Eeeeeeeeels.

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Eeeeeeeeeeeels.

Review: 24.06. ‚Eels‘ im Tempodrom

 

„Last year was fun. This time it’s getting hard“, stellt Marc Oliver Everett gleich zu beginn des Abends im Berliner Tempodrom klar.  Was genau er damit meint wird schon beim Anblick der Kapelle und des Bühnen-Arrangements klar. Traten die Eels beim letztjährigen Konzert an gleicher Stelle noch in Trainingsanzügen und bewaffnet mit schweren Metallgitarren vor die johlende und zumindest im FOS Berich stehende Menge, bespielt nun eine adrette 50er Jahre Anzug-Kombo mit Kontrabass, Trompete und „Sad-Machine“ den bestuhlten Saal. Traurige Lieder vornehmlich aus dem aktuellen Album mit dem vielsagenden Titel „The Cautionary Tales Of Marc Oliver Everett“ kommen zur Aufführung, angekündigt mit Sätzen wie „This one is a bummer“ oder auch „This one is a total bummer.“ Keine tanzbaren Blues Kracher schütteln das Publikum durch. Gefühlt kein einziger Song wird in seiner ursprünglichen Melodie vorgetragen, von diesem etwas zerstreut wirkenden Frontmann mit dem gebeugten Rücken. Das Abgefahrene dabei: Es ist absolut und ohne Abstriche großartig! Kein Ton muss auf dem anderen liegen, entscheidend ist: alle im Saal wissen wie es gemeint ist und sind dankbar ein Stückweit teilhaben zu dürfen an dem fast schon tomwaitsesken Wesen des Ober-Aals und seiner Kombo. Alles ist wunderbar arrangiert, instrumentalisiert und auf den Punkt und wirkt dabei trotzdem irgendwie improvisiert, verhuscht. Am Ende erheben sich ungeachtet der Regie des Set-ups doch noch ein paar Glückliche zum Tanz und werden mit einer Gruppenumarmung belohnt. Und genau so hat es sich angefühlt, dieses Konzert, wie ein riesengroßer Free Hug.

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Eels | The Cautionary Tales Of Marc Oliver Everett | eelstheband.com | Foto: Robert Felgentreu

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 25. Juni 2014 | Tags: , , , Keine Kommentare

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