High and Low

Den Sinn ihres Lebens begreifen Moritz und der Ich-Erzähler darin, sich der Welt zu entziehen: Der Gesellschaft, dem Alltag, jeder normativen Kraft. Denn erhaben ist nur, was man weder beherrschen noch benutzen kann. Ihr Tor zur Erhabenheit sind Drogen, Kreativität und der Mantel der Nacht. Doch eines Tages, mitten im Sommer, verschwindet Moritz spurlos und den Ich-Erzähler überfällt eine nie gekannte Verlorenheit. Er macht sich auf die Suche nach ihm, doch an den Schauplätzen, die bisher die Bühne für ihre Ekstase und ihren jugendlichen Hedonismus waren, fehlt jede Spur von ihm. Erschöpfung, Ernüchterung, Angst, Trotz und schließlich die Erkenntnis, dass man sich allem entziehen kann. Nicht aber sich selbst. „LOW“ heißt der Debütroman von Boris Pofalla, Baujahr 1983, Literaturwissenschaftler, Kunstkritiker bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und Schwarzkaffeetrinker. Er beschreibt darin in einer einfachen, beinahe vollkommenen und unaufgeregten Sprache die Geschichte eines Erwachens und gleichzeitig das Lebensgefühl einer brillanten und empfindsamen, aber auch narzisstischen Generation. Der Roman stand vollkommen zurecht auf der Hotlist des KulturSpiegels zur Leipziger Buchmesse (27 aus 20.000!) weil er mit seiner entspannten, unprätenziösen Erzählweise besser als so viele den Ton der Zeit trifft. Vor dem offiziellen Release am 9. März 2015 liest der Autor heute Abend ab 19 Uhr im großartigen Schinkel Pavillon aus seinem Buch. Ort und Buch sind jede für sich schon eine Tagesreise wert, beide zusammen unwiderstehlich. Nach der Lesung wird im Larry in der Chausseestraße weiter gefeiert, ekstatisch vermutlich. Drinks kommen von der Bar, Britta Thie macht Musik. Der Eintritt für Lesung und Party ist frei. Kulturrundumschlag, wir gehen hin!
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LOW Roman und Lesung | Mi, 04.03., 19 Uhr | Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, 10117 Berlin | Eintritt frei | metrolit.de

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