Zum Stand der Dinge

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Als das STATE Science Festival im vorletzten Jahr erstmals Wissenschaftler und Künstler aus allen möglichen Disziplinen und Genres in Berlin versammelte, um sich mit dem übergeordneten Thema ‚Zeit‘ zu beschäftigen, entstand ein nie dagewesenes, spielerisches und faszinierendes Programm aus Filmen, Workshops, Foren, Kunstinstallationen, Performances und audiovisuellen Traumwelten. Zwei Jahre Zeit musste vergehen, bis es nun endlich zur zweiten Auflage dieses großartigen Spektakels irgendwo zwischen Bildung, Kunst und wissenschaftlicher Entdeckunsgreise kommt. Und diesmal wird es im wahrsten Sinne emotional. ‚STATE of Emotion – The Sentimental Machine‘ lautet Titel und Motto dieser Ausgabe, die dazu einlädt, tief einzutauchen in das Meer der Emotionen, sich interaktiv und spielerisch mit Emotionsforschung, Neurowissenschaften, Experimentalpsychologie und künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen. Auf dem Festivalgelände im Kühlhaus am Gleisdreieck entsteht ein Ort der Inspiration, der kritischen Reflexion und des kreativen Austauschs, zwischen Wissenschaft, Kultur und Öffentlichkeit sowie etablierten akademischen Institutionen und Akteuren der jungen Open-Science-Szene aus freien Makern, Entwicklern, Künstlern, Wissenschaftlern und Kreativen. Höhepunkte des Programms sind unter anderem der Auftritt von Margaret A. Boden, der internationalen Begründerin des Felds der künstlichen Kreativität, die Erstvorführung einer neuen Arbeit des renommierten amerikanischen Konzeptkünstlers und Experimentalphilosophen Jonathon Keats, sowie die Vorführung des Dokumentarfilms „Lo And Behold: Reveries Of The Connected World“ (2016) des legendären Filmemachers Werner Herzog. Los geht es schon morgen Abend ab 19.30 Uhr im Museum für Naturkunde mit der großen Eröffnungssause. Ihr sucht nach der Muss-Veranstaltung im auslaufenden Jahr? Das ist sie. Wir verlosen 1×2 Freikarten für das gesamte Festival an die besonders Emotionalen unter euch. Schreibt eine Mail mit dem Betreff ‚POINT OF EMOTION‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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STATE Festival | 3.-5.11.2016 | Kühlhaus, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin | 35 € Student, 45€ Standard, 90€ Professional | Webseite | Facebook

Es ist an der Zeit

Es ist an der Zeit.

 

 

Versuche an die nächste Sekunde zu denken! Noch bevor du sie greifen kannst ist sie Gegenwart und Vergangenheit, wieder und wieder und wieder… Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, sie dient als Maßeinheit für Veränderung, ohne etwas über die Art der Veränderung auszusagen. Zeit ist einfach immer da, stummer Begleiter, unbeteiligt, unveränderlich, unaufhaltsam, unbestechlich. Wir können Vergangenes nicht mehr ändern, alles Zukünftige hingegen wird von dem was wir jetzt tun beeinflusst. Die Zeit hat eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. So zumindest eine Theorie. Zugegeben, die nach heutigem Erkenntnisstand populärste und nachvollziehbarste. Was aber, wenn wir die Zeit neu denken, ihr uns aus wissenschaftlicher, künstlerischer philosophischer Sicht unvoreingenommen nähern, sie als physikalische Größe und Ordnungsmacht in Frage stellen? Wie messen wir Zeit? Mit Uhren, die von Batterien und filigraner Mechanik angebtrieben werden, nicht von der Zeit selbst. Gibt es die Zeit überhaupt? Tonnenschwere Stahlungetüme in Vogelform, die sich hoch in die Lüfte schwingen und hunderte Menschen an weit entfernte Orte tragen? Zum Mond und zurück? Gedanken und Gehirnströme messen? Krankheiten erforschen und heilen? Was ist Wahrheit? Wo endet unser Horizont? Wo beginnt die nächste Erkenntnisstufe? Das erste STATE Science Festival in Berlin hat Wissenschaftler und Künstler aus allen möglichen Disziplinen und Genres dazu aufgerufen, sich mit dem übergeordneten Thema Zeit zu beschäftigen. Herausgekommen ist ein spielerisches und faszinierendes Programm aus Filmen, Workshops, Foren, Kunstinstallationen und Performances, das a) seinesgleichen sucht und b) vielschichtig genug ist, um an mehreren Tagen nämlich vom 28.10.-02.11. gleich zwei Eventlocations in der Hauptstadt zu versorgen. Bereits gestern startete in der Platoon Kunsthalle STATE Films. Das Filmfestival läuft noch bis heute Abend und zeigt von 19 bis 23 Uhr Kurz- und Featurefilme zum Thema. Am Freitag dann heißt es eintauchen und in der Alten Münze Raum und Zeit vergessen. Erlebt Tanzperfomances, audiovisuelle Traumwelten u.a. von Diana Wehmeier, Schall & Schnabel, der Pfadfinderei oder schnellebuntebilder, messt eure Hirnströme während ihr bei der Meditation tiefenentspannt oder in der Pulse Flow Installation versinkt und werdet Teil eines zweitägigen psychologischen Experiments, bevor ihr euch zur Closing Party die Freude aus dem Leib tanzt. Tickets für das komplette Festival gibts für 24 Euro regulär, 18 Euro ermäßigt und zwar hier oder am Veranstaltungstag an den Tageskassen. Wir wünschen viel Spaß bei der Bildungsreise, vielleicht geht die ja in die Vergangenheit oder die Zukunft oder ist das am Ende gar das Selbe?

