Hey Folks!

Hey Folks!

Unsere Lieblinge von Folk Days, dem nachhaltigsten Berliner Fashion Label weit und breit, verkaufen ihre tollen in Zusammenarbeit mit Menschen in aller Welt gefertigten Produkte vor allem Online. Das kann bisweilen dazu führen, dass man sich, nun ja, ein wenig einsam fühlt. Deshalb veranstalten sie zusammen mit ihren Freunden einen zweitägigen Pop-up Shop im Salon am Moritzplatz. Denn anfassen ist allemal beser als nur angucken (gilt besonders für handgewebte Kaschmirschals und Seidenstoffe…nur mal so). Freunde, das sind spannende Berliner Unternehmungen, die allesamt einen Weg gefunden haben, die Gesellschaft nachhaltiger zu machen. Dabei kann es sich wie bei CUCULA um ein Projekt mit Flüchtlingen handeln, die tolle Stühle bauen, oder wie bei UND GRETEL um eine Kosmetikmarke, die ausschließlich auf natürliche und nachhaltig produzierte Inhaltsstoffe setzt. Außerdem dabei, die lustigen Jungs von einhorn condoms, ekn footwear, OOT-BOX, Coffee Circle und Soulbottles. Konsum boomt, vor allem wenn er „besser“ ist, also ethisch, nachhaltig, fair, smart und mit Respekt für Ressource und Schöpfung. Am Donnerstag geht’s los, zur sogenannten Changers Night haben sich die Shopmacher die Organisationen The Changer und Give Something Back to Berlin ins Boot geholt haben. Beide bieten unterschiedliche Möglichkeiten, sich beruflich oder ehrenamtlich in spannenden sozialen Projekten in Berlin zu engagieren. Die Abschlusssause (mit drei “s“ – cool!) steigt am Samstag mit live Musik von Berliner Straßenmusikern (wer spielt wird noch nicht verraten, aber das Line-up wird kuratiert von Busker Diaries…das garantiert Einiges). Flüssige Unterstützung kommt von Quartiermeister, Our Berlin Vodka und Lemonaid/Charitea. In diesem Sinne, geht hin und shopped das Ding leer!
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FOLKDAYS & Friends Pop-up Shop | 25. – 27. Juni 2015 | Salon am Moritzplatz, Oranienstraße 58, 10969 Berlin | Facebook

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Verweile doch, es ist so schön.

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Verweile doch, es ist so schön.

Es waren einmal drei Freunde, die hatten genug von virtuellen Marktplätzen in wechselnden Online-Startups. Was ihnen fehlte war die Nähe zum Produkt, zum Menschen, Geld gegen Ware oder Ware gegen Ware, Plausch und Handschlag inklusive. The real deal eben, wenn ihr wisst, was wir meinen. Die drei taten, was man so tut, wenn einen die Sehnsucht plagt, sie suchten sich ein leerstehendes historisches Postamt mit Denkmalcharme, trugen die besten, schönsten und anfassbarsten Produkte, Designartikel von hier und aus der Gegend zusammen, veranstalteten einen Design-Weihnachtsmarkt und gründeten schließlich einen waschechten General Store mit Lieblingsortpotential. Das Hallesche Haus am Tempelhofer Ufer ist ein wunderbarer Ort und allein schon einen Besuch wert. Was Jillian, Oliver und Michelle daraus gemacht haben, oder besser noch machen, sorgt dafür, dass man dann auch gar nicht mehr weg will. Auf in Berlin gedrechseltem Mobiliar präsentieren Marken und Manufakturen sich selbst und ihre Produkte. Die unfassbaren Raumdüfte von Juniper Ridge sind dabei, die weltschönsten Landkarten von Future Maps oder Papierkleinode von Wednesday Paperworks, aber auch Klassiker wie Messer von Opinel oder Outdoor Geschirr von Stanley. Dazu gibt es frisch gebrühten Kaffee, hausgemachte Sandwiches, Salate und Süßes. Einen Teil der Fläche kann man auch als Eventlocation mieten. Seit März öffnet das Hallesche Haus täglich von 9-19 Uhr seine Pforten, ab Juni geht es dann so richtig los. Eine Vollküche mit komplettem Menüangebot, ein vielfach vergrößerter Eventspace und wechselnde Veranstaltungen sorgen dann sicher schnell dafür, dass aus dem Geheimtipp ein echter Hotspot wird und zwar für Berliner wie Berlinbesucher gleichermaßen. Am Samstag gibt es schonmal einen fullminanten Vorgeschmack. „Das Brunch“ serviert runny yolks, coffee, Bloody Marys, porridge, waffles & more. All day long und mit bestem Gewissen empfohlen. Yummie!
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Hallesches Haus – General Store | Tempelhofer Ufer 1, 10961 Berlin | hallescheshaus.com | Das Brunch@ Hallesches Haus | 09.05., 10-18 Uhr | Facebook Eventlink

 

Essen 3.0

Essen 3.0

Vegane Küche ist in aller Munde. Und das auch ziemlich zurecht. Maßloser und vor allem billiger Fleischkonsum macht fett, träge, krank und killt Lebewesen und das Klima. Gemüse ist gesund und gut und lecker. Soweit so richtig – aber nicht nur. Jeder der schon einmal die horizontunendlichen Gewächshaussiedlungen und Gemüsefarmen im spanischen Almeria gesehen hat, bekommt eine Vorstellung davon, wie wenig die Realität der Lebensmittelproduktion mit der bäuerlichen Werbekulisse gemein hat. Keine Frage, unser Bezug zum Essen, zum Nahrungsmittel, zum Produkt ist irgendwie verloren gegangen in unserer auf Covenience und Profit getrimmten Mach-hinne-Gesellschaft. Fakt ist, nicht alles was Pflanze ist tut gut, und nur weil irgendwo bio draufsteht wird es noch lange nicht besser. Wie isst man richtig? Wie ernährt man sich natürlich ohne sich dabei dogmatische oder alltagsuntaugliche Fesseln anzulegen? Am 5. Mai, nächsten Dienstag also eröffnet in der Warschauer Straße in Berlin Friedrichshain das THE BOWL, Berlins erstes Clean Eating Restaurant. Serviert wird 100% natürliches Essen in Schalen. Das Food Concept geht dabei weit über den veganen Ernährungsstil hinaus. Plant based und vegan, bio und natürlich, glutenfrei und mit wertvollen Zutaten wie Kokosöl, Palmöl und natürlichen Salzen wird ohne Transfette, Weißzucker und künstliche Zusatzstoffe, Rohkost und Gekochtes kreativ inszeniert. Jede Bowl reflektiert das Spiel mit Texturen und außergewöhnlichen Food-Kombinationen, aber vor allem die Liebe zum reinen, puren Essen. Gemüse und Obst werden so wie sie die Natur erschaffen hat, frisch und unbehandelt in der Küche weiterverarbeitet. High Vibe Lifestyle ist das Buzzword der Stunde. Es geht darum, jeden Tag bewusst auf allen Ebenen Entscheidungen zu treffen, um sein persönliches Energielevel zu steigern, mehr Kraft, Ausgeglichenheit und Wohlgefühl zu empfinden. Einfach, gesund und voller Energie. Die Natur ist unser Guru. Das The Bowl findet ihr übrigens im 1.OG direkt über dem Veganz und Goodies auf dem Eck zur Warschauer Brücke. Die Nähe kommt nicht von ungefähr. Hinter dem Konzept stecken nämlich die Goodies-Macher, die inzwischen zehn Läden in ganz Deutschland betreiben und mit dem Restaurant Konzept den nächsten logischen Schritt machen. Okay, so ist das einfach mit der guten Ernährung. Wir sind gespannt und hungrig.
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The Bowl – Clean Eating Restaurant | Warschauer Str. 33, 10243 Berlin | thebowl-berlin.com | Facebook

