Gute Burgerbrater gibt es da viele in der Hauptstadt und anderswo im Land. Nun jedoch hat sich in der aufstrebenden Berliner City West, im Erdgeschoss des SIR Savigny Hotel, ein Butcher eingenistet und plötzlich ist es alles anders. Besser. Der Name ist Programm: Chromstählerne Tresen, geflieste Wände und Decken, ein massiver Holztisch ohne Schnickschnack, das vor dem Fenster hängende Rind als Symbol dessen, worum es hier geht: Richtig gutes Fleisch. Seit 2012 feiern die Amsterdamer Foodies bereits den „Metzger“ und nun ist Berlin dran – weil The Butcher eben nicht einfach nur eine Burger Bar ist. Nur das exquisiteste Aberdeen Angus Beef ist für einen Butcher-Burger gut genug. Frisches Gemüse, perfekt abgestimmte Kräuter… und natürlich die streng gehütete Geheimsoße. Es geht dabei nicht um Etepetete, sondern es geht um die höchste Qualität der Zutaten. Wir empfehlen den Butcher with Cheese, einen klassischen Cheeseburger, an dem einfach alles stimmt. Von der Schmelzigkeit des Käses über die Menge der Zwiebeln bis zum handgedrückten Pattie. Oder Mama’s Meat Ball Sliders: Mini-Burger inklusive Gürkchen und Ziegenkäse. Und dazu einen fantastischen Milkshake. In diesem Sinne: I’ve got 99 problems, but the Burger ain’t one.
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The Butcher | Kantstraße 144, 10623 Berlin | täglich ab 7 Uhr geöffnet | the-butcher.com/kantstrasse | Facebook
Erst waren wir ein bisschen skeptisch: Brasilianisch-französische Küche? Eine gewagte, ungewöhnliche Kombination. Wir hatten versucht, unsere kulinarische Brasilien-Erfahrung (eine Karnevalswoche lang Bohneneintropf mit süffigem Bier herunterspülen) mit französischen Gastro-Genüssen (alles, was an Land- und Meeresgetier jeder couleur zwischen Kir Royal und Délice de Bourgogne Patz findet) zu verbinden und scheiterten. Die Butterhandlung im Friedrichshainer Südkiez belehrt uns eines besseren und beweist: Die Kombi funktioniert ganz fantastisch! Zum Einstieg macht das Restaurant seinem Namen alle Ehre und serviert ungefragt Brot mit drei Butter-Variationen. Früher wurde die Butter hier hergestellt, jetzt wird sie hier verfeinert und kredenzt. Zum Beispiel mit Trüffel. Sowieso ist Trüffel hier ein Thema, und was für eins! Wer in der Butterhandlung ein Gericht mit Trüffel bestellt, kriegt auch Trüffel. Nicht drei Spritzer Trüffel-aromatisiertes Öl, sondern eine echte Portion der Pilz-Preziose. Zu jeder Hauptspeise, ob Fisch, ob Fleisch, ob komplett tierfrei, gibt es eine unverbindliche, aber professionelle Wein- oder Bierempfehlung. Nicht-Trinker werden belohnt mit der sagenhaft guten, nach Sommerurlaub schmeckenden Castro Street Lemonade. Für alle anderen gibt es zu späterer Stunde im Mikrokosmos Bar BoBu im hinteren Teil der Butterhandlung neben famosen Cocktails und Livemusik wunderbar jazzig-charmante Atmosphäre. Genau das hat der Friedrichshain verdient: Ein ernsthaftes Speiselokal, lecker und gemütlich, mit wunderbar weltgewandtem Personal ganz jenseits der lieblosen Glutamat-Hölle ein paar Straßen südwestlich.