Die Welt ist alles, was der Fall ist.

In einer Zeit, in der die GoPro den Kick des Stürzens in Netzvideos multipliziert, verliert alles Verlässliche seinen Reiz. Der Fall ist quasi zum Signum einer ganzen Kultur geworden. Lässt er sich abbilden, fotografieren? Oder ist er schlicht ein unbezweifelbares Faktum, eine Tatsache, eine Gewissheit? Die aktuelle Ausstellung ‚Joel Meyerowitz . Why Color?‘ Retrospective bei C/O Berlin präsentiert die Aufführung und performative Lesung von „Was der Fall ist… Prekäre Choreographien“ mit den Autoren Winfried Gerling und Fabian Goppelsröder. Das Buch ist eine Untersuchung über die Bildgeschichte des Fallens und weist besondere Bezüge zu den Fotografien von Joel Meyerowitz auf. Meyerowitz hat als einer der wichtigsten Wegbereiter der New Color Photography viele nachfolgende Generationen sichtbar beeinflusst. Die Autoren und die Choreographin lassen den Text in den Dialog treten und nehmen die Formensprache der ausgestellten Werke auf. Sie interpretieren sie als Bewegung im Raum und kreieren auf eine neue Art und Weise eindrückliche und intime Live-Erlebnisse in der Ausstellung bei C/O Berlin. Für die außergewöhnlich Vorstellung am 15. Februar im C/O Berlin verlosen wir 2×2 Tickets. Schreibt uns dazu eine Mail mit dem Betreff ‚FALL‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de.
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Was der Fall ist…Prekäre Choreoraphien | Do, 15.02.2018, 20.30 Uhr | C/O Berlin, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin | Tickets 10€ | www.co-berlin.org | Facebook Eventlink

Komm, wir ziehen an den Strand!

Komm, wir ziehen an den Strand!

Endlich, endlich, endlich! Der BERLIN DESIGN MARKET, Berlins wunderbarste Plattform für selektierte Design-Produkte, Fashion, (Wohn-) Accessoires und Kunst ist wieder da und präsentiert seine Summer Edition 2015 an neuem Ort, mit frischem Schmiss und altbekannter Großartigkeit. Und alle so yeah! Wetter hin oder her, es ist Sommer und nirgends ist die Stadt schöner und aufregender als in Ufernähe. Grund genug mit Sack und Pack an den Strand zu ziehen. Am 19. Juli und 28. August 2015 öffnen sich die Tore von 13 bis 22 Uhr für anspruchsvolle Design-Fans, Schmuckstückjäger, Fashion-Aficionados, Streedfood-Connoisseure, Kunstfreaks und Wohndesignliebhaber im SAGE Beach an der Köpenicker Straße. Gemeinsam mit den Nachbarn, darunter das Exil-Wohndesign, wird eine bunte Einkaufslandschaft kreiert, die dazu einlädt zu shoppen, zu stöbern, zu testen oder einfach den Sommer zu genießen. Wie immer wird alles mit viel Liebe zum Detail inszeniert, ein Potpourri an schönen Dingen und bunten Überraschungen erwartet euch. Der Eintritt ist frei, der Himmel wird mitspielen, die Sache ist gebongt. Wir sehen uns am Sonntag.
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BERLIN DESIGN MARKET – Summer Edition 2015 | So, 19.07. & So, 23.08., je 13-22 Uhr | SAGE Beach, Köpenicker Str. 18-20, 10997 Berlin | Eintritt frei | www.berlindesignmarket.de | Facebook

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Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 15. Juli 2015 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Tehran94

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Tehran94

Die SomoS Galerie am Kottbusser Damm misst in etwa 400qm. Wenn man die offizielle Versammlungsstätten-verordnung zu Rate zieht, dann benötigt jede Person auf Veranstaltungen in etwa 0,6 qm Platz. Bedeutet im Fall vom SomoS Raum für 666 Kunstgänger, Bars und etwaige Gegenstände nicht mit eingerechnet. Am nächsten Sonntag nun beginnt genau an jenem Ort eine Ausstellung, zu der sich Stand jetzt bereits 10.505 Menschen via Facebook angemeldet haben. Was ist da los? Hat das soziale Netzwerk einen neuen Eventbooster entwickelt und testet den live und auf dem Rücken argloser Veranstalter? Solche Zustände kennen wir sonst doch nur von Spargelparties (kleiner Scherz). Die Graffiti-Ausstellung Tehran94 zeigt das Werk von sieben iranisch stämmigen Künstlern, die inzwischen weitverstreut überall in der Welt zuhause sind. Mit dabei sind BamBam, Hoshvar! und F-cker aus Teheran, Cave2 aus London, Oham One aus Berlin, PST aus Toronto und Rend One aus New York. Dazu gibt es iranischen Hip Hop, Kurzfilme über die lebendige Graffitiszene im Iran und das war es dann auch schon. Muss wohl was dran sein. Wir gehen hin, allein schon aus Neugier! Hoffentlich kommen die restlichen 10.000 nicht alle zur gleichen Zeit, sondern hübsch verteilt auf die komplette Ausstellungsdauer.
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Tehran94 – die erste persische Graffiti Ausstellung in Berlin | 19.-23.07. | SomoS, Kottbusser Damm 95, 10976 Berlin | Facebook

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 15. Juli 2015 | Tags: , , , Keine Kommentare

It’s all in the movies!

It’s all in the movies!

