Straßenzeitung DeluxeMit Straßenzeitungen ist das so eine Sache. An sich eine prima Idee. Obdachlose können an vereinbarten Orten einen druckfrischen Stapel erwerben und mit kleinem Gewinn weiterverkaufen. Eine sinnvolle Aufgabe und Einnahmequelle, obendrein ein Schritt in Richtung gesellschaftlicher Akzeptanz. Das Problem: erstens interessiert fast niemanden was darin zu lesen ist, zumindest mögen wir das glauben, weil Straßenzeitungen zweitens so aussehen und drittens genau so heißen, nämlich sowas wie Motz! Will ich mich nach diesem quälend langen Arbeitstag auch noch anmotzen lassen und zu Recht darauf hingewiesen werden, dass es anderen Leuten tatsächlich schlecht ergeht und sie mit wirklichen existenziellen Problemen zu kämpfen haben? Bitte nicht! Und so sind dann alle im Bahn-Abteil plötzlich höllisch vertieft in ihr Buch oder Handy oder das Drei-Minuten-Evergreen-Medley des Akkordeonspielers, den Fahrkartenkontrolleur, die Aussicht oder was auch immer, wenn der Typ in Cap und Jeans die neueste Ausgabe anpreist. Das mit der gesellschaftlichen Akzeptanz ging dann schonmal nach hinten los. Was aber, wenn der Kerl ein cooles Magazin in der Hand hielte, mit Inhalten, die mich wirklich interessieren, mit Heldengeschichten und echten Insights von der Straße, gut aufgemacht, geschrieben in einer Sprache, die ich verstehe? Ich würde nicht Reißaus nehmen, sondern mich am Bahnsteig danach umsehen. Mehr noch, ich wäre bereit den doppelten Preis zu zahlen. Mehr Street Credibility geht nicht. Das StreetMag schlechthin gibt es inzwischen. streem heißt es, ist furchtbar gut anzuschauen und bietet eine Plattform für Künstler, Macher, Perfomer und Menschen von der Straße in dieser Stadt Berlin. Gemeinnützig produziert und bisher komplett finanziert aus Anzeigen und Kooperationen, erscheint es einmal im Quartal und bietet so etwas wie den Gegenentwurf zum klassischen Straßenmagazin. Ich will das lesen! Das Beste: die Obdachlosen müssen das Magazin nicht kaufen, sondern bekommen es in einer Auflage von 20.000 Stück kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie bekommen ein Produkt an die Hand, mit dem sie sich identifizieren können und deren Erlös zu 100 Prozent bei ihnen landet. Wir finden das großartig. Und damit es streem auch in Zukunft gibt, rufen wir ebenso wie unser Lieblingsradiosender FluxFM dazu auf, das Projekt zu unterstützen. Wie? Auf der Crowdfunding Plattform Vision Bakery könnt ihr Deutschlands coolstem Straßenmagazin unter die Arme greifen und einen wichtigen Beitrag leisten. Im Februar heißt es dann hoffentlich: Augen auf an der Bahnsteigkante. Wir wollen streem. _____ streem Magazin | streem-magazine.de, visionbakery.com/streem |
streem Magazin
Im Gegenteil
Entschuldigung, sieht das hier aus wie eine Datingbörse?
Junggebliebener m, 47, 182, 82kg, NR, sportl. mit Vorliebe für Fußball, sucht w bis 33, sportl. zum gemeinsamen kicken, gerne mehr, AG… Hä!? Wie bitte, was? Okay, krasses Beispiel zum Thema Kontaktanzeige – Online Datingbörsen und facebook haben da ja schon einige Bewegung in die 160 Zeilen Kryptik gebracht. Aber so richtig sexy ist die computerberechnete Liebe-fürs-Leben-Wahrscheinlichkeits-algorithmierte Partnervermittlung auch nicht. Im Gegenteil! Dachten sich auch Anni (verheiratet) und Jule (Single) und stellen deshalb auf ihrer Website den heißesten Scheiß vor, den der Berliner Single Markt so zu bieten hat. Alles Topware, wie sie sagen und 100 Prozent real! Der Clou: die beiden besuchen dich zu Hause, knipsen und texten dein Porträt und verpacken dich so liebevoll wie möglich für deinen großen Auftritt. Total kostenlos, kein bisschen umsonst. Aussehen tut das Ganze dann so wie es unser Design- und Bild-verwöhntes Auge wünscht. Klasse Jungs und klasse Mädchen schauen aus klasse Fotos nebst klasse Beschreibung. Und bis Mister Right oder Miss Jackpot gefunden ist, kann man sich noch ein wenig durch die „Single in Berlin“-Themen auf dem Blog klicken. Das macht sogar glücklich Vergebenen Spaß.
