Wer ist David Robert Jones?

Wer ist david robert jones?
 

Okay, David Bowies Berlin-Jahre liegen nun schon fast 40 – in Worten, vierzig – Jahre zurück. Ein Großteil von uns war also noch nicht einmal geboren (räusper) als der schmale Brite mit den unterschiedlichen Pupillen in Begleitung seines Schützlings Iggy Pop durch die Berliner Undergroundbars tingelte. Aber: Bowie und Berlin, das passt irgendwie. Als gäbe es eine tiefe, unausgesprochene Verbindung zwischen der Stadt und dem Menschen, nicht der Figur. “Where are we now?“ fragt der Musiker in seiner im letzten Jahr erschienenen, sehr leisen, sehr ernsten Hymne an diese unsere, längst vergangene Stadt und schaut dabei etwas wehmütig zurück. Jetzt wächst zusammen was zusammen gehört. Ab dem 20. Mai macht die vom Londoner Victoria and Albert Museum kuratierte, umfassende Retrospektive der Pop- und Stilikone Station im Berliner Martin Gropius Bau. Handschriftliche Texte, Originalkostüme, Fotografien, Filme und Musikvideos, Set-Designs sowie Bowies eigene Instrumente, Album-Cover und persönliche Sammlungsstücke, die Ausstellung zeigt 300 ausgewählte Objekte aus dem bisher unveröffentlichten Schatz des David Bowie Archive. Die Frage nach dem Jetzt ist eben auch immer eine Frage danach woher wir kommen. Wer Bowie bisher verpasst hat, sei es aufgrund des eigenen Geburtsjahres oder anderer musikalischer Idole (Ace of Base, Roxette, DJ Bobo), sei diese Ausstellung wärmstens empfohlen. Allen anderen sowieso. Weshalb? Ich verstehe die Frage nicht. Traum und Wirklichkeit? Kunst und Persönlichkeit? Geschlechtliche und sexuelle Identität? David Bowie, alias der Thin white Duke alias Aladdin Sane, alias Ziggy Stardust, alias das Chameleon der Popgeschichte lässt Grenzen verwischen oder schafft sie kurzerhand ganz ab. Seit Jahrzehnten hinterfragt der Meister der Transzendenz künstlerische und gesellschaftliche Gesetzmäßigkeiten radikaler und avangardistischer, als es ein Vollbart in Wurstpelle je könnte und wird dabei selbst immer wieder zum Mischwesen seiner Inszenierung. Es ist David Bowie, deshalb._____

 
David Bowie Ausstellung | 20.05.-10.08. | Martin Gropius Bau, Niederkirchnerstr.7, 10963 Berlin | davidbowie-berlin.de | Foto: Brian Duffy

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Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 14. Mai 2014 | Tags: , , , , , , , Keine Kommentare

Pictoplasma Gallery

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Alle meine Entchen

Wangen einsaugen, die Lippen zur Entenschnute formen und möglichst verführerisch in die Kamera linsen – fertig ist das Duckface-Selfie. Wer den Instagram-Queens von heute eingeredet hat, dass ihre Schokoladenseite so besonders gut zur Geltung kommt, wissen wir nicht. Aber spätestens seit der Begriff „Selfie“ vom Wörterbuchverlag „Oxford Dictionaries“ zum Wort des Jahres 2013 gekürt wurde, sind wir alle Enten. Das diesjährige Pictoplasma Festival in Berlin fordert deshalb: „Weniger Duckface, mehr Charakter“. Für die 10. Auflage des renommierten Kunstfestivals wurden Künstler, Illustratoren und Designer auf der ganzen Welt aufgerufen, ihre gezeichneten Charaktere als fiktives Selfie in Szene zu setzen. Mehr als 2500 #Characterselfies gingen bei der Festival-Jury ein. Die 100. besten sind ab dem 1. Mai in der Pictoplasma Portrait Gallery im ehenmaligen Kaufhaus Jandorf in Mitte zu bewundern. Na dann mal bitte recht freundlich, Wangen einsaugen, Lippen zur…

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The Pictoplasma Portrait Gallery | 1. bis 11. Mai, täglich von 12-20 Uhr | Kaufhaus Jandorf | Brunnenstraße 17-21, 10119 Berlin | Eintritt: 4€, ermäßigt 3€ | berlin.pictoplasma.com

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 30. April 2014 | Tags: , , , , , , Keine Kommentare

