Susann & Nora

 

Edition F

Susann&Nora von Edition F

Das 2 Minuten-Interview

Revanche geglückt. Vor gut zwei Wochen war unsere Julia als Interviewgast bei EDITION F, jetzt haben wir den Spieß ganz einfach mal umgedreht und Susann und Nora, den beiden Gründerinnen eines der momentan wichtigsten deutschen Frauenmedien überhaupt frank und frei auf den Zahn gefühlt. Auf ein letztes Wort über Inspiration, Schicksal, Perspektiven und Äffchen mit EDITION F. Wohl bekomm’s! P.S. Wie war das jetzt nochmal mit dem Weltuntergang? Und was haben Beyoncé, Helmut Schmidt, Goethe und der Dalai Lama damit zu tun? Vermutlich nichts. Vermutlich… #43

 

Name: Susann Hoffmann / Nora-Vanessa Wohlert
Alter: 33 / 30
Wohnort: Berlin
Beruf: Gründerin & Mädchen-für-Alles / Gründerin
Schuhgröße: 39 / 39
Lieblingsklischee: Feministin. Das ist ein Klischee, dass ich gerne erfülle.
Kontakt: EDITION F / @NoraVanessa bei Twitter und Instagram

 

Was tust du morgens nach dem Aufstehen als allererstes?
Susann: Ich gewöhne mir gerade ab, als erstes auf’s Handy zu schauen.
Nora: Leider, und das ist wirklich ein ganz furchtbare Angewohnheit greife ich immer zum Handy. Mails checken, Termine ansehen, Facebook checken und Lesen, was in der Welt passiert ist und was für EDITION F oder mich ganz persönlich wichtig sein könnte. Dann mache ich Musik an und starte in den Tag. Irgendwie duscht es sich auch entspannter, wenn man schon weiß, was so kommt.

 

Der größte Unterschied zwischen Frauen und Männern?
Susann: Die Perspektive.
Nora: Frauen reden offener über Fehler. Männer oft erst, wenn man sie besser kennt.

 

Wer ist dein Vorbild?
Susann: Ich bin ein personality picker – ich bewundere unterschiedliche Dinge an unterschiedlichen Leuten.
Nora: Ich könnte da keine einzelene Person nennen. Irgendwie treffe ich fast jede Woche Menschen, die mich inspirieren. Und die für bestimmte Dinge Vorbilder sind. Das reicht von meiner Mama, über Susann und meinen Freund bis hin zu Sheryl Sandberg.

 

Warum können nur Frauen die Welt vor dem Untergang retten?
Susann: Ist das so?
Nora: Daran glaube ich nicht. Das können wir wohl nur gemeinsam schaffen. Klar ist aber, die Männer werden es alleine auch nicht schaffen. Müssen sie ja aber auch gar nicht.

 

Wie bist du aufgewachsen?
Susann: Ich bin ja ein Kind des Ostens – und auch, wenn mit sieben Jahren die Mauer für mich gefallen ist, trage ich ein bisschen dieser alten Welt noch in mir. Meine Kindheit in drei Worten: behütet, liebevoll und glücklich. Danke Mama & Papa.
Nora: Lange Jahre in einer WG mit meinen Eltern und Freunden in Hannover, recht politisch war immer alles und ich ziemlich frei in meinen Entscheidungen. Gewohnt haben wir In Linden, ich sage immer, das ist ein bisschen wie das Kreuzberg von Hannover, auch wenn das natürlich zu hoch gepokert ist. Als ich mit 27 aus meiner WG ausgezogen bin, hab ich eigentlich zum ersten Mal allein gewohnt. Ich hatte immer viele Menschen um mich.

 

Kannst du kochen?
Susann: Ja. Und das echt gern. Am liebsten für viele. Weil der Abwasch danach immer so groß war und mein Freund das gar nicht lustig fand, besitze ich seit zwei Wochen das erste Mal in meinem Leben einen Geschirrspüler.
Nora: Ich würde unglaublich gerne sagen: Ja. Ich kanns viel besser, als noch vor einem Jahr und ich machs auch gern. Mein Freund kocht aber viel besser.

 

Schließe die Augen und denke an etwas Schönes. Woran denkst du?
Susann: Gerade sitze ich im Zug nach Bremen. Es ist 7 Uhr. Und denke an mein Bett. Normalerweise erscheint dann Natur.
Nora: Meer, Freunde, Sonne.

 

Wen rufst du am häufigsten an?
Susann: Meinen Freund. Dicht gefolgt von meiner Mama.
Nora: Susann, meinen Freund und meine Mama.

 

Du wirst wiedergeboren. Als was?
Susann: Ein Effchen.
Nora: Ich kann mich nicht wirklich entscheiden ob ich lieber ein Vogel oder ein Mann wäre. In jedem Fall finde ich die Idee, die Perspektive zu wechseln grandios.

 

Glaubst du an das Schicksal?
Susann: Ja und nein. Ich glaube, es gibt Momente, die irgendwie passieren sollen, aber an ein komplett vorherbestimmtes Leben will ich nicht so richtig glauben – ich würde mich dann wie eine Marionette fühlen.
Nora: Ja. Ich glaube aber auch daran, dass man selbst etwas daran bewegen kann.

 

Nenne ein anderes Wort für Synonym:
Susann: Entsprechung
Nora: gleichbedeutend

 

Mit welcher Persönlichkeit (tot oder lebendig) würdest du gern mal einen Kaffee trinken gehen?
Susann: Beyoncé.
Nora: Ich kann mich nicht entscheiden. Beyoncé, Helmut Schmidt, Goethe und dem Dalai Lama.

 

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Susann: Im Sommer Dorade und Grillgemüse. Im Winter Osso Bucco.
Nora: Pasta. Aber gute.

 

Wovor hast du Angst?
Susann: Gerade, dass Deutschland den Kopf verliert in der Flüchtlingsfrage – Fremdenhass kann ich einfach nicht akzeptieren.
Nora: Davor, dass es meiner Familie oder Freunden schlecht geht. Und davor zu scheitern. Davor habe ich aber weniger Angst, als vor dem Gründen.

 

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das?
Susann: Vor zwei Wochen: surfen in Portugal.
Nora: Oh ja. Da gibts was ganz Neues. Etwas, was ich vorher eigentlich immer doof fand. Vor der Kamera stehen. Susann und ich starten jetzt nämlich gemeinsam mit dem YouTube-Channel Ellevant ein neues Format. Darin gehts um starke Frauen, heißt: #Shesgotit. Und das Ausprobieren hat sich sehr gelohnt. Hier gibts das Intro!

 

Was sollte niemand von dir wissen?
Susann: Was manchmal so in meinem Kopf los ist.
Nora: Wer mir wirklich nah ist, weiß wohl alles. Wer das nicht ist, muss es nicht erfahren.

 

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Susann: Welche Frage würdest du niemals beantworten?
Nora: Wahnsinn. Ich habe jetzt so lange darüber nachgedacht und bin sehr froh, dass ich mich selbst nicht interviewen muss.

 

Das letzte Wort:
Susann: Schön war’s. Aber Schluss jetzt.
Nora: Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

 

Foto: Jennifer Fey

 

Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 21. Oktober 2015 | Tags: , , , Keine Kommentare