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 29. April 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Überraschend großartig

Überraschend großartig

Machen wir uns nichts vor, die gastronomischen Topadressen sind bis auf wenige grandiose Ausnahmen wie den Schwarzen Hahn, das altvertraute Schneeweiß oder auch den Naturdeli Laauma, eher dünn gesät in den Kiezen rund um Simon-Dach- und Sonntagstraße. Da reihen sich schiedlich friedlich alteingesessene Institutionen der Berliner „Fusionsküche“ an Burger- und Pizzaläden mittleren Preisniveaus und Happy Hour-Texmexasiapasta-Restaurants mit wechselnder Bewirtschaftung. Neulich waren wir in der Gegend, wir hatten Hunger und wurden fündig. Direkt am S-Bahnhof Ostkreuz vis à vis von Hähnchen Hütte und 1stFloor Hostel gibt es seit etwas mehr als einem Jahr einen Laden, der so gar nicht aussieht wie die anderen. Holzvertäfelt, irgendwie skandinavisch stilsicher und robust eingerichtet, mit handgeschriebenen Menütafeln statt hinterleuchteter Fotogalerien von Gerichten mit Nummern an Stelle von Namen. Als wir bei den Geschwistern Sandra und Artur Enis alias Milja & Schäfa einkehrten, hatten wir keinerlei Erwartungen – beste Voraussetzungen also für eine ausgekochte kulinarische Überraschung. Wir lasen uns aus lauter Lust durch Starter-, Pasta- und sogar die Frühstückskarte, denn alles klang lecker, nach Produkt und irgendwie besonders. Auf kleinen Schiefertafeln wurde uns Fingerfood aus Rote Bete, Pastinaken und Süßkartoffelecken mit Limone-Basilikum-Knoblauch-Dip serviert, dazu Rote Bete-Carpaccio mit Räucherlachs und fünf verschiedene Dips mit frischem Brot. Jedes Mal wenn man sich sicher war, den nun aber wirklich leckersten Aufstrich identifiziert zu haben, musste man seine Meinung beim Tunken in den Nächsten wieder revidieren. Alle Gerichte waren perfekt ausbalanciert, mutig und stilsicher gewürzt und alles andere als beliebig. Unser absoluter Frühstückshit ist derzeit übrigens die Avocadostulle mit Tomaten, Zitronen-Basilikum-Aioli, Pinienkernen und Spiegelei. Hier rechts im Bild. Keine Frage, hier hat sich jemand was dabei gedacht. Ein ehrlicher entspannter Laden, ein Menü mit klarer Handschrift – so mögen wir das. Ach ja, und richtig nett sind sie auch da im Milja & Schäfa. Wir kommen jetzt öfter!
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Milja & Schäfa, Café und Soul Food Restaurant | Sonntagstr. 1, 10245 Berlin | Facebook

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 21. April 2015 | Tags: , , , Keine Kommentare

Stella, oh Stella!

Stella, oh Stella!

Da schlendert man am Sonntag Nachmittag über den noch eher „ursprünglichen“ Teil der Weserstraße in Neukölln und findet sich dann nichtsahnend zunächst in einem NYC Style Schlaraffenland à la Ottolenghi und Co. wieder, nur um Minuten später satt und glücklich und hinter halb geöffnetem Rollladen einem Umsonstminikonzert des weltberühmten chinesischen Cellisten Trey Lee zu lauschen. Kochen und Musik funktionieren im Prinzip ähnlich, es geht um Leidenschaft, um Genuss, um handwerkliches Vermögen und darum aus einem Rezept, einem Kanon an Zutaten und Werkzeugen etwas ganz und gar Sinnliches zu kreieren. In beiden Disziplinen gibt es Virtuosen und solche, die sich zeitlebens eher auf eine Melodie (Flowalzer) beschränken. Die meisten von uns kennen zumindest ein Rezept, nach dem alle verückt sind, das sie immer wieder kochen müssen, auf das sie ständig Freunde ansprechen. Suzy hat derer dutzende, ach was hunderte. Alles was sie kocht schmeckt nach Nachschlag. Wir lieben ihren feinen, heimlichen Fortunas Table in der Weserstraße in Neukölln. Kein Name, keine Öffnungszeiten, auschließlich auf Bestellung mietbar ist ihr kleiner Tempel der großen Leckereien und süßen Schweinerein. Außerhalb der Mauern hatte bisher nur Glück, wer einmal in den Genuss von Suzys Cateringspezialitäten kam. Wir haben uns bereits ganz uneigennützig bei einem Weinmoment und beim Briteday von Eventbrite damit eingedeckt. Doch das ausschließlich zweckgebundene Schnabulieren hat nun ein Ende. Schräg gegenüber in der Hausnummer 166 eröffnete sie am Sonntag sanft und heute offiziell das Stella, eine Deli à la ‚Das kann doch nicht dein Ernst sein!?‘. Mehrere kleine und große, kalte und warme Dishes wie NYC Style Sesame Noodles, fleischlose Fleischbällchen oder Würstchen in geheimer Tomatensoße zum darin Baden und selig Ertrinken, stehen zur Auswahl – jedes für sich ein Gedicht, wer mehr als eins bestellt bekommt einen Kombi-Rabatt. Zum Nachtisch gibt es mit Oreos und Schokostücken gefüllte Brownies oder Frootloops-Marshmallow-Blöcke aus der amerikanischen Kindheit, dazu lecker Kaffee oder Limo. Wer nicht Mitnehmen mag, setzt sich einfach an einen der weißen Tische im wunderschön eingerichteten Gastraum. Zur Startphase öffnet das Stella wochentags von 12 bis 18 Uhr, Tendenz länger. Wir wünschen gutes Gelingen und frohes Schlemmen. Liebe, Essen, Magen, passt. Take a seat!
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Stella | Weserstr.166, 12045 Berlin | Mo – Fr, 12 bis 18 Uhr | Facebook

