Vreni ist eine Fashion Changerin. Gemeinsam mit ihren Co’s Jana und Nina hat sie nämlich die gleichnamige Plattform für nachhaltige Mode und Fair Fashion gegründet. Das letzte Jahr stand für die Fashion Changers ganz im Zeichen der aktivistischen Arbeit, beispielsweise durch die Unterstützung der #fairbylaw Petition, die versucht, auf politischer Ebene ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Textilunternehmen (und alle anderen!) Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen müssen. Am 12. März erschien das Buch „Fashion Changers – wie wir mit fairer Mode die Welt verändern können“ im Knesebeck Verlag. Darin dreht sich alles um das enorme Change-Potential der zweitgrößten Konsumgüterindustrie in Deutschland für Gleichberechtigung, Geschlechtergerechtigkeit, Diversität, Klimakrise und Nachhaltigkeit. Wir verlosen zwei druckfrische Exemplare. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚KONSTANT IST NUR DER WANDEL‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de. Zurück zu Vreni. Was wir bereits wissen: sie betreibt einen eigenen Podcast namens „Gern Geschehen!“, liebt Altes und Schönes, Rotwein und tiefgründige Gespräche. Was wir noch wissen wollen. Alles! Deshalb haben wir auch fast alles gefragt. Frage zehn wird euch überraschen.

Name: Vreni Jäckle
Alter: 26
Wohnort: Berlin
Beruf: 100% Fashion Changer ;) (nebenher mache ich Kommunikations- und visuelle Konzepte für LOVECO)
Schuhgröße: 39, aber wenn ich groß bin, will ich in den Fußstapfen von Iris Apfel wandeln.
Lieblingsgetränk: Berlin-Klischee, aber wahr: Mate.
Kontakt: @vrenijaeckle auf Instagram

Wofür brennst du? Für eine bessere Modebranche, die ihren Profit nicht auf die Ausbeutung von unzähligen Textilarbeiter*innen auf der einen Seite stützt und Marketing mit den Unsicherheiten von Frauen* auf der anderen Seite macht. Und für eine, die Umweltstandards nicht nur als PR-Tool versteht, sondern wirklich was für Klimaschutz macht.

Was war die härteste Arbeit, die du je gemacht hast? Meiner Familie zu erklären, dass ich als Vegetarierin auch nicht „nur ein bisschen Speck“ oder Fisch essen will. Als ich mich dann auch noch für eine vegane Ernährung und gegen den Quark-Auflauf entschieden habe, war das für alle Beteiligten nochmal extra hart.

Wenn du umziehen müsstest, wo würdest du gerne leben? Mir fällt eigentlich kein besserer Ort als Berlin ein, aber wenn ich wirklich müsste: Malmö, Kopenhagen oder Amsterdam.

Was wolltest du mal werden, wenn du groß bist? Balletttänzerin!

Was für eine Rolle hast du in deinem Freundeskreis? Ich bin die, die eigentlich immer etwas zu spät kommt, dafür keine Ausreden hat außer die eigene leichte Verpeiltheit – äh, Verträumtheit! – sich einen Wein einschenkt und dann spätestens nach einer Stunde völlig in einem tiefgründigen Gespräch versunken ist.

Wenn du drei historische Personen zum Essen einladen könntest, welche wären das? Das war zwar nicht die Frage, aber ich würde gerne mit Simone de Beauvoir, Wes Anderson und Iris Apfel einen Film drehen. Drehbuch: Simone de Beauvoir, Regie: Wes Anderson, Kostüm: Iris Apfel, Behind the scenes Stories auf Instagram: Vreni Jäckle.

Woran merkst du, dass du erwachsen geworden bist? An den Anrufen von meinem Steuerberater.

Wenn du ein Video haben könntest von einer Situation deiner Wahl aus deinem Leben. Welche Situation wäre das? Wie ich als Kind auf unserem damaligen Bauernhof die Hühner füttere.

Dein Song für die Ewigkeit? Metronomy – The Look

Welchen Wochentag magst du am liebsten und warum? Sonntag. Ich bin überhaupt nicht religiös, aber ich liebe es, wenn wir alle für einen Tag in der Woche aufhören, sinnlosen Kram zu kaufen und ein bisschen runterfahren. Und auch allein sein an einem Sonntag ist eine gute Übung, finde ich.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde ein Lieferkettengesetz, wie wir es mit der #fairbylaw Petition fordern, durchsetzen und einen Brief an das Wirtschaftsministerium senden, in dem steht: „Siehste, tat doch gar nicht so sehr weh!“

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Ich würde total vergessen, dass ich etwas hätte kochen sollen und ihr müsstet dann erstmal Gemüse mit mir schneiden.

Was sollte niemand von Dir wissen? Da fällt mir gar nichts ein, weil ich immer von radikaler Ehrlichkeit spreche und das auch wirklich so meine. Ich mache kein Geheimnis daraus, ob ich etwas gut oder schlecht kann und beantworte tatsächlich auch die Frage „Wie geht’s dir?” meistens ehrlicher als mein Gegenüber das vielleicht erwartet.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wann eröffnest du einen Vintage-Store?

Das letzte Wort: Wanna support women? Support fair fashion!

FOTO: Vreni Jäckle