Da braut sich was zusammen.Craft Beer ist in aller Munde. Auch und gerade im Mutterland des Bieres erlebt die Hopfenkultur inzwischen eine produktive Neubelebung, die den traditionellen Gerstensaft in ungeahnte Geschmackssphären führt. Auf das traditionelle Reinheitsgebot muss man dafür keinesfalls verzichten, auf natürliche Zutaten noch weniger. Craft Beer bedeutet, sich dem Produkt Bier unverkrampft, verbraucherseitig und ohne wirtschaftlichen Druck einer Konzernstruktur zu nähern. Bier in Handarbeit eben. Es geht darum, durch verschiedene Braumethoden und beispielsweise den Einsatz unterschiedlicher Hopfensorten neue Geschmäcker und Geschmackserlebnisse zu kreieren. Die Bandbreite ist inzwischen beinahe so vielfältig wie bei den Kollegen aus dem Weinbau – Farbe, Geruch, Geschmack, Abgang, alles da. Von morgen an (pünktlich zu Himmelfahrt also) und noch bis Sonntag steigt auf dem RAW-Gelände in Berlin Friedrichshain das Braufest Berlin, quasi der Gegenentwurf zur pöbelschreienden Biermeile auf der Karl-Marx-Allee. Zwischen Badehaus Szimpla und Neue Heimat wird ein regelrechtes „Craft Beer-Dorf“ aufgebaut, das drei Tage lang 65 Berliner Brauereien und internationalen Craft Beer-Brauern Platz und Zapfhahn bietet. Mit dabei ist das who is who der Szene. Die Auswahl der deutschen Brauereien beispielsweise wurde von der Berlin Beer Academy sorgfältig kuratiert. Dazu gibt es Streetfood vom Village Market nebenan und ein Rahmenprogramm mit jeder Menge Talks und Tastings. Gegen 2 Euro Pfand bekommt man sein Glas, ein original „Craft Master One“ von Rastal bedruckt mit dem Braufest Berlin Logo. Schön festhalten, denn damit probiert man sich von Stand zu Stand durchs Sortiment (zwischendurch Essen und Wasser trinken nicht vergessen). Wer will kann seine geschmacklichen Vorlieben und Erkenntnisse direkt mit allen anderen teilen. Auf der zu Veranstaltungsbeginn freigeschaltenen mobilen Website www.m.braufest-berlin.de kann man die verkosteten Biere bewerten. Wir sind ein wenig befangen und haben unseren Liebling schon im Vorfeld gekürt: BRLO for Bierhimmel! Ob allerdings Pale Ale, Helles oder das russisch-englische Baltic Porter das Rennen machen, darüber sind wir noch ein wenig uneins. Fun Fact: Bezahlt wird mit einer Festivalkarte, die man am Eingang erhält und mit seinem Wunschbetrag auflädt. Kleingeld ade also – geht einfach schneller. Na dann man Prost! |