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 15. April 2015 | Tags: , , , , , , , Ein Kommentar

Fairytale gone good

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Fairytale gone good

Ja ja, der Märchenbrunnen, irgendwie kennt ihn jeder, irgendwie mag ihn jeder, auch wenn keiner so recht weiß warum. Selbst gestandene Kerle bekommen diesen seeligen Blick und verfallen auf dem kleinen daher plätschernden und von Märchenfiguren besetzten Eckchen am muxmäuschenwilden Ende des Volksparks Friedrichshain in handzahmen Gestus. Machen wir uns nichts vor, es hat mit den Figuren zu tun, oder besser mit den Erinnerungen, die sie wach rufen. Froschkönig, Hänsel und Gretel, der Gestiefelte Kater, Hans im Glück, Aschenbrödel, Rotkäppchen, Schneewittchen mit den 7 Zwergen und Dornröschen vesetzen einen augenblicklich zurück in eine Zeit, in der Fantasie noch zur Realität gehörte, in der das Leben aus Wundern bestand und Alltag daher aus Prinzip nicht existierte. Wir wollen träumen, wir wollen glauben. Denn wie heißt es so schön: egal wie groß, stark und böse du bist, wenn dir ein Zweijähriger ein Spielzeugtelefon reicht, dann gehst du ran. Nun, der Märchenbrunnen ist nicht mehr allein. Er hat Verstärkung bekommen und zwar gleich gegenüber. Fairytale heißt eine neue Bar, die uns mitnimmt ins Reich von Gut und Böse, Glück und Grusel und bevor wir es vergessen, der verdammt guten Drinks. Denn bei allem Zauber, den das Interieur, die Namen auf der Karte oder schaurig schönen Illustrationen hervorrufen, geht es im Fairytale vor allem um den Genuss hochwertiger, außerordentlicher und präzise komponierter Cocktails und Longdrinks. Von Mittwoch bis Sonntag, jeweils ab 18.30 Uhr könnt ihr euch niveauvoll dem Zaubertrank widmen und beim Nippen am Glas die Gedanken kreisen und die Fantasie fliegen lassen. Wenn das Telefon klingelt und kein Kind vor euch steht, einfach klingeln lassen. Das habt ihr euch verdient.
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Fairytales | Am Friedrichshain 24, 10407 Berlin | Facebook

Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 25. März 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Nobel, hart, schmutzig.

Nobel, hart, schmutzig.

Wie wäre es, wenn man ein Restaurant eröffnete in dem nur regionale, ach was lokale Produkte verarbeitet würden? Wenn man sich lossagte vom Luxus des Überflusses, sich zurückbesinnen würde auf den Rhythmus einer Zeit, in der Nürnberg noch so pferderückenweit entfernt war wie heute Daressalam oder Ulan-Bator und in der die Ernte das Menü vorgab und nicht anders herum? Regionale Küchen gibt es viele, klar, aber wie sähe ein Restaurant aus, das radikal lokal kocht, also konsequent auf weitgereiste Zutaten verzichtet? Kein Zitronensaft zum Abschmecken von Soßen, keine Schokolade, kein Thunfisch, kein Pfeffer, denn der wächst bekannterweise irgendwo aber nicht hier. Nobelhart & Schmutzig heißt das neue Restaurant von Weinpopstar Billy Wagner und Chefkoch Micha Schäfer und die beiden machen genau da genau das. Flugente vom Prignitzer Landhof bei Perleberg oder Runkelrübe vom Landwirtschaftskollektiv „Wilde Gärtnerei“ in Rüdnitz, im Nobelhart & Schmutzig werden ursprüngliche, saisonale Produkte aus der Umgebung von Berlin gekocht, gebraten, gepökelt, fermentiert, gesalzen, gesäuert, eingemacht und aufgetischt. Kreativität durch Selbstbeschränkung lautet das Erfolgsrezept. An der rustikalen Eichetheke, also quasi am Küchentresen, wird am Abend genau ein Menü serviert, nix „à la carte“ und „gibt’s das auch mit einer anderen Beilage?“. Das Menü besteht aus 10 – in Worten zehn – Gängen, kostet 80 Euro und ist jeden Penny wert. Leitungswasser ist inklusive. Endlich jemand, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und die Wasserpulle von der Karte verbannt. Wenn das kalte, klare Nass dann noch durch einen ganzheitlichen Wasseraufbereiter läuft, sind wir restlos glücklich. Spätestens seit wir unsere Leogant-Anlage haben, wissen wir ja wie gut Leitungswasser in Quell-Qualität tut und schmeckt. Vielleicht sollten wir die zwei mal verkuppeln. Ansonsten darf man sich natürlich gern an den hervorragenden und vom Sommeliermaestro persönlich verlesenen Weinen oder Obstbränden, lokalem Bier, Tee oder Kreuzberger Kaffee gütlich tun. Geht da hin, gönnt euch die kulinarische Selbsterfahrung und genießt den Ursprung des Geschmacks mit Prise Rock’n’Roll! Eine prima Gelegenheit hätten wir auch schon in petto: Ratet mal wo unser nächstes muxmäuschenwild FAMILY STYLE stattfindet…! Infos folgen. Wir wünschen schonmal guten Appetit.
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Speiselokal Nobelhart & Schmutzig | Friedrichstraße 218, 10969 Berlin – Kreuzberg | Di-Sa ab 18.30 Uhr | nobelhartundschmutzig.com | Reservierung | Foto: Caroline Prange

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Auf den Punkt.

Auf den Punkt.