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STATE Experience Science Festival | STATE Films, Di. 28. & Mi. 29.10., 19-23 Uhr Platoon Kunsthalle, Schönhauser Allee 9, 10119 Berlin STATE of Time, Fr. 31.10. – So. 02.11. Alte Münze Berlin, Molkenmarkt 2, 10179 Berlin | Tickets | statefestival.org | Facebook

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Christian Rauch

 

Christian Rauch

Das 2 Minuten Interview

 

„Wissenschaft ist zu faszinierend, um sie allein den Wissenschaftlern zu überlassen.“ Ein Mann ein Wort. Christian Rauch, 33, ist promovierter Physiker und veranstaltet in diesem Jahr zum ersten Mal das State Festival in Berlin, um seine Begeisterung für Wissenschaft und Forschung mit einem breiten Publikum (uns! Anm. d. R.) zu teilen. Beim State Festival treffen sich Wissenschaft und Kunst, Visonäre und Ideengeber aus unterschiedlichsten Disziplinen. Heraus kommt ein faszinierender Cocktail aus Kunstinstallationen, Gesprächen und Spektakel. Wir haben dem Herrn Doktor der Physik mal auf den Zahn gefühlt. Coole Socke!

 

Name: Christian Rauch
Alter: 33
Wohnort: Berlin

Beruf: Physiker

Schuhgröße: 44
Lieblingsexperiment:
  Foucault’sches Pendel
Kontakt:
www.statefestival.org
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Kurzer Test: Die Relativitätstheorie in einem Satz bitte! Nichts ist schneller als das Licht und die Zeit ist relativ.
 
Bist du ein Nerd? Nach 10 Jahren Physik versuche ich mich da gar nicht erst zu rechtfertigen.
 
Was treibt dich als Wissenschaftler an?
Die Neugierde. Das freie Forschen vermisse ich heute schon manchmal.
 
Und persönlich? Hier muss ich feststellen, dass ich ganz Wissenschaftler bin.
Du hast die Chance einen Blick in die Zukunft zu werfen. Sagst du ja? Natürlich. Und wenn es nur für den Wetterbericht und die Lottozahlen ist.
 
Was ist die tollste Erfindung der Menschheit? Musik ist super. Das Rad ist auch recht wichtig.
 
Was muss unbedingt noch erfunden werden? Beamen.
 
Das Faszinierendste, das du je erlebt hast? Eine nächtliche UFO-Begegnung als Kind. Im Astronomie Grundkurs musste ich später dann leider herausfinden, dass es sich wohl nur um eine übergroße Sternschuppe gehandelt hatte.
 
Wie lang dauert ein Augenblick? Vorbei.

Als Mann vom Fach: Warum gibt es im Flugzeug unter jedem Sitz Schwimmwesten und keine Fallschirme?
Die verbreiten einfach weniger Hektik bei der Benutzung?
 
In welchem Film hättest du gern mitgespielt? Endless summer.Welches Kunstwerk würdest du gern besitzen? Hokusai’s ‚Die große Welle von Kanagawa‘.
 
Wenn wir dich zuhause besuchen, was würdest du für uns kochen? Momentan gäbe es wahrscheinlich nur Drinks. Zum Essen würden wir dann um die Ecke gehen.
 
Was hat dich zuletzt wirklich bewegt? Die Nachricht, dass ich bald Onkel werde.
 
Welche Superheldenkraft hättest du gern? Fliegen. Klar.
 
Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest? Im entscheidenden Moment nicht aufmerksam genug sein.
 
Was sollte niemand von dir wissen? Dinge, die ich lieber für mich behalte.
 
Das letzte Wort:
Gibt es nicht.
Kategorien: Leute | Autor: | Datum: 10. September 2014 | Tags: , , , , Keine Kommentare