berliner Zeitung oder Online auf ZeitOnline und ohhhmhhh.de. Gelegentlich werden ihre Gedanken zu Rocklängen und Schulterpolstern zu ganzen Büchern („Stilvoll“ und „Woher hat sie das?“). Sie lebt mit Mann und Sohn in Berlin. Als nächstes plant sie etwas Großes, der Aberglaube aber verbietet verfrühte Announcements (stay tuned!). Die kleinen Pläne dürfen wir allerdings verraten, als da wären: 15 Liegestütze am Stück schaffen, eine richtig gute Tarte Tatin backen und sich mit der Bedeutung des rückläufigen Merkurs auseinandersetzen.

Name: Marlene Sørensen
Alter: Höher als meine Schuhgröße
Wohnort: Berlin
Beruf: Journalistin
Schuhgröße: Kleiner als mein Alter
Lieblingswort: Eins reicht leider nicht. Bin manische Wortsammlerin und die drei habe ich diese Woche auf meine ewige Liste geschrieben: Goutieren, unumstößlich, porös.
Kontakt: @marlene_soerensen & marlenesoerensen.com

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Der Moment, wenn mir ein genialer letzter Satz einfällt und ich das denke, was sich mir beim Hinschreiben auf den letzten Satz oft entzieht: Ich kann’s!

Welche Eigenschaft hast du von deinen Eltern geerbt? In stürmischen Zeiten ruhig zu bleiben. Der Kiel meiner Eltern liegt noch tiefer im Wasser als meiner.

Welcher Film macht dich immer wieder glücklich? Harry & Sally

Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Der Küstenstreifen bei Horbelev an der Ostküste von Falster. Dort gibt es ein kleines Restaurant mit Blick aufs Meer und Zugang zum Strand. Ein Tag dort ist wie drei Wochen Urlaub. Ich weiß nicht genau, warum, aber das ist wohl die Magie daran.

Was hat dich zuletzt wirklich bewegt? Das Schicksal der Menschen in Moria.

Welche aktuell lebende Person würdest du gerne mal treffen und warum? Bruce Springsteen. Den würde ich auch ohne Grund treffen.

Wie würde dein perfektes Zimmer zum Leben aussehen? Es wäre ein Zimmer, das sich selbst aufräumt.

Berlin ist… Laut, bewegend, unperfekt. Zuhause.

Welches war das schönste Kompliment, das dir jemand einmal gemacht hat? Ich besuchte eine Lesung von David Sedaris und trug an dem Abend einen geblümten Seidenpyjama. Als ich zum Signieren meines Buchs vor ihm stand, sagte er: „Lustig. Ich habe den gleichen.“

Was würdest du gerne lernen, wenn weder Zeit noch Geld eine Rolle spielen würde? Vieles. Für den Anfang: mein Französisch verbessern.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Vieles. Für den Anfang: ein Schulsystem, in dem kein Kind durchs Raster fällt.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? White Chocolate Cheesecake von Nigella Lawson. Ich mag Gerichte, die aufwendiger schmecken als sie in der Zubereitung sind.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich arbeite seit über 20 Jahren als Journalistin und benutze zum Tippen noch immer nur vier Finger.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie schreibt man das ø im Nachnamen? Tastenkombination alt + o.

Das letzte Wort: Keine Ahnung. Verdammt, bin wohl doch nicht genial.

FOTO: Marlene Sørensen