Was haben Marion Cotillard, Natalie Portman, Eva Padberg, Christopher Walken, Park Chan-Wook, Bruno Avellain und Anton Corbijn gemein und was um Himmels Willen hat das mit Modeweltmarken wie Dior und Fendi zu tun? Ganz einfach, sie sind allesamt im Fashion Film Business. Jährlich und nun schon zum vierten Mal findet am Freitag, den 5. Juni das Berlin fashion Film Festival diesmal im Astra Kulturhaus statt. Ob eine oder einer der oben genannten Damen und Herren anwesend sein wird, wissen wir nicht, aber nach den denkwürdigen Sausen der letzten drei Jahre mit Granden und Größen der Film-, Fashion- und Kreativbranche, mit einer großartigen Gold-Nackt-Perückenshow von Lady Gagas verrücktem Hair Artisten Charlie le Mindu auf dem (Lauf)steg des Badeschiffs, mit DJ Hell Biszummorgengrauen-Set, dem russischen Bubble-Künstler Andrey Bartenev, jeder Menge nackter Haut und natürlich hunderten großartiger kurzer, mittelkurzer und ganz kurzer Fashion Filmbeiträge (kurz Luft holen!), kann die diesjährige Ausgabe nur ein Kracher werden. Hatten wir das mit der nackten Haut schon erwähnt? Ja?! Okay, so you better be ready… 734 Filme wurden für den Wettbewerb eingereicht, die hochkarätig besetzte zwölfköpfige Jury hatte also alle Hände voll zu tun beim Sichten des Materials. Neben der Awardshow und der After Show Party – übrigens co-powered by Tinder – (hatten wir das mit der nackten… ach lassen wir das.) ;) findet am Freitag erstmals das BfFF Summit statt, beim dem eine shortlist mit 100 ausgewählten Beitragen präsentiert wird und Hochkaräter der Branche Insights, Keynotes und spannende Diskussionen rund um Fashion, Film und Business liefern. Resttickets für das komplette Summit, inklusive Awardshow und Aftershow Party liegen bei 199 Euro, Awardshow und Party gibts für 85 Euro, wer nur feiern will, ist mit 15 Euro dabei. Wir verlosen zwei 1×2 Tickets für das volle Programm inklusive allem Zipp und Zapp an die oder den größten Fashionista unter euch. Schreibt ein Mail mit dem Betreff ‚ICH HABE HEUTE GANZ KLAR EIN FOTO UND ZWAR NUR FÜR DICH‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de. As seen on screen, Freunde. P.S. Wir sind auch da. Wenn ihr uns sucht, wir sind die mit den Headsets und Walkie Talkies.
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BERLIN FASHION FILM FESTIVAL 2015 | 05.06., ab 9 Uhr | Astra Kulturhaus, Revaler Str. 99, 10245 Berlin | berlinfashionfilmfestival.net | Facebook | Tickets

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Lass rollen!

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Lass rollen!

Ja ja, das Prince Charles, erst vermählen sie Burger und Hip Hop miteinander und geben dem Engtanz ein neues Zuhause, nun rollt der nächste Party-Stunt auf uns zu und zwar auf acht astreinen Gummirollen. Korean Roller Disco heißt der Spaß, der am Freitag und Samstag auf den frisch verlegten Holzbohlen am Moritzplatz stattfindet. Das Konzept: Rollschudisco meets Korean Streetfood. Nach dem bewährten Burger Prinzip wird ab 15 Uhr gefuttert und dann bis in die Puppen getanzt, äh gerollt. Equipment von Größe 35-48 gibt es vor Ort zur Ausleihe, für rhytmische Animation sorgen DJ Kaos, Akirahawks, Charlie Smooth, Moon&mann, Daniel W. Best und Rollers HiFi (Rollers Inc.). Die kulinarische Grundlage legen Son Kitchen, „Angry“ korean fried Chicken, PARKER BOWLES, Fräulein Kimchi kocht, CHILEES und HODOO COOKIE LADY. Na dann, fröhliches Anrollen!
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Korean Roller Disco | 03. und 04.04.2015, ab 15 Uhr | Prince Charles, Prinzenstraße 85F, 10969 Berlin | Eintritt 2€ bis 22 Uhr, danach 10€ | Facebook Eventlink

 

Kennen Sie Dieter Roth?

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Kennen Sie Dieter Roth?

Kennen sie Dieter Roth? Sollten sie aber. Dieter Roth war ein Universaltalent, arbeitete mit so unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, Malerei, Assemblage, Installation, Druckgrafik, Buchkunst, Literatur, Aktion und Film. Wenig bekannt und beachtet sind bisher seine zahlreichen musikbezogene Projekte und Werke. Bisher, denn an diesem Freitag eröffnet im Hamburger Bahnhof in Berlin die Ausstellung ‚Und weg mit den Minuten‘, die stellt erstmals umfassend das musikalische oder besser musikbezogene Schaffen des Künstlers vor. Die Musik spielte für Roth zeit Lebens eine große Rolle, was in seinem Werk in verschiedener Weise zum Tragen kommt. So integrierte er Musikinstrumente als stumme Reliefs neben Kassetten- und anderen Audiogeräten in seine Assemblagen und verwendete sie als Motive in seinen Papierarbeiten und Bildern. Roth trat sogar selbst als Musiker auf, spielte alleine oder als Teil des Künstlerkollektivs ‚Selten gehörte Musik‘, mit Wiener Künstlerfreunden und auch mit seinen Kindern praktizierte er eine Art „dilettantischer Hausmusik“. Er besaß eine umfangreiche Schallplattensammlung und ein eigenes Tonstudio; seine Musik-Liebe galt dabei vor allem der klassischen Musik, Schubert, Brahms und Schönberg im Besonderen. Die Ausstellung im Hamburger Bahnhof wird ergänzt um ausgewählte Werke und Schallplatten von Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit Roths Arbeiten in Beziehung setzen lassen. Die Ausstellung feiert die Verbindung von bildender Kunst und Musik. Sie läuft vom 14. März bis zum 16. August. Der Eintritt zur Vernissage am Freitag von 20 bis 23 Uhr ist frei.
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Ausstellung: Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik | 14.03.-16.08. | Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin | smb.museum/ | Foto: Florian Holzherr. © Dieter Roth Estate Courtesy Hauser & Wirth