Ai Weiwei

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Was zu beweisen war

Zu Ai Weiwei muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Er ist einer der, wenn nicht der wichtigste chinesische Künstler unserer Zeit. Seine Konzeptkunst war und ist revolutionär. Ai Weiwei führt einen öffentlichen Dialog mit dem Westen über die Verhältnisse und Missstände in seinem Heimatland. Er ist Architekt, Politiker und Integrationsfigur. Er fordert Redefreiheit, Gewaltenteilung, Mehrparteiendemokratie. Und er nutzt die unendlich variierbare Formensprache der Kunst, um dies auszudrücken, in einem Land, in dem Meinungsfreiheit quasi nicht existiert. Wer die Formen kontrolliert, kontrolliert eben nicht zwangsläufig auch die Inhalte. ‚Evidence‘ heißt die Ausstellung, die er vom 03. April bis 07. Juli im Berliner Martin-Gropius-Bau präsentiert. Es ist eine politische Ausstellung, und es ist die weltweit größte Einzelausstellung des Künstlers überhaupt. 15 Container-Ladungen Kunst ‚Made in China‘ wurden eigens nach Berlin verschifft. In 18 Räumen werden auf 3.000 qm ausschließlich eigens für diese Schau geschaffene und nie zuvor in Deutschland gezeigte Werke und Installationen präsentiert. Absolutes Highlight: im Lichthof des Gropius-Baus lässt Ai Weiwei 6.000 einfache hölzerne Stühle aus der Zeit der Ming-Dynastie aufmarschieren, die von oben betrachtet ein Pixelmuster ergeben. So funktioniert Kunst à la Ai Weiwei. Er kreiert Bilder, damit wir uns selbst eines machen können. Der ‚Evidence‘, zu deutsch Beweis, den er erbringen will, ist der für den seiner Meinung nach bevorstehenden und offensichtlich logischen gesellschaftlichen Umsturz in China. Die Beweisaufnahme beginnt am Donnerstag, wir sind gespannt.

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Ai Weiwei – Evidence | 03.04-07.07.14, tägl. Mi-Mo ab 10.00 Uhr | Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin | Eintritt 11 Euro (erm. 8 Euro) | Fotos: © Gao Yuan und Ai Weiwei

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 01. April 2014 | Tags: , , , , Keine Kommentare

Schlingensief Ausstellung

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So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein

Wer Christoph Schlingensief verpasst hat, hat Christoph Schlingensief verpasst. Anders kann man das nicht sagen. Bis zu seinem Krebs-Tod im Jahr 2010 hat er so ziemlich alles und jeden überfordert. Er wurde gehasst, verteufelt, verehrt. Was bleibt ist ein öbszön größenwahnsinniges Oeuvre aus Filmen, politischen Inszenierungen, Hörspielen, Bildern und Buchseiten – ein universalkreativer Kosmos. Hinterfragt wird der Künstler post mortem nicht mehr. Es scheint als bestünde die außerordentliche Lebensleistung des Christoph Schlingensief vor allem darin, die Blaupause seiner Hirnwindungen maßstabspotenziert und für die Nachwelt nachvollziehbar in den Raum zu stellen. Schlingensiefs Prinzip war die Umkehr. Er begegnete Wahnsinn mit Wahnsinn, Trash mit Trash, Dummheit mit Dummheit, Theater mit Theater und entlarvte so das ganze Ausmaß seines Themas. Sein Kampf galt sich selbst, Deutschland und der Selbstgefälligkeit einer egoistischen, latent rassistischen Bürgerlichkeit. Als Künstler war Schlingensief seiner Zeit voraus. Vielleicht sind drei Jahre genug um eine Annäherung zu wagen. Sein Werk, dass vor allem im politischen Diskurs entstand, lässt sich nicht musealisieren. Die Retrospektive in den Berliner Kunstwerken versucht das auch gar nicht. Die von Klaus Biesenbach, Anna-Catharina Gebbers und Susanne Pfeffer kuratierte Werkschau würdigt das Schaffen des verstorbenen Allrounders ohne es zu verklären. Es rückt die Themen in den Mittelpunkt, zeigt es aus der Perspektive des Künstlers und nähert sich so dem Menschen Christoph Schlingensief. Wer noch nicht da war: hingehen!

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Schlingensief Ausstellung | KW – Kunstwerke Berlin, Auguststr. 69, 10117 Berlin | bis 19.01.2014, Mi-Mo 17.00-22.00, Do. 12.00-21.00 | Eintritt 6 EUR | kw-berlin.de |

Foto: promo (Knistern der Stille), Filmgalerie451

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 04. Dezember 2013 | Tags: , , Keine Kommentare

Little Dudes

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Little Dudes

Am 1. November 2013 ist es soweit. Little Dudes dieser Erde vereinigt euch! Aus aller Herren Länder strömen sie herbei, die kleinen, bunten, schrägen Freaks – hässlich, glupschäugig oder mit großem Maul, vor allem aber äußerst liebenswürdig und so süß! Das allein wäre schon Grund genug am Freitag in die Urban Spree Galerie zu marschieren und die kleinen Fantasiegestalten zu bewundern, die Künstler auf der ganzen Welt frei nach ihrem Gusto gestaltet haben. Aber es kommt noch besser. Das Projekt von Alexis Baigner hat einen ernst zu nehmenden Hintergrund. Denn die Little Dudes sind ausgezogen um die Welt zu verbessern. Sämtliche Figuren der Ausstellung sind im Anschluss zu ersteigern. Der Erlös geht an einen guten Zweck. Bedeutet für uns: Vorbeikommen, Dudes bewundern, Sekt genießen, der Musik lauschen und Gutes tun. Wir wollen unbedingt einen Little Dude bei uns im Office. 3-2-1-meins!

