Ring my bell!Tolle Burger-Läden gibt es viele in der Hauptstadt. Dass der Schiller Burger am Herfurthplatz in Neukölln zweifelsohne zu den Top-Adressen gehört ist auch kein Geheimnis. Im Gegenteil, die Fangemeinde ist inzwischen schon so groß, dass man gern auch mal eine halbe Stunde auf seinen frisch zubereiteten und im selbst gebackenen Sesam-Brötchen servierten Burger wartet. Doch für das absolute Highlight im Sortiment, die „Jungfrau von Orleans“ genannten, knusprig würzigen Süßkartoffel-Pommes, fahren Eingeweihte trotzdem durch die halbe Stadt. Wer einmal drauf beißt ist für immer verloren. Plötzlich ist jeder Vorwand gut genug für einen Abstecher in den Schillerkiez. Es ist eines dieser Dinge, die schmecken wie nichts anderes sonst, die sich unmöglich selbst nachmachen lassen, für die man einfach regelmäßig einkehren muss. Um es mit Schiller zu sagen: „Die Liebe ist der Liebe Preis.“ Doch inzwischen gibt es Abhilfe. Fast unbemerkt hat der Schiller Burger zwei weitere Dependancen eröffnet, zuletzt in der Wühlischstraße in Berlin Friedrichshain. Das ist noch fast so etwas wie ein Geheimtipp. Also schnell hin und süchtig werden, bevor sich die Kunde vom Laden mit den poetischen Menünamen wie ein Lauffeuer verbreitet. Ach ja: Honig Senf Dressing ist unser Favorit zu den Fritten. Oh mein Gott, ich könnte schon wieder… _____ Schiller Burger Friedrichshain | Wühlischstr.41/42, 10245 Berlin | www.schillerburger.com |
Schillerburger
Kantine Chipperfield Architekten
Geheimnis KantineAus der Rubrik „Von uns habt ihr es aber nicht“, heute: die Kantine des Chipperfield Architekturbüros. Na gut so geheim ist die Sache nicht, aber einen Restauranttipp für eine Büro-Kantine auszusprechen, fühlt sich zumindest so an. Doch der Reihe nach. Man nehme im Kopf alles zusammen, was man mit einer klassischen Kantine verbindet – Assietten, Schlangen, Kübel, Aluminiumbesteck aus Schütten – und subtrahiere es auf Null. Dann fügt man hinzu, was einem zu Chipperfield Architekten in den Sinn kommt – klare Linien, minimalistische Ausstattung, hochwertige Materialien, Attitude – und würze das ganze mit einem hippen Mitte-Restaurantstandard – bio, selbst gebackenes Brot, teures Olivenöl, ausgefallene und leckere Gerichte – und voilá, fertig ist die stylischste Alternative seit es Mittagspausen gibt. Die einzige Herausforderung: Man muss den Bürokomplex samt Kantine aus grauem Sichtbeton nicht nur finden (kleiner Tipp: Bei uns um die Ecke, Joachimstraße 11 im ersten Hinterhof), sondern auch als Unternehmensfremder den Schneid haben hineinzugehen und von der übersichtlichen Karte zu bestellen. Eine Mutprobe die sich lohnt. Auf der Haut gebratener Lachs an Wildreis, Frühlingszwiebeln und Rote Bete Salat, eine stattliche Tomatengemüsesuppe oder Hirschragout mit Kartoffelbrei, dazu Wasser und Brot so viel wie man mag. An der offenen Küche wird nicht nur frontgekocht, sondern auch gebacken. Aber nicht im Vollautomat, sondern wunderbar altmodisch mit Rührschüssel, Holzlöffel und Finger ablecken. Ach ja, wenn alle ist, ist alle und nicht vordrängeln, schließlich seid ihr undercover. Bon Appetit! _____ Kantine Chipperfield Architekten | Joachimstraße 11, Mitte | Mo-Fr 8.30-20 Uhr | Küche 12-15 Uhr |
Peace Yoga Berlin
Peace, Alter!Yoga entschleunigt und hilft den inneren Frieden zu finden, oder so ähnlich. Bei Peace Yoga ist der Name jedenfalls Programm. Das Team um Moritz Ulrich und Niklas Noack lehrt seit November in der Glogauer Straße 19 in Kreuzberg das berühmte Jivamukti Yoga straight from New York City. Jivamukti wendet sich laut seiner Gründer David Life und Shannon Gannon an die „wild children“ unseres Planeten. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der über die systematisch fließenden Körperübungen hinaus geht. Jivamukti ist physisch und intellektuell herausforderndes Yoga, dass die Spiritualität ins Zentrum rückt. Und zwar so, dass sie auch für den nichtindischen, nichtspirituellen Nichtyoga nachvollziehbar wird. Es werden Chantis gesungen, auch mal alte Schriften studiert und Themen wie Ernährung intensiv behandelt. Zu den Yoga Stunden selbst läuft Musik von Beatles bis Moby. Give peace a chance! Wer da keinen Frieden findet ist selber Schuld. Wer reinschnuppern möchte, dem bietet Peace Yoga die so genannten Absolute Beginner Workshops. Der nächste startet am kommenden Samstag. Auf die Matten, fertig, los: wir verlosen Plätze! Schaut mal weiter unten in der Rubrik Netzwerk. _____ Peace Yoga Berlin | Glogauer 19, 10999 Berlin | www.peaceyoga.de |
