Fast eine Million Menschen fielen dem Völkermord in Ruanda 1994 zum Opfer, etwa 250.000 Frauen wurden vergewaltigt. Heute leben Täter und Opfer oft Tür an Tür. Die Opfer der Vergewaltigungen und ihre aus den Vergewaltigungen entstandenen Kinder leben bis heute oft ausgegrenzt mit dem Stigma der Witwen und Waisen. Viele der Kinder sind heute älter als es ihre Mütter zum Zeitpunkt des Verbrechens waren. Mit beispiellosem Mut und grenzenloser Zuversicht in einer von schweren Traumata geprägten und autoritär regierten Gesellschaft, sind es heute vor allem die Töchter der Vergewaltigungsopfer, die ihre traumatisierten Mütter auffangen und gegen das eigene Stigma ankämpfen. Rwandan Daughters, das neueste Projekt des wunderbaren Berliner Fotografen Olaf Heine erzählt ihre Geschichten aus einer völlig neuen Perspektive. Aus ihrer. In ausdrucksstarken Bildern porträtierte er Mütter und Töchter – Seite an Seite am Ort des Geschehens. Neben den Bildern enthält der Fotoband, der auf Einladung der ora Kinderhilfe und der Agentur spring brand ideas realisiert wurde, verschiedene Essays und kurze Wortmeldungen der portraitierten Frauen, in denen sie ihren Umgang mit den eigenen Erlebnissen schildern. Das Ergebnis ist irritierend und berührend zugleich. Das Buch bewegt und erinnert, feiert die Stärke der Frauen Ruandas und lässt in seiner Intensität, Bildsprache und gar persönlichen Verbindung zur Kindheit Heines auf keiner Seite seine Wirkung vermissen. Wir verlosen ein druckfrisches Exemplar von Rwandan Daughters. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚LOVE IS BIGGER‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Rwandan Daughters | Photographs by Olaf Heine | 208 Seiten, 54 € | Hatje Cantz Verlag