Ossian Vogel entwarf mit 16 Jahren sein erstes Bike, ein Liegefahrrad. Im selben Jahr ging er als Helikopter-Fan in die USA, um dort eine Ausbildung zum Berufspiloten und Fluglehrer zu absolvieren. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gründete er eine Firma für ferngesteuerte Luftschiffe für Film-und Fotoeinsätze. Im Jahr 2016 gründeten er und die Online Marketing Expertin Julia Emmert Urban Drivestyle als erste „All Electric“ Verleihstation für E-Mobility auf Mallorca. Inzwischen ist ihr Unternehmen zum Vorreiter und Wegbereiter der Verkehrswende geworden. Die Urban Drivestyle E-Bikes wollen in keine Schublade passen (Anm. d. Red.: Dafür sind die Fatwheels auch einfach viel zu fat). Sie verbinden spannendes Retro-Design mit kompromissloser Funktionalität und ersetzen so mühelos Autos und andere mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge. Julia, die kein Auto fährt, und Ossian, der ganz nebenbei gerade an einem Elektro-Flugzeug arbeitet, sind übrigens auch privat ein Paar. Umso spannender die unterschiedlichen Antworten auf unsere Fragen. Enjoy!
Name: Julia Emmert / Ossian Vogel
Alter: 39 – noch genau 19 Tage lang / 48
Wohnort: Palma, Mallorca / Berlin & Palma
Beruf: Online Marketing Expertin / Produktentwickler & Unternehmer
Schuhgröße: 39 / 44
Lieblingsohrwurm: Echt jetzt? Ich bin total unmusikalisch. „The simple bear necessities“ aus dem Dschungelbuch. Davon gibts ein nettes Duett von meiner Tochter mit ihrem Opa. / „Nothing else matters“ von Metallica
Kontakt: hello@urbandrivestyle.com
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?
Julia: Spaß, was für Spaß? Das ist bitterer Ernst. Nee, echt jetzt: Unsere Kunden happy auf unseren Bikes zu sehen, macht mich jedes Mal sehr glücklich.
Ossian: Dass er eigentlich kein Job ist, sondern eine Passion. Und dass jeden Tag Menschen ihr Leben ändern mit Hilfe eines meiner Produkte.
Du begegnest deinem 18-jährigen Ich. Welchen Rat gibst du dir?
Julia: Genieße die Freiheit. Trau dich, Dinge auszuprobieren.
Ossian: Mach mal langsam, du hast noch wirklich sehr viel Zeit… Mit 18 glaubt man ja, mit 28 sei man schon alt.
Was wäre eine Sache, die du uns beibringen könntest?
Julia: Multitasking, in Europa neu anfangen – ich hasse das Wort „Auswandern“.
Ossian: Das weiß ich nicht, was glaubt ihr denn, was ich euch beibringen könnte?
Julia, beschreibe Ossian in einem Satz:
Leicht autistischer, kreativer Querdenker, der sich nicht an Konventionen gebunden fühlt, sehr wissenshungrig und talentiert.
Ossian, beschreibe Julia in einem Satz:
Julia ist extrem lernfähig und kann wunderbar beobachten, ich vertraue ihrem Instinkt in fast allen Lebenslagen!
Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?
Julia: Meine Tochter, das Privileg in Europa zu leben… meine Familie.
Ossian: Für meine freie und gewaltlose Erziehung, für das Glück, in einer weitgehend freien Gesellschaft und speziell in Europa zu leben und natürlich für meine Familie…
Du hast Besuch von Freunden, die zum ersten und letzten Mal auf Mallorca sind. Was macht ihr?
Julia: Oh Gott, ganz furchtbar, die denken immer, man hat hier nix zu tun und ist nur im Urlaub. Also angenommen, ich hätte frei: Lecker Paella essen, Lieblingsstrand beschnorcheln und vor allem viel ratschen und Wein trinken.
Ossian: Einen Stein ins Meer werfen.
Was war dein letzter Fehlkauf?
Julia: Eine Einhornkuchenform.
Ossian: Ein 1982er Land Rover Defender, der nach drei Wochen auseinander fiel.
Was ist die großartigste wahre Geschichte, die du gehört hast?
Julia: Woher weiß man, ob eine Geschichte wahr ist?
Ossian: Ganz ehrlich? Kann ich nicht sagen… darf ich googeln?
Wie alt wärst du gerne für immer?
Julia: 4.
Ossian: So grob um 35 Jahre, das ist so der Sweet-Spot zwischen jugendlich und reif.
Was kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben?
Julia: Auf Ressourcen achten. Seine eigenen und die des Planeten.
Ossian: Zum Beispiel das Auto einfach mal stehen lassen und stattdessen laufen oder Rad fahren. Oder nur einmal die Woche Fleisch essen. Oder einmal die Woche bei einem lokalen Anbieter kaufen.
Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?
Julia: Schwere Frage – man denke an den Fischer und seine Frau. Den Klimawandel anhalten.
Ossian: Ich ändere gerne das, wozu ich die Macht habe, und denke nicht darüber nach, was ich nicht ändern kann. Deshalb baue ich alternative Fahrzeuge, die Autos ersetzen können statt mich über Autos zu beschweren.
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen?
Julia: Je nach Jahreszeit – ich kaufe eigentlich meistens lokal. Aber wahrscheinlich Mangold-Lasagne. Wird von allen geliebt und ich kann mich nicht in der Chili-Menge vergreifen.
Ossian: Das hängt von der Jahreszeit und dem Anlass ab… Ich koche am liebsten mit regionalen und saisonalen Zutaten, daher entscheide ich oft erst am Marktstand.
Was sollte niemand von dir wissen?
Julia: Würdet ihr es denn für euch behalten?
Ossian: Wie es in meinem Kleiderschrank aussieht…
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
Julia: Woher kennst du Ossian?
Ossian: Was ist dein Spitzname?
Das letzte Wort:
Julia: Sei Pippi, nicht Annika.
Ossian: So soll es also sein.
FOTO: Urban Drivestyle/Thorsten Schoof