Caroline S. Henne
Teetrinkende, ehemalige Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt auf Digitalem, Marketing & Nachhaltigkeit und jetzt Advokatin moderner Teekultur und Geschäftsführerin bei Paper & Tea in Berlin? Kann man so machen: Caroline S. Henne wollte eigentlich klassische Konzertpianistin werden. Inzwischen blickt sie aber auf knapp 20 Jahre Erfahrung in der digitalen Transformation von Unternehmen zurück. Sie begann ihre Karriere bei RTL, entdeckte aber schnell ihre Leidenschaft fürs Digitale. Sie ist leidenschaftliche Teetrinkerin und außerdem ein Angel-Investor in mehreren Start-up-Unternehmen, von nachhaltiger Mode bis hin zu Technologie und Experiences. Sie ist passionierte Köchin und bekannt für ihre Colour Dinners – 5-Gänge Event Cuisine mit Gästen und Gerichten jeweils in nur einer Farbe. Und die Musik? Immer noch! In London hat sie über ein Jahrzehnt im English Chamber Choir unter anderem in der Royal Albert Hall gesungen.
Name: Caro(line Sarah) Henne
Alter: 37
Wohnort: Berlin-Mitte
Beruf: Geschäftsführerin der Pioniere der modernen Teekultur von Paper & Tea
Schuhgröße: 39.5
Lieblingsgeschmack: Umami
Kontakt: info@paperandtea.com
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Zuallererst natürlich das Produkt: Ich bin leidenschaftliche Teetrinkerin! Weil bei mir schon vor langen Jahren eine Kaffee-Unverträglichkeit nachgewiesen wurde, bin ich Morgenmuffel quasi zu besonders koffeinhaltigem Teegenuss genötigt worden und habe in diesem Zuge eine große Passion, besonders für Grüntees entwickelt. Jeder Tag bei Paper & Tea ist anders – da wir unsere Tees nicht nur in unseren fünf Stores über Deutschland verteilt sondern auch online und über Händler, Restaurants und Cafés weltweit vertreiben, verteilen sich die Aufgaben über ein sehr breites Spektrum. Und wir haben noch so viel vor – besonders in der Produktentwicklung.
Beschreibe deinen Führungsstil: Nur als Team, wenn wir wirklich alle zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen, können wir wirklich groß und stark sein – das versuche ich jeden Tag auf’s Neue zu leben und lediglich die Fahrt-Richtung vorzugeben, die jede/r Einzelne dann für sich interpretiert und umsetzt. Mir ist Transparenz sehr wichtig – das gilt für meine Kommunikation ans Team genauso wie für das Feedback, das ich von meinen Mitarbeitern einhole, damit wir alle kontinuierlich wachsen und besser werden können. Ich bin bei bestem Willen kein Micro Manager und arbeite am liebsten mit Menschen, die sich durch Eigenverantwortung motivieren lassen und entwickeln können.
Was treibt dich an? Mein großartiges Team an Experten und smarten Köpfen, die Paper & Tea mit großer Leidenschaft unterstützen und voranbringen, mich challengen und wachsen lassen. Aber auch unsere wirklich besonderen Tees, die mir jeden Morgen wieder Energie und mir jeden Abend wieder Erholung bringen.
Der beste Ratschlag, den du je bekommen hast: “At the end of the day no lives are lost if you don’t do your job tomorrow”. Ich habe früher Feedback oft sehr persönlich genommen und mich in meiner Arbeit verloren. Wenn man ein wenig Abstand dazu hat, kann man meiner Meinung nach aber viel fokussierter arbeiten und das Wesentliche im Auge behalten. Und verliert darüber hinaus eine gewisse Bescheidenheit nicht – nimmt sich selber nicht so wichtig und vermeidet komische Eitelkeiten.
Welches Buch, welchen Film und welche Platte sollte jeder gelesen, gesehen und gehört haben? Die Platte ist einfach: Das müssen Bachs Goldberg Variationen sein – in der späten Aufnahme von Glenn Gould. Beim Film wird es schon schwieriger – da würde es wahrscheinlich ein Wenders werden. Paris Texas vielleicht? Oder Der Himmel über Berlin? Das Buch ist ein Gedichtband, beziehungsweise eigentlich alle Zeilen vom großen E.E. Cummings. Oder sollte es doch Paul Auster sein, von dem ich quasi alles verschlungen habe?
Welche Eigenschaft hast du von deinen Eltern geerbt? Das Entertainertum meines Vaters und die Überzeugung meiner Mutter, dass es wirklich völlig egal ist, was andere von einem denken. Dass man wirklich seine Individualität leben soll und mutig ist.
Welches Kunstwerk würdest du gerne besitzen? Ui – da kann ich mich bei bestem Willen nicht auf eines festlegen. Ich bin enthusiastische Kunstsammlerin und habe in den letzten Jahren einige Werke, besonders von MalerINNEN, gekauft, die ich schon lange bewundert habe, wie Grit Richter oder Katharina Grossmann-Hensel. Und gerade habe ich ein Auge auf eine Arbeit von Annabel Daou geworfen.
Ohne was verlässt du nie das Haus? Jetzt wird es kitschig: Natürlich nie ohne einen Abschiedskuss von meinem Herzblatt.
Welches ist dein nutzlosestes Talent? Ich kann jeden Songtext der Welt, den ich auch nur einmal im Radio gehört habe, danach sofort wieder laut mitsingen. Oh well…
Verrate uns einen magischen Ort, egal wo auf der Welt! Die kleine japanische Insel Ishigaki, die ich das Glück hatte, vor vielen Jahren zu bereisen und besser kennenzulernen. Auch unter Wasser – umgeben von Mantas – einfach magical.
Was würdest du ändern wenn du die Macht dazu hättest? Dass alle Menschen dieser Lande jeden Tag unseren Tee trinken, natürlich :)
Wenn wir dich zu Hause besuchen, was würdest du für uns kochen? Wahrscheinlich ein Curry, oder ein ganzes 5-Gänge-Menü in nur einer Farbe, wie bei meinen Colour Dinners, wo alle Gäste in der Farbe des Abends gekleidet erscheinen und einfarbige Köstlichkeiten serviert bekommen. Jetzt müsst ihr euch nur noch die Farbe aussuchen. Sogar schwarz geht!
Was sollte niemand von dir wissen? Ich bin kein sonderlich geheimnisvoller Mensch und lache sehr gern auch über mich selbst. Da gibt es also ganz und gar nichts I’m afraid.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen? Nach meinem Lieblingstee vielleicht? Das ist auf jeden Fall der Yuzu Midori N°328 – eine Grüntee-Mischung aus Kukicha, großzügig ergänzt mit belebendem Matcha und erfrischendem Yuzu. Der perfekte Wachmacher für mich Morgenmuffel.
Das letzte Wort: Be Tea, my friend :)
FOTO: Caroline S. Henne