Ministerium der Träume

Wer sich in letzter Zeit aufmerksam durch den Instagram-Feed scrollte, kam an Hengameh Yaghoobifarah kaum vorbei. Zurecht. Der Name taucht gerne lautstark in Diskussionen zum Thema Alltagsrassismus und strukturelle Diskriminierung in Deutschland auf. Dass Yaghoobifarah mehr als nur ein Insta-Hype ist, beweist nicht zuletzt der Debütroman „Ministerium der Träume“. Darin lernt die queere Türsteherin Nasrin Kapitel für Kapitel den Tod ihrer Schwester Nushin zu begreifen. Mithilfe von Rückblenden wird das Leben zweier Teenager erzählt, die erst in Teheran und dann Lübeck aufwachsen, aber deren Zugehörigkeit ihnen immer wieder von der Mehrheitsgesellschaft abgesprochen wird. Gezeigt wird dabei auch ein Deutschland der neunziger Jahre, das durch die Anschläge in Hoyerswerda, Rostock und Mölln für Schlagzeilen sorgte. Wie grelle Punkte haben sich die fremdenfeindlichen Ereignisse nicht nur in das Leben der Protagonistinnen im Buch eingebrannt. Yaghoobifarahs Worte sind gewohnt unbequem und sorgen dafür, dass Taten wie diese auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten.
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Ministerium der Träume | aufbau-verlag.de/ministerium-der-traume | 22 € | FOTO: Aufbau Verlag