Das 2 Minuten-Interview

Was zählt wirklich? Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Was können wir verändern? Was macht uns glücklich? Gina Schöler ist die neue Ministerin für Glück. Nein, nicht in der GroKo, an ihrem ganz eigenen Ministerium für Glück und Wohlbefinden – ein interaktives Kunstprojekt und die Metapher einer multimedialen Kampagne, die das Thema Glück spielerisch und kreativ ins Gespräch bringt. In dieser Funktion ist die Speakerin, Trainerin und Coacherin natürlich die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um Zukunft und persönliche Balance. In Vorträgen, Workshops, Coachings und auf Veranstaltungen kann man sich seiner persönlichen Definition von Glück und Zufriedenheit nähern – alles astrein im Sinne des Ministeriums. Wir haben uns direkt schlau gemacht und unsere erste zwei Minuten Session unter dem Deckmantel des Interviews eingeheimst. Wir Glücklichen.

Name: Gina Schöler
Alter: 31
Wohnort: Mannheim
Beruf: Glücksministerin (Speakerin, Trainerin, Coach)
Schuhgröße: 36
Lieblingssuperheld: Meine Hundedame Gretel
Kontakt: Gina@MinisteriumFuerGlueck.de / www.MinisteriumFuerGlueck.de

 

Definiere Glück: Es gibt 82.000.000 Definitionen in Deutschland und ich rufe dazu auf, seine ganz eigene herauszuarbeiten. Meine persönliche Definition (abgucken gilt nicht!): Glück = Verbundenheit. Mit sich selbst, Mitmenschen und der Umwelt.

Wohin entwickelt sich die Menschheit? Sind wir auf einem guten Weg? Ja und Nein. Auf der einen Seite bekommen wir alle das unfassbare Leid auf der Welt mit. Auf der anderen Seite lerne ich täglich so viele Menschen kennen, die etwas ändern wollen, tatsächlich aktiv werden, neu denken, neu machen, Teil der positiven Bewegung sind und kreativ an Lösungen arbeiten. Das stimmt optimistisch. Und da ich von Berufswegen aus Optimist bin: Ja, die Richtung stimmt, aber der Weg ist noch lang. Let’s go, Schritt für Schritt.

Wann kann jeder heute tun, damit wir alle eine glücklichere Zukunft erleben? Ganz nach Pfadfindermanier: Eine kleine gute Tat tun. Manchmal ist es nur, mit offenen Sinnen die eigene Umwelt wahrzunehmen: Schauen, wer Hilfe braucht, wer ein nettes Wort oder ein Lächeln gebrauchen kann. Damit löst man ganz schnell einen Dominoeffekt der guten Gefühle aus. Letztlich brauchen wir nur eines für eine glücklichere Zukunft: Mehr Menschlichkeit.

Die ganze Welt hört dir zu. Was sagst du? Jetzt atmen alle mal wieder ganz tief durch und fragen sich, was wirklich zählt. Ist das, was wir gerade machen, wirklich das Richtige? Wie können wir die Welt zu einem enkeltauglichen Ort machen? Wie können wir vom Ich ins Wir kommen? Wie wollen wir leben und was macht uns glücklich?

Was hast du heute in 15 Jahren erreicht? Ich habe ein tolles Team, eine schöne Location, wo Menschen zusammen kommen und sich inspirieren lassen können. Ich habe viele Menschen erreicht und berührt und immer noch genau so viele Ideen im Kopf, die in die Tat umgesetzt werden wollen. Ganz vielleicht habe ich das reale Bundesministerium für Glück, was es bis dann gibt, kreativ beraten. ;)

Wann fühlst du dich in Balance? Wenn mein E-Mailfach nicht durchdreht, mein Handy nicht klingelt (ich hasse telefonieren…), der Wein kalt steht, der Waldspaziergang lang war und die Badewanne wartet.

Das größte Problem deiner Generation? Perfektionismus, Informationsflut, Multi-Optionizen, Unentschlossenheit

Du hast eine Sünde frei. Welche Sache würdest du tun? Ein ganzes Glas Nußnougatcreme am Stück löffeln. Ich darf die Marke nicht nennen, da bekomme ich immer Ärger.

Was würdest du tun, wenn du jeden Tag eine Stunde mehr Zeit hättest? Wenn ich seriös antworten würde, würde ich sagen: Ein gutes Buch lesen. Aber das ist geflunkert. Dafür habe ich meist zu viele Hummeln im Hintern. Wahrscheinlich endlich wieder mehr Zeit für Freunde haben. Wir sind alle mit so vielen coolen Projekten beschäftigt, dass gemeinsame Zeit gut geplant werden will.

Erzähle uns einen Witz! Oh je, mein Humor ist Geschmacksache. Ich mag es trocken, schwarz und böse, typisch für eine Glücksministerin eben. Aber hier ist etwas Seichtes:
Was ist weiß und schaut hinter einem Baum hervor? Eine schüchterne Milch. Oder leider auch einer meiner Lieblingswitze: Was ist schwarz und rollt den Berg runter? Eine Erbse im Ledermantel.
– Ich bin sehr visuell und stelle es mir immer lebhaft vor, meist muss ich dann auch laut kichern, egal, wo ich bin…

Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wahrscheinlich nichts. Das würde ich an meinen Mann abgeben. Er ist leidenschaftlicher Koch und Brotbäcker. Es würde ein selbstgemachtes Krustenbrot mit Knoblauchbutter zur Vorspeise geben und zum Hauptgang irgendetwas Abgefahrenes, was seit gefühlten zwei Wochen bei Niedrigtemperatur im Backofen auf seinen Auftritt wartet. Als Nachtisch dann klassisch dunkle Mousse au chocolat – aber die esse ich alleine auf.

Wenn eine Fee dir eine Fähigkeit schenken könnte, welche würdest du wählen? Fliegen können. Habe unglaubliche Flugangst und träume oft, dass ich fliege und es dann nicht so schlimm ist. Vielleicht würde mich das heilen.

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Ich würde es ermöglichen, dass alle unausgesprochenen Worte zur Sprache kommen, Konflikte gelöst und Missverständnisse aus der Welt geschafft werden.

Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Ihr habt mich schon zum Schmunzeln gebracht. Mission accomplished. Es hat viel Spaß gemacht!

Das letzte Wort: Nehmt euch die Zeit und beantwortet die kleine, aber große Frage: Was macht euch glücklich? Der Rest kommt von alleine…