Mit guten Restaurants ist das so eine Sache. Entweder ist das Niveau bodenständig, die Gerichte erschwinglich, die Atmosphäre entspannt, oder die Speisen exquisit, die Preise gesalzen, die Etikette manieriert bis erdrückend. Seit Kurzem gibt es am Kreuzberger Paul-Linke-Ufer das Restaurant Spindler. Es ist nicht nur gut, sondern über jeden Zweifel erhaben. Warum, dazu kommen wir gleich. Nach bald einjähriger Renovierungsarbeit eröffnete Gastronom Frank Spindler gemeinsam mit der Designerin Karolina Preis das Restaurant mit dem vielsagenden Namen. Denn nur, wo ausschließlich Spindler draufsteht, ist auch 100% Spindler drin – wobei, wenn man genauer hinsieht mindestens ebenso viel Karolina. Die Modedesignerin ist verantwortlich für das komplette Interieur des Ladens, für jedes noch so kleine Detail, vom mit Hunderten mundgeblasenen Glaskugeln behängten Kronleuchter, über die unregelmäßigen Wand- und Bodenfliesen bis zu den Schnittblumen auf den Tischen. Der Laden ist auf den Punkt ohne zu posen. Er ist herrlich unprätentiös, wirkt irgendwie selbstverständlich und als gäbe es ihn genau so schon seit vielen Jahren. Die entspannte Stimmung überträgt sich auf das bunt gemischte Publikum. Irgendwie kommt man sich vor wie in der Lobby eines liebgewonnenen schicken Hotels, in dem man sich zu jeder Tages- und Nachtzeit mit Freunden oder neuen Bekannten treffen kann, um zu quatschen, gemeinsam gut zu essen oder einen punktgenauen Cocktail zu schlürfen. Der Service ist per Du, am Nachbartisch wird Genglish-Danish gekauderwelscht, weiter hinten schallend gelacht und immer wieder kreisen staunende Blicke über formvollendet angerichteten Tellern. Marinierter Lachs liegt darauf, an gelber und roter Bete mit Ricotta, oder Baby-Artischocke mit violetten Kartoffeln, Romanesco, Süßkartoffelpüree, Rucola und Harissa Vinaigrette, ganz zu schweigen von den verboten großartigen Desserts. Mehrmals am Abend huscht der erst 30-Jährige Küchenchef Nicolas Gemin neugierig durch den Gastraum, um im anbetungswürdigen Französisch-Englisch Einzelheiten zu den jeweiligen Gerichten auszuplaudern. Nichts auf der Karte deutet auf die handverlesene Qualität der Zuaten hin. Vieles ist bio, nach Möglichkeit aus der Region und stammt aus nachhaltiger Landwirtschaft – alte Sorten und ursprüngliche Geschmäcker, statt Großmarktgemüse. Die Kompositionen bringen die Komponenten in Harmonie zusammen und schaffen es trotzdem die Aromen der einzelnen Bestandteile zu erhalten. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, das Spindler ist sicher nicht der Laden für den 5 Euro Mittagstisch, soll er auch nicht sein. Es ist vielmehr Ausdruck eines neuen kulinarischen Selbstverständnisses in der Hauptstadt und Futter für den gestiegenen Appetit nach ehrlichem Essen mit guten Zutaten, das nicht nur satt sondern auch glücklich macht. Das Spindler bewegt sich irgendwo zwischen entspanntem Kreuzberger Szeneladen und Nobelküche. Allerdings fällt der Mix hier richtig herum aus. Während sich die Preise eher auf dem Niveau der erstgenannten Kategorie einpendeln (zwischen 15 und 22 Euro für den opulenten Hauptgang), muss sich die Küche hinter letzterer keinen Millimeter verstecken. What a catch! Ein Laden, der nichts beweisen will und damit genau das erreicht. So verbindet man hervorragende Küche mit entspannter Atmopshäre. Dit is Berlin. P.S. Demnächst öffnet das Spindler auch tagsüber mit fair gehandeltem Kaffee, Snacks und Kuchen zum Gleichessen oder Mitnehmen. Dann ist das vielleicht bald doch was für den Mittagstisch?

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Restaurant SPINDLER | Paul-Linke-Ufer 42, 10999 Berlin, Di-So ab 18 Uhr | spindler-berlin.com | Foto: Klaus Lange

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 04. Februar 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Txokoa

Txokoa

Heute empfehlen wir euch mal ein Restaurant. Das ist zwar nicht besonders neu, aber besonders lecker und der Abend den wir dort verbrachten war schlicht und ergreifend legendär. Und das kam so: ein Rawfood Experte, eine Restauranttesterin, ein Fleischesser, eine Vegetarierin und ein kleines Mädchen trafen sich in einer baskischen Gastrobar. Das Txokoa in der Westerstraße in Neukölln wirkt auf den ersten Blick recht harmlos. Stilvoll aufgeräumtes Ambiente, nette Holztische und Holzstühle – die ehemaligen Berliner Eckkneipe (Txokoa ist übrigens Baskisch und bedeutet ‚Ecke‘) ist gemütlich. Soweit, so bekannt im hippen Berliner Kreuzkölln Kiez. Erste Überraschung: der Service. Die sind nicht nett, mit denen möchte man Freundschaft schließen. Das Personal ist hübsch anzusehen, sympathisch, geduldig und hat wirklich Ahnung in Sachen Essen, auch wenn sie damit gern mal charmant lächelnd hinterm Berg halten. Der häufigste Satz des Abends: „Ja, dann probieren wir das einfach mal.“ Wir bestellten die Karte einmal rauf und runter. Teuer ist nämlich anders. Die Kreationen sind kleine Kunstwerke und kitzeln Geschmacksnerven wach, die schon länger nicht mehr im Einsatz waren. Getrüffelte Kartoffelkroketten, pochierter Oktopus, Arrangements von lila Kartoffeln geschichtet mit Ziegenkäse und Auberginen, Kombinationen aus Koriandercreme und Kokos oder Pfeffereis mit Balsamico Perlen, hier ein Schäumchen, da ein Blättchen, dort ein bißchen Kresse, irgendwie wirkt das Ganze wie „Tapas trifft Molekularküche“ und ist dabei so lecker! Chefkoch Ager Urigüen Uribe, fragt ürbigens mehrmals am Abend grisnend in die Runde, ob seine Gäste Gewürz, Kräuter oder Frucht denn auch erkannt hätten. Der Maestro hat übrigens angeblich schon als kleines Kind Möhren-Bananen-Schaum an roten und gelben Gummibeeren hergestellt und Milchbrei in der Waschmaschine zentrifugiert. Ob das nun im Bereich von Märchen oder Wahrheit liegt, wissen wir nicht genau, wir wissen nur, es war ein traumhaft leckerer Abend, der satt und selig endete.

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Gastrobar Txokoa | Weserstrasse 6, 12047 Berlin | Mo–Do 18–23 Uhr, Fr–Sa 18–23.30 Uhr | txokoa.de

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 21. Januar 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Dome sweet Dome

Dome sweet dome

Erinnert ihr euch noch an unser WM-Studio mitten in Berlin Mitte? An unser Kuppelzelt, unseren Zendome, den wir bei Regen (und den gabs ja leider zuhauf in diesem WM Sommer) in eine stylische Mini-Arena umfunktioniert haben? Den gibts auch in groß. Verzeihung, in richtig groß. Im Ecopod Boutique Retreat in Argyll, an der wunderschönen Westküste Schottlands könnt ihr einen der Dome bewohnen. An einem abgeschiedenen Ort liegt, umgeben von Bäumen, das Mini-Retreat bestehend aus zwei bald drei Pods und bietet das höchstvorstellbare Maß an Entspannung und Style irgendwo zwischen Baumhausromantik und Luxuszelten für Große. Fletzt euch in die Eames Chaires oder in den dampfenden Whirlpool auf der Terrasse, während euch der oder die Liebste Platten aus der wohlsortierten Musik und DVD-Bibliothek auflegt und euch währenddessen lokale, schottische Leckereien aus dem bereitstehenden Präsentkorb in der State-of-the-Art Modulküche von Stadtnomaden zubereitet. Genießt den unglaublichen Ausblick auf Loch Linnhe, Schloss Stalker und die umliegenden Mull Mountains durch das scheunentorgroße Panoramafenster. Entdeckt Natur und umliegende Inseln auf eigene Faust… Entschuldigung, wir sind wohl kurz ins Schwärmen geraten, aber Hölle nochmal zurecht. Dieser Ort ist magisch und so schön, dass man nicht mehr weg möchte. Eine Luxuswoche für zwei Personen oder mehr gibt es übrigens für 995 £, Kurztrips für deutlich weniger. So, jetzt haben wir euch einen unserer zwei geheimen Lieblingsplätze auf der Welt verraten. Also bloß nicht weitererzählen. Versteht sich ja von selbst.