High and Low

High and Low

Den Sinn ihres Lebens begreifen Moritz und der Ich-Erzähler darin, sich der Welt zu entziehen: Der Gesellschaft, dem Alltag, jeder normativen Kraft. Denn erhaben ist nur, was man weder beherrschen noch benutzen kann. Ihr Tor zur Erhabenheit sind Drogen, Kreativität und der Mantel der Nacht. Doch eines Tages, mitten im Sommer, verschwindet Moritz spurlos und den Ich-Erzähler überfällt eine nie gekannte Verlorenheit. Er macht sich auf die Suche nach ihm, doch an den Schauplätzen, die bisher die Bühne für ihre Ekstase und ihren jugendlichen Hedonismus waren, fehlt jede Spur von ihm. Erschöpfung, Ernüchterung, Angst, Trotz und schließlich die Erkenntnis, dass man sich allem entziehen kann. Nicht aber sich selbst. „LOW“ heißt der Debütroman von Boris Pofalla, Baujahr 1983, Literaturwissenschaftler, Kunstkritiker bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und Schwarzkaffeetrinker. Er beschreibt darin in einer einfachen, beinahe vollkommenen und unaufgeregten Sprache die Geschichte eines Erwachens und gleichzeitig das Lebensgefühl einer brillanten und empfindsamen, aber auch narzisstischen Generation. Der Roman stand vollkommen zurecht auf der Hotlist des KulturSpiegels zur Leipziger Buchmesse (27 aus 20.000!) weil er mit seiner entspannten, unprätenziösen Erzählweise besser als so viele den Ton der Zeit trifft. Vor dem offiziellen Release am 9. März 2015 liest der Autor heute Abend ab 19 Uhr im großartigen Schinkel Pavillon aus seinem Buch. Ort und Buch sind jede für sich schon eine Tagesreise wert, beide zusammen unwiderstehlich. Nach der Lesung wird im Larry in der Chausseestraße weiter gefeiert, ekstatisch vermutlich. Drinks kommen von der Bar, Britta Thie macht Musik. Der Eintritt für Lesung und Party ist frei. Kulturrundumschlag, wir gehen hin!
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LOW Roman und Lesung | Mi, 04.03., 19 Uhr | Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, 10117 Berlin | Eintritt frei | metrolit.de

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Time to say Goodbye

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Time to say Goodbye

Wir sagen Dankeschön und auf Wiedersehen, schau’n sie bald wieder rein, denn etwas schau’n muss sein! Und heißt es Bühne frei, dann sind sie mit dabei, die Show muss weitergehn, auf Wiedersehen… Nach anderthalb zarten Jahren heißt es Abschied nehmen von einem der spannendsten Zwischennutzungskonzepte der letzten Jahre. Lehrter Siebzehn in der Lehrter Straße Nummer (na? genau!) 17, schließt am 28. Februar den Vorhang. Allerdings nicht bis zum Wiedersehen, sondern auf Lebewohl. Die Karawane zieht weiter und macht sich auf in unbekannte Post-Lehrter-Galaxien. Wohin? Warum? In welche Richtung? Alles egal, denn nichts ist beständiger als der Wandel und der Glaube an die Kraft der Veränderung war seit jeher Triebfeder der Macher. LEHRTER SIEBZEHN aka L17 entstand 2013 aus einer Kooperation zwischen den Eigentümern des Objekts und SEEMS Professional, einem kuratorischen Duo, und bot auf auf 550m2 Fläche Raum für künstlerische und kulturelle Interaktion, gesellschaftlichen Diskurs und die Entwicklung vielversprechender Talente. Zum großen Finale steigt eine Closing Party von der man sich erzählen wird. Alte und neue Freunde sind geladen und liefern ein standesgemäßes Setting mit Installationen, Ausstellung, Performances, Mucke und lecker Häppchen. Die Pussycrew ist dabei, die großartige Pfanfinderei, Luca Pozzi, Syc, Georgia Girl, Cellographics w/ Konstantin Manaev & Tatsuru Arai und viele mehr. Der Eintritt ist frei, die Sause garantiert. Hingehen, abreißen, auf ein Neues!
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LEHRTER SIEBZEHN Closing Party | Sa, 28.02. ab 19:00 Uhr | Lehrterstr. 17, 3te Etage HH, 10557 Berlin | lehrtersiebzehn.de | Facebook Eventlink

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 25. Februar 2015 | Tags: , , , Keine Kommentare

Read it out loud!

Platoon

Read it out loud!

