Plastic Earth

Eine Welt aus Plastik und wir sind mittendrin: 348 Millionen Tonnen Plastik werden pro Jahr weltweit produziert, die Hälfte davon wird zu Abfall, nur ein Drittel dieser Abfälle wird in Europa recycelt. Wie können wir die Plastik-Krise nur bewältigen? Die Dokumentation „Plastic Earth“ zeigt die fatalen Folgen, die die Produktion von Plastik aus fossilen Quellen mit sich bringt – Klimawandel, Umweltverschmutzung und der Verlust der Artenvielfalt sind nur drei davon. Die Protagonistin des Films, Janice Overbeck, ist eine besorgte Mutter, die sich auf eine Reise begibt und den Versuch wagt, das Ausmaß der Plastik-Epidemie zu begreifen und herausfinden möchte, welche Lösungen es dafür geben könnte. Dazu interviewt sie führende Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Forscher*innen und Umweltschützer*innen, die von ihrem Kampf gegen die Verschmutzung und von innovativen Technologien erzählen, die die Erde genau jetzt benötigt. Am Ende bleibt ein Gefühl für die Dringlichkeit des Themas – aber ebenso viel Hoffnung, denn die Dokumentation zeigt, wie viel Gutes wir Menschen bewirken können, wenn wir uns um die wirklich großen globalen Themen kümmern. Ein Film, der aufrüttelt und gleichzeitig Mut macht und inspiriert. Ein Film, den wir alle sehen sollten. Gerade in den heutigen Zeiten.
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Plastic Earth | plasticearthmovie.com | FOTO: DreamPost Films

Film follows funktion

Kennen Sie Rams? Sollten Sie. Die Industriedesign-Legende hat mit seiner ikonischen Gestaltung für Marken wie Braun und Vitsœ nicht nur Gegenständen Form gegeben, die jede und jeder von uns schon in Händen gehalten und selbstverständlich genutzt hat (warum sieht ein Taschenrechner eigentlich so aus, wie er aussieht?), sondern mit seinen Prinzipien von Klarheit, Material-gerechtigkeit und Bedienbarkeit auch das Produktdesign der vergangenen fünfzig Jahre, ach was; das gestalterische Selbstverständnis an sich, entscheidend geprägt. Bekannteste Fans: eine gewisser Steve Jobs und Sir Jonathan Paul „Jony“ Ive, seines Zeichens Chief Design Officer bei Apple. Habt ihr schon einmal Apple und Rams in einem Rutsch gegoogelt? Dann wird ziemlich schnell klar, dass die Telefone und Unterhaltungsmedien, die wir heute so inflationär gebrauchen, ohne Dieter Rams vermutlich nicht so aussehen würden, wie sie es tun. Der US-amerikanische Filmemacher Gary Hustwit spürte dem gestalterischen Schaffen des Designers filmisch nach und brachte damit eine regelrechte Lawine ins Rollen. In seinem über Kickstarter finanzierten Dokumentarfilm ‚Rams‘ erhält man einen tiefen Einblick in das Leben des Designers. Hustwit war es dabei besonders wichtig, Rams‘ berühmtes Prinzip ‚So wenig Design wie möglich‘ auch auf den Film zu übertragen und die Struktur besonders einfach zu halten. Sprich so wenig wie möglich „drumrum“ zu filmen. Das Ergebnis sind faszinierende Unterhaltungen über die Designwelt und spannende Einblicke in einen Gestaltungsprozess, der von Dieter Rams‘ einzigartigen Fähigkeiten geprägt wurde. Das Ziel der Kickstarter-Kampagne war übrigens nicht allein die Finanzierung der Dokumentation. Mit einem Teil der Erlöse soll das umfassende Design-Archiv von Dieter Rams für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Dokumentation könnt ihr vom 15. bis zum 20. November 2018 im Kino Babylon Berlin sehen.
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‚Rams‘ von Gary Hustwit | Kino Babylon Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin | 15.11.-20.11.2018 | Tickets: 7 € | www.hustwit.com/rams/

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 13. November 2018 | Tags: , , , Keine Kommentare

Ach, Europa!