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Little Dudes Exhibition | 01.-03.11. | Vernissage 01.11., 19.00 Uhr | Urban Spree Galerie, Revalerstr. 99, 10245 Berlin | www.littledudes.de | Facebook >>

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 30. Oktober 2013 | Tags: , , , Keine Kommentare

Review: Das war Haitian Heroes Berlin

Review: Das war HAITIAN HEROES Berlin

Zwei Wochen lang waren die ‚kleinen Helden‘ aus Haiti in Berlin zu Gast. In dieser Zeit haben ihre Bilder und Geschichten viele Menschen berührt und bewegt. Wir sind stolz und glücklich, dass wir dieses Projekt nach Kräften unterstützen konnten. muxmäuschenwild hat unentgeltlich die gesamte Projektplanung, das Projektmanagement, das Booking und die Partnerakquise, die PR Betreuung, sowie die Planung und Durchführung sämtlicher Rahmenveranstaltungen wie die Vernissage, das Charity Konzert und die Lesung der Geschichten übernommen. Durch gezielte Partnereinbindung und Kooperationen konnte das Produktionsbudget auf ein Zehntel der tatsächlichen Summe reduziert werden. Über tausend Besucher haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Portemonnaies geöffnet um die HAITIAN HEROES zu unterstützen. Dutzende Presseveröffentlichungen und Radio-Interviews stehen für ein hervorragendes Presseecho. Ganz zu schweigen von den unzähligen persönlichen Danksagungen und Nachrichten.

Wir danken für jeden Euro, der gespendet wurde, sowie all unseren Partnern, freiwilligen Helfern und prominenten Unterstützern wie Nova Meierhenrich, Sharon Brauner, Sarah Tkotsch, Harald Pignatelli, Aykut Kayacik, Lukas Koch, Kerstin Linnartz, den großartigen Bands Me And My Drummer, Kreuz Ost, Riders Connection und Plan Beat!

Die HAITIAN HEROES sollen weiter wandern, als nächstes vielleicht nach Hamburg. Wir freuen uns über Kooperationsvorschläge und Ideen, in welche Veranstaltungen wir die Ausstellung integrieren können. Bilder der Berliner Ausstellung findet ihr hier >>

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Kategorien: In eigener Sache | Autor: | Datum: 09. Oktober 2013 | Tags: , , Keine Kommentare

Haitian Heroes in Berlin

Haitian Heroes in Berlin!

Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort „Held“ hört? Superman, Spiderman, Herkules? Die HAITIAN HEROES Ausstellung zeigt riesige Portraits „kleiner Alltags-Helden“ aus Haiti – dem ärmsten Land der westlichen Welt. In Kombination mit berührenden Geschichten aus dem Leben der portraitierten Kinder entstehen Dokumente des Mutes, der Kraft, des Stolzes und der unerschütterlichen Liebe zum Leben. HAITIAN HEROES will auf die vielschichtige Problemsituation in dem karibischen Land aufmerksam machen, die Wahrnehmung Haitis in der „ersten“ Welt verändern und letztlich Spendengelder sammeln um die Aufbau- und Bildungsarbeit in dem Land aktiv und konkret voranzutreiben.

muxmäuschenwild unterstützte HAITIAN HEROES bereits bei der ersten Ausstellung im Mai in New York. Nun holen wir die „kleinen Helden“ nach Berlin! Am Freitag öffnen sich die Tore zur feierlichen Vernissage mit Live-Musik, prominenten Unterstützern und Presse. Und ja, auch für free drinks ist gesorgt. Seid dabei und stoßt mit uns bei einem Feierabend-Sektchen an! Als Rahmenprogramm der Ausstellung haben wir noch zwei Lesungen mit bekannten Vorlesern und ein Charity Konzert mit Me And My Drummer, Berge und Riders Connection auf die Beine gestellt.

Haitian Heroes in Berlin

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HAITIAN HEROES Ausstellung

20. September – 05. Oktober | Stadtterasse im Aufbau Haus (open air!) | Moritzplatz

Vernissage am Freitag, den 20. September ab 19 Uhr | Eintritt frei

HAITIAN HEROES Charity Konzert am Montag, den 30. September ab 20 Uhr

Weitere Infos unter www.haitianheroes.org oder auf facebook.

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 18. September 2013 | Tags: , Keine Kommentare