Ein Platoon bezeichnet im Militärjargon eine Einheit von etwa 40 Soldaten. Was genau die Initiatoren einer der wichtigsten Berliner Kulturerrungenschaften der vergangenen Jahre im Sinn hatten, als sie gerade diesen Namen für ihr Projekt wählten, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Wir wissen nur, die PLATOON Kunsthalle an der Schönhauser Allee in Berlin Mitte, dieser aus 34 übereinander gestapelten Übersee-Containern erschaffene  Projektraum für Kunst und Diskurs, ist längst der militärischen Normierung entwachsen. Über 7500 Mitglieder zählt die weltweite Community inzwischen, organisch gewachsen durch eine Vielzahl an interdisziplinären Formaten und fortwährendem Austausch. Die Platoon Kunsthalle ist einer der Anlaufpunkte für subkulturelle Projekte und außergewöhnliche Kunst-Veranstaltungen in der Hauptstadt, vom Schaboxen über Public Viewing, alternativen Businessformaten wie das Live-Crowdfunding Event oder das STATE Festival im letzten Jahr, Kunstausstellungen und Parties. Die Liste ist lang, der kreative Impact gewaltig. Fast folgerichtet erscheint nun mit dem PLATOON MAGAZINE ein eigenes Printprodukt zum Anfassen und Mitnachhausenehmen, dass die  spannendsten Ergüsse thematisch und in Text und Bild aufbereitet. Zum Launch am Freitag winken Free Copies, ordentliche Drinks und jede Menge spannende Ein- und Ausblicke. Das Heft erscheint künftig vierteljährlich und wird jeweils zu einem übergeordneten Thema gestaltet, soll anstoßen und Veränderung in Gang bringen. So funktioniert das mit der Subkultur als Impulsgeber. In der ersten Ausgabe dreht sich alles um „Wearable Technology“. Spannend für drei! Wir gucken uns das mal an.

 

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PLATOON Magazine Launch | Facebook Eventlink | www.kunsthalle.com/berlin

 

Juten Morgen allererseits!

Juten Morgen allerseits!

Zugegeben, als wir uns vor anderthalb Monaten eher spontan und mit müden Augen vorsichtig zur ersten Berlin Ausgabe des Morning Gloryville in die Neue Heimat vortasteten, waren wir ein wenig skeptisch. Es war 7 Uhr morgens, es war kalt, es war nichts zu hören und außer uns irgendwie keiner da. Schnapsidee, dachten wir, warum sind wir nur so früh aufgestanden. Als wir dann noch 15 Euro an der Abend, äh Verzeihung Morgenkasse abdrücken sollten, wie uns der fröhliche portugiesische Einlasser strahlend erklärte, waren wir kurz davor umzukehren. Gott sei Dank siegte die Neugier! Der Vorhang zum ersten Morning Gloryville in Berlin hob sich, der Portugiese strahlte noch mehr als zuvor und zwei Sekunden später wussten wir auch warum. 400 Frühaufsteher und Spätwachbleiber tanzten geschmückt, beglitzert und beglückt in den Tag. Eine ausgewachsene Kapelle trommelte die wild tanzende und jolende Menge drogenfrei und nüchtern in Extase bevor DJ’s fröhlich Tanzmusik auflegten. Überall Wimpel, Licht und beste Laune. Gut, das Morgenyoga und die Hallowach-Massage waren eher Gags am Rande, aber mit frisch gebrühtem Kaffee statt Gin Tonic in der Hand ist man eh zu beschäftigt um sportlich konzentriert zu sein. Um Punkt 10.30 Uhr war der Spuk vorbei. Zumindest offiziell, denn wir tippelten wach und gut gelaunt ins Office, Kickstart sozusagen. Das Konzept reist um die Welt. Am nächsten Mittwoch, am 28. Januar also, gibt es die zweite Auflage von Morning Gloryville in Berlin. Wieder in der Neuen Heimat, wieder von 6.30 Uhr bis 10.30 Uhr, Sonnenaufgang inklusive. Im Vorverkauf gibt es die Tickets übrigens für schmale 10 Euro. Also nüscht wie ran an die Bouletten, beziehunsgweise Smoothies. Für die besonders Aufgeweckten unter euch verlosen wir zwei Gästelistenplätze. Schreibt schnell eine Mail mit dem Betreff ‚ICH BIN MORGENS IMMER MÜDE‘ an hurra@muxmaeuschenwild.de. Ausschlafen gilt nicht. Die einen machen Frühsport, andere muffeln, und wir raven uns den way into the day! Kann man mal machen oder?

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Morning Gloryville Berlin#2 | Neue Heimat, Revaler Straße 99, 10245 Berlin | Facebook Eventlink | Foto: Manolo Ty

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In Your Face!

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What the Face!

