Eyecandy
Das 2 Minuten-Interview
Eyecandy machen Eyecandy. Und das geht so: Eyecandy sind die kreativverrückten Fotografinnen Fanny und Juliette aus Berlin. Zusammen machen sie Schönes, Buntes, Leckeres fürs Auge – Eyecandy eben. Gut, der Name dürfte dann an dieser Stelle schon mal prominent erinnert werden. Im Interview schließlich waren wir fast ein bisschen überfordert von den beiden Geistern, die manchmal jede für sich, manchmal unisono oder für die jeweils andere antworteten. So viel positive Schaffensenergie muss raus in die Welt. Am besten in Farbe, ach was knallbunt. Oder um es mit ihren Worten zu sagen: Eat, Sleep, Shoot, Repeat.
Name: Fanny Böhme & Juliette Mainx
Alter: 30 / 23
Wohnort: Berlin
Beruf: Fotografin
Schuhgröße: 40 / 38
Lieblingsfarbe: alle
Kontakt: hi@eyecndy.com
Farbe oder schwarzweiß?
Juliette: Keine Frage. Farbe.
Fanny: Definitiv Farbe
Warum?
Juliette: Die Summe aller Farben ist Schwarz. Somit haben wir sie alle.
Fanny: Weil wir unserer Linie stets treu bleiben und sich unsere Arbeiten sehr stark über die Farbe definieren. Es soll ja immer schön laut bleiben. ;)
Wie sieht es in deinem Kopf aus?
Fanny: Man kann es sich vielleicht wie ein Schlaraffenland aus Paperart (Wir haben einen Moment gebaucht – Anm.d.Red.), fliegenden Gegenständen, bunten Flüssigkeiten, gebrochenen Lichtstrahlen und vielen flauschig weichen Materialien vorstellen. Gleichzeitig gibt es einen sehr leeren weißen Raum in den man ab und zu verbannt wird.
Juliette: Im meinem Kopf ist viel Chaos. Um so schöner, dass unsere Bildsprache sehr klar und minimalistisch ist. Der Haufen an Ideen und Gedanken wird dann also zu einem sehr ordentlichen und aufgeräumten Bild verwandelt.
Was liebst du an deinem Job?
Fanny: Die Flexibilität, den Abwechslungsreichtum, das Basteln und Kreieren, dass wir uns beide haben, die unbegrenzten Möglichkeiten, unser Office.
Juliette: Wir arbeiten schon echt viel. Es steht immer was an, wir sind viel unterwegs und sobald ein Projekt zu Ende ist, hängen wir schon im nächsten. Aber genau das, was Fanny sagt, stimmt absolut und man hat teilweise das Gefühl, Freizeit und Job liegen sehr nah beieinander.
Was macht ein gutes Bild aus?
Fanny: Mein Dozent hat immer gesagt „Vordergrund macht Bild gesund“. Womit er natürlich komplett recht behält. Das trifft allerdings nicht auf unsere Bilder zu. Unsere Arbeiten sind weniger emotional, sondern eher plakativ und grafisch. „Symmetrie ist die Ästhetik der Dummen“ trifft es dann wohl eher. Ein ‚gutes’ Bild kann durch sehr viele Parameter bestimmt werden – ein harmonischer Bildaufbau, eine klare Linie, Gesellschaftskritik, Sarkasmus, Komplementärkontraste, den entscheidenden Moment erwischt zu haben, die Authentizität, der Surrealismus. Egal was es ist, die Idee dahinter oder die Emotion im Bild muss dich in irgendeiner Art fesseln.
Juliette: Lame aber wahr: Die Perspektive.
Was kannst du gar nicht?
Juliette: Wir können beide nicht streiten. Zumindest nicht miteinander.
Fanny: Einen doppelten Salto, der im Handstand endet.
Wie fotografiert man jemanden, der muxmäuschenwild ist?
Fanny: In dem man ihn sich selbst sein lässt und den richtigen Moment abwartet. Wenn man eine emotionale Ebene findet, kann man jeden Menschen authentisch abbilden.
Juliette: Am liebsten bei uns im kleinen gemütlichen Studio. Irgendwie schaffen wir es immer, dass sich alle vor unserer Kamera wohl fühlen. Oft mit ein wenig Humor.
Wovon kannst du nicht genug bekommen?
Fanny: Von guten Ideen, der Sonne und von Juliette.
Juliette: Pizza, Pasta, Eis. Haha.
Das beste Foto aller Zeiten:
Fanny: Sandy Skoglund „Revenge of the Goldfish“, 1981 – eine unglaublich künstlerisch inszenierte Installation. Surreal, verträumt und zugleich leicht verstörend.
(http://goo.gl/uwRcce)
Juliette: Ich spule noch 20 Jahre weiter zurück. Aus den 60’s: Jayne Mansfield in the heart-shaped bathtub. Von Allan Grant. Es gibt eine ganze Serie von ihr in ihrer Mansfield Mansion. Was mich so fasziniert ist, dass es nicht inszeniert ist, sondern dass sie wirklich so gelebt hat.
(http://goo.gl/cGhKBc)
Was kommt als nächstes?
Fanny: Ein #eyecandytrip und eine grandiose Ausstellung mit viel Sekt.
Juliette: Genau, ausgestellt wird unsere Serie ‚Brauch ick nich‘, in der wir verschiedene Berliner Charaktere zusammen mit einem Gegenstand, den sie nicht mehr brauchen, fotografieren. Hauptsächlich werden Musiker, Berliner Größen, Blogger, Künstler und interessante Charaktere portraitiert. Die Gegenstände werden dann für einen guten Zweck gespendet.
Welche Persönlichkeit würdest du gerne einmal portraitieren?
Fanny: Es gibt leider zu viele. Das zieht sich von Lily Cole bis zu Jan Böhmermann.
Juliette: Die Frage habe ich schon oft gestellt bekommen und ich hab auch tausend Persönlichkeiten, die ich gerne mal fotografieren würde, aber niemanden konkretes. Ich bin weniger personen- sondern mehr markenfixiert. Ich wollte schon immer mal für Swatch shooten. Und das haben wir diesen Sommer auch tatsächlich gemacht. Ich freue mich jedes Mal unendlich, wenn ich die Bilder sehe.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Wir würden euch wahrscheinlich in unser zweites Zuhause einladen – den Schnitzelpuff: Das Mutzenbacher. Ein österreichisches Restaurant in unserem Kiez Friedrichshain.
Wovor hast du Angst?
Fanny: Eigentlich vor nichts. Das Schlimmste im Leben ist es glaube ich jemanden zu verlieren den man sehr liebt.
Juliette: Stimme ich absolut zu.
Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das?
Fanny: Eine Zucchini vor 2 Wochen ;)
Juliette: Ich ziehe seit ein paar Wochen das Motto ‚raus aus der Comfort Zone‘ durch. Sich alles einfach mal ansehen und alles etwas entspannter sehen.
Das letzte Wort:
Prost!
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