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Eco Pod Boutique Retreat | Argyll, Schottland | domesweetdome.co.uk

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 14. Januar 2015 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Jahrhundertwende

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Jahrhundertwende

Manche Orte fühlen sich an, als wäre an ihnen die Zeit stehen geblieben. Das kann gut oder schlecht sein, oft weckt es Erinnerungen und lässt uns ein Stück weit zurückwandern in die eigene Vergangenheit. Was aber wenn die Zeit schon vor so langer Zeit stehen geblieben ist, dass wir gar keine eigenen Erinnerungen mehr daran haben können? Im Prenzlauer Berg in Berlin, genauer gesagt in der Dunckerstraße 77 gibt es eine Wohnung, die aussieht als hätte sie seit über 100 Jahren niemand mehr betreten. Als wären Internet, Dauerwelle, zwei Weltkriege und alles was seit anno 1900 in dieser Stadt passierte unbemerkt und spurenlos an ihr vorbei gerauscht. ‚Zimmermeister Bunzel baut ein Mietshaus‘ heißt das Projekt oder besser die Ausstellung, die an Ort und Stelle bereits seit über zehn Jahren existiert. Täglich außer Mittwoch kann man die Wohnung betreten und mit eigenen Augen erfahren wie es sich so lebte, baute, arbeitete rund um die vorletzte Jahrhundertwende. Ehrenamtlich betreut und geführt wird man dabei von rüstigen Rentnern aus der Seniorenfreizeitstätte Herbstlaube und der Seniorenvertretung Pankow, die einen nebenbei mit Anekdoten und Geschichten aus ihrem reichhaltigen Lebensschatz versorgen. Ihr wollt echte Berliner? Dann empfehlen wir dringend einen Ausflug in die Dunckerstraße. Echta jeht nich, wa!

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Bauen und Wohnen im Prenzlauer Berg um 1900 | täglich außer mittwochs, 11-16.30 Uhr oder nach Vereinbarung, Dunckerstr. 77, 10437 Berlin | ausstellung-dunckerstrasse.de

Von der Kirchturmspitze

Von der Kirchturmspitze
 

Die Älteren unter uns erinnern sich: früher hat man gegessen, was man von der Kirchturmspitze aus sehen konnte. Eat local, also! Goodbye Ananas, goodbye Tomaten im Winter. Wir wissen nicht genau wie weit man so schauen kann von einem Kirchturm, je nach Höhe und Vorfeldbebauung sind das aber gut und gerne zwei Meilen, sprich 3,219 Kilometer im Rund. Am Moritzplatz gibt es seit letzter Woche und noch bis zum 21. Dezember einen Pop-Up Store der ausschließlich Produkte verkauft, die, Achtung, im Umkreis von zwei Meilen hergestellt werden. (Nachträglich noch einmal eine herzliche Selbstbeglückwünschung zu dieser Herleitung, Anm.d.R.) Das Konzept des Zweimeilenladens kommt aus Hamburg St. Pauli. Die Berlin Edition bietet neben vielen tollen Produkten und kleinen Events auch Workshops zum mitmachen und selber produzieren. Zum Angebot gehören alltägliche Lebensmittel wie Kaffee, Honig und Schokolade genauso wie fantasievolle Kleidung für Kinder, außergewöhnliche Accessoires für zu Hause und viele andere spannende, nützliche und ungewöhnliche Dinge, die in der Nachbarschaft entstehen. Rund um den Moritzplatz wimmelt es nämlich nur so von hippen, fähigen, cleveren lokalen Produzenten. Kleine Kostprobe aus der local Hero-Liste: Berliner Winter, Five Elephant Coffee, Freunde von Freunden, Fundamental, MY KILOS, Michelberger Booze, The Bread Exchange, VONERNST, zwei dicke Bären und so weiter und so fort. Apropos ‚The Bread Exchange‘, am Donnerstag, also morgen, gibt es im Zweimeilenladen pünktlich zu Ladenschluss eine Lesung mit Projektinitiatorin Malin Elmlid, die charmant von ihren weltweiten Brottauschgeschäften berichtet. Wir fassen zusammen: super Laden, super Konzept, super Event mit super Projekt und super Frau. Fazit: hingehen!

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Zwei Meilen Laden – The Berlin Edition | Oranienstr. 58, 10969 Berlin | Lesung ‚The Bread Exchange‘, Do.11.12., 20-22 Uhr | zweimeilenladen.de | Facebook Eventlink

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 10. Dezember 2014 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Bitte ein BRYK