Prinzessin Diana, Claudia Schiffer, Kate Moss, Naomi Campbel, Mick Jagger, Josh Hartnett, Robbie Williams im BH, Madonna ohne – Mario Testino hatte sie alle. Der in London lebende Peruaner ist für viele der Modefotograf schlechthin, einige seiner Aufnahmen sind schon jetzt Ikonen moderner Kulturgeschichte. Da erscheint es geradezu unglaublich, dass seine Bilder noch nie in einer Einzelausstellung in Berlin zu sehen waren. Bis jetzt. “In Your Face” heißt die Ausstellung, die gestern im Kulturforum am Potsdamer Platz eröffnete und mit 125 exklusiv ausgewählten Bildern eindrucksvoll die Experimentierfreude und Vielfalt im fotografischen Schaffen Mario Testinos, die Respektlosigkeit, Eleganz und Widersprüchlichkeit seiner Bilder unter Beweis stellt. Die Zusammenstellung, an der Testino persönlich mitgefeilt hat umfasst sowohl Akt- und Porträtfotografien, als auch Modefotos und private Schnappschüsse. Die Ausstellung läuft noch bis zum 26.Juli. Der kommt wie immer schneller als gedacht, also lieber bald hingehen, als am Ende in die Röhre statt in prominente Gesichter zu gucken. Vielleicht findet ihr dabei die Antwort auf die einzig entscheidende Frage im Bezug auf seine frechen Starbilder: „Warum zur Hölle darf der das?“_____

Mario Testino – In Your Face | 20.01. – 26.07.15 | Kulturforum, Matthäikirchplatz 10785 Berlin | tägl. Di-So | Eintritt 10 € / 5 € erm. | Website Foto: Mario Testino

Nix für Bangbüxen

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Nix für Bangbüxen

Wer es nach der besinnlichen Zeit etwas adrenalinlastiger mag, dem empfehlen wir dringend einen Trip nach Schweden, Nordnordschweden genauer gesagt. Timm und Johannes von PM8 aus Hamburg haben sich da nämlich etwas ziemlich nervenaufreibendes ausgedacht. Sie bieten viertägige Adrenalinreisen nach Lappland (Heimat der Autotester und Sami) vollgepackt mit Äktschn und Abenteuer – nix für Bangbüxen eben. Rast mit Skido und Schneemobil an die entlegendsten Orte am Polarkreis und beobachtet das sensationelle Farbenspiel der Nordlichter. Driftet im Audi TT Quattro auf zugefrorenen Seen bis euch schwindelig wird, lasst euch vom Husky-Hundeschlitten durch den ewigen Schnee ziehen, geht Eisfischen und Rentiere gucken und entspannt euch danach beim Outdoor BBQ und Sauna plus Kamin. Das Ganze hat seinen Preis, ist aber so einmalig und großartig, dass es ganz sicher jeden Heller wert ist. Reisezeitraum ist von Januar bis März, gebucht werden Komplettpakete inklusive Direktflug ab Hannover, Stuttgart, München oder Frankfurt, einschließlich sämtlicher Transporte und allem was dazu gehört. Man kann sich sein Abenteuer aber auch individuell zusammenstellen lassen. Schisser war gesteren, wir trauen uns!

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Nix für Bangbüxen Adrenalinreisen | nixfuerbangbuexen.de | Facebook | Youtube

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 14. Januar 2015 | Tags: , , Keine Kommentare

Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Bühne

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Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Bühne

Die Volksbühne wird 100. Das ist wahrlich ein Grund zu feiern. Kaum ein Haus hat so offen und suversiv mit dem politischen Leben korrespondiert, Gesellschaft und Handelnden den Spiegel vorgehalten, den Finger in die Wunde gelegt, verarztet oder selbst verletzt und künstlerisch-extrem Impulse gesetzt. Seit hundert Jahren steht die Volksbühne am selben Platz mitten in Berlin, der jedoch trug viele Namen. Er hieß Babelsberger-, Bülow-, Horst-Wessel-, Liebknecht-, Luxemburg- und endlich Rosa-Luxemburg-Platz. Am 30.10.2010 hieß er ganze zwölf Stunden lang Christoph-Schlingensief-Platz. In all den Namen schwingen die politischen Zeitenwenden der vergangenen Jahrzehnte mit, und wer darin ein Programm erkennen will, liegt richtig und liegt manchmal auch falsch. Zum runden Geburtstag gibt es am 30. Dezember eine heftige Sause ohne steifen Festakt und Protokoll, aber mit einigen Überraschungen, Handfestem an Speisen und Getränken, Musik und einem glücklichen Wiedersehen von ehemaligen und jetzigen Theatermachern und Freunden des Hauses. Wir würden gern ein oder zwei Plätze auf der Gästeliste verlosen, aber ganz ehrlich: 100 Jahre = 100 Cent kostet der Eintritt. Das darf und soll jeder selber zahlen, denn Party und Bühne sind jeden Penny wert. Der Vorverkauf läuft seit gestern, also hurtig Karten besorgt. Den aktuellen Spielplan gibt es übrigens hier. Happy Birthday, altes Haus. Auf die nächsten 100!

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100 Jahre Volksbühne | volksbuehne-berlin.de | Foto: Thomas Aurin

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 17. Dezember 2014 | Tags: , , , Keine Kommentare

Geile Weine is coming to town.

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Geile Weine is coming to town.

Das Jahr ist gerettet, dabei hat es noch nicht einmal begonnen, das Leben hat wieder einen Sinn, der Terminkalender sein neues Highlight. München, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg, Hamburg und Berlin, wir haben ein Date, denn GEILE WEINE sind in der Stadt. Es ist soweit, die Weinmomente Events von GEILE WEINE gibt es ab 2015 in insgesamt neun Städten quer über die Republik verteilt. Weinmomente, das sind Weinproben der besonderen Art – immer an besonderen Orten, immer in Verbindung mit einem speziellen Erlebnis, wie einer Bootstour, Streetart-Stadtführungen, Kochvergnügen oder einer Kollektionsinspektion im Designstore. Die jeweils passenden Tröpfchen werden vom Mainzer Startup sorgsam ausgewählt und liebevoll dazu gereicht. Die Abende enden immer lustig und bleiben im Gedächtsnis. Wer schonmal dabei war, weiß wovon wir sprechen. Wer noch nicht dabei war, uiuiui…! Die Termine für das neue Jahr stehen schon. Schaut mal hier. Cin cin!