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60 Jahre ist es her, dass mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge die Geschichte der Europäischen Union begann. Kein Wunder, dass wir so fremdeln also, bei der blutjungen Bande? Mitnichten. Europa, als geschichtsprägender Kontinent, als Schicksalsgemeinschaft, als Gedanke, ist weit mehr als die Idee einer Währungs- und Wirtschaftsunion moderner Prägung. Und auch und gerade die kulturelle Identität des Abendlandes, die so viele gerade vor Überfremdung und Beeinflussung „nicht unserem Kulturkreis zugehöriger Ströme“ bewahren wollen, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als wunderbar wilder, südnordostwestbunter Mix. Die arte-Serie ‚Ach, Europa‘ liefert einen äußerst unterhaltsamen und dringend notwendigen Geschichtskurs in zehn Teilen. Alles beginnt mit dem Entstehungsmythos Europas, mit der Liebesgeschichte zwischen dem Göttervater Zeus und einer Prinzessin namens Europa. Die alten Griechen haben der Welt vorgemacht wie Zivilisation geht. Sie waren die Vorbilder der Römer, die dann der mediterranen Kultur im Rest Europas zum Durchbruch verholfen haben. Doch lange Zeit konnten sich im kalten Norden die widerspenstigen Barbaren nicht für die südländische Zivilisation erwärmen. Nachtigall, ick hör dir trapsen… Knapp 1000 Jahre ist das heutige Spanien muslimisch. Das islamische Erbe prägt nicht nur ‚El Endalus‘, das zum Melting Pot der Kulturen avanciert, sondern dringt tief in den Kontinent, bringt uns die Gitarre und den Buch gewordenen Wissenstransfer aus der Antike – die Grundlage für die Renaissance. Soll heißen: Der Islam gehört zu Europa! Ein einfacher Blick in die Geschichte hilft da unkompliziert weiter. Arte schafft mit den zehn je etwa 45 Minuten kurzen Filmen das, woran viele Lehrer scheitern: unsere Geschichte als spannenden und für das Verständnis der Gegenwart unverzichtbaren Teil unserer Selbst verständlich zu machen. Alle Episoden können in der arte-Mediathek kostenlos angesehen werden.
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Ach, Europa – zehnteilige Serie | arte Mediathek

Kategorien: Produkte | Autor: | Datum: 21. März 2017 | Tags: , , Keine Kommentare

Drei von Sinnen

Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Oder anders: Am Ufer stehen und den Wellen dabei zuschauen, wie sie kraftvoll und unablässig in Richtung Land brausen, aber kein Geräusch dazu vernehmen. Mit verbundenen Augen im Zelt liegen, den Regen aufs Nylondach prasseln, den Donner grollen hören, aber den Blitz nicht sehen, wenn sich die Kraft des Himmels elektrisch entlädt. Oder einfach mal die Klappe halten. Nichts kommentieren. Kein gesprochener Dialog. Eine ganze Woche lang. Wie sich so etwas anfühlt? Darüber haben die drei Freunde Bart, David und Jakob einen Film gemacht. Drei Wochen lang befanden sie sich auf einer abenteuerlichen Reise vom Bodensee an den Atlantik. Zu Fuß, per Anhalter oder im ÖV. Jeder von ihnen verzichtete jeweils für eine Woche auf einen ihrer Sinne, auf Augen, Sprache oder Ohren. Eine Kamera hat sie auf diesem aberwitzigen Trip begleitet. Aus der Idee wurde schnell ein Experiment, aus dem Experiment eine Geduldsprobe, aus kleinen Missverständnissen eine handfeste Krise. Und eine Konfrontation mit großen Fragen: Kann ich meinen Freunden blind vertrauen? Wie trage ich einen Konflikt ohne Worte aus? Und, vor allem: Was hält eine Freundschaft aus? Die gefeierte Dokumentation gewann am Internationalen Filmfestival Eindhoven den Golden Wing Award für den „Besten Dokumentarfilm“, und die Drei von Sinnen feiern nun in Berlin Premiere. Befreundet sind sie immer noch. Und dabei um einige Erkenntnisse reicher. Das werden sie aber selbst erzählen können, denn alle drei sind auf der Premiere anwesend und hoffentlich bei Sinnen.
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Drei von Sinnen, Berlin Premiere | Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin | 10.03.2017 um 20:00 Uhr | Facebook | Trailer | dreivonsinnen.de

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Kategorien: Projekte | Autor: | Datum: 07. März 2017 | Tags: , , , , , , Keine Kommentare