BRYK_Bar

Bitte ein BRYK

Man nehme: 50ml Goslings Black Seal Dark Rum, 20ml frischen Limettensaft und 20ml schwarzen Ananassirup, shaket das Ganze auf ein paar Eiswürfeln, gießt es fein gefiltert in eine Martinischale, topped es mit Rote Rosen-Pfeffer Schaum und dekoriert einen Absinthlöffel mit weißer Schokopraline auf dem Glasrand und befestigt ein Schleiffenband mit Mini Holzwäscheklammer am Glasstiel. Und was kommt dabei heraus? Ein stilechter muxmäuschenwild! Ganz Recht, jetzt gibts uns auch in flüssig denn unsere Freunde von der BRYK Bar im Prenzlberg haben einen eigenen Cocktail für uns kreiert. Und was sollen wir sagen, SEN.SA.TIO.NELL! Doch der Reihe nach. Jeden Abend ab 19 Uhr tut sich hinter der verschlossenen Tür im Erdegschoss der Rykestraße 18 ein wahrer Geschmackskomsos auf. Einmal mutig klingeln bitte und schon öffnet der charmante Barkeeper die Tür, begleitet zum Tisch und versorgt fürs erste mit einem Glas Wasser und einem Schälchen Dill-Popcorn. How stylo is that then? Wo sind wir bitte hier gelandet? Und warum haben wir eigentlich Sneaker an? „Avantgarde Drinking“ nennt sich das augenzwinkernd und ist sicher nicht eines jeden Sache. Sollte es aber. Denn besser schmeckende und besser klingende Cocktails haben wir in der ganzen Stadt noch nicht probiert. „Kamasutra with a Hangover“ beispielsweise schmeckt wie eine Weiße-Schokoladen-Merrettichwolke auf Kastanien Glückseligkeit mit Zuckerrohr. Und auch wenn man sich beim Blick auf die Karte nicht sofort vorstellen kann, dass in Entenfett gewaschener Whisky ganz ausgezeichnet mit einer weißen Kirsche harmoniert, lässt man sich spätestens nach dem ersten Nipper seines vielleicht etwas weniger aufgedrehten Drinks beruhigt und seelig in den Samtsessel sinken. Mutiger wird man dann eh von ganz allein. Die Besitzer Carsten Schröder und Frank Grosser haben das Konzept der Bar leidenschaftlich bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Von der präsenten Theke, über die schwarzen Kacheln an der Wand bis zum Separée. Selbst der Weg zum Klo ist eine kleine labyrinthische Reise. Der absolute Ehrenplatz liegt in Tresenreichweite und besteht aus einem wunderschönen ledernen Westernsattel. Der ist allerdings nur für erfahrene Cowboys & Girls und sollte besser vor dem dritten „After this they will walk over your hands“ oder „She said: don’t come home wasted“ erklommen werden. Howdy! Wenn ihr jetzt Laune bekommen habt, euch mal auf qualifizierte Art anzuschwipsen, haben wir noch ein Leckerli parat. Den gesamten Dezember über bekommt jeder, der sich einen muxmäuschenwild bestellt, den zweiten Drink aufs Haus. Na dann mal Prost!

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BRYK Bar | Rykestraße 18, 10405 Berlin | jeden Abend ab 19 Uhr | bryk-bar.com

Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 03. Dezember 2014 | Tags: , , Keine Kommentare

Vater & Sohn

Vater & Sohn

 

Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist besonders. Im Spannungsfeld zwischen nacheifern und übertreffen wollen werden Werte definiert, Geschmäcker geprägt, Prinzipien vererbt und Prioritäten gesetzt. Vaters Rasierwasser, seine braune Aktentasche, sein Lieblingsverein, die schwere Uhr am kindlichen Handgelenk, Väter sind die ersten Stilikonen ihrer Söhne. Ihr Hab und Gut ist nicht einfach nur dekorativ, es definiert sie als Mann. Väter rasieren sich, fahren Auto, trinken. Dinge die sie benutzen haben einen Sinn, eine Funktion, sie sind Werkzeug, Schutzutensil, Verpackung oder Pflege gegen Strapazen des Alltags. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich: je langlebiger und hochwertiger ein Produkt, desto größer ist sein funktionaler Nutzen. Wer darauf Wert legt, kauft auch anders ein. Im Vater & Sohn Store in Hamburg Eimsbüttel weiß man das. Abseits von Fashionhypes, Massenproduktion und Austauschbarkeit geht es hier um hochwertige, traditionell gefertigte Produkte und Accessoires, um Dinge die man mitunter nur einmal in seinem Leben kauft, Dinge, die es wert sind vom Vater an den Sohn vererbt zu werden. Aber auch Klamotten, Pflegeprodukte und Genießbares gibt es, viel Denim, derbe Boots, Schals, Handschuhe, Mützen, französische Hirtenmesser, Düfte und unsere Lieblingswasch- und Pflegeserie von der Brooklyn Soap Company. Alles was Mann eben braucht (okay einmal mussten wir den Gag machen), und zwar in gut und für lange. Der Laden selbst ist eine Augenweide aus Holz, Stein, Chopper und Wildschweinkopf. Die drei Jungs von der Theke empfangen einen mit nettem Lächeln und festem Händedruck. Ganz ehrlich, hier will man bleiben und wenn es nur zum klönen ist. Wobei, irgendwie hat man danach trotzdem immer eine Tüte in der Hand, die man stolz und gutbehütet nach Hause trägt. Kleiner Tipp, klickt mal hier. Hey Jungs, wie wäre es mit einem Ableger in Berlin?

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Vater & Sohn | Eppendorfer Weg 54, 20259 Hamburg | vaterundsohn-hamburg.de | info@vaterundsohn-hamburg.de | Foto: Ann-Kathrin Kampmeyer

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Kategorien: Orte, Hamburg | Autor: | Datum: 22. Oktober 2014 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

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Frage: Was haben Papier und Tee gemeinsam? Antwort: Erstmal nichts, doch dazu später. Paper and Tea lautet nämlich der Name des wunderschönsten Teeladens von janz Berlin. Seit 2012 bekommt man allerfeinste Ganzblatttees (unsere inoffizielle Einreichung zum Wort des Jahres) in der Bleibtreustraße in Charlottenburg. Und seit dieser Woche nun endlich auch im schönen Mitte, genauer auf der Alten Schönhauser Straße 50. Der P&T Mitte Store führt die Präsentationssystematik des Mutterladens fort, ist ein Traum in weiß und wahrer Zauberschrank ins Reich der Sinne. Hier wird nicht nur Tee verkauft, hier wird Teekultur zelebriert. Hauptelement der Einrichtung, die in Kooperation mit dem Produktdesigner Fabian von Ferrari gestaltet wurde, ist die sieben Meter lange “Wall of Tea” – ein Regal, in dem das Teeangebot bibliothekarisch nach Oxidationsstufen, von Weißen Tees über Grüne und Gelbe, Oolongs, Schwarze bis hin zu Pu’erh Tee und deren Herkunftsländern, übersichtlich präsentiert wird. Dazu gibt es Inseln mit kleinen Schubladen in denen sich Zeigeschalen, Informationszettelchen, Riech- und Sichtgläser zur Begutachtung und olfaktorischen Erkundung der ausgesuchten Tees und Mischungen befinden. Nebendran gibt es hochwertige Tee-Werkzeuge wie Kännchen und Tassen, aber auch wunderschöne handgefertigte Papierprodukte. Das Sortiment reicht vom Notizbuch über Grußkarten bis zum Origami Accessoire – Paper and Tea eben. Wer mag, kann sich seinen auserwählten Tee vor Ort von einem sogenannten ‚Teaist‘ im Gong-Fu Stil, einer traditionellen chinesischen und taiwanesischen Methode, fachkundig aufbereiten lassen oder geht gar bei einem Seminar in die Lehre. Wer jetzt denkt, Namings, Produktdesigner, Concept Stores, ist das noch Teeladen oder schon Google, der hat vermutlich Recht. Da steckt ganz sicher mehr dahinter und P&T Stores gibt es vielleicht bald an jeder Ecke. Tee ist der neue Kaffee? Wir werden sehen, riechen, schmecken und freuen uns drauf. Ach so, was nun Papier und Tee miteinander zu tun haben? Beides gibt es bei Paper and Tea und zwar in richtig schön – das reicht uns als Erklärung.

