House of Cards? Japp, gesehen. Game of Thrones? Sowieso. Neue Filme in der Netflix Datenbank? Eher mau. Wahres Filmvergnügen zwischen Adam Sandler-Klamotte und die Blaue Lagune reloaded? Fehlanzeige. Was unterscheidet Streaming von Mainstreaming? Wo sind sie, die Perlen, die kleinen, aber wunderbaren Filme, die innovativen und intelligenten Produktionen mit kleinen Budgets, die es jenseits der Blockbusterliga schaffen, uns mit ihren bild- und tongewordenen Geschichten zu bewegen. Der Streamingdienst realeyz hat sich dem unabhängigen internationalen Film verschrieben und bildet das ganze, volle Spektrum der Independent-Filmszene ab. Für 5,50 Euro im Monat stehen über 1700 Arbeiten von Debütanten und Etablierten der Szene zur Verfügung. Vom Film Noir über Komödien, Festivalgewinnern und Erotikfilmen bis zu Mumblecore (Was zur Hölle…?), Kurzfilmen und Festival-No-Gos kann man sich durch die filmische Interpretation von Welt schauen. Übrigens bedeutet Indie keineswegs anstrengend. Die gemeinsam mit namhaften Partnern kuratierte Auswahl verbindet Innovation und Unterhaltung, Cutting Edge und Tradition. Film ab mit den Liebsten!
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Endlich gute Filme
Der Tag hat 54 Stunden
Spannung und Romantik, Besinnung und Action, Wut, Freude, Liebe, Trauer, Schrecken und Langsamkeit. All das passt kaum in einen normalen Tag. Aber ein normaler Tag hat auch nur 24 Stunden. Ein Berlinale-Tag hat jedoch 36 Filme. Macht bei einer durchschnittlichen Spieldauer von mindestens 90 Minuten also rund 54 Stunden Filmvergnügen. Ab dem 9. Februar heißt es wieder: auf zum cineastischen Freudenfest! Durch den filmischen Dschungel hilft nur eins: Auswahl. Wir haben versucht eine zu treffen und empfehlen zum Beispiel „Back for Good“ von Mia Spengler, den Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino 2017. Es ist die Geschichte einer Mutter und ihrer zwei Töchter, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ein gescheitertes Reality-TV-Sternchen und eine gemobbte Epileptikerin. Der Film ist berührend, aber scharf an den Kanten, brutal menschlich und dabei herzerwärmend. Als Eröffnungsfilm des ganzen Festivals wird „Django“ von Etienne Comar gezeigt. Er nimmt uns mit ins Frankreich zur Zeit der deutschen Besatzung. Allabendlich betört der Sinti Django Reinhardt die Pariser mit seiner Gitarre und wähnt sich ob seiner Popularität in Sicherheit – aber um unverschont zu bleiben, soll er sich politisch instrumentalisieren lassen. Django trifft eine lebensverändernde Entscheidung… In eine ganz andere Welt entführt uns Sally Potter mit ihrem beklemmenden zeitgenössischen Schwarz-Weiß-Film „The Party“. Was als Feier einer Beförderung gedacht war, entwickelt sich immer mehr zu einer Gift und Galle spuckenden Abendgesellschaft. Eine geistreiche englische Komödie wird zum explosiven Drama. Ein bemerkenswerter Klassiker ist „Canoa“. Regisseur Felipe Cazals, der beim Screening am 11.2. anwesend sein wird, hat 1976 eine hochdramatische Geschichte erzählt, die auf wahren Begebenheiten beruht – und damit damals schon einen Silbernen Bären eingeheimst. Seine Darstellung eines fanatischen Hasspredigers, dessen Hetzreden gegen „kommunistische Aufwiegler“ in einer Orgie der Gewalt endet, erinnert schal an geifernde Zeitgenossen. Genau das kann Kino: Die Vergangenheit zur Gegenwart machen, die Zukunft herbeibeschwören und die Welt in Bilder packen.
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Berlinale, 67. Internationale Filmfestspiele Berlin | 09.-19.02.2017 | www.berlinale.de | Foto Credit: Velvet Creative Office © Internationale Filmfestspiele Berlin
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