Meike Schützek

Meike Schützek ist passionierte Ozeanliebhaberin und hat genau deshalb vor vier Jahren ihre Karriere komplett transformiert, den Marketing-Job an den Nagel gehängt und die NGO Ocean. Now! gegründet. Seitdem nutzt sie die Kraft der Kunst, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig ein nachhaltig gesunder Ozean für uns alle ist. Im Interview geht es um Berufung und Engagement, low-drama Führungsstil und die Freundschaft zwischen einem Mann und einem Oktopus.

Name: Meike Schützek
Alter: 45
Wohnort: Berlin-Friedrichshain
Beruf: Gründerin der NGO Ocean. Now!, und selbständige Beraterin (Marketing und Kommunikation Ozeanschutz)
Schuhgröße: 39-40
Lieblingsgewässer: Atlantikküste der Algarve
Kontakt: info@meikeschuetzek.com

Beschreibe Ocean. Now! in einem Satz: Ocean. Now! ist eine NGO, die die Kraft der Kunst nutzt, um das Bewusstsein für das Nachhaltigkeitsziel 14 (SDG 14) – „Leben unter Wasser” – zu schärfen. Wir stärken das Engagement auf allen Ebenen der Gesellschaft mit dem Ziel, die Vielfalt des marinen Ökosystems wieder aufzubauen.

Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Kreativ, designorientiert in diesem Themenfeld arbeiten zu können. Die kurzen Entscheidungswege in einem kleinen Team und das Feiern kleiner Erfolge.

Wer gab dir den besten beruflichen Rat und welcher war es? Es war kein konkreter Rat, aber der Einfluss von drei Managern, von denen ich mir in meiner früheren Karriere (E-Commerce) einen sehr guten Führungsstil abschauen konnte. Er war low-drama (das Ego auf den Rücksitz stellen), motivierend (Erfolge feiern) und fair (mit jedem auf Augenhöhe). Dafür bin ich sehr dankbar.

Wer oder was inspiriert dich? Philosophie und visionäre Gesprächsthemen, auch gern Utopien, denn es gibt noch so viel Luft nach oben für die Menschheit. Ästhetische Konzeptkunst, die ins Herz geht. Ein langer Surftag im Spätherbst mit sanften Wellen und einem gut gemixten Mojito danach. Unter freiem Himmel stundenlang zu großartiger Musik tanzen.

Über welches Thema könntest du eine 30-minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung? Das Ändern leben – wie ich zurück zum Ozean ging (meine Geschichte, wie ich meine Karriere erfolgreich änderte, um zurückzugeben).

Was ist die großartigste wahre Geschichte, die du gehört hast? Zwischen einem Mann und einem Oktopus entwickelte sich eine Freundschaft.

Du darfst den Duden um drei Wörter deiner Wahl ergänzen. Bitteschön: Herzaufstand, Metta Bhavna, Diskokugel.

Wessen BRAVO Poster hattest du an der Wand? Michael Jackson, Morten Harket, Bros.

Wenn du umziehen müsstest, wo würdest du gerne leben? In der Algarve.

Was kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben? Bewusst mit sich selbst und anderen leben. Weniger konsumieren, mehr teilen. Weniger arbeiten, mehr tanzen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde weltweit die Ideologie des endlosen Wachstums ausradieren und stattdessen ein Verständnis für regenerative Kulturen wachsen lassen.

Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Grünes Curry mit Süßkartoffeln, Brokkoli, Fenchel, Karotten, Tofu und Cashewnüssen. Garniert mit Koriander.

Was sollte niemand von dir wissen? Ich sehe in Menschen oft, welchem Tier sie ähnlich sehen.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Was ist dein aktueller Lieblingstrack? Antwort: Tom Misch – „It Runs Through Me“ (feat. De La Soul).

Das letzte Wort: Let love rule.

FOTO: Charlene Kilthau

Gesicht zeigen

Wann ist Kunst so richtig, richtig gut? Wenn sie nicht nur einen selbst bewegt, sondern etwas! Wenn sie Menschen zusammenbringt und dann auch noch eine Botschaft hat. Das Kunstprojekt „In Your Face“ kann genau das. Am Anfang der Geschichte steht die Hamburger Künstlerin Swaantje Güntzel. Sie hat den Machern der Ocean.Now!-Initiative die Idee zu ihrem Kunstwerk „Microplastics II“ geliehen. Und die Meeresschutzorganisation hat daraus ein „medien-basiertes kollektives Projekt“ gemacht, mit dem sie ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln fordert. Heißt im Klartext: drei Monate lang sammelten Freiwillige an 50 Stränden weltweit Mikroplastik-Samples. Diese kleinsten, bunten Kunststoff-Schnipsel arrangierte das Team von Ocean.Now! wie eine Schönheitsmaske auf den Gesichtern von über 50 Prominenten und lies die Fotograf*innen Saskia Uppenkamp und Tomaso Baldessarini bewegende Nahaufnahmen schießen. Es könnte fast wie ein Beauty-Shot aussehen, wenn sie den Close-ups von DariaDaria, Oliver Koletzki, Luisa Neubauer, Didi Hallervorden oder Ranga Yogeshwar nicht auch noch eine blutige Nase verpasst hätten. Die rüttelt wach und zeigt, wem wir mit Mikroplastik am Ende am meisten schaden: Uns selbst. Dank der Berlin Photo Week kommt die „In Your Face“-Ausstellung jetzt endlich nach Berlin. Wir dürfen für die exklusive Vernissage mit Meike Schützek und Künstlerin Swaantje Güntzel am 26. August 3 x 1 Ticket verlosen. Von 18.30 bis 20.00 Uhr könnt ihr mit ihnen über die Spree schippern und dabei sein, wenn erstmals die Portraitwand am RAW Gelände enthüllt wird. Schreibt eine Mail mit dem Betreff „IN YOUR FACE“ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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In Your Face | ocean-now.org/inyourface | Instagram | FOTO: In Yor Face/Saskia Uppenkamp