Kultobjekt, Statussymbol, Freiheitsvehikel, Fluch, Segen, Designwunder und Umweltkiller – das Auto begleitet unseren Alltag bereits seit über 100 Jahren und sogar die Futuristen des 20. Jahrhunderts erklärten es zu einer ästhetischen Konstante der Moderne. Später verkörperte das Auto dann vor allem den kollektiven und kleinbürgerlichen Wohlstand. In der modernen und zeitgenössischen Kunst war und ist es immer wieder ein zentraler Bildgegenstand. Und wie sieht es morgen aus? Welche Rolle spielt das individuelle Gefährt in Zeiten von Sharing-Kultur, Datenautobahn und automatisierten Transportmöglichkeiten? Die Kommunale Galerie Berlin widmet sich mit der Gruppenausstellung DRIVE DROVE DRIVEN der künstlerischen Wahrnehmung des Automobils. Kuratiert von Matthias Harder stellen ab dem 28. Januar 23 Fotografen ihre völlig verschiedenen Einzelwerke und Bildserien exemplarisch vor. In über 60 Aufnahmen wird der Besucher mit Unfällen und leeren Straßen, parkenden und wild abgestellten Autos, Oldtimer-Rallyes und dem sprichwörtlichen Unterwegssein im Auto konfrontiert. Futuristische Autos scheinen über die Straße zu schweben, andere besitzen zu viele Scheinwerfer oder gar keinen Fond für die Fahrer und Beifahrer. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Gesellschaftsbild, das die weitverbreitete Faszination für den schlichten Gegenstand als Alltags- und Designobjekt beleuchtet. Man scheint dem Auto wie in einem Roadmovie immer wieder als Hauptdarsteller zu begegnen. Gleichzeitig markiert die Ausstellung aber auch einen kritischen Blick in eine ungewisse mobile Zukunft. Die Eröffnung findet am Sonntag, den 28. Januar von 12 bis 14 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
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DRIVE DROVE DRIVEN | Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin | 28.01.-08.04.2018, Di-Fr 10-17 Uhr, Mi 10-19 Uhr, So 11-17 Uhr | Eintritt frei | kommunalegalerie-berlin.de | Facebook Foto: Charles Johnstone