Mauerwald
111 Orte: Der Mauer-WaldMauermuseum, Mauerpark, Mauersegler, kennen wir alles. Aber habt ihr schonmal vom Mauer-Wald gehört? Fast ein Vierteljahrhundert ist seit seinem Fall vergangen und dennoch ist der antifaschistische Schutzwall noch immer omnipräsent im begehbaren Berlin. Allerdings erschöpft sich das Erlebnis in den Museen und an den ausgewiesenen Mauer-Plätzen im Stadtzentrum recht schnell. Man läuft mit dem Strom der Besucher immer in der ausgeschilderten Richtung und steht störend im Fotomotiv der anderen herum. Es gibt aber einen Ort, den kaum einer kennt, an dem es noch viel Mauer gibt. Unerwartet viel. Es ist ein regelrechter Mauer-Wald. Wie große Dominosteine stehen die einzelnen Teile am Ufer des Teltowkanals, wo auch schon bald der Teltower Hafen ausgebaut wird. Der Eigentümer stellt seine „Betonleinwände“ Künstlern und Hobbymalern zur Verfügung. Sprich, jeder der sich berufen fühlt, darf nach dem Ausfüllen des Nutzungsvertrages sechs Monate ein Mauerstück bemalen und später auch verkaufen. Während an der East-Side-Gallery schon die Bagger rollen, wird am Kanal noch gemalt und vielleicht auch ein bisschen Geschichte geschrieben…
Mehr zum Mauer-Wald und zu 110 weiteren unglaublichen Plätzchen findet ihr im zweiten Band von ‚111 Orte in Berlin die man gesehen haben muss‘. Heute mit Nummer drei unserer fünf Lieblings-Orte aus dem Buch.
www.mauerteilebemalen.de | Oderstraße/Knesenbeckbrücke, 14513 Teltow | Foto: Verena Eidel |
Der Schluessel Baum
111 Orte: Der Schlüssel-BaumWenn man den Weg immer am Ufer entlang Richtung Inselspitze geht, gelangt man kurz hinter der Karl-Marx-Gedenkstätte zu einer Ufer-Ausbuchtung, die beinahe wie ein kleiner Balkon über die Spree hinausragt. Der Grund hierfür ist eine riesengroße alte Platane. Und sie ist es auch, die das ungelöste Geheimnis der Halbinsel Stralau bewahrt. Schon seit vielen ungezählten Jahren hängt hier ein großer Schlüssel an dem dicken Drahtring, der fest im Stamm eingewachsen ist. Wer ihn einmal entdeckt hat, den lässt er nicht mehr los. Für wen war dieser Schlüssel bestimmt? Zu welcher Tür passt er? Konnte er nicht mehr abgeholt werden oder wurde er nie gefunden? Es muss etwas schief gegangen sein. Wir wissen nicht welche Geschichte wirklich dahinter steckt, aber es tut so gut die Gedanken kreisen und den Blick schweifen zu lassen, über das Wasser, hinüber zur Insel der Jugend an diesem wunderbar sonderbaren Ort in Berlin. Mehr zum Schlüsselbaum und zu 110 weiteren unglaublichen Plätzchen findet ihr im zweiten Band von ‚111 Orte in Berlin die man gesehen haben muss‘. Wir stellen euch insgesamt fünf unserer Lieblings-Orte aus dem Buch vor. _____ Der Schlüssel-Baum | Uferweg Höhe Alt-Stralau 22b, 10245 Friedrichshain | Bus 104 oder 347 Haltestelle Tunnelstraße |
Museum der unerhoerten Dinge
111 Orte: Das Museum der unerhörten DingeVor rund 100 Jahren, am 17.07.1913, erschreckte ein Rentier die Bewohner eines spanischen Dorfes beinahe zu Tode. Nachdem sie es erschossen hatten, forschten sie nach und fanden raus, dass das Tier von Lappland nach Spanien gewandert sein musste. Als sie seinen Schädel untersuchten, sahen sie, dass sein nach innen gewachsenes Geweih auf das Temperaturzentrum im Gehirn gedrückt und das Tier deswegen immerzu gefroren hatte. Deshalb also hatte es sich aufgemacht und war immer weiter Richtung Wärme gelaufen. Das Geweih des frierenden Rentiers liegt im Museum der unerhörten Dinge in Berlin Schöneberg. Genauso wie bei den meisten anderen Exponaten, wie dem „Einschlag eines Gedankenblitzes“ oder „Bernstein aus dem Bernsteinzimmer“, weiß man nicht ganz genau, ob es zuerst die Geschichte gab und dann das Ding dazu gefunden wurde oder umgekehrt. Ist auch eigentlich Nebensache, denn die unerhörten Geschichten zu den unzähligen Dingen sind so unterhaltsam, dass es auf Wahrheit kein bisschen ankommt. Jeden Tag kommen neue hinzu und fügen dem Kabinett der Inspiration neue Gedankenkostbarkeiten hinzu.
