Das war der MUXMÄUSCHENWILD BIRTHDAY BASH #10!

10 Jahre an einem Tag feiern? Haben wir gemacht! Für alle, die letzten Samstag mit uns gefeiert haben, aber auch jene, die nicht an unserem MUXMÄUSCHENWILD BIRTHDAY BASH #10 vorbeischauen konnten, gibt es hier ein kleines aber feines Recap bis wir uns allerspätestens nächstes Jahr wiedersehen!

Vergangenen Samstag haben wir zu unserem Jubiläum geladen und die ersten Festival Vibes für dieses Jahr versprüht. Wir möchten DANKE sagen. An alle Menschen, die gekommen sind, um mit uns zu tanzen, zu lachen, zu feiern oder sich ein Tiny Tattoo von TintenStrich verpassen zu lassen – und das alles für den guten Zweck! Danke, dass ihr mit uns die bedeutsamen Projekte von Viva con Agua und Give something back to Berlin unterstützt. Wir konnten eine beachtliche Summe einnehmen und sind stolz und sehr dankbar darüber diese spenden zu können.
Ein gebührender Dank gilt ebenso dem ganzen Zenner Team, der Sonne (die sich an diesem Tag nicht hat lumpen lassen) und dem fantastischen Line-Up, das wir nicht nur für uns gewinnen konnten, sondern das unsere Herzen gewonnen hat: Tiny Wolves, Aliénore, Ay Wing, Mariama, Lui Hill, Lucy Clearwater, Joel Miles, Tiflis Transit und Impala Ray. Ab 22 Uhr ging es in den Zenner Club mit Annie O, ALXJ und doug. Wir würden am liebsten immer noch in der Senkrechten liegen, so wild haben wir das Tanzbein geschwungen! Wir haben SO viele schöne Bilder im Kopf, die uns eine Weile nicht loslassen werden: die Lesung und der bereichernde Austausch rund um „Unlearn Patriarchy“ mit MMW VOICES Speakerin Naomi Ryland im Zenner Saal, das Basteln von DIY-Perlenschmuck in der Sonne mit The Makery, Karaoke & Knutschen in unserem wunderbaren TINY SPACE, Radio-Ballett im Sonnenuntergang tanzend mit dem Körperfunkkollektiv, immer einen vollen Handyakku dank SunCrafter und mindestens 100x Cheers dank OUI, Kornfetti und Berliner Luft… Ihr merkt wir sind voller Glück, Dankbarkeit und Momenten – den großen und kleinen – und werden bis zur nächsten Sause in Erinnerungen schwelgen. Und da die Zahl ZEHN einen beachtlichen Meilenstein von muxmäuschenwild darstellt, werden wir vermutlich einfach weiterfeiern bis die Schnapszahl an die Tür klopft.

Ihr kennt uns: Fotos gibt es auch. Massenweise. Klickt mal hier >>

FOTOS: Fred Ferschke

Unlearn Patriarchy

Woher kommen unsere Glaubenssätze, wie erkennen wir sie und räumen damit auf? Gerade erst haben wir bei einer Talk-Veranstaltung mit Wildling-Gründerin Anna Yona und Tausendsassa Vreni Frost über antipatriarchales Wirtschaften gesprochen und dabei die Wichtigkeit des Verlernens kennengerlernt. Umso mehr freuen wir uns über „Unlearn Patrichary“, einem neu erschienenen Sammelband mit 16 klugen Köpfen und 15 Kapiteln zum Verlernen. Darunter Kübra Gümüşay über Sprache, Linus Giese über Gender, Teresa Bücker über Familie und Laura Gehlhaar über Sex. Die verschiedenen Essays liefern Einblicke in den persönlichen Werdegang, aber vor allem Zahlen und Fakten, die zum Nachdenken anregen. Das Buch zeigt auf, wie eine Gesellschaft ohne patriarchale Rollenzuschreibungen und toxische Strukturen aussehen könnte und wie wir uns gemeinsam dorthin bewegen. Herausgegeben wurde die Pflichtlektüre von Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch. Um ein Exemplar zu ergattern, schreibt eine Mail mit dem Betreff „FEMINISM IS FOR EVERYONE“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Unlearn Patriarchy | 22,99 € | ullstein-buchverlage.de/unlearn-patriarchy | FOTO: Ullstein Buchverlage