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WEINMOMENTE by GEILE WEINE | in Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Frankfurt, Stuttgart und Freiburg | Tickets und Termine auf geileweine.de/events/

 

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 17. Dezember 2014 | Tags: , , Keine Kommentare

Heiliger Bimbam!

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Heiliger  Bimbam!

Rubbellos, Wilde Maus, letzte Runde, Einkaufsstress? Nüscht, in diesem Jahr darf es ein bisschen mehr sein. Wer von euch schon auf dem Holy Heimat Weihnachtsmarkt in der neuen Heimat gewesen ist, weiß wovon wir reden, Streetfoodstände statt Chinapfanne, Eislaufen statt Frostbeulen, elektronische Beatz statt Last Christmas-Rentier-Medley. Ab morgen setzen wir noch einen drauf. An angestammter Stelle verwandelt der BERLIN DESIGN MARKET das Szenario vier Tage lang zusätzlich in Berlins Weihnachtsmarkt-Schlaraffenland und Geschenke-Basar Nummer eins. Also Holy Heimat + BERLIN DESIGN MARKET = Heiliger Bimbam! Wie immer großartig dekoriert, aufwendig inszeniert und mit viel Liebe zum Detail präsentiert, dreht sich diesmal alles um Christmas Candies, Festtagsfummel, Stylisches, Leckeres und Handgemachtes zum Verschenken oder Selbstbehalten. Von Donnerstag, den 11. Dezember bis Sonntag, den 14. Dezember 2014 und noch einmal von Donnerstag, 18. Dezember bis Sonntag, den 21. Dezember 2014 gibt es festlich geschmückten Bombast von Lichtkranz bis Lametta und natürlich jede Menge anspruchsvolle Fashion und Accessoires, einfache Klamotten, Wohnaccessoires, urbane Kunst, Streetfood Schmankerl und allerlei Skurriles. Mit dabei sind Labels wie Alec Bizby, HOWL by Maria Glück, Till air plant, design update, MONDOCUBO, JANNI.redesign, Say It Clothing, SLU, take care kosmetik, Dreist oder Liebe und Kraft. Die Versorgung übernehmen süße Manufakturen wie got dessert?, die Zuckerfee, FRENC heartcrafted goods, Tausendsuend, backflasch, A.Horn und Coralie Bakery. Das wird was. Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Stücke. Mehrmaliger Besuch dringend empfohlen, denn die Stände wechseln.

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BERLIN DESIGN MARKET – ‚Heiliger Bimbam!‘ | Do. 11.12. – So. 14.12., und Do. 18.12. – So 21.12., Do+Fr 15-24 Uhr / Sa+So 12-24 Uhr | Neue Heimat, Revaler Straße 99, 10245 Berlin | Facebook Eventlink

Schrottwichteln mit Weinbegleitung

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Schrottwichteln mit Weinbegleitung

ACHTUNG! Für die Advents-WEINMOMENTE in Berlin und Hamburg nächste Woche gibt es noch ein paar allerletzte Restkarten. In der Oberhafenkantine in Berlin und der Superbude in Hamburg wird stilecht bei Plätzchen, Kerzenschein und den besten Festtags-Weinen von Geile Weine geschrottwichtelt bis sich die Gläser biegen. Wer dabei sein will bringt einfach ein unsinniges, ausgedientes oder ungeliebtes aber liebevoll verpacktes Geschenk mit. Und wer weiß, vielleicht freut sich der Beschenkte ja gar darüber oder man geht am Ende selbst mit einem echten Kleinod nach Hause. Wer noch dabei sein will, klickt mal ganz schnell hier unten auf den Link, und sichert sich sein Ticket! Vielleicht wär das auch eine Idee, um den Adventskalender vom Liebsten aufzufüllen…? Es wird in jedem Fall und garantiert absolut unvergesslich legendär!

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WEINMOMENTE meets Wichteln | 02.12., 19 Uhr, Oberhafenkantine, Am Flutgraben 2, 12435 Berlin | 03.12., 19 Uhr, Superbude, Berliner Tor, Spaldingstraße 152, 20097 Hamburg | Tickets je 22 Euro | geileweine.de/events

 

 

Kommen Sie näher

 

Kommen Sie näher

 

