Julia Krempin & Alexander Langer
Am Anfang steht immer ein Mensch mit einer Idee – das ist Alex letztes Wort und wir verwenden es ganz geschickt, um dieses besondere 2-Minuten Interview einzuleiten. Denn neben Alex beantwortet Julia unsere smarten Fragen: Ohne Vitamin B, mit gebrochenem Zeh und den angeblich gRosSeN uNd WIcHtIgEn Themen leiten sie gemeinsam die Redaktion von Business Punk. Wir finden dieser Job könnte in keinen besseren Händen liegen und macht die Business Punk nicht umsonst zum „beknacktesten, neugierigsten und wunderbarsten Magazin der Welt.“ (O-Ton Alex). Was die beiden an einem freien Tag machen und wie sie einander in einem Satz beschreiben würden, lest ihr jetzt:
Name: Julia Krempin / Alexander Langer
Alter: 35 / 42
Wohnort: Berlin / Berlin
Beruf: Chefredakteurin, aber ich nenne es “Creative Import/Export“ :) / Journalist und Autor
Schuhgröße: 38 / 43
Lieblingstageszeit: Nachts!! Defo kein Morgenmensch / Ultrafrüh am Morgen oder später Nachmittag
Kontakt: LinkedIn & Instagram / LinkedIn & Instagram
Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es?
Julia: „Niemals das erste Angebot annehmen. Es ist immer mehr drin.“ sagte damals mein damaliger Chef in der Agentur
Alex: Onkel Klaus: „Als Mann hast du nur eine Aufgabe: So viel Geld wie möglich reinholen, ohne dabei übermäßig auf den Kopf zu bekommen. Als Frau kannst du meinetwegen auch noch Geige lernen.“ Leider ist mir die Brillanz dieses Satzes erst aufgefallen, als ich schon Literatur studiert habe – und es fast zu spät war, ihn zu befolgen.
Was würde dein 16-jähriges Ich von dir heute halten?
Julia: Wäre proud af. Genau das erreicht, was ich immer wollte, ohne jemals Vitamin B oder C(ash) zu haben. Letzteres fehlt btw leider immer noch.
Alex: Er würde mich verstört ansehen, dass ich kein Profi-Skateboarder geworden bin. Like: „Wie wenig zäh kann man seine Träume bitte verfolgen, alter Mann?“
Was war deine größte berufliche Herausforderung im letzten Jahr?
Julia: Nicht zu kündigen, weil dieser ganzer Trubel um G+J/RTL herum sehr zermürbend und kräftezehrend war.
Alex: Schnell die vielen neuen Möglichkeiten beim Mutterhaus RTL zu nutzen, damit wir uns von unserer Seite aus nicht vorwerfen müssen, Chancen verpasst zu haben. Wir haben es mit BP bis in die Trutzburg lineares Fernsehen geschafft, konnten außerdem wieder ein Rekordjahr einfahren. Ich muss es so plump sagen: Wir haben eigentlich verdammt gute Arbeit geleistet.
Wie motivierst du dich?
Julia: Muss ich kaum, da ich so viele coole, spannende Dinge jeden Tag mache und mit so tollen, kreativen Leuten arbeite, dass ich gar nicht in die Versuchung kommen muss, mich selbst zu motivieren. Die Motivation der anderen steckt mich immer mit an.
Alex: Business Punk hat noch so viele Chancen, die wir bei RTL gar nicht alle ausschöpfen konnten. Es ist eine 360-Grad-Medienmarke, die tatsächlich noch ganz am Anfang steht – und es ist unsere Aufgabe, sie richtig wachsen zu lassen. Das ist Motivation genug.
Was ist das Peinlichste, was man von dir im Internet findet?
Julia: Gibt eigentlich nix was mir peinlich ist, habe immer alles aus Überzeugung gemacht, daher war es in einem Zeitpunkt meines Lebens immer genau das Richtige. Außerdem hab ich mit dem Alter gelernt: My soul is too lit to give a shit. ;)
Alex: Freunde, seit die Menschen LinkedIn nutzen, muss mir überhaupt nichts mehr peinlich sein.
Julia, beschreibe Alex in einem Satz: Alex ist ein kreatives Genie, kann sich total schnell für die kleinsten Dinge und Menschen dieser Welt begeistern, und diese Begeisterung so runterschreiben, dass man selbst sofort mega begeistert ist, er lehnt nie einen Afterwork-Drink ab, kann aber gleichzeitig (leider) genauso wenig mit Geld umgehen wie ich, weswegen uns dieses Afterwork-Drink-Hobby schon einiges gekostet hat.
