Das sind Niclas und Philipp. Die beiden teilen sich 1000 Ideen und einen Verlag. Unter den Namen Mentor publizieren sie Bücher für Kinder und Erwachsene, zum Lachen, Nachdenken und manchmal auch zum Heulen. Seit sie 16 sind, schmieden sie gemeinsame Pläne, haben schon zig Firmen gegründet und auch den Startup-Campus Factory Berlin mit aufgebaut. Wenn Philipp nicht gerade in einem 10-tägigen Meditations-Vipassana-Retreat steckt und Niclas sich um Star-Autor Jimmy Kimmel kümmert, verbringen die Freunde und Vollblut-Papas möglichst viel Zeit mit ihren Familien. Wir sprechen neben den offensichtlichen auch über versteckte Talente. Stunt-Reit-Zertifikate und Zufriedenheit und sowas.
Name: Niclas Rohrwacher / Philipp Merlin Scharff
Alter: 32 / 33
Wohnort: Berlin / Berlin
Beruf: Unternehmer, Verleger, Schauspieler / Verleger
Schuhgröße: 45 / Puuh, really? 44 vielleicht? Keine Ahnung!
Lieblingswort: Wuffel / Equanimity, das würde ich mir sogar tätowieren, wenn ich mir an sich überhaupt etwas tätowieren würde. Das heißt Gleichmut und ist etwas, was ich unbedingt haben will.
Kontakt: @niclasberlin / ps@mentorverlag.de
Beschreibe die Grundidee eures Verlages in drei Wörtern:
Niclas: Sehr gute Bücher.
Philipp: Ganz viel experimentieren.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Niclas : Buchdeals zu schließen. Menschen für eine gemeinsame Sache begeistern. Diese dann erfolgreich umsetzen.
Philipp: Völlig über-euphorisiert irgendwo eine gute Idee erkennen und die dann in eine skalierbare Struktur übersetzen, damit wir aus dieser einen guten Idee ein wiederholbares System gemacht haben. Ich mag es, wenn Dinge reproduzierbar werden und ich weiß, wo ich beim nächsten Mal wieder herbekomme, was beim ersten Mal wie eine göttliche Fügung wirkte.
Was hast du in zehn Jahren erreicht?
Niclas: Hoffentlich das, was mich zufrieden macht und nah bei mir ist.
Philipp: In den letzten zehn? Hab ich mich ganz schön aufgerieben. In den nächsten zehn? Komm ich mit Reetdach-bedecktem Haus an der Ostsee zur Ruhe und schaff jeden Tag alles, was ansteht, damit 16 Uhr nix mehr zu tun ist und der Laptop geschlossen werden kann. Das ist bei meinen Freunden in Norwegen so.
Was ist dein verstecktes Talent?
Niclas: Ich glaube, ich hab‘ ein gutes Gespür für Medien.
Philipp: Andere Menschen dazu motivieren, etwas zu tun, worauf sie gerade eigentlich gar keinen Bock hatten. Sport im Novemberregen zum Beispiel. Versteckt vielleicht deswegen, weil ich selber immer einmal größere Motivationslöcher habe und dann für eine Weile erst einmal mich selbst wieder motivieren muss und für diese Zeit mein Talent versteckt ist. Ansonsten ist das ziemlich laut, dieses Talent.
Welche drei Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben?
Niclas: Meine Familie, meine Freunde und die Gesundheit.
Philipp: Meine Tochter und Freundin, die beiden sind faszinierend. Ordnung, die ich nicht habe, aber gern hätte. Stabilität in der Firma, die ich vermutlich sofort klein hacke, wenn sie endlich da ist.
Was machst du an einem freien Tag?
Niclas: Auf jeden Fall keinen Plan.
Philipp: Vabali.
Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt!
Niclas: Ich kenne nur einen magischen Weg und der fängt mit “Jakobs” an.
Philipp: Eine Malokka ganz tief im Amazonas.
Niclas, beschreibe Philipp in einem Satz: Laut, leise, schnell, witzig und derjenige, mit dem ich, als ich 16 war, unbedingt eine Firma gründen wollte. Und mit schnell meine ich schnell, der Typ läuft die 100 m unter 10 Sekunden.
Philipp, beschreibe Niclas in einem Satz: Niclas hat immer gute Laune und macht allen anderen auch immer gute Laune.
In welcher Beziehung bist du ein Spießer?
Niclas: Puh, fragt meine Freundin.
Philipp: Ich hätte in meinem Leben gern alles total auf Kante, alles in Leitz-Ordnern, auf dem Laptop alles super geil sortiert, immer jeden Brief sofort am nächsten Tag bearbeitet. Das würde ich lieben. Vermutlich, weil es überhaupt nicht so ist. Aber der Spießer in mir sehnt sich ganz sehr danach.
Berlin ist…
Niclas: Ach, Seeed hat das schon ganz gut formuliert: „Im Sommer tust du gut und im Winter tut’s weh.” Und trotzdem die einzige Stadt, in der ich gerade dauerhaft leben möchte.
Philipp: …gar nicht so leicht zu verdauen.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Niclas: Ich würd‘ entscheiden, dass jede*r AfD-Wähler*in mal ’ne fette Umarmung kriegt. Vielleicht merken sie es ja dann.
Philipp: Ich würd‘ entscheiden, dass wir morgen alle vegan leben.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Niclas: Ich würde was zubereiten. Ihr müsstet dann halt n Tag bei mir auf der Couch abhängen, aber das warten lohnt sich. Tiramisu. Geheimrezept der italienischen Nachbarin meiner Mama aus Leipzig.
Philipp: Pasta Pomodoro. Aber eine, die schmeckt. Richtig gut.
Was sollte niemand von dir wissen?
Niclas: Dass ich ein Stunt-Reit-Zertifikat besitze. True story.
Philipp: Haha! Kauft mein Buch!
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Niclas: Was ich seit drei Jahren hätte machen sollen. Nun werdet ihr es nie erfahren. Außer, wenn ich das dann bald endlich mal mache. Glaub‘, sowas nennt sich Cliffhanger.
Philipp: Ihr macht das schon gut, glaubt mal an euch!
Das letzte Wort:
Niclas: Ciao! Oder Espresso. Auf jeden Fall was italienisches.
Philipp: Breathe!
FOTO: Maximilian Duwe