Neulich im Kungerkiez: ein adretter junger Mann klebt einen Abreißzettel an einen Laternenpfahl. „Kleine Familie will sich vergrößern und sucht eine 4 Zimmer-Wohnung hier im Kiez. Gern im Tausch gegen unsere 3,5 Zimmer Altbauwohnung mit großem Balkon in Kreuzberg.“ Japp, auch Berlin ist inzwischen mitten im Verteilungskampf um bezahlbaren innerstädtischen Wohnraum angekommen. Steigende Preise und der Mangel an attraktivem Wohnraum machen es zunehmend schwieriger, eine passende Wohnung zu finden. Da greift man schonmal auf eingangs beschriebene Oldschool-Taktiken zurück. Das dachten sich auch die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften degewo, STADT UND LAND, GESOBAU, Gewobag, HOWOGE und WBM und schufen kurzerhand ein eigenes gesellschaftsübergreifendes Wohnungstauschportal. Eine offizielle Online-Plattform für den Wohnungstausch gab es von der Stadt nämlich bisher noch nicht. Grundsätzlich soll das Portal helfen Umzüge zu erleichtern und schneller eine Wohnung zu finden, die auf die aktuelle Lebenssituation zugeschnitten ist. Das kann vor allen Dingen dann sinnvoll sein, wenn Nachwuchs ansteht oder ein Haushaltsmitglied auszieht. An sich ist das Prinzip dabei relativ simpel: Auf inberlinwohnen.de kann man sich als Mieterin und Mieter der ‚Landeseigenen‘ für das Tauschportal registrieren und anschließend die Wohnungen von anderen Mieterinnen und Mietern ansehen oder eigene Angebote einstellen. Das Besondere daran ist, dass die jeweiligen Nettokaltmieten beider Wohnungen bei einem Tausch unverändert bleiben. Wenn sich schließlich zwei potenzielle Tauschparteien gefunden haben, erfolgen alle weiteren vertragsrelevanten Schritte außerhalb des Portals. Dit finden wir richtich jut.
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Wohnungstauschportal | www.inberlinwohnen.de