Mehr zum Museum der unerhörten Dinge und zu 110 weiteren unglaublichen Plätzchen, findet ihr im zweiten Band von ‚111 Orte in Berlin die man gesehen haben muss‘. Wir stellen euch ab heute fünf unserer Lieblings-Orte aus dem Buch vor. Wer sich damit nicht zufrieden gibt, bekommt das Buch für schmale 14,95€ in jedem gut sortierten Buchladen oder gewinnt einfach ein Exemplar bei uns. Schickt eine Mail mit dem Betreff IST JA UNERHÖRT an hurra@muxmaeuschenwild.de
Museum der unerhörten Dinge | Crellestr. 5-6, 10827 Berlin | Mi.-Fr., 15-19 Uhr | www.museumderunerhoertendinge.de Foto: Verena Eidel |
Lupus
LupusZugegeben, es gibt unzählige Orte in Berlin, an denen man gut frühstücken kann. Ein bisschen Sonne, Aufschnitt, Marmelade, Rührei und der Tag kann beginnen – egal ob um kurz nach zehn oder am späten Nachmittag. Irgendwie jedoch ließ uns der Kampf ums „beste Frühstücksbuffet der Stadt“ in letzter Zeit etwas kalt. Denn so richtig viel Abwechslung gab es nicht mehr zu entdecken. Und so endete der Sonntagmorgen-Ausflug meist in Jogginghose beim Bäcker an der Ecke – krümeln auf der Couch war angesagt. Als wir letztens eher zufällig an einem der Holztische des Lupus in der Pannierstraße Platz nahmen, wurden wir mit Klasse statt Masse überrascht. Drei Frühstücksvarianten standen zur Auswahl: vegan, veggie, meaty. Jede einzelne Zutat war ein Fest für sich. Inspiriert, selbstgemacht, besonders. Das macht nicht nur satt, sondern glücklich. Und auch für Spätaufsteher gibts ein ordentliches Programm. Die Spezialität des Hauses heißt Mezze. Viele kleine Tapas-ähnliche Portiönchen aus dem Mittleren Osten kommen nacheinander auf den Tisch. Fast hinfällig zu erwähnen, in Bio-Qualität und aus regionalem Anbau. _____ Lupus | Pannierstraße 40, 12047 Berlin-Neukölln | 0157-71468560 | lupus.fineorganicfood@aol.de | Facebook>> |
Pele-Mele
Pêle-MêleCAFÉ UND WORKING-SPACEAuf der Suche nach einer vorübergehenden muxmäuschenwild-Bleibe schlenderten wir durch das kaum erschlossene Eckchen zwischen Richardstraße und Sonnenallee im Neuköllner Donaukiez, als uns der Duft von frisch gebackenem Kuchen in die Nase stieg. Widerstandslos folgten wir der Spur, die uns zu einem kleinen Café mit Dielenboden, antiken Holztischchen, Goldkronleuchter und unverputztem Mauerwerk führte. Die vier Augen, die hinter der mit Kuchen, Quiches und anderen Leckereien gefüllten Theke hervorlächelten, gehören zu Maren und Rosa. Unser Glück: sie hatten ein kleines Büro zu vermieten – mit direktem Café-Anschluss. Seitdem knabbern wir mittags vegane Burger (Achtung: Suchtgefahr!), löffeln hausgekochte Suppen und knabbern süße Schweinereien von liebevoll handgetrödelten Porzellantellern. Ach ja, alle Speisen und Getränke im Pêle-Mêle – was übrigens so viel bedeutet wie Kuddelmuddel – sind vegan und wenn möglich bio, fairtrade und regional. Das nur so nebenbei, denn sie sind vor allem eines: lecker. Kommt uns besuchen auf einen Latte Macchiato! _____ Pêle-Mêle, Innstraße 26, 12043 Berlin I mehr Infos >>> |