Bist du gerade auch so verliebt wie wir? Oder irgendwie noch nicht und genau da liegt ja auch das Problem? Dann schau mal eben auf www.imgegenteil.de und mach die Liebe deines Lebens klar, oder so.
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im gegenteil | imgegenteil.de | facebook.com/imgegenteil |
Movember
Lass wachsen, Baby!Mal ehrlich, für die einen ist er so etwas wie das ultimative Kerle-Accessoire, für die anderen nichts weiter als die letzte Hoffnung fliehkinngesichtiger Milchbubis: Der Bart! Allen, die sich nicht entscheiden können, ob nun besser mit oder ohne, sei hiermit die ultimative Gelegenheit für den Selbstversuch ans Herz gelegt. Der Movember steht vor der Tür und ist für das Sprießen von Millionen von Schnurrbärten weltweit verantwortlich. Das ‚M‘ steht für Moustache, der Rest erklärt sich von selbst. Am 1. November starten die Mo Bros mit ihrer Schnurrbartzucht und sammeln damit Spendengelder für die Aufklärung und Erforschung der Männer-Krankheit Nummer eins: Prostatakrebs. Allein im letzten Jahr haben 1,1 Millionen Moustache-Probanden an der Aktion teilgenommen und 113,5 Millionen Euro gesammelt. In Deutschland wird damit beispielsweise der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. unterstützt, die europaweit größte Organisation ihrer Art. Ihr habt Lust mitzumachen? Dann meldet euch an unter www.movember.com. Am Besten ladet ihr Kollegen, Freunde oder Familie gleich mit ein und lasst es kollektiv sprießen. Zum Auftakt steigt heute der ‚Movember shave down‘ im ‚Double Dragon Barbershop‘. Für Spender gibt es eine erstklassige Rasur plus Snack plus Getränk und ihr könnt dabei sein wenn sich die Band Mega Mega ab 17.30 Uhr unters Messer legt.
Movember | 30.10.2013 | MarcBennemannFriseure, Invalidenstrasse 155, 10115 Berlin | www.movember.com |
Lieblingsportrait
Lieblingsportrait„Ich sehe auf Fotos immer doof aus.“ … Naja, wir zieren uns ja gern mal – aber ein richtig schönes Foto von uns und unseren Liebsten wünschen wir uns doch. Darum hat unser Fotograf Robert ein tolles neues Projekt ins Leben gerufen. Als immer mehr Freunde und Bekannte ihn nach einem besonderen Portrait fragten, weil sie ein gemeinsames Bild mit der Oma als Weihnachtsgeschenk brauchten, oder endlich mal mit der besten Freundin abgelichtet werden wollten, kam ihm die Idee zu ‚Lieblingsportrait‘. Für ein Lieblingsportrait müsst ihr in kein Studio gehen, sondern werdet zuhause oder wo auch immer ihr euch am wohlsten fühlt besucht. Der Fotograf nimmt sich dann so lange Zeit, wie es eben dauert, bis euer Bild im Kasten ist. Denn für ein gutes Portrait braucht es seiner Meinung nach vor allem Vertrauen und eine Atmosphäre, die es zulässt sich zu entspannen. Es geht ja nicht darum makellose Models abzulichten, sondern die Besonderheit und Persönlichkeit der Portraitierten zu zeigen. Schließlich wollen wir unsere Lieblingsmenschen so sehen, wie sie sind. Darum gibt es bei Lieblingsportrait auch keine große Inszenierung oder Effekte. Der Mensch steht im Vordergrund – im wahrsten Sinne. Und ein bisschen Humor darf ruhig auch dabei sein. „Das Wichtigste ist, dass die