Seitenwechsel für Bernhardine Evaristo: In ihrem neuen Buch „Manifesto – Warum ich niemals aufgebe“ erzählt die in London lebende Autorin erstmals über ihr eigenes Leben. Beginnend bei ihrer Kindheit bis hin zu den Stigmata, die sie 40 Jahre begleiteten: Frau, Schwarz, Lesbisch, Prekär, Schriftstellerin. Auf fast 300 Seiten erzählt sie von den Höhen und Tiefen in ihrem Leben. Davon wie es ist, als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters im armen Süden Londons aufzuwachsen. Als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden und doch niemals aufgeben zu wollen. Es geht um Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Aktivismus, Queere Liebe und Evaristos langen Weg zur Bestsellerautorin. Schließlich wurde die jetzt 62-Jährige vor drei Jahren als erste Schwarze Schriftstellerin mit dem begehrten Booker Prize ausgezeichnet, einem der wichtigsten Literaturpreise weltweit. Die sieben Kapitel fühlen sich wie eine persönlich anvertraute Geschichte an, ein tiefer Blick in ein Leben, welches unscheinbar beginnt, Hindernisse immer wieder überwindet und in einer internationalen Leserschaft endet. Ein bedeutendes Lehrbuch, welches gar keines werden wollte.
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Manifesto | 22 € | klett-cotta.de/Manifesto | FOTO: Tropen/Klett-Cotta