In Deutschland leben über eine Million Familien, die ein chronisch krankes oder behindertes Kind zu Hause pflegen. Ein Fulltime-Job für die Eltern, der sie physisch und psychisch an ihre Grenzen bringt – leider oft auch an den Rand der Gesellschaft. Vor 20 Jahren gründeten Petra Moske und Elisabeth Schuh den Verein nestwärme e.V., sammelten seither unermüdlich Spenden und gewannen zahllose Mitmacher, Kooperationspartner und Unterstützer. In 20 Jahren ist aus dem Verein ein Sozialunternehmen mit einem Netzwerk aus Zivilgesellschaft, Politik sowie Wirtschaft geworden, das Zeit und Wärme schenkt, berät, unterstützt und eine Brücke zwischen der Gesellschaft und besonderen Familien schlägt. Wir haben die beiden Kümmerinnen, Pflegerinnen, Psychologinnen, Hubschraubermuttis, Karnevalbegeisterte, Vorsorgerinnen, Menschenfischerinnen getrennt voneinander befragt. Endlich gab’s mal grundsolide Antworten auf die Kochfrage!

Name: Elisabeth Schuh / Petra Moske
Alter: 57 / 54
Wohnort: Trier / Trier
Beruf: Expertin und Erneuerin im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens / Beziehungsmanagerin und Sozialunternehmerin
Schuhgröße: 41 / 40
Lieblingsfilmzitat: „Ja Chef, Nein Chef, Weiss ich nicht Chef.“ (Dinner Rush) / „Irgendwas ist anders“. – „ Gut oder schlecht?“ – „Alles was anders ist, ist gut.“ (Und täglich grüßt das Murmeltier)
Kontakt: kontakt@nestwaerme.de

Was schätzt du an dir am meisten?
Elisabeth: Dass ich Action liebe und trotzdem auch Ruhe halten kann.
Petra: Meine Lebensfreude und meine Hartnäckigkeit

Warum machst den Job, den du heute machst?
Elisabeth: Weil ich so viel bewegen kann, und weil es mit Petra zusammen und unserem Team immer passt.
Petra: Es erfüllt mich sehr, Grenzgängerin, Aktivistin und Mitgestalterin zu sein – für etwas ganz ganz besonders Sinnhaftes! Nämlich zum Wohle für und mit Menschen (Kindern).

Auf welche Veränderung hoffst du in der Zukunft?
Elisabeth: Auf eine faire, friedliche und weniger gewinnorientierte Welt.
Petra: Auf eine inklusive Gesellschaft, in der menschliche Wärme und Zuwendung mindestens einen so hohen Stellenwert haben, wie Model-Influencer jetzt schon.

Welche ist deine früheste Erinnerung?
Elisabeth: Als mein Opa mir und meinem Bruder warnend zurief, damit wir nicht vom Strohboden runterfallen.
Petra: Mein Campingurlaub mit meinen Grosseltern in Südfrankreich.

Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du besonders dankbar?
Elisabeth: Dass ich gesund und relativ unbeschwert aufwachsen durfte, für meine Familie und dass wir ein Häuschen für uns haben.
Petra: Als Frau in einem freien Land zu leben, meine Tochter und darauf, gesellschaftliche und berufliche Gestalterin zu sein.

Elisabeth, beschreibe Petra in einem Satz: Sie ist meine Muse und mit ihr geht immer was!
Petra, beschreibe Elisabeth in einem Satz: Durch dick und dünn gehende Schwester von Filzpantoffel bis High Heels und Unternehmerin für alle Fälle.

Wofür brennst du?
Elisabeth: Für meine Familie und für alle und alles bei nestwärme
Petra: Für Inklusion, Milchreis und Rotwein

Wen rufst du am häufigsten an?
Elisabeth: Ich telefoniere nicht gern.
Petra: Social Media-Experten in meinem Freundes-und Kollegenkreis

Du wirst wiedergeboren, als was?
Elisabeth: Katze
Petra: Giraffe

Meer oder Berge?
Elisabeth: Unbedingt Meer
Petra: Berg mit Meerblick

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Elisabeth: Dass es schon eine Lösung gäbe, wie wir alle miteinander die Verantwortlichkeit für eine faire, lebenswerte und ausgeglichene Weltgemeinschaft und Natur leben.
Petra: In Deutschland alleinerziehende und pflegende Mütter sowie RentnerInnen besser stellen und einige Länder von Despoten und Narzissten befreien.

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Elisabeth: Dippe Lappes und Mousse au Chocolat
Petra: Gefüllte und gebratene Leber mit Äpfelstücken und Teerdich (Kartoffelstampf)

Was sollte niemand von dir wissen?
Elisabeth: Dass ich nachts schnarche :(
Petra: Wieviel Paar Schuhe ich habe.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Elisabeth: Auf wen hörst du am meisten? Auf meine Mutter, meine Kollegin Petra und meinen Mann.
Petra: Wer hat dir dein unverwechselbares Lachen geschenkt?

Das letzte Wort:
Elisabeth: „Friede im Himmel“ ha ha.. das ist ein original Trierer Scherz. Vielleicht aber auch: Empört Euch! (Stéphane Hessel)
Petra: …ist noch lange nicht gesprochen…

FOTO: nestwärme