Alex, beschreibe Julia in einem Satz: Ich kenne keinen Menschen, der so überzeugt und wunderbar kämpft, gleichzeitig mit ihren Sales-Skills den Rubel rollen lässt, außerdem fantastisch organisiert ist. Wow!
Was verbindest du mit deiner Heimat?
Julia: Eine ewige Suche.
Alex: Neun Monate dauernde Winter, Eishockey nach der Schule, mein erster Job als Profi-Schneeschipper, einen Bauch voller Poutine und der Duft von 1-Dollar-Kaffee von Dunkin Donuts.
Deine Regeln für eine erfolgreiche Party:
Julia: Nur gute Leute. Der Rest ist egal, wenn die Leute die Richtigen sind.
Alex: Geeignete Menschen alles planen lassen, gegen 23.30 Uhr zur Höchstform auflaufen, Weiterziehen ins/im Schlawinchen vermeiden.
In welcher Beziehung bist du spießig?
Julia: Wenn spießig quasi old-fashioned bedeutet, dann bin ich spießig was den Arbeitsethos angeht. Gehe lieber eine Extra-Meile und mache zu viel, als zu wenig, und bin daher oft erstaunt, wie wenig Lust manche Leute auf Arbeit haben.
Alex: Mein Spießertum nimmt natürlich enorm zu, aber ich greife mal eine ganz simple Sache raus, die mich schon immer unnötig wahnsinnig gemacht hat: Unpünktlichkeit.
Was machst du an einem freien Tag?
Julia: Wenn es sonnig ist: Draußen sein und mit meinem Sohn toben, oder wenn ich Me-Time habe, dann ein gutes Buch oder Magazin (zum Beispiel dieses tolle junge Wirtschaftsmagazin Business Punk ;) ) bei einem guten Kaffee lesen. Wenn es regnerisch ist: Mit meinem Sohn und meinem Mann puzzlen oder bei Me-Time gerne ordentlich Wellness gönnen.
Alex: Ich sitze in der Berliner Kaffeerösterei in Charlottenburg rum und lese irgendwas. Oder ich gebe mich der Midlife-Crisis so richtig hin und fahre lange Strecken mit dem Rennrad raus nach Brandenburg. Hey, manchmal gehe ich auch einfach ins Büro.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Julia: Gleichberechtigung auf allen Ebenen.
Alex: Schaut, Business Punk ist 2009 mitten in der Finanzkrise entstanden. Als lösungs- und spaßorientierte Antithese zu Verdruss, allgemeiner Aufregung und 1-Percenter-Verdammnis. Das fand ich immer lustig. Ich sehe gerade große Parallelen in dieser Zeit, in der alles mit dem gleichen heiligen Ernst diskutiert wird. Ich arbeite mit Business Punk daran, dass wir selbst den angeblich gRosSeN uNd WIcHtIgEn Themen mit angemessen wenig Respekt begegnen.
Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Julia: Bin keine gute Köchin, das Beste was ich kann ist Spaghetti Bollo oder Lasagne. Dafür kann ich aber jederzeit einen guten Drink zaubern.
Alex: Ich habe mir vor zwei Jahren ein Kochbuch von – natürlich – Ottolenghi besorgt. Ich würde euch wohl mit einem überehrgeizigen Rezept nerven – und euch bitten, die nirgends zu beschaffenden Fantasie-Zutaten mitzubringen.
Was sollte niemand von dir wissen?
Julia: Wie schlecht ich einparke.
Alex: Dass ich Kreuzfahrten grandios finde.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Julia: „Wann hast du dich das letzte Mal so richtig frei gefühlt?“
Alex: Starke Frage, die merke ich mir für meine Interview-Termine demnächst.
Das letzte Wort:
Julia: …habe immer ich! Period.
Alex: Mittlerweile natürlich ein Allgemeinplatz, aber: Am Anfang steht ja immer ein Mensch mit einer Idee. Und weil 2009 der Journalist Nikolaus Röttger die Idee zu einem Magazin namens Business Punk hatte und sie dem Verlag Gruner + Jahr verkaufen konnte, darf ich jetzt hier von meinem kaputten Zeh erzählen. Ich möchte an dieser Stelle Nikolaus danken, dass er eine Sache in die Welt gebracht hat, die mittlerweile vielen Menschen Arbeit gibt – und zumindest in meinem Fall tatsächlich auch so etwas wie Sinn.
FOTO: Maximilian Virgili