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Paper and Tea Mitte Store | Alte Schönhauser Straße 50, 10117 Berlin | Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-20 Uhr | paperandtea.com

Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 15. Oktober 2014 | Tags: , , , , , , , Keine Kommentare

Jubel, Trubel, Heiterkeit!

Jubel, Trubel, Heiterkeit!

Kaum haben wir unser schmuckes neues Büro bezogen, mussten wir es schon wieder verlassen. Denn es galt ein neues Viertel zu erkunden, die neuen Lieblingsplätze auszukundschaften, seriöse Latte Macchiato-Vergleichsgelage anzuberaumen und all das zu entdecken, was den lieben langen Agenturtag noch schöner macht. Und was sollen wir sagen, wir sind fündig geworden. Nein, wir wurden gefunden, von diesen herrlichen kleinen Kuchen, diesen fiesen süßen Wunderwerken der Patisseriekunst, von Ziegenkäse-Sanddorn-Knusper-Törtchen, Malzküsschen und Zitronentartes der schicken kleinen und frisch eröffneten Patisserie JUBEL in der Hufelandstraße. Die beiden Gründerinnen Lucie Babinska und Kai Michels sind mit Leidenschaft, Zucker, Butter und viel Liebe bei der Sache und scheuen durch ihre jahrelange Erfahrung in der Sternegastronomie nicht davor zurück auch ungewöhnliche Aromen miteinander zu kombinieren. Unser Geschmackstest hat’s bestätigt: alles lecker. Und günstig obendrein, Kleinigkeiten gibt es schon unter einem Euro, kleine Törtchen kosten zwischen 2 und 3 Euro. Wer den süßen Schein wahren will, kann sich seine Auswahl in hübsch designte Schächtelchen zum Mitnehmen verpacken lassen (für die Lieben zu Hause, versteht sich) oder direkt als Dessertcatering ins private Heim oder Geschäft liefern lassen. Für die Naschkatzen unter euch haben wir zwei Überraschungsboxen mit je sechs kleinen Leckereien abgestaubt. Schreibt schnell eine Mail mit dem Betreff ‚ABER BITTE MIT SAHNE‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de, bevor wir es uns noch einmal überlegen und sie einfach für uns behalten!

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Jubel – feine Patisserie | Hufelandstraße 10, 10407 Berlin | jubel-berlin.de | Facebook | Foto: Caroline Prange Photographie

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 17. September 2014 | Tags: , , , , , , , , , Keine Kommentare

Berliner Pflanze

 

Berliner Pflanze

 

Schon mal einen Sensory Trail entlang gelaufen? Ja? Nein? Was ist das? Wir sprechen hier von einem Pfad, der beim Gehen mehrere Sinne anspricht, indem man an mit verschiedenem Grünzeug bepflanzten Kästen vorbeistreift. Dann hört, fühlt, sieht und riecht man, und das so intensiv, dass jeglicher Bau- und Verkehrslärm in Vergessenheit gerät. Denn unser Trail liegt mitten in Berlin. Das Little Wood Projekt hat seit Sonntag einen Tisch für uns gedeckt. Statt Teller stehen Pflanzen darauf und Beete voller Gemüse, die bald geerntet werden wollen. Little Wood ist ein temporärer Garten, der unsere Vorstellung von Stadt und Natur als getrennt wahrgenommene Systeme aufbrechen und dazu beitragen möchte, Natur in die städtische Struktur zu integrieren. Urbane Natur sozusagen, nachhaltig ökologisch gedacht. Betrieben wird die grüne Oase von den Machern des Contemporary Food Lab, die gemeinsam mit ihren Partnern ein abwechslungsreiches Programm aus Workshops, Vorträgen, Screenings, Supper Clubs und vielem mehr auf die Beine gestellt haben. Die Fakultät für Urbane Pflanzenökophysiologie von der Humboldt Uni Berlin beispielsweise steuerte verschiedene Pflanzeninstallationen bei. Dank des Architekturbüros Graft steht ein Solarkiosk auf der Fläche, der – ausschließlich durch Sonnenenergie betrieben – Besucher mit gekühlten Getränken und Snacks versorgt. Zudem kann man die Skulptur ‚Mind Space‘ des Schweizer Künstlers Kerim Seiler bewundern, und sogar begehen. Täglich ab 12 Uhr stehen die Gartentüren offen, und laden ein zum Picknicken, Zeit verbringen und Natur erfahren. Eine Spitzengelegenheit gibt es zum Beispiel morgen. Auf einem Food Court kann man sich beim Verkosten irakischer, iranischer und syrischer Spezialitäten den jeweiligen Kulturen auf sensorische, persönliche und kulinarische Weise annähern. Außerdem im Programm: Vorträge zur Urban Food Production und ein Design Workshop mit dem Berliner Architekten Jürgen Meyer. Geht vorbei, traut euren Sinnen. Und sei es nur, um etwas eigenhändig in die Erde zu pflanzen, bei einem späteren Besuch wieder zu ernten und zu einer Mahlzeit zu verarbeiten. Back to the Roots, wie man so schön sagt.

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Little Wood | 09.-29.08. | Invaliden- Ecke Ackerstraße, 10115 Berlin | littlewoodberlin.org | Facebook | Programm >>

 

Foto: Leda Li Pira

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 13. August 2014 | Tags: , , , Keine Kommentare

Welcome to Hotel Ultra.

Welcome to Hotel Ultra.

 