Menschen sich wiederkennen“, sagt Robert. Recht hat er. Wir haben unser Lieblingsportrait schon in Auftrag gegeben. Und damit ihr das auch könnt, haben wir einen Superdeal rausgeschlagen: Schreibt eine Email mit dem Betreff MUXMÄUSCHENWILD an kontakt@lieblingsportrait.de. Alle Buchungsanfragen die bis zum 30. November mit dem „Codewort“ muxmäuschenwild gestellt werden, bekommen einen fetten Rabatt: die ersten zehn von euch erhalten ihr Portrait zum halben Preis! Die nächsten zehn bekommen 40% Rabatt. Und alle anderen 30%. First come, first serve. Wenn das keine Idee für Weihnachten ist… Das Beste ist, ihr bekommt euer Bild in digitaler Vollauflösung um es so groß und so oft ihr wollt an eure Lieben weiterzugeben. Auf Wunsch gibt es auch noch einen Abzug inklusive. Sichert euch euer Lieblingsportrait! _____ Infos zu den verschiedenen Angeboten und Preisen: www.lieblingsportait.de | kontakt@lieblingsportrait.de (Codewort muxmäuschenwild nicht vergessen!) |
Bis es mir vom Leibe faellt
Bis es mir vom Leibe fälltIch war einmal… so beginnen die meisten Geschichten die das Berliner Veränderungsatelier mit dem Namen ‚Bis es mir vom Leibe fällt‘ von seinen Kleidungstücken erzählt. Womit wir auch gleich beim Thema wären. Um gegen die Wegwerfgesellschaft anzukämpfen, beschlossen die Gründerinnen Lieblingskleidungsstücke vor dem Verstauben zu retten, zu reparieren und umzugestalten, um daraus neue zeitgemäße Mode zu kreieren und um zu vermeiden, dass sie weggeschmissen und neue, unfair produzierte Kleidungsstücke gekauft werden. Wachküssen nennen sie das passenderweise. Und so wird dann aus einem mit zartkarierten, blassblauen Borten besetzten Sommerkleid einer jungen Literaturstudentin – zur Schau getragen im DDR Sommer der Liebe 1973 – ein Fashion Highlight anno 2013. Mode mit Geschichte die trotzdem hip ist? Damit können wir uns anfreunden. Also, nichts wie ran an den Kleiderschrank und ausmisten was das Zeug hält, schließlich steht der Winter vor der Tür. Und wer weiß, vielleicht begrüßen wir den nächsten Frühling ja mit ein paar wachgeküssten Lieblingsstücken Marke „Bis es mir vom Leibe fällt“. _____
Veränderungsatelier | Die Hackeschen Höfe, Hof 4, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin | Website >> |
Project Unbreakable
Project UnbreakableVielleicht habt ihr in den letzten Tagen schon über Facebook oder andere Medien davon gehört. Die 21-jährige Grace Brown fotografiert für ihr ‚Project Unbreakable‘ seit 2011 Vergewaltigungsopfer. Ihre Bilder sind pur und ohne große Inszenierung. Sie folgen stets dem gleichen Schema. Zu sehen sind Frauen und Männer, die Opfer von sexuellen Übergriffen wurden. In den Händen halten sie jeweils ein Schild auf dem ein Satz geschrieben steht, den ihr Peiniger während des Verbrechens zu ihnen sagte. Sie klagen an ohne selbst etwas zu sagen. Stolz und aufrecht stehen sie da und wagen mit dem Schritt in die Öffentlichkeit vor allem einen Schritt in Richtung Heilung ihrer Seele. The Art of Healing nennt die Initiatorin das. Wir finden das bemerkens- und unterstützenswert. _____
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