Mila wohnt in Hamburg und Kiew. Die gebürtige Ukrainerin ist die Projektkoordinatorin der Hanseatic Help Stores – ein neues soziales Format, das hilfebedürftige Menschen (zunächst Schutzsuchende aus der Ukraine) mit Kleidung und Alltagsprodukten ausstattet. Das Besondere? Die Menschen können hier selbstbestimmt und eigenständig aus den Spenden aussuchen, was sie benötigen und ihnen gefällt. Fast 9.000 Schutzsuchende haben dieses Angebot bereits wahrgenommen. Ihre Kolleg*innen beschreiben Mila als Rockstar und wir ändern nach dem 2-Minuten-Interview ganz konsequent ihr Lieblingsfilmzitat und erweitern: Yer a wizard, Mila!

Name: Mila Yazvinska
Alter: 32
Wohnort: Hamburg und Kiew
Beruf: Freie Journalistin und Projektmanagerin
Schuhgröße: 39
Lieblingsfilmzitat: „Yer a wizard, Harry.“
Kontakt: linkedin.com/yazvinskaya und helpstore.de

Beschreibe deine Arbeit bei Hanseatic Help in einem Satz: Der Hanseatic Help Store ist ein Ort, an den Menschen in schwierigen Lebenssituationen kommen können, um sich in der Atmosphäre einer Vintage-Boutique kostenlos mit Kleidung und Hygieneartikeln einzudecken. Ich kümmere mich darum, dass alle Elemente des Systems reibungslos funktionieren.

Wann macht dich deine Arbeit glücklich? Ich habe das Privileg in einem Bereich tätig zu sein, der sich dem Geben widmet. Das bietet viel Raum dafür, glücklich sein. Zum Beispiel durch die Kinder, die uns besuchen. Sie verstehen noch nicht, warum sie in unserem Help Store sind und freuen sich entsprechend vorbehaltlos über die tollen neuen Sachen. Oder zuletzt beim Tippen der Zahl 2634. Das ist die Anzahl der Familien, die unsere ersten beiden Hanseatic Help Stores bereits besucht haben. Und nächsten Monat eröffnen wir schon unseren dritten Help Store in Hamburg! Darüber freue ich mich jetzt gerade besonders.

Was war dein allererster Job? Internationale Journalistin, Start-up-Vermarkterin im Silicon Valley, Unternehmensberaterin für UN-Projekte, Inhaberin einer Restaurantkette – soll ich weitermachen?

Wer oder was inspiriert dich? Menschen, die spenden. Sehr viele Kleiderspenden, die bei Hanseatic Help ankommen, sind in einem sehr guten Zustand. Jeden Tag sind die Regale in unseren Help Stores frisch gefüllt mit Dingen, die jemandem einmal etwas bedeutet haben. Menschen, die etwas spenden, wollen nicht nur bloße Gegenstände schenken, sondern auch Freude. Darum verschenken sie etwas von sich, über das sie sich selbst einmal gefreut haben. Von all den kleinen und großen Inspirationen um mich herum ist das eine meiner liebsten.

Was macht dir Gänsehaut? Der Gedanke an die mögliche Zukunft, die meine Familie in der Ukraine hat.

Wen rufst du am häufigsten an? Meine Mutter – wenn nicht, ruft sie mich am häufigsten an.

Deine größte Schwäche? Mich in Details zu verlieren.

Mit welcher Persönlichkeit würdest du dir gern einmal die Nacht um die Ohren schlagen und was würdet ihr machen? Mit meinem Lieblingsregisseur Taika Waititi seine Lieblingsfilme schauen.

Bei welchem Film fängst du an laut zu lachen, auch wenn du ihn alleine guckst? Ich bin ein Nerd, mein Humor reicht höchstens für 15 Sekunden, geschweige denn für einen ganzen Film.

Dein absoluter kulinarischer Geheimtipp in Hamburg? Kaffeerösterei Deathpresso und Zuckermonarchie.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde den Krieg in der Ukraine stoppen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Alles. Und davon den ganzen Tisch voll. Ich bin Ukrainerin.

Was sollte niemand von dir wissen? Wie oft ich Harry Potter schon gelesen und angeschaut habe.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Mila, wie schaffst du es neben Erfolg, Familie, öffentlichem Nahverkehr und regelmäßigen Besuchen beim Papst solch glänzendes und seidenes Haar zu haben und dennoch so bescheiden zu bleiben? Verrate uns dein Geheimnis!

Das letzte Wort: Von ganzem Herzen: Danke für all die Spenden.

FOTO: Rosemarie Schoenthaler