Das Hotel Ultra ist kein Hotel. Es ist der coolste Concept Store der Stadt. Zu kaufen gibt es Möbel und Designgegenstände, Accessoires, Wohlfühlgefühl und Kunst. Über ein Jahr hat Mo Ghandehari an seinem Laden gebaut, gebastel und gefeilt. Hat sich mit Behörden herumgeschlagen, die ihm die Errichtung eines „Hotels“ nicht erlauben wollten, sein Konzept immer und immer wieder hinterfragt, angepasst und verbessert. Die Idee: Das Hotel Ultra wird temporäre Heimat für großartige Design und Interior Labels aus allen Regionen der Welt. Marken wie autoban, ATYPYK, Kartell oder Menu ziehen mit ausgewählten Produkten und für einen bestimmten Zeitraum in den Showroom in Berlin Mitte. Im Klartext, Mo’s Laden präsentiert eine ständig wechselnde Auswahl exklusiver Design- und Einrichtungsgegenstände, die es so in Deutschland nur selten oder gar nicht zu kaufen gibt. Schon von Weitem empfängt einen der Leuchtschriftzug an der Torstraße 155. Drinnen wähnt man sich zunächst tatsächlich in einem Hotel, wenn man vor dem Empfangstresen samt Zimmerschlüssel-Board stehend den Blick schweifen lässt. Der Zauber des ‚Hotels‘ entfaltet sich langsam und intensiver mit jeder Minute, die man länger darin verbringt. An den Wänden simulieren Holzboxen die Zimmer, jede individuell gestaltet und als Präsentationsfläche abgestimmt auf das jeweilige Produkt. In jeder Ecke und in jedem Winkel entdeckt man immer wieder Neues, die Grenzen zwischen Angebot und Einrichtung verschwimmen. Kommt da gerade tatsächlich ein weißes Metallpferd aus der Betonwand gesprungen? Nach und nach realisiert man, dass wirklich alles hier käuflich zu erwerben ist. Angefangen bei der autoban Couch, auf der wir gerade Espresso trinkend durch ein Buch zum Thema Frauen im Iran blättern, bis zu den Porzellanfiguren, Uhren, Lampen und der Kunst, die an der Wand hängt. Wurstkunst wohlgemerkt! Das Hotel Ultra hat uns umgehauen. Es ist ein Ort der Inspiration und es macht sich auf, die neue Anlaufstelle für Design und Interiorliebhaber in der Stadt zu werden. Geht hin, checkt ein, deckt euch mit kleinen Geschenken und neuen Ideen ein, genießt einen frisch gebrühten Kaffee nebst leckerem Kuchen und nehmt den Stuhl auf dem ihr sitzt bei Gefallen doch einfach mit nach Hause.

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Hotel Ultra | Torstr. 155, 10115 Berlin | hotelultra.de

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 06. August 2014 | Tags: , , , Keine Kommentare

Pretty Women

Pretty Women

 

Wo man heute nicht mehr weiß, ob es Mutter Natur tatsächlich so gut gemeint hat oder uns doch nur eine große Portion Photoshop oder ein sehr schmeichelnder Instagram-Filter entgegen strahlt, zeigt die Ausstellung „Supermodels then and now“ in der Berliner CWC Gallery Gesichter, die im Gedächtnis bleiben und die Fotografen, die diese Spiegelbilder ihrer Zeit schufen. Weg vom Image des bloßen wandelnden Kleiderständers mit dem perfekten Body und dem allseits aufgesetzten Lächeln, zurück zu ungeschminkten, sehr persönlichen Porträts, die eine zerbrechliche und sehr intime Sicht auf die Ikonen der Supermodel Ära zulassen. Kein Schmuck, keine aufwendigen Frisuren, keine sündhaft teuren Kleider, lieber zeigen uns Fotografen wie Peter Lindberg, Richard Avedon oder Ellen von Unwerth starke, unabhängige und trotzdem ultraglamouröse Frauen, die uns genau durch dieses gewisse Extra ihrer markanten Eigenheit umhauen, die bei den omnipräsenten Models von heute leider oftmals auf der Strecke bleibt. Twiggy oder Veruschka in den 60er und 70er Jahren stehen genauso wie “ Heroin Chic“ Kate Moss  für viel mehr, als nur ein hübsches Gesicht. Diese Models haben Geschichte geschrieben, weil sie Geschichten erzählten. Beim heutigen Durchblättern diverser Hochglanzmagazine würden wir liebend gerne wieder mehr von eben dieser Persönlichkeit und gerne auch eigenwilliger Schönheit und weniger unnahbare, makellose, perfekt retuschierte Göttinnen in Werbekampagnen und auf Covers sehen. Ob dieser Wunsch in Zukunft in Erfüllung geht? Ganz ehrlich, wir wissen es nicht. Aber immerhin bleibt uns eine mehr als schöne Erinnerung in der CWC Gallery.

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Supermodels – Then and Now

CWC Gallery | Auguststraße 11-13, 10117 Berlin

28.06-06.09 | Dienstag bis Samstag , 11-18 Uhr

Eintritt frei |

camerawork.de/de/cwc-gallery/

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Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 28. Juli 2014 | Tags: , , Keine Kommentare

Einmal tief Luft holen, bitte!

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Einmal tief Luft holen, bitte!

 

Die Beelitzer Heilstätten südwestlich von Berlin sind ein magischer Ort. Auf 200 Hektar und über 60 Gebäude erstreckt sich der mehr als 100 Jahre alte Krankenhauskomplex, der einst von der Landesversicherungsanstalt zur Gesundung und Kurierung tuberkulosekranker Berliner Arbeiter geschaffen wurde. Die Heilanlage bot durch ihre ausgeklügelte Bauweise und die Lage inmitten der Brandenburger Wälder optimale Bedingungen für die Versorgung und Rehabilitation lungenkranker Menschen. Heute sind die Heilstätten ein einzigartiges Architekturdenkmal, dass wie ein verwunschener Palast eine mysteriöse vergangene Zeit konserviert. Jahrelanger Leerstand und Vandalismus haben dem Komplex schwer zugesetzt. Bisher fehlte es schlichtweg an Geld und Fantasie um den Riesen aus seinem Dornröschenschlaf zu küssen. Bis jetzt! Die Inmobilien-Visonäre Frank Duske und Jan Kretzschmar wollen den Quadranten D (immerhin ein Viertel des gesamten Gebietes) in ein einzigartiges Refugium umgestalten. Im ehemaligen Sanatorium, der einstigen Küche und der Wäscherei sollen auf 6200 qm Nutzfläche rund 60 Studios, Ateliers und Arbeitsorte für Kreativschaffende entstehen. Dabei wird der ursprüngliche Charakter der Gebäude komplett erhalten und durch moderne Technologien und Materialien ergänzt. Die 110 Jahre alten Villeroy & Boch Wand- und Bodenfliesen harmonieren dann mit neuen Holzfenstern, Gussasphaltböden und Blockheizkraftwerken. Es soll ein Ort der Ruhe und Inspiration werden, unweit der pulsierenden Hauptstadt. Neben Studios, Kaminzimmern, Kräutergärten und Hochbeeten sind ein Malerei-Atelier, ein Tonstudio und genug Platz für Agentur Think Tanks und Artist In Residence Programme vorgesehen. Das Refugium ist kein klassisches Bauvorhaben. Deshalb wird auch nicht auf hohe Verkaufspreise geschielt. (Die liegen im Übrigen meilenweit unter dem Berliner Standard.) Die Chemie muss stimmen! Wer Lust auf Gemeinschaft hat und seine Kreativprozesse beflügeln will, dem sei zeitnah ein Trip nach Beelitz empfohlen. Der Umbau ist bereits im vollen Gange.
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Refugium Beelitz | Ansprechpartner: Frank Duske | fd@refugium-beelitz.de

Kategorien: Orte | Autor: | Datum: 18. Juni 2014 | Tags: , , , , Keine Kommentare