Angela „Ang“ Peltner hat mit ihrer tollen Dreierband „CLÄNG“ gerade die EP „Reise“ veröffentlicht. Sie schreibt von Herzen wunderbare Songs, spielt regelmäßig in Vorabendserien mit, schreibt für Magazine und immer öfter auch ein Buch. Der Arbeitstitel ihres neuen Romans lautet „Songs für Greta“ (Sorry an den Verlag für die gerissenen Deadlines!). Ang ist auf der Suche nach allem, was ihr Herz schneller pochen lässt. Dabei holt sie sich gern blaue Knie, aber auch Ausschläge, die bis zum Himmel reichen. Sie liebt das große Gefühl, eine Prise Drama und kann mittlerweile auch gut damit umgehen. Sie selbst sagt über sich: „Ich bin der lebende Beweis, dass es dauern kann mit der Erfüllung der Träume. Und dass genau dieser Umstand nicht schlimm ist. Jeder und alles hat seine Zeit.“

Name: „Ang“ Angela Peltner
Alter: Irgendwas zwischen 30 und 40.
Wohnort: Berlin Baby
Beruf: Wenn ich das wüsste. Irgendwas zwischen Künstlerin und Arbeiterin
Schuhgröße: 39
Lieblingsohrwurm: „I follow Rivers“ von Lykke Li
Kontakt: instagram.com/angelapeltner

Was ist gute Kunst? Dafür gibt es keine Tabelle, keine Quote. Gut ist, was gefällt. Was eine Verbindung schaffen kann. Ein Gefühl auslöst. Punkt.

Wer oder was inspiriert dich? Menschen, die ihr Talent, ihr gutes Herz und ihre Stimme nutzen. Die irgendwie nicht müde werden, nach dem „Warum nochmal war das die letzten 1000 Jahre so und warum können wir es nicht ändern?“ zu fragen.

Was schätzt du am meisten an deinen Bandkollegen? Bedingungslose Verbundenheit. Ich liebe diese zwei Männer. Lars, Christian und ich machen schon so viele Jahre zusammen Musik, da kennt jeder seine Aufgaben. Bei uns fährt niemand dem anderen in die Parade. Es ist ein loyaler Boden, auf dem ich tanzen kann, und, wenn ich zu viel getrunken habe, weiß ich, dass die Jungs es schaffen, mich zufrieden und versorgt in mein Bett zu bringen.

Zu welcher Musik tanzt du am liebsten? Alles, was meine Atome besonders mögen. Viel Melodie. Gerne mit etwas treibendem Beat. Ich bin tatsächlich sehr Pop- und Rockmusik orientiert.

Welche tolle Textzeile hättest du gerne selbst geschrieben? Dafür reicht kein Papier der Welt. Ich liebe die Texte von Alanis Morissette oder Lorde. Kann mich da kaum beschränken. Aber alles was todesehrlich und auch ironisch sein kann, kriegt mich.

Was wolltest du mal werden, wenn du groß bist? Ich weiß noch, dass ich mit circa sechs Jahren zu meiner Mama und Bruder gesagt habe, dass ich viel Freiheit brauche. Dass ich, wenn ich groß bin, „frei sein“ ausüben will. Es war ein Graus für mich, dieser sogenannte Alltag. Außerdem haben wir damals jeden Tag „Auf der Bühne performen geübt“. Also mein großer Bruder und ich. Ich glaube, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, hatte ich wohl mehr Spaß daran, die Sessel und das ganze Inventar zu einer großen Bühne zu bauen, als er. Zumal mein großer Bruder eigentlich die ganze Drecksarbeit machen musste. Also danke Martin, für die prägenden Jahre.

Wann hast du zuletzt etwas Neues ausprobiert und was war das? Wir mussten im Zuge der Corona-Problematik auf unsere Freunde und Fans zurückgreifen, als es darum ging unserer Single „Berlin, Berlin“ ein schönes Musikvideo zu verpassen. Sie sollten uns ihre Lockdown-Quarantäne-Rituale schicken. Also als Videoschnipsel. Das war grandios und hat super geklappt.

Was hat dich zuletzt emotional wirklich berührt? Puh. So viel. Da gibt es so viel Privates. Liebeserklärungen. Aber auch, wie sehr die Welt sich aufmacht. Ich spüre die Veränderung in der Gesellschaft, die vielen auch Angst macht, als eine große Befreiung. Das Alte ist immer laut. Aber ich glaube, es wird sich dauerhaft wirklich was ändern.

Du kannst einen Tag jemand anderes sein. Wer bist du und warum? Ich glaube, ich wäre gerne Marie Curie. Ich wäre auch gern so ein Genie gewesen. Physik und Chemie. Ich meine, Hallo. Ich würde auch so gerne etwas entdecken und erfinden. Sie hat mich sehr inspiriert. Darum habe ihr auch ein neues Lied gewidmet. Und mit meinem Wissen heute, hätte ich der Marie Curie von damals auch sagen können, dass sie mit der Radioaktivität aufpassen soll. :-)

Was bereust du bisher noch nicht getan zu haben? Ein Auslandssemester. Ansonsten gibt es nichts zu bereuen. Ich bin immer im Jetzt.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Puh. Hauptsache gute Zutaten, fettig und geil. Da spricht der Stier in mir. Ich muss genießen dürfen. Ich liebe alles mit Kartoffeln in Verbindung mit Ofen, viel Knoblauch, überbackenes mit Feta und Gemüse. Aber auch Bouletten. Mach dich auf ein Gelage gefasst!

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? So viel Macht will ich gar nicht. Viele Menschen bedeuten immer viele Probleme. Vielleicht müsste man zwischen Politik, Wirtschaft und Volk so eine Art Mediatoren-Team einsetzen, die quasi im ständigen Austausch untereinander sind. Ansonsten geht Veränderung nur mit Liebe, Bildung und Verständnis und Ausschluss von Religion. Das sollte auch im Schulsystem eine Rolle spielen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Ob du anderen Leuten den Beruf der Musiker*in nahelegen würdest? Ich würde sagen ja. Aber mach es von Anfang an so. wie Du es willst. Sei fleißig und gib nicht auf.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich kenn den Vorgarten von Jimmy Kimmel. Aber eingeladen hat er mich nicht. :-)

Das letzte Wort: Seid lieb zueinander! Ernsthaft. Und glaubt nicht den Scheiß der anderen. Ihr wisst schon, was für Euch gut ist.

FOTO: Philipp Christopher