Dominik Bloh könnte uns ohne mit der Wimper zu zucken einen Vortrag über Social Entrepreneurship halten – oder einen über sein Leben auf der Straße. Bevor er Mitgründer von GoBanyo wurde, einer gemeinnützigen Initiative für Obdachlose, verbrachte er selbst etwa zehn Jahre ohne feste Unterkunft. Mit einem mobilen Duschbus und einem stationären Duschdorf möchte der 33-Jährige den vielen Menschen auf der Straße ein Stück Würde zurückgeben. Gerade schreibt der Hamburger Aktivist an seinem zweiten Buch und ist obendrein Papa geworden. Wir gratulieren und kleben weiterhin an deinen Lippen, Dominik!

Name: Dominik Bloh
Alter: 33
Wohnort: Hamburg
Beruf: Berufung
Schuhgröße: 45
Lieblingsfilmzitat: „Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“ (Fight Club) Die Message: Sich frei machen von Dingen, die belasten.
Kontakt: instagram.com/dominikbloh

Beschreibe GoBanyo in einem Satz: Der Duschbus für Menschen, die auf der Straße leben müssen.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus? Ich habe keine normalen Arbeitstage. Die Dankbarkeit, der ich aber stets begegne, sei es nach Lesungen für Denkanstöße oder beim Duschbus, nach einem Badezimmerdurchgang, gibt mir immer am Ende ein großes Gefühl der Demut.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Viele Rapper, wie Jay-Z oder Samy Deluxe, die mir gezeigt haben, dass es möglich ist, sowohl künstlerisch als auch unternehmerisch tätig sein zu können. Der Satz „von brotloser Kunst leben“ müsste auserwählt werden. Künstler*innen brauchen mehr Rechte für ihr geistiges Eigentum.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Ich könnte sicher von der Straße erzählen und darüber aufklären, wie es ist, obdachlos zu sein, genauso aber kann ich eine Keynote halten zum Thema Social Entrepreneurship, wofür es erst einmal überhaupt ein cooles Wort bräuchte.

Wer oder was inspiriert dich? Mein Umfeld. Meine Umwelt. Kultur.

Dein wichtigster Charakterzug? Authentizität.

Bei welchem kulturellen Ereignis wärst du gerne dabei gewesen? Ich hätte gerne Hermann Hesse begleitet während er Siddartha geschrieben hat.

Was ist deine Lieblingsbeschäftigung an Wochenenden? Lange frühstücken.

Welche Serie hast du zuletzt einen ganzen Tag lang durchgeguckt? Bojack Horseman.

Wer sitzt mit dir an deinem Traum-Stammtisch? Jay-Z, Eva Schulz, Jan Böhmermann, Frank Otto und meine beste Freundin Gülay.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Die Frage darf man mir nicht stellen, ich hab eine viel zu lange Liste. Wasser, Wohnen und Waschen würden zu Grund- und Menschenrechten werden.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Eine gute vegane Bolognese.

Was sollte niemand von dir wissen? Verrate ich nicht ;)

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Ihr habt tolle Fragen gestellt. Danke.

Das letzte Wort: Alles Gute kommt zu denen, die echt bleiben.

FOTO: Julia Schwendner