Starting a Revolution

Naomi Ryland, Mitgründerin von tbd*, Deutschlands Plattform für Jobs mit Sinn und Lisa Jaspers, Gründerin unseres Fair-Trade-Lieblings FOLKDAYS machen gemeinsame Sache. Beide interessieren sich in ihrer Funktion als Unternehmerin besonders dafür, was sie und uns sowohl beruflich als auch menschlich weiterbringen kann. Sie stellten fest, dass viele der Ratschläge, die sie aus ihrem Umfeld, der Unternehmer- und Start-up-Welt, aber auch aus Business-Büchern saugten, irgendwie einseitig und wenig inspiriert daher kamen. Was ihnen fehlte: wirkliche Vorbilder, solche, die sich nicht innerhalb des alten Systems bewegen, sondern ein neues denken. Diese Lücke möchten die beiden nun – mit Eurer Hilfe – schließen. Mit einem Hands-on-Business-Buch für alle, die die Arbeitswelt um sich herum verändern und radikal umdenken wollen. Dabei geht es u.a. um Themen wie Organisationsentwicklung, Führung, Personalgewinnung, Personalentwicklung, Team Building, Innovation und Fundraising. „Starting a Revolution“ soll nicht nur die Präsenz von Autorinnen von Business-Büchern stärken (von den 50 meistverkauften Business-Büchern auf Amazon sind nur fünf von Frauen geschrieben), sondern den Diskurs vor allem um gänzlich neue Perspektiven auf und Konzepte von Arbeit bereichern. Im Vordergrund stehen deshalb Gründerinnen, die jeweils eine eigene, konsequent andere Arbeitswelt aufgebaut haben. Damit das Projekt möglich, das Buch geschrieben und die Revolution gestartet wird, braucht es eure Unterstützung. Wie? Ganz einfach: auf startnext läuft gerade ihre Crowdfunding-Kampagne. Bestellt ein Buch vor und sorgt so für vollendete Tatsachen.
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Crowdfunding-Projekt „Starting a Revolution“ | Startnext

Naomi Ryland

Naomi Ryland weiß die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Schließlich ist die gebürtige Britin – und dank Brexit seit einem Jahr auch Deutsche – Gründerin und Geschäftsführerin von tbd*. Die Karriereplattform informiert über freie Stellen bei sozialen und nachhaltigen Unternehmen, Workshops, Kursen oder Finanzierungsmöglichkeiten. tbd* bedeutet im Englischen „To Be Determined“ (oder auch to be defined oder auch to be done oder oder…die Meinungen im Team gehen hier wild durcheinander). Es kann aber auch wörtlich als “wild entschlossen sein” übersetzt werden. Womit wir bei Naomi wären. Genau so setzt sie sich nämlich für ein lebenswertes Miteinander ein und hilft Menschen dabei, beruflich ihre Bestimmung zu finden. Sie findet ürbigens auch, dass man als Gründerin nicht gleich als Heldin der Zeit gefeiert werden sollte. Als Bewältigerin einer Fernbeziehung vielleicht schon eher. Die sind nämlich Kacke. In den kommenden beiden Wochen ist ihr Freund aus Südafrika zu Besuch, um gemeinsam mit ihr den Berliner Sommertraum zu genießen. Mit Gemütlichkeit hat das allerdings wenig zu tun… Und jetzt ab an den See!

Name: Naomi Ryland
Alter: 33
Wohnort: Neukölln
Beruf: Gründerin und Geschäftsführerin von tbd*
Schuhgröße: 40
Lieblingssong: Harted – Abridged (Nutia Remix)
Kontakt: linkedin.com/naomiryland

Das größte Problem deiner Generation? Gemütlichkeit. Nicht überall auf der Welt aber auf jeden Fall dort, wo es uns gut geht. Es ist einfach sich über die Umstände der Welt aufzuregen und dann mit den Freunden brunchen zu gehen und alles direkt zu vergessen – oder besser gesagt zu verdrängen. Man fühlt sich aber auch hilflos. Kleine Taten helfen aber auch. Und davon brauchen wir mehr.

Eine gute Tat, die jeder sofort tun kann? Auf tbd.community gehen und sich über die Möglichkeiten für einen Beruf mit positiver gesellschaftlicher Wirkung informieren.