Mit seiner Serie Close Up gelang Martin Schoeller, was in Zeiten digitaler Bilderflut kaum mehr möglich erschien. Er definierte eine neue Ästhetik in der Porträtfotografie. Martin Schoeller geht ganz nah heran und das im doppelten Sinne. Radikaler als zuvor nähert er sich seinen Protagonisten bis auf wenige Brennweitenzentimeter, dringt ein in ihre Komfortzone, ihren Intimbereich. Bill Clinton, Jack Nicholson, Angelina Jolie, die Prominenz und gefühlte Unantastbarkeit der Porträtierten potenziert den Effekt der Grenzüberschreitung. Und überhaupt funktioniert das Ganze auch nur so gut, weil sich Schoellers Modelle tatsächlich auf diesen Prozess der Offenbarung einlassen. Beim Betrachten der Bilder ist man mitunter fast ein biscchen peinlich berührt, ob der schonungslosen Distanzlosigkeit, vor allem aber fasziniert und amüsiert. Denn oft schwingt ein Hauch Selbstironie mit, Humor und etwas Unprätentiöses. Fiktion und Realität, Inszenierung und beiläufige Zufälligkeit spielen mit der Neugier des Betrachters und der Rolle des Porträtierten. Halfpipe-Legende Tony Hawk skatet über den heimischen Küchentisch, Steve Carell nähert sich dem Thema Mimik auf klebrige Art und Weise und Kanye „ich bin Gott“ West spielt mit dem Klischee des selbstverliebten Lebemanns. Selfies deluxe sind das, Schoellis wenn man so will! Der Fotograf ist inzwischen zweifellos einer von den ganz Großen. Geboren in München, aufgewachsen in Frankfurt, gelernt und studiert in Berlin, assistierte Martin Schoeller der einzig wahren Annie Leibovitz, entwickelte seine ganz eigene visuelle Identität und ist vor allem in Amerika ein absoluter Stern am Fotografenhimmel. Ab Freitag zeigt die CWC GALLERY in der Ausstellung „Portraits“ eine einzigartige Werkzusammenstellung aus über 60 Fotografien und liefert damit ein faszinierendes Update zum Thema zeitgenössiche Porträtfotografie. Ein absolutes Muss. Hingehen und Leute gucken! Aber Vorsicht, sie gucken zurück.

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Martin Schoeller Portraits | CWC GALLERY, Auguststr. 11-13, 10117 Berlin | ab 21.11., Di.-Sa. 11-19 Uhr camerawork.de | Foto: Martin Schoeller, Steve Carell with Tape

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Lichtgestalten

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Lichtgestalten

Und nochmal Kunst, doch diesmal abstrakt und in Farbe. Bobby Sauvage war Sänger, Model, Popstar und fand schließlich sein Glück in der Malerei. Seine Gemälde gewähren einen unverstellten Blick in sein Herz und seine Seele – fantastisch, spirituell, farbenfroh. Göttinnen, Schutzengel, Amazonen und mystische Wesen verleihen seinen Träumen und Gedanken Gestalt, bannen sie in ihrem Blick, in Details und Texturen. Seine Figuren scheinen Trickfilm-lebendig und im spirituellen Sinne präsent. Die Begegnung mit Bobbys Bildern ist eine Begegnung mit ihm selbst. Dieser Offenheit kann man sich nur schwer entziehen. Sie führt zwangsläufig dazu, dass man selbst bereit ist, ein bisschen loszulassen, eigenen Träumen und Emotionen Raum zu geben und sich so als lebendiger Teil eines großen Ganzen zu fühlen. Ja hier geht es um Spirutalität. Finden wir auch mal gut. Morgen Abend eröffnet Robbert „Bobby“ Dessauvagie, wie er eigentlich heißt, nämlich seine Ausstellung ‚The Realms of Paradise‘ im Leogant Loft in Mitte. Die Vernissage steigt ab 19 Uhr. Es gibt Drinks, Snacks, leogantes Wasser und ganz bestimmt auch eine kleine musikalische Einlage vom Meister himself. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber die Spatzen und die Dächer und so. Der Eintritt ist frei, jeder kann kommen. Am besten ihr meldet euch vorher schonmal auf Facebook an, damit am Ende auch genug zu Trinken im Kühlschrank kalt steht. Bobbys Bilder hängen übrigens noch bis zum 13. Februar, wer also mal in der Nähe ist, das Leogant Loft ist an sich schon eine Reise wert.

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Bobby Sauvage ‚The Realms of Paradise‘ | Leogant Loft, Linienstr. 56, 10119 Berlin | Facebook Eventlink

 

Kategorien: Erlebnisse | Autor: | Datum: 19. November 2014 | Tags: , , , , , Keine Kommentare

Es ist an der Zeit

Es ist an der Zeit.

 

 

