Briefmarken, Kunst, Möbelstücke, Silberbesteck, Kleidung, Schallplatten, Oldtimer. Was bewegt Menschen eigentlich dazu, Gegenstände, Devotionalien, Dinge zu sammeln? Missionarischer Eifer? Eitelkeit? Faszination? Welche Leidenschaft treibt sie an und woher kommt ihre Entdeckerfreude? Darüber tauschen sich die Galeristin Annette Kicken, der Museumsdirektor Dr. Thomas Köhler, der Sammler Thomas Olbricht und der Journalist Freddy Langer am 31. Januar im Haus der Wunderkammer der Stiftung Olbricht aus. Im Zentrum ihres Gesprächs steht die Leidenschaft für Fotografie. Die Diskussion ist Teil der Ausstellung „The Moment is Eternity – Works from the Olbricht Collection“. Dort werden noch bis zum 1. April rund 300 Werke und Objekte von 60 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt, um die fotografischen Arbeiten der Olbricht Collection im Dialog mit anderen Kunstwerken der Sammlung zu zeigen. Der programmatische Schwerpunkt: „Vergänglichkeit“. Na wenn das mal nicht zum Thema passt. Denn vielleicht ist das Sammeln ja auch so etwas wie der unbedingte Wille Vergehendes zu bewahren.
_____
Das muss ich haben! Über das Sammeln von Fotografie und mehr | Gesprächsrunde mit Annette Kicken (Galerie Kicken Berlin), Dr. Thomas Köhler (Berlinische Galerie), Freddy Langer (FAZ) und Thomas Olbricht | me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht, Auguststraße 68, 10117 Berlin | 31.01.19, 19 Uhr | https://www.me-berlin.com/ | Foto: Gerhard Richter, Betty, 1991, (WV-Nr 75) © Gerhard Richter 2018 (0131)
Katzen. Strände. Glückliche Menschen. Boote. Tote. Verzweifelte Menschen. Die Allgegenwart des Bildes ist überwältigend, die visuelle Flut schäumt über uns hinweg, unser Hirn sammelt Foto um Foto. Gut? Schlecht? Schön? Echt? Welchen Stellenwert hat das Bild? Wo kommt es her, wo geht es hin? Am 1. Oktober startet die Berliner Version des European Month of Photography (EMoP), einem gemeinsamen Projekt von acht europäischen Städten, ganz nebenbei Deutschlands größtes Fotofestival. Zeitgenössische Formen der Fotokunst werden ausprobiert, historische Bilder gezeigt, Fragen rund um Fotografie aufgeworfen. Wie filtern wir die Bilderflut? Das ist die große Frage, die im Zentrum der Eröffnungstage des EMoP steht. Im Amerika Haus diskutieren vom 29. September bis 2. Oktober Kunstschaffende, Journalisten, Agenturen, Vertreter von Kulturinstitutionen und Kunsthistoriker all das, was geschieht, nachdem ein Bild geschossen wurde. Gespräche rund ums Ordnen, Sortieren, Filtern, Editieren, Bewerten, Kategorisieren und Löschen – allesamt sinnvolle und sinngebende Praktiken im Umgang mit Bildmaterial – erhellen die weniger glamourösen, aber umso wichtigen Aspekte im Umgang mit Fotografien. Zum Anfassen gibt es dabei auch etwas: An den flankierenden Book Days präsentieren über 30 internationale Verlage ihre neusten Bildbände.
_____
EMoP Berlin – European Month of Photography Opening Days | 29.09 – 02.10.16 | Amerika Haus, Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin | Eintritt frei | Programm | Foto: Mick Jagger by Jean Marie Perier