Dein Haus brennt. Welche drei Gegenstände rettest du vor den Flammen? Meine Festplatte, meine deutsche Einbürgerungsurkunde. Mir wurde von der Beamtin gaaaanz deutlich gesagt, die gibt es nur einmal. Und den Elefanten, den ich seit der Kindheit überall mit mir herumschleppe.

Was ist deine größte unbegründete Angst? Fliegen. Jedes Mal bin ich der festen Überzeugung, dass ich gleich sterbe.

Warum können nur Frauen die Welt vor dem Untergang retten? Exzellente Frage. Ich glaube auch ganz fest daran. Ich will jetzt nicht in Plattitüden verfallen aber let’s just say: Wenn nicht die Frauen wer dann?

Wann beginnt die Zukunft? Ich hoffe, dass wir irgendwann als Menschheit lernen werden, was uns wirklich wichtig ist. Eine post-kapitalistische Welt werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben aber ich wünsche mir das für die kommende Generation. Bis die Menschheit so weit ist, ist alles was gerade an “Fortschritt” passiert eigentlich Rückschritt bzw. höchstens Wassertreten.

Wer war dein Held / deine Heldin in Kindertagen? Kylie Minogue. Ich hatte ein Poster von ihr neben meinem Bett. Das habe ich mit fünf auch immer vor dem schlafengehen geküsst. Nach wie vor eine starke Frau.

Was unterscheidet dich von anderen? Obwohl ich selbst Gründerin bin, halte ich den ganzen Gründerwahn nicht aus. „Gründen ist das Tollste und Gründer sind die Helden unserer Zeit“ – Hauptsache man arbeitet 80 Stunden die Woche und hat eine Series-A gemacht hat. Yes! Was erreicht! Ich halte das für absoluten Bullshit und versuche ein möglichst realistisches Bild vom Gründersein zu vermitteln. Es ist hard as hell, die meiste Zeit hat man gar keine Ahnung, was man tut. Eine Investition zu erhalten ist (aktuell) vor allem einen Nachweis dafür, dass man gut bullshitten kann und wenn man 80 Stunden die Woche arbeiten muss, dann hat man auch schon verloren.

Was ist das Schönste, das dir heute passiert ist? Die Nachricht von meinem Freund zu bekommen, dass er gerade in den Flieger steigt, um von Kapstadt nach Berlin zu fliegen. Fernbeziehungen sind Kacke.

Welche Eigenschaften schätzt du an einem Menschen? Ehrlichkeit und die Fähigkeit einzusehen, dass es ok ist, nicht perfekt zu sein.

Welcher Moment hat alles verändert? Als Studentin wollte ich eigentlich in der klassischen Beratung in London arbeiten. Dann habe ich als Teil einer freiwilligen Tätigkeit eine geflüchtete Frau aus dem Irak kennengelernt. Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Warum würde ich dafür arbeiten wollen, reiche Menschen noch reicher zu machen. Ich wollte doch viel lieber meine Lebenszeit dafür einsetzen, benachteiligte Menschen zu unterstützen.

Wie wäre ein Mensch, der das Gegenteil von dir ist? So wie Trump?

Das Leben welcher berühmten Persönlichkeit möchtest du für einen Tag leben? Magid Magid ist der aktuelle Bürgermeister von Sheffield in UK. Er ist erst 29 und ist mit fünf als Geflüchteter aus Somalia nach Großbritannien gekommen. Auf seinem offiziellen Bild im Rathaus macht er einen Rap-Squat. Er verstellt sich überhaupt nicht, wenn er mit den ganzen alten weißen Politikern und Politikerinnen umgehen muss, baut aber trotzdem Brücken. Ich würde gerne lernen, wie das geht.

Was ist wirklich wichtig? Nächstenliebe.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Oh Gott. Wir würden uns besser eine Falafel holen. Kochen ist nicht so richtig meins.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde jedem Kind auf der Welt eine hochwertige Bildung ermöglichen – bei der das Kind vor allem lernt, selbstständig und kritisch zu denken.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich hatte jahrelang Nagelpilz am großen Zeh.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Wie beseitigt man Nagelpilz?

Das letzte Wort: Ab zum See.