Liebesdinge

„Love is a Verb“ heißt das aktuelle Festival über Beziehungsweisen, zu dem das HAU noch bis zum 21. April 2024 einlädt. Im Rahmen dessen findet am Freitag „On Abolishing the Family – and Finding Alternatives“ statt, eine Erkundung traditioneller Vorstellungen von Liebe und Familie durch alternative Konzepte. Im umgestalteten HAU1, dem „Vessel of Love“, steht das Buch „Das Ende der Ehe: Für eine Revolution der Liebe“ von Emilia Roig im Zentrum der Veranstaltung. In ihrem Werk fordert die Politologin, Sachbuchautorin und Aktivistin das Ende der patriarchalen Institution Ehe, die oft als Sinnbild der Liebe romantisiert und idealisiert wird. Sie wird mit Teresa Bücker, Lia Becker, Hannah Schurian sowie der Künstlerin und Sexarbeiterin Sadie Lune die Überwindung patriarchaler Familienstrukturen erörtern. Ergänzt wird die Gesprächsrunde durch die künstlerischen Beiträge „Ecosexercise” von Annie Sprinkle und Beth Stephens sowie einer Stand-up-Performance von Naya de Souza aka Lux Venérea. Doch auch die Tage davor lohnen sich – zu sehen ist u.a. „Iza Hawa”, der dritte Teil von Ali Chahrours choreografischer Serie zum Thema „Liebe“. Schaut unbedingt mal in das gesamte Programm rein!
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Love is a Verb | 12.–21.04.2024 | HAU1, HAU2, HAU3, HAU4 | Website | Festivalzeitung | FOTO: HAU

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 16. April 2024 | Tags: , , , Keine Kommentare

Grenzenlos?

Als das Bündnis #unteilbar im Oktober letzten Jahres zur Demonstration von Zusammenhalt in Berlin auf die Straßen rief, folgten dem rund eine Viertel Million Menschen. Und auch, wenn einige trittbrettfahrende Gruppierungen zumindest am Rande für Diskussion sorgten, war der Marsch vor allem eines: ein starkes Signal der Gemeinsamkeit im Kampf für Gerechtigkeit und Demokratie im Angesicht von stärker werdendem Hass und politischem Autoritarismus. Doch auch nach der Demonstration bleiben die Fragen von #unteilbar virulent: Wie lassen sich soziale Herausforderungen und Anti-Rassismus zusammen denken? Wie korrelieren Identitäts- und Umverteilungskämpfe miteinander? Wie kann der aufkommende Rechtsautoritarismus erklärt, aber auch eingedämmt werden? Welche Allianzen müssten dafür geknüpft werden und was bedeutet heute Solidarität? Am 19. März schafft das HAU Hebbel am Ufer einen Raum, in dem diese Themen aufgefächert und vertieft werden können. Das Diskussionsformat, kuratiert vom #unteilbar-Team zusammen mit Missy Magazine-Herausgeberin Margarita Tsomou und der Soziologin Sabine Hark, ist als öffentlicher Think Tank gedacht. Am runden Tisch diskutieren unterschiedliche Akteurinnen und Akteure, darunter Max Czollek („Desintegriert Euch!“), IG Metall-Vorstand Uwe Meinhardt und Koray Yılmaz-Günay vom Migrationsrat Berlin-Brandenburg, über mögliche Potentiale von #unteilbar-Politiken. Den Auftakt bildet eine Diskussion zum selbstreflektorischen Thema „schwierige Solidaritäten“. Nach einem Impulsvortrag von Sabine Hark werden die Möglichkeiten und Schwierigkeiten solidarischen Handelns intensiv besprochen.
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#unteilbar Think Tank – Über schwierige Solidaritäten | 19. März 2019, 19 bis 21 Uhr, Einlass: 18 Uhr | HAU Hebbel am Ufer | Stresemannstr. 29, 10963 Berlin | Facebook | Foto: Stephan Guerra