Versuche an die nächste Sekunde zu denken! Noch bevor du sie greifen kannst ist sie Gegenwart und Vergangenheit, wieder und wieder und wieder… Zeit beschreibt die Abfolge von Ereignissen, sie dient als Maßeinheit für Veränderung, ohne etwas über die Art der Veränderung auszusagen. Zeit ist einfach immer da, stummer Begleiter, unbeteiligt, unveränderlich, unaufhaltsam, unbestechlich. Wir können Vergangenes nicht mehr ändern, alles Zukünftige hingegen wird von dem was wir jetzt tun beeinflusst. Die Zeit hat eine eindeutige, unumkehrbare Richtung. So zumindest eine Theorie. Zugegeben, die nach heutigem Erkenntnisstand populärste und nachvollziehbarste. Was aber, wenn wir die Zeit neu denken, ihr uns aus wissenschaftlicher, künstlerischer philosophischer Sicht unvoreingenommen nähern, sie als physikalische Größe und Ordnungsmacht in Frage stellen? Wie messen wir Zeit? Mit Uhren, die von Batterien und filigraner Mechanik angebtrieben werden, nicht von der Zeit selbst. Gibt es die Zeit überhaupt? Tonnenschwere Stahlungetüme in Vogelform, die sich hoch in die Lüfte schwingen und hunderte Menschen an weit entfernte Orte tragen? Zum Mond und zurück? Gedanken und Gehirnströme messen? Krankheiten erforschen und heilen? Was ist Wahrheit? Wo endet unser Horizont? Wo beginnt die nächste Erkenntnisstufe? Das erste STATE Science Festival in Berlin hat Wissenschaftler und Künstler aus allen möglichen Disziplinen und Genres dazu aufgerufen, sich mit dem übergeordneten Thema Zeit zu beschäftigen. Herausgekommen ist ein spielerisches und faszinierendes Programm aus Filmen, Workshops, Foren, Kunstinstallationen und Performances, das a) seinesgleichen sucht und b) vielschichtig genug ist, um an mehreren Tagen nämlich vom 28.10.-02.11. gleich zwei Eventlocations in der Hauptstadt zu versorgen. Bereits gestern startete in der Platoon Kunsthalle STATE Films. Das Filmfestival läuft noch bis heute Abend und zeigt von 19 bis 23 Uhr Kurz- und Featurefilme zum Thema. Am Freitag dann heißt es eintauchen und in der Alten Münze Raum und Zeit vergessen. Erlebt Tanzperfomances, audiovisuelle Traumwelten u.a. von Diana Wehmeier, Schall & Schnabel, der Pfadfinderei oder schnellebuntebilder, messt eure Hirnströme während ihr bei der Meditation tiefenentspannt oder in der Pulse Flow Installation versinkt und werdet Teil eines zweitägigen psychologischen Experiments, bevor ihr euch zur Closing Party die Freude aus dem Leib tanzt. Tickets für das komplette Festival gibts für 24 Euro regulär, 18 Euro ermäßigt und zwar hier oder am Veranstaltungstag an den Tageskassen. Wir wünschen viel Spaß bei der Bildungsreise, vielleicht geht die ja in die Vergangenheit oder die Zukunft oder ist das am Ende gar das Selbe?

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STATE Experience Science Festival | STATE Films, Di. 28. & Mi. 29.10., 19-23 Uhr Platoon Kunsthalle, Schönhauser Allee 9, 10119 Berlin STATE of Time, Fr. 31.10. – So. 02.11. Alte Münze Berlin, Molkenmarkt 2, 10179 Berlin | Tickets | statefestival.org | Facebook

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We Are On

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We Are On

Endlich. Berlin hat eine Kulturinstitution zurück. Fast zwei Jahre ist es her, dass sich die Schlangen der auf Einlass Wartenden um die Straßenecken am Oranienburger Tor wanden. Alle wollten noch einmal hinein in Berlins Tempel für Fotografie, der für rund zehn Jahre eine temporäre Heimat im Alten Postfuhramt in Mitte gefunden hatte. Im Jahr 2000 aus einer Initiative des Fotografen Stephan Erfurt, des Designers Marc Naroska und des Architekten Ingo Pott entstanden, entwicklte sich C/O Berlin zur ersten Adresse für Fotografie in der Hauptstadt und darüber hinaus. Annie Leibovitz, Pierre et Gilles, Bettina Rheims, Sebastiao Salgado, James Nachtwey, Anton Corbijn, Robert Mapplethorpe, Karl Lagerfeld und Peter Lindbergh, sie alle stellten hier aus. Mit dem Ende des Zwischennutzungsvertrages, endete eine Ära, einige vermeldeten gar den kutlurellen Niedergang des gesamten Stadtbezirks. Das „C/O“ steht übrigens für die postalische Abkürzung von „Care of“, als Sinnbild für umtriebige und örtlich ungebundene, internationale Adressaten. Morgen nun eröffnet C/O Berlin wieder seine Tore. Im Westen, im neuen alten kulturellen Zentrum der Stadt, im Amerika Haus direkt am Bahnhof Zoo. Wieder temporär, doch diesmal gilt der Mietvertrag für ganze 21 Jahre. Zur Eröffnung gibt es morgen Abend eine Opening-Sause und vier Ausstellungen zeitgleich. So geben zahlreiche Fotografen der legendären Agentur Magnum, die schon vor 14 Jahren bei der Gründung dabei waren, mit ihren Contact Sheets einzigartige Einblicke in ihre Arbeitsweise. Mit der Ausstellung ‚Ich war verliebt in diese Stadt’ werden zum Teil nie ausgestellte Fotografien Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg des Fotografen Will Mc-Bride gezeigt. Der war 1958 der erste, dessen Werke im Amerika Haus gezeigt wurden. Eine echte Weltpremiere gibt es bei Picture Yourself – eigens konstruierte Fotoautomaten, die im Stil der Magnum-Fotografen Elliott Erwitt, Martin Parr, Paolo Pellegrin, Philippe Halsman, Steve McCurry und Bruce Gilden die Besucher ablichten. Nach jeder Session könnt ihr euch ein original Magnum-Porträt direkt als Print mitnehmen oder als digitale Datei ins www verschicken. Mit der Serie Arbeit am Mythos von Luise Schröder setzt C/O Berlin seine Talents-Reihe fort. Los geht es morgen Abend ab 19 Uhr mit warmen Worten von Kulturstaatssekretärin Monika Grütters und dem noch Regierenden Klaus Wowereit. Mehr muss man nicht hinzufügen, um den Stellenwert des nicht staatlichen Ausstellungshauses für das kulturelle Leben der Stadt zu bewerten.

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C/O Berlin Grand Opening | Do. 30.10.14, 19 Uhr | Hardenbergstr. 22-24, 10623 Berlin | co-berlin.org